P. Aron x D. Berganovic
Wunschkapitel für Sopo218
Wörter: 1.175
______________________
PoV. Paul
Es war die Mitte der endloslang scheinenden Winterpause angebrochen, in welcher ich mich entschieden habe, nachhause zu meinen Eltern nach Estland zu fliegen. Der Regen prasselte unaufhörlich gegen die Fenster. Ich saß auf dem Sofa meiner Eltern, starrte auf die Tasse Tee in meinen Händen und versuchte, die Stille um mich herum zu ertragen. Die Stille, sie herrschte, da meine Eltern sich dazu entschieden hatten einen Kurztrip zu machen. Paradox nicht? Da kam ihr Sohn nach einer kompletten Saison heim, aber sie hatten einen Urlaub geplant, jedoch ich gönnte es ihnen vom ganzen Herzen. Sie hatten sich Zweisamkeit verdient. Etwas ihre Freizeit genießen. Jedoch kommen wir doch auf die eben genannte Stille zurück. Sie war nicht nur still, sie war laut. Ein erdrückendes Echo meiner Gedanken.
Dino.
Sein Name hallte wie ein Mantra in meinem Kopf. Seit Tagen versuchte ich, ihn zu ignorieren. Seine Anrufe. Seine Nachrichten. Sein Lachen, das ich selbst dann hörte, wenn er nicht da war. Es war verrückt. Es war lächerlich, wie sehr ich ihn vermisste, obwohl ich wusste, dass ich derjenige war, der sich zurückgezogen hatte.
Ich hatte meine Gründe. Zumindest redete ich mir das ein. Dino war wie ein Feuer, hell, stark, warm. Und ich? Ich war nur ein Schatten. Es fühlte sich an, als würde ich ihn zurückhalten. Wie ein Klotz am Bein, der ihn davon abhielt, frei zu sein. Mein Handy vibrierte auf dem Couchtisch, riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf das Display. Sein Name leuchtete auf schon wieder.
Dino.
Ich starrte das Telefon an, unfähig, mich zu rühren. Sollte ich rangehen? Sollte ich wieder so tun, als wäre ich beschäftigt? Ehe ich mich entscheiden konnte, vibrierte das Handy erneut. Diesmal war es eine Nachricht. Zögerlich nahm ich das Gerät in die Hand.„Komm runter. Ich bin vor deiner Tür." stand dort geschrieben.
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Was? Er konnte doch nicht einfach. Ich sprang auf, schob den Vorhang, vor meinem Fenster, zur Seite und sah hinaus. Tatsächlich, da stand er.
Im Regen. Durchnässt bis auf die Haut und trotzdem mit diesem typischen Dino-Grinsen auf den Lippen, als wäre er gerade in einer verdammten Filmkulisse. „Das ist nicht sein Ernst," murmelte ich.
Ich zögerte, dann griff ich nach meiner Jacke und ging zur Tür. Als ich sie öffnete, stand er da, völlig unbeeindruckt von der Kälte oder der Tatsache, dass ich ihn ansah, als wäre er verrückt. „Du bist verrückt, du kannst doch nicht einfach nach Estland fliegen und dann auch noch im Regen stehen bleiben, du wirst doch krank." sagte ich schließlich und mein Mundwinkel zuckte unwillkürlich nach oben. „Möglicherweise," erwiderte er und trat ohne zu fragen ein. „Aber ich wusste, dass du mich sonst nicht reinlassen würdest."- „Arrogant wie eh und je." Er grinste. „Ich bin charmant wie immer."
Ich schloss die Tür hinter ihm und für einen Moment war da nur das leise Tropfen des Wassers, das von seiner Jacke auf den Boden fiel. Ich hatte ihn nicht eingeladen und trotzdem füllte er den Raum sofort mit seiner Präsenz, als wäre er nie weg gewesen.
Ich ging schnell ins Bad um ihm ein Tuch zu holen und ein paar Sachen damit er sich umziehen konnte. ,,Zieh dir das an.." sagte ich leise und er tat was ich ihm gesagt hatte.
Ernst sah er mich an, als er wieder kam. Diesmal in meinen trockenen Sachen gekleidet.
„Paul," begann er, seine Stimme leiser. „Warum weichst du mir aus?" Ich wandte mich ab und begann, wahllos Dinge auf dem Küchentresen zu ordnen. „Ich weiche dir nicht aus. Ich bin nur beschäftigt."- „Das ist Unsinn und das weißt du."Ich hielt inne, aber ich drehte mich nicht um. Sein Ton war weicher, als ich erwartet hatte. Es wäre leichter gewesen, wenn er laut oder wütend gewesen wäre. Aber das war Dino. Er konnte mit einem einzigen Blick Mauern einreißen, die ich jahrelang aufgebaut hatte. „Paul, sieh mich an."
Ich atmete tief durch, bevor ich mich umdrehte. Sein Gesichtsausdruck ließ mein Herz schwer werden. Er sah nicht nur enttäuscht aus da war Sorge. Für mich. Warum tat er das? Warum machte er es so schwer, ihn wegzuschieben? „Du ziehst dich zurück," sagte er, und diesmal klang er fast verletzt. „Wir sind ein Team, verdammt. Du kannst mir nicht einfach aus dem Weg gehen." - „Ein Team," wiederholte ich, und meine Stimme zitterte. „Du brauchst keinen wie mich in deinem Team, Dino. Du brauchst jemanden, der besser ist. Jemanden wie Gabriele."- „Gabriele?" Dino sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. „Paul, was redest du da?"- „Ich sehe doch, wie gut ihr zusammenarbeitet!" Die Worte sprudelten aus mir heraus, bevor ich sie stoppen konnte. „Ihr habt Spaß, ihr seid schnell, ihr seid perfekt. Und ich bin nur ich. Ich bin der, der hinterherhinkt, der dich aufhält."
Dino blinzelte, und ich konnte sehen, wie meine Worte ihn trafen. Doch statt mich zu widersprechen, trat er einen Schritt näher. „Du glaubst wirklich, das wäre alles, was zählt?" Seine Stimme war leise, fast ein Flüstern. „Schnelligkeit? Spaß? Perfektion?" Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Dino ließ mir keine Zeit, es zu überdenken. „Paul," fuhr er fort, „ich bin nicht hier, weil du der schnellste Fahrer bist. Oder der lustigste. Ich bin hier, weil du du bist. Weil du der einzige Mensch bist, bei dem ich wirklich ich selbst sein kann." Seine Worte trafen mich wie ein Schlag in die Magengrube. Ich öffnete den Mund, aber keine Worte kamen heraus.
„Sag mir, dass ich falsch liege," forderte er mich heraus. „Sag mir, dass ich das alles nur in meinem Kopf zusammenreime und ich verschwinde. Aber wenn du auch nur ein kleines bisschen so fühlst wie ich, dann lass mich bleiben." Mein Herz schlug wie wild, während ich in seine Augen sah. Da war keine Lüge. Keine Maske. Nur Dino, so roh und ehrlich, wie er immer war. „Du bist nicht falsch," flüsterte ich schließlich, meine Stimme kaum hörbar.In dem Moment schien die ganze Welt stillzustehen. Dino lächelte, nicht dieses strahlende, selbstsichere Grinsen, sondern ein sanftes, warmes Lächeln, das direkt in mein Herz traf. „Gut," murmelte er und legte eine Hand an meine Wange. Ich hatte keine Zeit zu reagieren, bevor seine Lippen die meinen berührten.
Der Kuss war vorsichtig, fast scheu, und doch so voller Wärme, dass ich mich für einen Moment vollkommen schwerelos fühlte. Meine Hände fanden ihren Weg zu seinen Schultern, hielten sich an ihm fest, als könnte er mich vor dem Sturm in mir schützen. Als wir uns schließlich voneinander lösten, hielt er mich fest, seine Stirn gegen meine gelehnt. „Ich gehe nirgendwo hin, Paul," flüsterte er. „Nie." Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, und zum ersten Mal seit Wochen fühlte ich mich leicht. Vielleicht war Dino nicht nur das Feuer in meinem Leben. Vielleicht war er auch das Licht, das mich durch die Dunkelheit führte. Und zum ersten Mal hatte ich keine Angst mehr, das zuzulassen.
__________________________________
Ich hoffe es hat dir gefallen ♥
Ich hätte noch einen Oneshot mit diesem Pair, aber er wäre etwas tiefgründiger, hättet ihr trotzdem Bock drauf? Lasst es mich gerne wissen ♥
Bis dann ♥
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro