Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Aufwachen (Teil 1)

"Schon wieder durchgefallen?", sagte Mom mit einer entsetzten Miene. Ihr Blick glitt über die fettgedruckte Note, die wie ein Brandmal auf der Prüfung prangte. "Was ist denn mit dir los? Seit einem halben Jahr bringst du solche Ergebnisse nach Hause!"

Ich blieb ruhig und wich ihrem bohrenden Blick aus. "Es tut mir leid. Ich werde mich anstrengen.", antwortete ich gleichgültig und starrte ebenfalls auf die Prüfung. Mom seufzte. "Das hast du auch die vorherigen Male versprochen." Sie nahm die Grammatikprüfung in die Hand und schüttelte fassungslos den Kopf. "Früher warst du doch so gut in Deutsch!"

Freudlos lachte ich auf.

Früher.

Früher war alles anders. Früher hatte ich viele Freunde, früher war ich beliebt. Früher waren meine Noten besser. Ja, früher liebte ich sogar das Schreiben.

Doch diese Gründe waren unwichtig. Sie schienen vollkommen bedeutungslos im Vergleich zu dem, was nicht geändert werden konnte. Die Vergangenheit. Denn der wichtigste Grund blieb unerwähnt, und obwohl schon ein ganzes halbes Jahr vergangen war, konnte ich nicht daran denken, ohne dass die Tränen wie Bäche über meine Wangen rannen.

An sein Lächeln, das mich seit klein auf begleitet hatte, an seine wundervollen Augen, die vor Freude aufblitzen, wenn er mich sah. Ich erinnerte mich an jede Facette seinerseits, spulte tagtäglich unsere gemeinsamen Momente im Gedächtnis ab, die ich für ewig gespeichert hatte.

Doch die Erinnerungen verblassten.

Allmählich wurden sie überschattet, verdrängt, vergessen; jeder noch so kostbare Moment rann mir wie Sand durch die Finger. Und ich sah zu, wie sie sich schlussendlich in Nichts auflösten.

Was blieb mir noch, wenn die Erinnerungen verschwunden waren?

Eine Vergangenheit, in der ER Teil meines Lebens war. Und eine Zukunft, die ohne ihn nicht lebenswert war.

Schon spürte ich die nassen Tränen, die meine Sicht verschleierten. "Amy!", rief Mom bestürzt und legte behutsam ihre Arme um meinen zitternden Körper. "Ist es wegen Loyd?", fragte sie zögerlich nach. Sein Name brachte mich noch heftiger zum Schluchzen, ich hatte das Gefühl, dass mein Frühstück gleich hochkommen könnte.

Sie strich mir sanft über den Rücken. "Amy..." Sie wich meinem Blick aus. "Er ist schon seit einem halben Jahr tot. Du... du kannst nicht dein Leben für ihn aufgeben." Fassungslos starrte ich sie an. Das Brennen in meiner Brust breitete sich unkontrollierbar aus, bis ich die Wut nicht länger unterdrücken konnte. "Nimm das zurück", flüsterte ich heiser. Mom reagierte nicht. "Nimm das gefälligst zurück!", schrie ich und schlug in blinder Wut um mich, bis sie mich packte und in eine feste Umarmung zog. Schluchzend liess ich mir beruhigende Worte ins Ohr flüstern, doch ich wollte sie nicht hören, ich wollte ihnen nicht glauben.

"Amy", sagte Mom ernst und hielt mich auf Armeslänge. Ihre braunen Augen musterten meine, und ihr Blick sprach Bände. "Es ist Zeit, loszulassen. Es ist Zeit, dass du von der Vergangenheit ablässt und weiterlebst." - "Ach ja?", keuchte ich verächtlich, "Du hast ja keine Ahnung, was er mir bedeutet! Loyd war mein Leben. ER war immer für mich da, als mein Leben den Bach runterging. ER tat alles, um mich von der Scheidung abzulenken. ER war derjenige, der mir nicht von der Seite wich, als ihr mich in Stich gelassen habt!", schrie ich in Rage. "Und wo warst du? Hast du dich jemals gefragt, wie es mir ging? NEIN! Du hast dich nur für das Geld interessiert!"

"Amy, das stimmt doch überhaupt nicht!", verteidigte sie sich. Doch da war ich schon aufgestanden und rannte aus dem Haus. Die Umgebung zog an mir vorbei, doch ich liess mich einfach von meiner Wut leiten und lief einfach weiter, bis meine Lungen zu explodieren drohten und meine Beine mich in Stich liessen.

Anscheinend war ich unbewusst fast einen Kilometer gerannt und stand nun keuchend vor dem Bahnhof. Viele Menschen eilten in einem ungeheuren Tempo von Gleis zu Gleis, ihre Schritte begleitet von dem Rattern der Züge. Die Lautsprecher gaben in einer monotonen Stimmlage alle Verspätungen an, sowie ein Bildschirm, der sich über meinem Kopf befand.

Langsam steuerte ich das nächste Gleis an und machte kurz vor der weissen Linie halt. Und da war dieser Gedanke, der mich verwirrte und mir gleichzeitig eine Möglichkeit bot, alle meine Probleme loszuwerden. Mich zu befreien.

Die Stimmen um mich nahm ich nur gedämpft wahr. Meine Augen waren auf die Schienen fixiert. Sie reflektierten matt die trübe Nachmittagssonne. Mein Gehirn gab ein Signal an meine Beine weiter, so dass ich mich langsam die weisse Linie überschritt. Ich war wie betäubt, realisierte nicht, was ich gerade machte.

Und da sah ich die immer näher kommenden Scheinwerfer des Zuges, befand mich aber immer noch im Kampf mit mir selber. Das Einzige, was mir im Weg stand, war mein Verstand, der mich innerlich anschrie, ich sei verrückt und solle mein Vorhaben ja nicht durchziehen. Aber in diesem Moment war mir alles egal, ich wollte nur von meinem seelischen Schmerz befreit sein. Kurzerhand ignorierte ich die Warnungen und setzte zum Sprung an...

Und dann schoss mir eine Erinnerung an Loyd durch den Kopf. Dieser Moment, wo er mich umarmte und in mein Ohr murmelte, dass er für mich sterben würde.

In diesem Moment erstarrte ich in meiner Bewegung und stolperte vor Schreck zurück, als der Zug einrollte und mit quietschenden Rädern stehenblieb. Die Türen öffneten sich und eine Welle von Menschen strömte mir entgegen, drängte mich weg von den Schienen und meinem eigentlichen Vorhaben.

Mit nun klarem Kopf kauerte ich mich auf den dreckigen Boden, ignorierte die neugierigen Blicke und vergrub fassungslos mein Gesicht in meinen Händen. Hatte ich wirklich vorgehabt, mich selber umzubringen? 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro