Feuer und Eis (Teil 4)
Theoretisch gesehen sind wir bei der Hälfte der Geschichte angelangt. Allerdings besteht das achte Kapitel nur aus ein paar Zeilen.
Ist mir beim letzten Kapitel schon aufgefallen, aber diese ganze Story muss echt die Hölle sein für Leute, die sich mit Wölfen auskennen. Dieses Kapitel geht aber eigentlich (hinsichtlich der Darstellung von Wölfen). Dafür sind andere Aspekte umso schlimmer.
Kapitel 4
Fenrir lief zum Ausgang der Höhle und schnappte sich das Vapiti das er gerade gefangen hatte um damit zurück in die Höhle zu laufen,
Der hat aber Glück beim Jagen, dass er immer wieder einzelne, verletzte Wapitis findet. Ich finde es übrigens seltsam, dass er jetzt schon wieder jagen war. Der ganze Plot hat doch damit angefangen, dass er beim Jagen eine Kamera findet und Fauna plötzlich Kinder bekommt.
doch imselben Moment kam Akehla zur Höhle gelaufen.
Die Wortwiederholungen sind auch echt schlimm.
,,Wo willst du denn damit hingehen? Hast du den alten Akehla etwa vergessen?" Fenrir stöhnte, auf diese Weise würde er nie mehr über die anderen Wölfe erfahren! Kurzerhand riss er ein großes Stück ab und legte es vor Akehlas graue Pfoten,
Kenne mich nicht so gut aus, aber ist es möglich, ein großes Stück rohes Fleisch mit einer einzigen Bewegung von einem Tierkadaver abzuREIßEN????
mit dem rest eilte er zurück in den Bau um sich endlich Faunas Geschicht anzuhöhren.
Muss ja echt groß gewesen sein, das Stück, das er abgerissen hat, wenn er sich mit dem Rest so schnell fortbewegen kann.
Als er den Platz erreichte wo sie mit ihren Jungen lag sah er wie die beiden Kleinen unbeholfen versuchten sich zusetzen. „Wir müssen warten bis sie ihre Augen öffnen." merkte er an. Fauna nickten nur, ihre Augen wuden seltsam glasig bei seinen Worten und ihr Blick war traurig. Dann schüttelte sie den Kopf als würde sie alle schlechten Gedanken abschütteln können und setzte sich auf. „,Was ist denn mit dem Vapiti passiert?" sie schaute belustigt auf die Stelle an der Fenrir das Stück herausgerissen hatte. „Akehla ist passiert..." „, Ich verstehe!" Fauna zuckte mit den Ohren und ihre Augen funkelten,, So, ich dachte du wolltest etwas wissen?" Sie riss ebenfalls ein Stück vom Vapiti ab
Okay ich hab Chat GPT (mein Lieblingstool um Antworten auf extrem spezifische Fragen zu bekommen) mal gefragt ob das eigentlich möglich ist, das war die Antwort:
Ich: Kann ein Wolf mit einer Bewegung ein großes Stück Fleisch aus einem Beutetier reißen?
Chat GPT: Ja, Wölfe sind in der Lage, mit einer einzigen Bewegung ein großes Stück Fleisch aus einem Beutetier zu reißen. Sie verwenden ihre kräftigen Kiefer und ihr scharfes Gebiss, um Fleisch von Knochen zu trennen und Stücke zu reißen. Wölfe sind spezialisierte Jäger und haben sich im Laufe der Evolution an eine solche Beutejagd angepasst.
Bei meinem Versuch, die Aussage von Chat GPT mit einer anderen Quelle nochmal zu verifizieren hab ich übrigens gelesen, dass ein erwachsener Mensch ungefähr die gleiche Kaukraft hat wie ein Wolf. Also zumindest laut Univ.-Prof. Dr. med. dent. Florian Beuer, dem Leiter der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik und Alterszahnmedizin der Charité Berlin.
Okay das mit den vielen Titeln war jetzt eher als Witz gemeint. Den Mann gibt's aber wirklich.
und schob es dann Fenrir zu um ihm zu signalieren dass er sich jetzt auch etwas nehmen sollte.
,Also, es war an einem sonnigen Tag. Ich lief durch den Wald und suchte nach Beute, bald hatte ich die Fährte eines jungen Hirschs aufgenommen und folgte ihr durchs unterholz, Als ich ihn gefunden hatte und gerade anspringen wollte, sitieß mich jeman zur Seite!
Das kommentier ich ja eigentlich nicht, aber ich würde mal gerne wissen, was an der Stelle mit meiner Rechtschreibung passiert ist.
Er fragte mich ob ich verrückt geworden sei und deutete mit dem schwanz auf einen Zweibeiner der im Gebüsch saß und mit einem glänzendem Ding auf den Hirsch zielte, dann knallte es laut und der Hirsch fiel um aus einer kleinen Wunde an seiner Flanke floss Blut.
"Grünes Blatt mir damals das Leben gerettet!".
Ganz weirde Zeichensetzung an der Stelle
Das hast du mir nie erzählt!"Fenrir war beleidigt,
BELEIDIGT? Das ist seine einzige Emotion, nachdem er gerade erfahren hat, dass seine Schwester, der er vertraut hat, die Antwort auf die wichtigste Frage in seinem Leben gekannt und sie ihm ohne trefflichen Grund für über zwei Monate vorenthalten hat???? Ich struggele ja immer noch damit, authentische Emotionen zu schreiben, aber das ist schon schwach.
früher hatten sie Keine Geheimnisse voreinander gehabt.
Deswegen versteh ich auch nicht, warum du jetzt nur ‚beleidigt' bist. Ich würde mich da zutiefst verraten fühlen.
Fauna schaute ihn nur seltsam an
Aus Fenrirs Sicht kann man das zwar so schrieben, wenn er gerade nicht weiß, wie er ihren Gesichtsausdruck deuten soll, später würde ich dann aber für den Leser aus Faunas Sicht erklären, was sie im Moment empfindet, um zu klären, was mit diesem Blick gemeint war.
Hab ich natürlich nicht gemacht.
und fuhr mit der Geschichte fort : „, wie gesagt, er hat mich gerettet. Wir trafen uns öfter an dieser Selle und erzählten uns was gerade so passierte, was dabei herausgekommen ist siehst du ja selbst!" Fenrir schnaubte das hätte er ja selber wissen können, entweder wollte oder konnte Fauna ihm nicht weiterhelfen.
Was genau war denn überhaupt seine Frage? Bei was genau sollte sie ihm weiterhelfen? Welche Gründe gäbe es für Fauna überhaupt, ihm immer noch Informationen zu enthalten? Auf die letzte Frage muss man dem Leser an dieser Stelle noch nicht unbedingt eine Antwort geben. Als Autor sollte man sie aber schon wissen, um sicherzugehen, dass der Leser die Motive verschiedener Personen später einmal verstehen kann und nicht alles so beliebig rüberkommt.
„Aufwachen!Wir haben einen langen Weg vor uns," Fenrir schreckte aus dem Schlaf hoch, Akela stand am Höhleneingang und lief ungeduldig hin und hehr.
Weil meine Kommentare das Layout leider ein bisschen unübersichtlich machen, würde ich gerne nochmal klarstellen, dass zwischen dieser Szene und der vorherigen ein Zeitsprung war.
Fauna war auch schon wach und wedelte belustigt mit dem Schwanz. „Seit wann ist Akela früher wach als wir ?" Die beiden Jungen tapsten zu ihr, Fauna hatte ihnen inzwischen Namen gegeben das kleine graue Mädchen hieß Moon und der größere weiße Junge Shadow.
Manno, was sind das denn jetzt für Namen (mal abgesehen davon, wie sexistisch ich die beiden hab aussehen lassen)? In die anderen hätte man ja im Zusammenhang mit der Prophezeiung noch was reininterpretieren können, aber Moon und Shadow sind die wohl schrecklichsten Namen, die man für Wölfe in einem Wald hätte nehmen können. Was ist da der Hintergrund? Warum auf Englisch? Sogar der Name ‚Grünes Blatt' hat wahrscheinlich noch irgendeine Beziehung zu dem sozialen Umfeld seines Trägers und ist irgendwie relevant für seine Rolle (z.B. weil er irgendeine Bedeutung hat, in dem Rudel, in dem er eventuell lebt, oder was auch immer). Aber Moon und Shadow? Finde ich SEHR unpassend, ehrlich gesagt. Mond und Schatten, okay, wenn man davon ausgeht, dass Deutsch in dieser Geschichte einfach die direkte Übersetzung von Wolfslauten ist, aber englische Namen? Wo ist der Sinn? Warum sollte das passieren?
Unter anderen Umständen fände ich die Namen nicht schlimm. Lasst euch jetzt nicht davon abbringen, Charaktere in Geschichten so zu nennen. Aber ich finde, man sollte sich bei der Namensgebung wenigstens ein bisschen Gedanken darüber machen, wie man seine Charaktere eigentlich gerade benennt.
Jetzt hab ich gefühlt einen halben Roman über Namen geschrieben. Weiter im Text.
,,Wo gehen wir hin?" Moon tänzelte aufgeregt um ihre Mutter herum. Fauna seufze traurig und auch Fenrir merkte wie sehr er sich anstrengen musste nicht loszujaulen,
Ähm
Ok?
die beiden kleinen Racker waren ihm ans Herz gewachsen.
Die Racker.
Er erinnerte sich daran wie er ihnen seine Jagd-technicken gezeigt hatte und sie dann den ganzen Tag vor der Höhle Schmetterlinge gejagt hatten, abendens waren sie dann stolz und ganz erschöpft mit einem Schmetterling zu ihm gekommen sind und ihre Beute präsentierten.
Wie groß war eigentlich dieser Zeitsprung? Ich hätte dem Leser irgendwie ein bisschen Zeit gelassen, um die Jungen genauso ins Herz zu schließen, wie Fenrir anscheinend.
Wenigstens werden wir auf der Reise noch zusammen sein! ‚
Wer ist ‚wir'? Ich dachte, die Geschichte ist in der 3. Person geschrieben?
Wir essen unterwegs, kommt ihr jetzt ihr lahmen Schnecken oder wollt ihr hier stehen bleiben bis es Nacht wird ?!" Akehlas Energie überraschte Fenrir,
Der ist doch immer so drauf.
„,Kommen!" rief
er
und fügte zu den Kleinen gewandt hinzu: „ Kommt schon oder wollt ihr euch von so einem alten Wolf wie Akela abhängen lassen?" Die Jungen quiekten aufgeregt und rannten hinter Akela her.
Wo gehen die überhaupt hin? (Ich weiß es natürlich, aber für den durchschnittlichen Leser wäre das vielleicht eine interessante Information).
Anmerkung: Ich hatte (mal wieder) überhaupt keinen Plan, wie ich dieses Chaos brauchbar umschreiben soll. Hab natürlich versucht, alles, was ich jetzt kritisiert hab zu verbessern (hab unter anderem die Namen ins Deutsche übersetzt). Mit dem Zeitsprung war's irgendwie ein bisschen schwierig, deswegen hab ich den aufs nächste Kapitel aufgeschoben und alle wichtigen Informationen, die man bei der Aufbruchsszene bekommt, anders eingebaut.
Kapitel 3
Fenrir lag auf dem kalten Höhlenboden und versuchte zu schlafen. Immer wieder warf er Blicke zu Fauna hinüber, die sich zusammen mit ihren Jungen zu einem hellen Haufen Fell zusammengekauert hatte. Es war zwar mitten am Tag, doch Fenrir wollte später noch Jagen gehen und musste sich dafür erst einmal erholen und seine Gedanken ordnen. Am liebsten hätte er sie gleich nach der Geburt ihrer Jungen mit Fragen, aber auch Meinungen, bestürmt, doch er hatte selbst eingesehen, dass seine Schwester Ruhe brauchte.
In Fenrirs Gehirn herrschte reinstes Chaos. Warum hatte ihm Fauna nicht erzählt, dass sie schwanger gewesen war, und noch viel wichtiger, warum hatte sie ihm nicht erzählt, dass sie andere Wölfe im Wald getroffen hatte? Welcher Grund, welches noch unaufgedeckte Geheimnis würde rechtfertigen können, dass das Lebewesen, dem er auf der Welt am meisten vertraut hatte, ihm die Antwort auf die Frage, die ihn beschäftigte, seit er denken konnte, für so lange Zeit verschwiegen hatte? Wenn sie miterlebt hatte, wie Fenrir als Junges stundenlang nachts nicht hatte schlafe können, weil er sich den Kopf darüber zerbrochen hatte, ob es wohl noch andere Tiere wie ihn in ihrem Wald gab, wie konnte sie dann ein solches Geheimnis vor ihm gehabt haben? Hatte sie erst nach ihrem ersten Zusammentreffen mit einem anderen Wolf aufgehört, sich ihm anzuvertrauen, oder hatte sie ihn schon vorher derartig zum Narren gehalten? Wie lange hatte sie überhaupt schon von den anderen Wölfen gewusst? Und wie blödsinnig war er selbst gewesen, um nicht zu bemerken, dass seine eigene Schwester schwanger war? Fenrir wusste, dass nicht alles, was er im Moment über seine Schwester dachte, ganz fair war, doch er konnte seine Wut nur schwer bändigen. Er hatte Fauna immer bedingungslos vertraut, mehr als er Akela und sogar sich selbst je vertraut hatte. Wann hatte sie aufgehört, ihm zu vertrauen? Hatte er etwas falsch gemacht?
Schlussendlich schlief er doch nicht ein. Emotional aufgewühlt und erschöpft macht er sich auf die Jagd. Er hatte Glück und fand ein sehr schwaches Wildschwein, das nicht einmal mehr wirklich versuchte, sich zu wehren oder zu fliehen. Es war alt und mager, doch Fenrir wusste, dass er heute nichts anderes mehr fangen würde. Mühsam schleppte er seine Beute zur Höhle. Wie lange es wohl dauern würde, bis die Jungen alt genug würden, um ihm bei der Jagd zu helfen, oder wenigstens alt genug, damit Fauna sie für eine Weile alleine lassen könnte und sie wieder zu zweit Jagen könnten? Seit er der einzige Jäger unter den drei war, war ihre Ernährung deutlich eintöniger und der Jagderfolg seltener geworden.
Als er zurückkam, war Fauna wach. Ihre Jungen schliefen unverändert in ihrem Nest, doch sie lief in der Höhle langsam auf und ab, so als müsse sie sich erst wieder an das Gefühl gewöhnen. Sie drehte sich zu ihm um, als sie seine Schritte hörte. Fenrir legte das Wildschwein ab und wollte eigentlich noch einmal nach draußen. Er hatte keinen Appetit.
„Fenrir?" er fuhr herum. Ohne, dass er wirklich sagen konnte warum, flammte die Wut wieder in ihm auf. „Ich würde gerne mit dir reden." Seine Schwester stand ruhig da, ihre Körperhaltung verriet keinerlei Emotionen. Fenrirs erst vor Sekunden entstandene Hoffnung, sie wolle sich vielleicht bei ihm entschuldigen, fing schon wieder an zu schwinden. Trotzdem lief er zurück ins Innere der Höhle zu Fauna. Er hatte schon seit gestern Abend mit ihr sprechen wollen, also würde er diese Chance auch nutzen.
„Komm, wir machen es uns irgendwo bequem. Es macht mich nervös, wenn du so herumstehst." Fenrir war nicht besonders begeistert über diesen Vorschlag, doch er stimmte seiner Schwester trotzdem zu. Eigentlich wollte er gerade nicht mit ihr irgendwo hinkuscheln und dann gemütlich plaudern, nicht nachdem sie ihn so sehr verletzt hatte, doch andererseits war sie wahrscheinlich von der Geburt immer noch geschwächt. Er wollte nicht Schuld daran sein, wenn es ihr schlecht ging.
„Ich weiß, ich hätte dir von allem erzählen sollen." Die Geschwister hatten sich weiter hinten in der Höhle an eine Stelle gekauert, von der Fauna immer noch einen guten Blick auf ihre Jungen hatte, sie aber nicht mehr so sehr von den Geräuschen des Waldes oder Akelas neugierigen Ohren gestört werden konnten. Fenrir war überrascht, wie direkt seine Schwester das Thema, von dem sie beide gewusst hatten, dass es in dem Gespräch vorherrschen würde, ansprach. Er hatte erwartet, dass sie zuerst noch eine Weile herumdrucksen würde.
„Wenn du es wusstest, warum hast du es dann nicht getan?" Fenrir versuchte, so ruhig und besonnen wie seine Schwester zu wirken. Innerlich waren seine Gedanken ein einziges Chaos. Wie würde sie versuchen zu begründen, dass sie ihn so lange belogen hatte? Was würde er als nächstes erfahren? In ihm rangen Neugier und Wut um ihren Platz als stärkere Emotion.
„Ich..." Fauna hielt für einen Moment inne. „Ich weiß auch nicht so recht. Als ich Grünes Blatt, den nunja... Vater meiner Jungen, zum ersten Mal traf, habe ich mich einfach schrecklich besonders gefühlt. Endlich gab es etwas, von dem nur ich wusste, das nur mir gehörte. Ich fand es aufregend, dieses eine Mal ein Geheimnis zu haben. Nur für mich. Irgendwie mochte ich diesen Nervenkitzel jedes Mal, wenn ihr kurz davor ward, zu merken, dass etwas anders war wie davor. Ich mochte das Gefühl, es besser zu wissen, wenn du und Akela darüber sprachen, dass es im Wald vermutlich keine anderen Wölfe mehr gab. Ich habe mich wie etwas Besonderes gefühlt. Irgendwann war es dann zu spät, noch irgendetwas zu erzählen. Wie hätte ich erklären sollen, dass ich euch so lange etwas so Großes verschwiegen hatte? Ich war schon viel zu tief in meine Lügen verstrickt. Akela hat irgendwann gemerkt, dass ich schwanger war, und du weißt es jetzt ja auch."
Auch wenn Fenrir keinerlei Zweifel an Faunas Aussagen hatte, war er trotzdem unendlich enttäuscht. Das war also der Grund gewesen, dass die einzige Person, der er sich in seinem Leben hatte anvertrauen können, ihn derart verriet!? Reine Egozentrik und das kindische Verlangen danach, etwas Besonderes zu sein? Fauna schien seine Wut und Enttäuschung zu spüren.
„Ich weiß, du wirst das nicht verstehen, Fenrir. Aber ich halte es in dieser Höhle nicht mehr lange aus. Ich fühle mich so schrecklich isoliert und abgeschottet. Bevor ich Grünes Blatt getroffen hatte, hatte ich noch nie mit einem anderen Lebewesen gesprochen außer dir und Akela. Es gibt Dinge, über die kann ich mit keinem von euch sprechen. Merkst du das nicht selbst? Für mich war die Begegnung mit Grünes Blatt aufregend und neu. Wir fingen an uns öfter zu treffen. Er war, und ist, frische Luft in meinem Leben in dieser stickigen Höhle. Wenn ich noch länger ganz alleine mit euch in diesem kalten Loch gewohnt hätte, ohne Kontakt zu anderen Wölfen, wäre ich eingegangen."
Auch wenn seine Schwester wohl vom Gegenteil ausgegangen war, hatte er sehr wohl verstanden, was sie meinte. Sie tat ihm leid, doch gleichzeitig war er wütend darüber, dass sie es geschaffte, dass er sich nun schuldig fühlte, obwohl er derjenige war, der eine Entschuldigung verdient hatte. „Glaubst du denn, ich versauere nicht auch in dieser Höhle? Hast etwa nur du das Recht auf eine frische, aufregende Beziehung!? Fauna, ich suche seit ich laufen kann nach anderen Wölfen und das weißt du. Warum erzählst du mir, ich könne dich nicht verstehen?" in einem gewissen Maß hatte sie ja Recht. Er konnte nicht verstehen, wie sie so egoistisch hatte sein können.
Fauna wusste offensichtlich nicht, was sie darauf antworten sollte und auch Fenrir hatte nichts mehr hinzuzufügen. Eine Weile lang saßen sie schweigend da, seine letzten Worte hingen wie drohende Gewitterwolken zwischen ihnen in der Luft. Schließlich hielt Fenrir die bedrückende Stille nicht mehr aus.
„Hast du ihnen schon Namen gegeben? Also den Jungen?" er nickte in die Richtung des grau-weißen Fellhaufens, der immer noch friedlich weiter vorne in der Höhle schlief.
„Ja." Fauna folgte seinem Blick. „Schon lange, bevor sie geboren wurden. Mond und Schatten."
„Mond und Schatten..." Fenrir wiederholte die Namen noch einmal, leise, für sich. „Aus einem bestimmten Grund oder...?"
„Nein, es kamen mir einfach nur wie schöne Wörter vor. Ich mag ihren Klang. Mond ist weich und sanft, Schatten hat etwas hartes, dunkles an sich."
Fenrir nickte, er wusste nicht, was er noch sagen sollte.
„Ich möchte sie zu ihrem Vater bringen, sobald sie alt genug sind um eine Strecke dieser Länge zu laufen."
Fenrir sah seine Schwester erschrocken an. „Du willst sie aufgeben?"
„Ich gebe sie nicht auf." Fauna schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich eine gute Mutter wäre. Ich bin ja selbst noch fast ein Junges. In Grünes Blatts Rudel gibt es einige Wölfinnen, die ungefähr zur gleichen Zeit wie ich Junge bekommen haben und schon erfahrener sind als ich. Eine von ihnen wird die beiden sicherlich aufnehmen."
„Also gibst du sie auf. Zu ihrem eigenen Besten."
Fauna sah zu Boden. „Ja." Murmelte sie.
Sie lagen noch eine ganze Weile so da, während die Sonne langsam immer weiter in Richtung Horizont sank. Die Stille zwischen ihnen, die vorhin noch so erdrückend gewesen war, war jetzt auf eine seltsame Art tröstlich. Zum ersten Mal, seit Faunas Wehen eingesetzt hatten, fühlte Fenrir sich wieder mit seiner Schwester verbunden.
Anmerkung: Weil Fenrir zwischendurch mal ein paar (wie ich finde) etwas seltsame Aussagen getätigt hat, wollte ich nur nochmal sagen, dass das alles die Gedanken von ihm sind und nicht unbedingt meine Meinung widerspiegeln haha.
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