Kap 54
Es war wirklich so weit gekommen, dass ich Zuhause lag und Songs wie „We Don't Talk Anymore" von Charlie Puth (feat. Selena Gomez) oder „Like I'm Gonna Lose You" von Meghan Trainor hörte. Ich war verloren. Verloren wegen einer dummen Sache, weil ich mich in diesen Idioten verknallen musste!
In der Schule war ich seit zwei Tagen nicht mehr und bekam ständig besorgte Nachrichten von Namjoon oder Jin.
Ich war ja froh, dass ich die beiden hatte, aber ganz ehrlich...es fehlte etwas. Oder jemand.
Ich lag weinend Zuhause auf dem Bett und versuchte vergeblich die Songs mitzusingen, doch die Stimme dafür war mir leider nicht gegeben. Eine Nachricht riss mich aus meinen Gedanken. Voller Selbstmitleid nahm ich mein Handy in die Hand und versuchte etwas auf dem Bildschirm zu erkennen, wobei es schwierig war, wegen meiner geschwollenen Augen.
Jin:
Hey, Yoongi...
Du bist gerade vermutlich am verzweifeln, oder?
Ich musste lachen. Wieso kannte er mich so gut? Wir waren doch noch gar nicht so lange befreundet. Aber das lag wahrscheinlich an seinen Fähigkeiten, denn er war wie eine Eomma für alle.
Trotzdem wollte ich nicht, dass er sich sorgte. Es war schon schlimm genug, dass meine Eltern wieder damit anfingen mir anzubieten, dass wir umziehen könnten...erneut.
Aber ich war froh, dass sie mich einfach schwänzen ließen.
Ich:
Nein passt schon, alles gut.
Kurz und knapp, so wie ein echter Yoongi es schreiben würde. Ich hätte mir am liebsten selbst auf die Schulter geklopft, so zufrieden war ich über meine Antwort.
Und dann legte ich mich zurück.
Und dann brach alles erneut über mich ein.
Mit einem verzweifeltem Haare-raufen stand ich auf und ging in die Küche. Ich nannte das meinen ‚Selbstverzweiflungsmarsch'. (Mein Wortschatz war einfach zu groß.)
Seufzend ließ ich mich an der Kücheninsel nieder und überlegte was ich wollte. Ich hatte keinen richtigen Hunger mehr, seit dem meine Gefühle verrückt spielten wegen dem letzten Gespräch mit dieser einen Person. Also entschied ich mich für etwas zu trinken. Wasser würde es wohl bringen.
Ich nahm mir ein Glas aus dem Schrank und füllte es auf, um es dann in einem Zug zu lehren, bevor es dann mit einem Mal klopfte.
Ich runzelte die Stirn. Meine Eltern waren noch auf der Arbeit und die Schule war auch noch nicht aus. Es musste so ein dämlicher Postbote sein.
Seufzend schlurfte ich zur Tür und öffnete sie, als mir jemand gegenüber stand, mit dem ich am zweit-wenigsten in diesem Moment gerechnet hätte.
„Jin? Was machst du hier?", fragte ich mit großen Augen und offenen Mund. Es war immerhin noch Schule und das vor mir war Jin! Der Jin! Der nie einen Unterricht verpasste!
„Ich mach blau.", sagte er einfach und lächelte mich leicht an, bevor er dann einen Rucksack hoch hob. „Und ich übernachte bei dir, du kannst eine Schulter zum ausheulen gebrauchen."
Ich lachte verlegen und wischte mir ein paar Tränen der Freude weg, um Jin dann zu mir zu ziehen, damit wir uns umarmen konnten. Er drückte mich sofort ganz fest an sich, so als könnte ich dadurch den Halt finden, den ich seit Ewigkeiten - wenn nicht sogar Jahren - brauchte.
„Danke, dass du hier bist.", flüsterte ich an seine wirklich ‚breite Schulter zum ausheulen'.
Er streichelte mir sanft durch die Haare. „Na klar doch.", konnte ich sein Lächeln heraushören. „Ich hab übrigens Naschzeug mitgebracht, damit du durch den Süßkram deinen Kummer auffressen kannst."
Er lehnte sich zurück und grinste siegessicher, als er einen Beutel voller Schokolade und Gummibärchen hochhob. Ich machte große Augen und freute mich wie ein Osterhase, der die Ostereier bemalen darf.
„Oh yes!", rief ich glücklich aus und nahm den Beutel mit einem Freudenhüpfer entgegen.
Jin zog ein fragendes, dennoch belustigtes Gesicht. „Yoongi, du bist ja wie ein Kind. Seit wann?"
Ich stoppte und sah ihn unschuldig an, bevor ich mit den Schultern zuckte. „Weiß nicht. Bei Joonie bin ich es auch.", schmollte ich verlegen und Jin wuschelte mir durch die Haare.
„Naww. Das heißt, dass du dich entweder gegenüber deinen Hyungs so benimmst oder einfach, wenn du jemanden magst und du selbst sein kannst.", zwinkerte er.
Mit einem schüchternem Lächeln trat ich wieder einen Schritt näher, damit wir uns erneut umarmen konnten. Vorsichtig erwiderte der Ältere. Ich konnte echt froh sein ihn zu haben. So etwas hatte ich noch nie. Und er auch nicht. Klar hatte Jin Mädchen als Freundinnen gefunden, aber es war halt nicht das Gleiche wie mit mir. Nicht nur dass ich ein Junge war, auch dass ich schwul war und wir dadurch so einige gleiche Erfahrungen gemacht hatten.
Obwohl ich am Anfang zurückhaltend war, hatte ich ihn gefunden. Den, den ich immer haben wollte.
„Hyung?", murmelte ich in seinen flauschigen pinken Pullover.
„Hm?"
„Danke, dass du mein Freund bist."
(~•~)
Sorry, aber das war es auch schon wieder für heute. Den ganzen Tag zu tun und naja.
Aber morgen bestimmt wieder mehr!😉
Bis dann👋🏻
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro