8 ~ Annabeth
It's our lovely wise girl, Annabeth Chase.
Thalia
Wenn es eine Meisterschaft gäbe, in der man Leuten aus dem Weg geht, ich würde sie gewinnen. Ich hatte Luke erfolgreich ignoriert (okay, er hatte auch keinen Versuch gestartet, mich anzusprechen) und war Piper seit unserer kleinen... Unterredung aus dem Weg gegangen. Ich wusste jetzt, dass sie versucht hatte, Luke und mich zu verkuppeln. Das würde sie auch weiter tun, ich kannte sie. Deswegen war ich schon fast gezwungen, sie zu stoppen. Es war mein Leben und ich bestimmte, mit wem ich mich näher beschäftigen wollte und nicht sie.
Trotzdem beschäftigte mich Luke den ganzen Tag. Er wusste zu viel über mich, intime Dinge, die nur meine engsten Freunde wussten. Klar, Jason hatte nicht gewusst, wie empfindlich ich war, wenn es um private Dinge ging, wie auch? Er hatte mich die Hälfte seines Lebens nie gesehen, wusste wahrscheinlich noch nicht mal von meiner Existenz.
Und Luke war schließlich sein bester Freund, so wie Annabeth und Piper meine waren. Okay, Piper nicht so richtig. Zählt sie erst wieder dazu, wenn sie mir geschworen hat, sich nie wieder in mein Liebesleben einzumischen.
Beste Freunde waren dazu da, einem zuzuhören und einem in fast jeder Situation zu helfen. Man konnte sich auf sie verlassen, wenn man ihnen einen Geheimnis anvertraute, verrieten sie es nicht. Also war es nur mehr als logisch, dass Luke über unsere Familiensituation bescheid wusste.
Es regte mich mehr als auf. Ich würde liebend gern alles über Lukes Vergangenheit aus meinem Bruder quetschen, aber das Problem war, dass Luke kein Problem damit hatte. Er akzeptierte seine Vergangenheit und die Krankheit seiner Mutter, ich konnte ihm damit nicht schaden. Außerdem wirkte es so, als hätte ich Interesse an ihm und das war wirklich das Letzte, was ich wollte. Dann würde auch Jason mit dem Verkuppeln anfangen und... Nein. Einfach nur nein.
"Warum so nachdenklich?", riss Annabeth mich aus meinen Gedanken.
Für einen Moment sah ich sie verwirrt an. "Hä?"
"Du guckst so angestrengt auf den Kaktus", antwortete sie. "Was ist los? Will dein Dad, dass du auf einer Gala aufkreuzt?"
"Nein, zum Glück nicht", meinte ich. "Wo ist eigentlich Percy? Ihr seid doch sonst nur im Doppelpack erhältlich."
"Sein Dad ist zu Besuch", erklärte sie. "Du weißt ja... Er mag mich nicht sonderlich. Hast du Lust, einen Kaffee zu trinken und mir zu erzählen, worüber du so intensiv nachgedacht hast?"
"Okay", stimmte ich vor, ohne wirklich zu überlegen. Aber Annabeth kannte ich seit meinem fünften Lebensjahr, sie war bei fast allem in meinem Leben dabei und umgekehrt. Ich konnte ihr bedingungslos vertrauen.
Zwanzig Minuten später saßen wir in einem kleinen Café in der Nähe meiner Wohnung. Vor uns stand Kaffee und ein Stück Kuchen.
"Also", forderte Anna mich auf. "Schieß los."
"Du kennst ja Luke", fing ich an.
Sie nickte. "Der beste Freund der Stolls und deinem Bruder."
"Genau. Und Piper ist der Meinung, dass wir wie geschaffen füreinander sind."
"Und wo genau liegt da das Problem?", hakte Annabeth nach.
"Luke weiß so ziemlich alles über mich. Also, alles, was ihr auch wisst."
"Stalkt er dich etwa?" Sie sah mich forsch an.
"Nein, Jason hat ihm alles irgendwann erzählt", seufzte ich und schob mir frustriert ein Stück Kuchen in den Mund.
"Was genau ist jetzt schlecht daran? Nur weil er viel über dich weiß, muss er das ja nicht ausnutzen."
"Ich weiß, Annabeth. Aber es stört mich, dass ein für mich Fremder private Dinge über mich weiß, von denen ich nich möchte, dass irgendjemand Fremdes sie erfährt. Auch wenn Luke der beste Freund meines kleinen Bruders ist, ich kenne ihn kaum. Ich weiß nur, dass er eine kranke Mutter hat, mit den Stolls befreundet ist, in all meinen Kursen ist und das er eine Vorliebe für Wassermelonen hat.
Er dagegen weiß alles, und damit meine ich auch wirklich alles, über mich. Ich finde das seltsam, okay?"
"Du hast Angst", stellte sie fest und trank einen Schluck des heißen Getränks.
"Was?", fragte ich nach. "Ich hab keine Angst."
"Doch", behauptete sie. "Ich kenne dich schon seit jetzt fast zwanzig Jahren, Thals. Du vertraust ihm nicht, du weißt nicht, was er mit den Informationen über dich macht. Du hast Angst, dass du erneut die Kontrolle verlierst. Aber ich möchte dir einen gut gemeinten Tipp unter Freunden geben: Es wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem du die Kontrolle verlieren wirst. Er wird früher oder später kommen und dagegen kannst du rein gar nichts tun."
"Aber ich muss doch irgendwas tun!", sagte ich verzweifelt. "Ich kann doch nicht einfach warten und zusehen, wie meine Welt wieder zerbricht!"
Annabeth sah mich mitleidig an. "Ich weiß nicht, wie schwer es sein muss, aber Thals, du wirst wieder am Boden sein. Du versuchst so angestrengt, die Kontrolle über alles was mit dir passiert zu haben, dass du vergisst, zu leben. Und ich habe das dumpfe Gefühl, dass Piper das weiß. Luke tanzt aus der Reihe, er widersetzt sich deinen Regeln. Er wird dich wieder blühen lassen. Aber nur, wenn du es zulässt."
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Doppelupdate, yay. Wieder kurz, aber ich wollte mit poetischen Worten aufhören und hab nur noch 3%.
Okay, 2%.
Gute Nacht/Guten Morgen :)
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