Kap 27
Mit müden Schritten kam ich nach Hause und schloss die Tür hinter mir. Ich trat in die Wohnstube, in der auch schon meine Eltern und zu meiner Überraschung mein Cousin saßen.
„Hey.", lachte ich sie alle an, als ich zu ihnen kam, doch veränderte sich mein Blick sofort in Besorgnis.
Erschrocken ließ ich meine Schultasche fallen, woraufhin ich verwirrte Blicke zugeworfen bekam.
Verzweifelt raufte ich mir die Haare und rief laut aus. „Scheiße! Nein. Nein. Nein. Nein! Verdammt, was war das bitte?!", fragte ich eher mich selbst als die anderen, da mich die Realität wie ein Blitz traf.
„Yoongi-Schatz, beruhige dich erstmal.", meinte meine Mum, die besorgt aufgesprungen war und zu mir gerannt kam, um mich in die Arme zu schließen. Kurz darauf spürte ich schon ihre Hände, die meinen Rücken streichelten. „Was ist passiert? War was in der Schule?"
„Mum...ich hab etwas schlimmes getan...", schniefte ich und blinzelte mir ein paar Tränen weg.
Ich hasste es zwar wenn ich weinte, aber ich bin schwach geworden und wollte nie so sein wie andere Menschen, die das Leben zu einfach sahen und ihre Mitmenschen schlecht machten. Ich wollte nie...
„Ich habe geklaut. Zwar nur einen Lollie, aber ich habe geklaut.", sagte ich dann etwas gefasster.
Mum ließ mich los und sah mir besorgt in die Augen, wobei ich ihren Blick nicht erwidern konnte und weg sah.
Dann erkannte ich Namjoon und erinnerte mich an das Versprechen, welches ich ihm vor nicht einmal 8 Stunden gegeben hatte, und fühlte mich so unglaublich schlecht.
„Oh Gott es tut mir so leid, Joonie. Ich hab es dir versprochen und dann...es war einfach - Aish nein! Es war falsch, egal wie wenig das Produkt gekostet hat! Verdammt! Warum hab ich das getan?! Ich erkenne mich selbst nicht wieder!", sprach ich laut weiter und raufte mir wieder verzweifelt die Haare.
„Hey, hey, hey.", sagte Namjoon ruhig, stand währenddessen auf und legte seine Hände auf meine Schulter. Jimin hatte das auch getan, als ich mich von ihm dazu überreden haben lassen, was mich jetzt im Nachhinein so unheimlich aufregt und wütend auf ihn und mich selbst macht.
„Schon gut. Jeder macht mal Fehler und vor allem wenn man die falschen Freunde hat. Hab ich auch schon gemacht und hör dir doch mal die ganzen Geschichten deiner Eltern an.", meinte der Blonde mit einem kleinen Zwinkern, welches meine Stimmung wieder ein wenig hob.
„Ey!", riefen meine Eltern daraufhin aus, doch wir lachten nur.
„Er hat aber recht, Yoongi.", sagte mein Vater dann und Mum nickte bestätigend. „Ist schon okay. Wir wollen das zwar nicht nochmal sehen, aber wir vergeben dir dieses Mal."
Erleichtert atmete ich auf. „Danke."
„Du solltest dich aber trotzdem von deinen ‚Freunden' fern halten.", meinte Namjoon dann wieder todernst.
Erschrocken sah ich zu ihm auf. Von den anderen fern halten? Ich meine...am Anfang vielleicht ja, aber jetzt...? Es war so anders. Auch wenn sie solche Aktionen brachten, ich wollte sie einfach nicht verlieren. Seltsam, ich weiß, wie sich meine Meinung ändern konnte, aber so war es nun mal. Ich hatte mich an ihre nervigen Gesichter gewöhnt, die viel zu hohen Stimmen und das seltsame Lachen. Und ich hatte mich an Jimin gewöhnt, der seit langem ein wirklicher Freund zu sein schien und dem ich sogar langsam anfing zu vertrauen.
„Joonie...", sprach ich leise und sah ihn wieder an. „Das kann ich nicht. Ich mag sie."
Überrascht sahen mich meine Eltern und mein Cousin an und ich fragte mich, was ich nun wieder verbrochen hatte.
„Du hast wirklich Freunde gefunden?", fragte Mum aufgeregt und schüchtern nickte ich. „Omo und du magst sie! Das heißt sie müssen wirklich gute Jungs sein!"
„Sie haben geklaut!", meinte Namjoon ernst, was sie aber ignorierte.
„Und wenn schon, jeder hat mal eine rebellische Phase. Tief im Innern sind sie bestimmt herzensgute Jungs."
Naja, ich sagte daraufhin nichts und nahm es einfach so hin, dass Mum so gut damit umging.
„Ich möchte sie mal kennenlernen.", sagte sie fröhlich, woraufhin ich nickte.
„Ich wollte Jimin sowieso mal mir vorbei bringen."
Ich sah zu Namjoon, der genervt aufseufzte, mir dann aber mit einem Blick zu verstehen gab, dass es okay war.
„Gut, aber ich bin dabei!", meinte er noch, bevor ich ihn dankend umarmte. Immerhin wusste meine Familie wie wichtig ehrliche Freundschaft für mich war.
(~•~)
So das war's für heute.
5 Kapitel.
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