Kap 38
Manche Tage verbrachte ich die nächste Zeit mit Jimin und manche einfach gelangweilt Zuhause. Es war seltsam, wie ich mich bei ihm fühlte, doch ich konnte nicht leugnen, dass es mir nicht gefiel. Was ich nicht wissen konnte war, wie er darüber dachte - und ich durfte es nicht erfahren wollen, denn sonst wäre es vielleicht zu einer Katastrophe gekommen!
Ich lief gerade mal wieder aus dem Schulgebäude heraus, als mir ein All bekanntes Gesicht entgegensprang, ich aber nicht einmal mit der Wimper zuckte.
„Hyung!", rief Jimin freudig aus, woraufhin ich nur schmunzelnd eine Augenbraue nach oben zog. Aish, wieso musste ich schmunzeln?!
„Was ist los, Jishit?", fragte ich, mit dem Wissen, dass es ihm nicht gefallen würde.
Er schnappte nach Luft. „Das war gemein! Du alter Opa, mit deinen grauen Haaren.", schmollte er und fummelte an ein paar Strähnen herum, weswegen ich seine Hand wegschlug.
„Yah! Lass das! Ich seh heiß aus. Und jetzt ab, ich möchte heute noch nach Hause kommen.", meinte ich genervt, doch Jimin grinste mal wieder nur blöd, wobei seine Wangen nach oben gedrückt worden, seine Augen fast ganz verschwanden und er aussah wie ein kleiner Mochi. Omo, wie süß.
Lächelnd folgte ich ihm den Weg von der Schule weg zu einem Gebäude, in welchem sich sein Tanzstudio befand. Jimin zog mich am Arm mit sich hinein, zu irgendwelchen Stühlen vor einem Raum. Ich schätzte, dass man dort warten sollte.
„Bleib kurz hier, ich geh mich nur schnell umziehen.", sagte er, bevor er verschwand und schon nach wenigen Minuten wiederkam.
Er schloss den Raum auf, ich stand auf und ging mit ihm hinein. Drinnen war es hell, weiße Wände, eine davon war ein einziger Spiegel und das Paket reflektierte das weiße Licht, so dass es in den Augen stach. Trotzdem war es ein echt schönes Tanzstudio.
„Aish, das ist...", fing ich an, doch fand keine richtigen Worte dafür.
„Ja...?", fragte Jimin nervös und knetete sich die Hände. Er schien wirklich auf meine Meinung zu bauen, was mich schmunzeln ließ und ich ihm vorsichtshalber beruhigend meine Hand auf seine Schulter legte.
„Es ist beeindruckend. Und ich wette du auch.", zwinkerte ich, woraufhin er verlegen lachte. Ich stimmte mit ein, beschloss dann aber mich mit meiner Schultasche an den Rand zu setzen und ihm beim Aufwärmen zu zusehen.
Jimin sah auf jeden Fall gut aus, das konnte ich nicht mehr leugnen, aber so wie er sich dehnte...aish, das war schwierig ihn nicht in Grund und Boden zu starren!
Nach einer kurzen Aufwärmphase, ging er zu den Lautsprechern und schaltete ein HipHop Lied an, welches glaube ich ‚Thrift Shop' (Macklemore & Ryan Lewis) hieß, und fing an dazu zu tanzen.
Und Omo: wie er tanzte! Es war unglaublich, dass sich sein Körper so bewegen konnte. Passend zur Musik, genau auf den Punkt, wenn ein neuer Beat kam und so wie man eigentlich tanzen sollte. Er war nicht einer der in den Club ging, um ein Mädchen nah anzutanzen und mal seine Hüfte zu schwingen. So wie Jimin tanzte (und so wie ich ihn kannte) wäre er der Mittelpunkt der Party gewesen.
Ich bemerkte kaum, wie ich mein Handy herausholte und ihn filmte, damit ich ihn danach zeigen konnte, wie er denn tanzte. Ich lächelte als ich sah, dass er seine Augen geschlossen hatte und zum Takt der Musik sich drehte und wieder zum stehen kam. Jimin war, genau wie ich bei meiner Musik, voll in seinem Element und fühlte die pure Leidenschaft, das konnte man sehen.
Nach dem Lied hörte er dann auf und ich stoppte die Aufnahme. Er kam zu mir gelaufen, bevor er sich zu mir setzte und mich abwartend ansah. Ich grinste und hielt ihm das Video hin, welches er mit Genauigkeit betrachtete und ab und zu die Stirn runzelte, weil er wahrscheinlich einen Fehler erkannte. Wo war da noch was falsch gewesen? Das sah doch perfekt aus!
„Du hast richtiges Talent, weißt du das?", fragte ich rein rhetorisch, wobei er rot wurde vor Scham.
„Danke.", sagte er leise, weswegen ich wieder breit grinsen musste. Auch er blickte zu mir und sah mir direkt in die Augen, da bekam ich wieder dieses komische Gefühl. Doch bevor er irgendetwas merken oder zu viele Sekunden verstreichen würden, spielte ich einfach weiter den stolzen Kumpel.
Ich klopfte ihm auf die Schulter und sah wieder zum Handy. „ChimChim, das kannst du echt gut, bin stolz auf dich. Und froh, dass die so was gefällt, naja..."
„Wie hast du mich genannt?", fragte er belustigt, aber immer noch rot wegen meinem Kompliment an ihn.
„ChimChim. Das ist dein neuer Spitzname.", grinste ich. „Oder einfach nur Chim oder Mochi."
„Mochi?"
Ich nickte. „Du bläst seine Wangen manchmal so auf."
Ich drückte beim Video auf löschen und wurde gefragt, ob ich das wirklich wollte, da hielt Jimin mich auf.
„Ah, warte! Schick es mir bitte noch!", meinte er und ich nickte.
„Gut, aber dann-"
Doch weiter kam ich gar nicht, da mit einem Mal die Tür aufgerissen wurde und viele kleine Kinder herein liefen. Als sie uns sahen, rannten sie begeistert auf uns zu und sprangen Jimin auf den Schoß.
„JIMIIIN!", riefen und brüllten sie und meine armen Ohren waren mal wieder für eine ganze Woche taub, das spürte ich.
„Hey!", lachte Jimin laut auf, als er versuchte alle von sich herunter zu bekommen. „Lasst uns mal aufstehen."
„Wer ist das denn?", fragte ein kleines Mädchen, das sich schüchtern hinter Jimin versteckte.
„Das ist Yoongi. Er ist mein Hyung."
Die Kinder machten alle ein riesiges ‚O' mit ihrem Mund, bevor sie kichernd auf mich zukamen und mir alle die Hand reichten. Lachend nahm ich diese entgegen und kniete mich zu ihnen runter, damit sie nicht hochgucken mussten.
Es stellte sich heraus, dass es eine Tanzgruppe von Grundschulkindern war, die Jimin manchmal auch besuchte und mit betreute, falls einer der Lehrer ausfiel. Es war schön zu sehen, wie er so gut mit ihnen umging, dass ich wirklich nicht mehr aus dem Staunen raus kam und wir den ganzen Tag noch lachten.
Dabei fiel mir aber wieder auf, dass es vielleicht nicht immer so unbeschwert zwischen uns bleiben würde.
(~•~)
Ups. 1013 Wörter 😅
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