Kapitel 6
Amy starrte in ein Gesicht, das von einer blauen Maske bedeckt wurde. Dort wo eigentlich die Augen sein sollten, floss etwas schwarzes und klebriges raus. Die braunen Haare standen hinter der Maske zu allen Bergen ab. Es gab den Eindruck, als ob er gerade erst aufgestanden ist.
Amy's Blick wanderte langsam und vorsichtig über sein muskulösen Körper. Er trug einen schwarzen Hoodie und eine schwarze Hose. Die Kapuze vom Hoodie bedeckte fast den ganzen Hinterkopf.
Eindeutig! Er ist es!, stellte Amy fest als sie den Jungen vor sich betrachtete. Die blaue Maske und der schwarze Hoodie. Eindeutig! Alles wie damals! Nur, das er älter geworden ist.
Amy betrachtete ihn weiter und gab keinen mucks von sich, so als ob sie hoffen würde, dass er sie nicht sah, aber natürlich tat er es. Er schaute sie regungslos an. Nur sein Brustkorb hob und senkte sich und nur seine und Amy's Atemzüge konnte man hören. Mehr nicht. Keine Schritte kamen oder gingen. Alles war still, genau wie in Amy's Kopf. Was eigentlich sehr selten vorkommt!
Er wundert sich bestimmt, was ich hier mache., überlegte Amy. Okay, ich wundere mich auch, was er hier macht. Also ein Kaffeekränzchen will er nicht mit mir halten. Vielleicht... Vielleicht ist er gekommen, weil er bemerkt hat, dass ich sein "Versteck" gefunden habe. Vielleicht will er mich jetzt umbringen und meine Nieren essen. Das kann er gerne versuchen! Wow, woher kam den der Gedanke? Aber der Gedanke hat recht, er kann gerne versuchen meine Nieren zu essen! Okay! Ganz ruhig! Alles ich okay! Sei lässig! Lass ihn nicht anmerken, dass du etwas angst vor ihm hast, ist aber normal, da er ein Serienmörder und gleichzeitig ein Kannibale ist! Alles ist okay! Nicht aufregen Amy!, versuchte sich Amy selber zu beruhigen. Aber was soll ich jetzt tun? Oh Gott! Keine Panik, auf der Titanic, Amy! Alles wird gut! Okay, also... Was mache ich jetzt? Ihn ansprechen? Ich weiß nicht. An ihn vorbei gehen und aus den OP-Saal stürmen? Glaube eher eine schlechte Idee, da er mich einfach packen kann und mir meine Nieren weg nehmen kann. Er macht es jetzt nicht, da sich zwischen uns - zum Glück - ein OP-Tisch befindet. Aber er kann auch einfach über den Tisch springen und mir dann die Nieren nehmen! Amy! Mach dir nicht selber Angst! Das kannst du jetzt nicht gebrauchen! Überhaupt nicht! Okay, okay, okay! Ich spreche ihn an! Nein... Doch?... Oh lieber Gott hilf mir! Bitte!
Ein Räusperer entfuhr es aus Amy's Mund. Verdammt! Warum musste ich mich räuspern? Jetzt denkt er, dass ich mit ihm reden will! Will ich auch oder? Besser als das er mir meine Nieren nimmt. Oh ich brauche echt Hilfe! Jetzt muss ich aber wirklich was sagen! Er schaut mich schon erwartungsvoll an, denke ich jedenfalls. Er hat ja schließlich eine Maske auf, da kann ich leider nicht erkennen, was für Gefühlsregungen er hat. Amy! Sprich ihn an! Nun mach schon!, drängte sich Amy selber. Okay, ich mach's! Amy sammelte ihren ganzen Mut und sprach ihn an.
>>E-Eyeless J-Jack? <<, stotterte sie mit einer etwas heißerem Stimme. Verdammt! Warum musste ich eine heißere Stimme bekommen? Ich habe mich doch geräuspert und warum muss ich jetzt, ausgerechnet jetzt, stottern? Warum?
Eyeless Jack legte seinen Kopf beim klang seines Names leicht schräg und betrachtete Amy weiter. Aber er sagte nichts. Kann er auch sprechen? Oder ist er taub? Kaum hatte sie den Gedanken fertig gedacht, da beugte sich Eyeless Jack über den OP-Tisch zu Amy. Er ist eindeutig größer als ich! Ich habe überhaupt keine Chance gegen ihn!, dachte Amy verzweifelt.
>>Ähm... <<, brachte Amy zustande als er immer näher kam. Okay?! Das wird langsam ungemütlich!
>>Wer bist du? <<, fragte er Amy mit einer festeren Stimme als Amy. Okay! Jetzt will ich auf jeden Fall wegrennen. Aber ich habe keine Chance. Er wird mich gleich packen und mir meine Nieren nehmen. Ich sitze fest. Verdammt! Was mache ich jetzt? Moment! Hat er gerade was gesagt? Oh Gott! Amy konzentrier dich, sonst bist du gleich tot! Am liebsten würde sich Amy jetzt irgendwo ihren Kopf anschlagen, aber sie riss sich noch in letzter Sekunde zusammen.
>>W-Was hast du gesagt? <<, fragte Amy, die jetzt wieder in der Realität zurück kam. In ihrer Stimme konnte man immer noch etwas Angst raushören, obwohl sie versucht, sie zu unterdrücken. Eyeless Jack richtete sich wieder auf und fing an zu lachen. Was?! Was ist den so witzig? Ist er jetzt auch wie Sandy? Die passen perfekt zusammen mit dem Lachen! Beide nerven mich damit! Amy spürte wie ihre Wut ihre Angst verdrängte. Genau das brauche ich jetzt!, dachte Amy.
>>Auch wieder auf der Erde Sweetie? <<, fragte mich Eyeless Jack und grinste Amy an. Seine blaue Maske war wegen der Lachattacke etwas verrutsch und so konnte Amy seinen Mund mit seinen spitzen Zähnen grinsen sehen. Ihr Herz machte beim Anblick seiner Zähne einen Satz. Einen riesen Satz! Moment mal! Hat er mich gerade Sweetie genannt? Niemand, aber auch niemand, nennt mich so! Das ließ Amy's Wut noch etwas mehr kochen.
>>Nenn mich nie wieder Sweetie! <<, fauchte sie ihn an. Jetzt verpuffte auch der letzte Rest ihrer Angst und ihr ganzer Körper war von Wut erfasst. Sie würde ihn auf der Stelle ankreifen! Zum einen, weil sie sich wegen dem Tod ihrer Mutter rächen wollte und zum anderen, geht er ihr gewaltig auf die Nerven! Okay! Mein Tag kann auch nur noch schlimmer werden!
>>Wow, wow, Sweetie! Ganz ruhig! Ich habe dich nur gefragt wie du heißt. <<, gab er Amy lässig zur Antwort. Dabei hebt er seine beiden Hände in die Luft und grinste immer noch. Kann er nicht mal damit aufhören? Oder hat er wie Jeff ein Dauer grinsen?
>>Wieso willst du meinen Namen wissen? <<, fragte Amy und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. Yes! Ich kann mich wieder bewegen!, triumphierte sie in ihren Gedanken. Wow! Ich freue mich über so eine Kleinigkeit? Okay?
>>Nun ja... Du kennst meinen Namen, also will ich im Gegenzug deinen wissen und ich will wissen von wem ich meine nächste Mahlzeit nehme! <<, sagte er zu Amy. Moment! Habe ich das gerade richtif verstanden? Er will meine Nieren? Das kann er sich ruhig abschminken! Ich werde sie nicht ohne irgendwas hergeben!
>>Okay, aber nur unter einer Bedingung! <<, meinte Amy. Bitte, bitte kann er mir die Bedingung erfüllen! Aber ich glaube, er wird es nicht machen. So doof ist er auch nicht! Aber ich! Ich bin immer die Dumme! Mensch Amy! Jetzt mach dich nicht selber fertig!, stritt sich Amy mit sich selbst. Jup! Ich muss unbedingt mein Kopf irgendwo dagegen hauen! Meine Gedanken werden zum Mal zu Mal schlimmer!
>>Okay und dir wäre? Ich gehe auf jede Bedingung ein, außer das du deine Nieren behalten darfst und am leben bleist! Aber das wird eh nicht passieren. Sobald ich deine Nieren habe, wirst du tot sein. <<, setzte Eyeless Jack dazu und machte somit Amy einen Strich durch die Rechnung. Verdammt! Okay! Denk nach Amy! Dir wird eine bessere Bedingung einfallen! Ich weiß dass! Streng dich an! Nun mach schon! Okay! Okay! Okay! Mmh... Welche soll ich nehmen? Ich kann alle blödesten Bedingungen sagen! Zum Beispiel, dass er mich nicht mehr Sweetie nennen soll. Wäre eine gute Bedingung, aber sie würde mir nichts bringen! Ich brauche eine Bedingung, die mir etwas bringt. Denkt nach, Amy! Ich hab's!
>>Okay! <<, sagte Amy. >>Die Bedingung ist... Wir kämpfen gegeneinander und der verlierer gib sein Leben und alles drum und dran dem Gewinner! << Ich weiß, es ist eine blöde Bedingung, aber ein Versuch ist es wert!
>>Okay! Ich kann dir jetzt schon sagen, dass ich gewinnen werde, Sweetie! <<, gab er zur Antwort. Ach ja?, dachte Amy wütend.
>>Erstens! Ich heiße Amy. Zweitens! Ich werde siegen! Und drittens! NENN MICH NIE WIEDER SWEETIE! <<, brüllte Amy den letzten Satz in Eyeless Jacks Gesicht.
Eyeless Jack grinste nur und machte den ersten Angriff. Er sprang über den OP-Tisch auf Amy zu, die noch in letzter Sekunde ausweichen konnte. Amy griff in ihrer Tasche und zog das Skalpell aus der Tasche. Jetzt griff sie an. Sie versuchte Eyeless Jack's Arm zu erwischen. Doch er wisch geschickt aus und stattdessen schlitze er Amy's Arm auf. Ihre Arbeitskleidung saugte sofort das Blut auf und blieb an der Wunde kleben. Ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Arm. Argh!
Amy zog ihren Arm an sich und drückte fest ihre Wunde an ihren Bauch. Doch Eyeless Jack startete schon den nächsten Angriff. Er backte Amy's Hals und drückte zu. Amy spürte so langsam den Sauerstoffmangel. Um so wenig Zeit wie möglich zu vergehen zu lassen, wollte Eyeless Jack ihre Nieren an sich nehmen. Doch Amy machte ihm eine Strich durch die Rechnung in dem sie ihn dort hin trat, wo die Sonne nicht hin scheint. Eyeless Jack ließ sie sofort los und stolperte nach hinten. Amy fiel unsanft auf den harten Steinboden und schlug dabei ihr Kinn auf den Boden. Ihre Zähne wurden zusammen geschlagen und sie biss sich auf die Zunge, sofort fing sie an Blut zu husten.
Als sie sich aufrappeln wollte wurde sie von Eyeless Jack wieder auf den Boden gedrückt. Sie versuchte sich zu befreien bis ihr das Skalpell einfiel. Sie backte es und rammte es ihn seine Schultern. Er schrie auf und haute ihr eine rein. Noch mehr Blut kam aus ihrem Mund und ihre Sicht wurde leicht verschwommen. Das Gewicht auf ihr verschwand und als sie klarer sehen konnte sah sie, dass Eyeless Jack etwas zurück gegangen ist. Sofort rappelte sie auch und zog das Skalpell aus seiner Schulter. Dann ergriff sie die Chance und flüchtete aus den OP-Saal. Eyeless Jack folgte ihr und schleuderte sie gegen die Wand im Flur. Als sie an der harten Wand aufprallte wurde ihr die Luft aus der Lunge gedrückt und ein noch stärkerer Schmerz durchfuhr ihren Körper. Sie spürte wie etwas warmes und feuchtes über ihre Wangen rollte. Es waren Tränen. Amy weinte.
Sofort ergriff Eyeless Jack die Chance der Schutzlosigkeit von Amy und griff sie wieder an. Doch sie konnte sich noch ducken und rammte wieder das Skalpell in Eyeless Jack Schulter. Leider sah sie nicht die andere Hand kommen und das Skalpell schlitze Amy's rechte Wange auf. Sie unterdrückte den Schmerz und hechtete zur Tür. Sie durchbrach die Tür total blutüberströmt und mit Tränen in den Augen. Sie stolperte in die Empfangshalle und ein paar schrien erschrocken auf. Amy stolperte zu Miss Tall wurde aber von hinten erfasst und fiel auf den Boden. Eyeless Jack saß auf ihr und haute ihr eine rein. Immer und immer wieder. Ihre Sicht verschwamm und sie tauchte in das Meer aus Schmerzen. Aus Weiter ferne hörte sie Miss Tall's Stimme nach den Wachmännern rufen. Die Amy und Eyeless Jack auseinander rissen. Amy konnte noch sehen wie Eyeless Jack flüchten konnte, dann schloss sie ihre Augen und lag bewusstlos da.
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