Kapitel 3
Amy lief die Treppe zur Küche runter und schüttelte immer wieder ihren Kopf um den Traum, der sich in ihr Gehirn gerannt hat, loszuwerden. Vergeblich! Der Traum war einfach viel zu hartnäckig. Also brach sie ihre Versuche, den Traum loszuwerden, mit einem Seufzer ab und trat in die Küche.
>>Da bist du ja! <<, begrüßte ihr Vater sie fröhlich. Er saß am kleinen Küchentisch mit einer Zeitung in einer Hand und ein Marmeladenbrot in der anderen.
>>Guten Morgen. <<, murmelte Amy und setzte sich auf ihren Stuhl, der gegenüber von ihrem Vater steht. Pancake! Amy griff nach einem und nahm sich dann Ahornsirup. Sie beschmierte den Pancake dann großzügig mit dem Ahornsirup.
>>Guten Morgen, Amy-Schatz. <<, sagte ihr Vater fröhlich zu ihr. Verwundert blicke Amy zu ihren Vater auf und ließ immer mehr Ahornsirup über den Pancake fließen. Bald war alles voller Ahornsirup. Warum ist Dad den so fröhlich? Es ist schön ihn fröhlich zu sehen, aber seit dem Tod von Mom ist er sehr selten fröhlich. Irgendwie ist seit dem Tod von Mom alles seltener oder anders.
>>Wieso bist du heute so gut gelaunt? <<, fragte Amy vorsichtig um nicht die gute Laune von ihrem Vater zu verderben. Es ist immer schön, Dad fröhlich zu sehen. Das letzte Mal wo er fröhlich war, war der Tag vor Moms Tod. Wir waren auf einem Karneval und ich war natürlich wieder der Volltrottel! Und nach dem Tod war der erste Tag, an dem Dad wieder fröhlich war... Er war heute! Ich hätte niemals gedacht, dass ich es jemals miterleben würde! Aber das ist nicht das einzige... Nach dem Tod meiner Mutter hatte ich auch keine Freunde mehr. Okay, dass stimmt nicht ganz, jetzt habe ich ja wieder eine. Eine Arbeitskollegin. Ist eigentlich ein Wunder, dass ich überhaupt mit jemanden befreundet bin, da ich eher der schüchterne Typ bin.
Amy nahm den letzten Bissen von ihrem Pancake und blickte auf die Uhr. Verdammt! Gleich kommt mein Bus! Ich muss mich beeilen! Amy stand auf und gab ihren Vater einen Kuss auf die Wange. Sie rannte zur Tür und zog schnell ihre schwarze Lieblingssweatshirtjacke und ihre schwarzen Lieblingssneakers an.
>>Dad, ich muss los! Erzähle mir alles wenn ich wieder da bin! Bye! <<, verabschiedete Amy sich und rannte zur Bushaltestelle. Von ihrem Dad hörte sie nur noch ein Bye bevor die Tür zuflog und Amy die Treppen runter stolperte. Sie begrüßte ihren Nachbarn, der sie finster anstarrte. Ja, sie mich auch! Sie mich auch, Mister Bolke!, dachte Amy als sie zur Bushaltestelle rannte und in den Bus stieg. Sie setzte sich auf ihren Stammplatz an das Fenster und in der Nähe von der Tür, dann machte sie ihre Musik an. Natürlich ihre Lieblingsband Hollywood undead.
Sie ließ ihren Kopf gegen die Scheibe sinken und lauschte ihrer Musik. Nach einer Weile stieg in ihr ein Gefühl auf, dass sie jemand beobachtet. Amy blickte sich im Bus um, aber konnte niemanden erkennen der sie beobachtet. Entweder schauten die Leute in ihre Zeitung oder aus dem Fenster oder sie sprachen miteinander, aber niemand schaute zu ihr. Ich glaub, ich hallte das alles hier nicht mehr aus. Das umziehen, die Flucht, der Tod, die Erinnerung,... Ich glaub ich werde Wahnsinnig!
>>Vielleicht sollte ich mich untersuchen lassen. <<, überlegte Amy laut und stieg bei der Bushaltestelle beim Krankenhaus aus. Mit schnellen Schritten lief sie zum Eingang und ein Seufzer entfuhr ihr, als sie drei Personen an der Emfangstheke stehen sah, die natürlich nur auf sie warteten. Einmal wäre es Miss Hahnenbrei, die nette Emfangsdame. Dann wäre es noch Sandy, ihre einzige Freundin und Miss Tall, ihr Boss und eine verdammt unhöfliche Dame!
Amy trat zu den drei Damen und wurde sofort von Frau Tall getadelt.
>>Miss Underworld! Sie sind schon wieder mal zuspät! <<, meckerte Miss Tall. Amy blickte sie kurz an und dann Miss Hahnenbrei, die ihr ein sanftes Lächeln gab. Sie ist einfach nur nett, netter als jeder andere Mensch auf diesem Planeten!, dachte Amy.
>>Entschuldigung, Miss Tall, aber... <<, fing Amy mit ihrer Entschuldigung an wurde aber sofort von Miss Tall unterbrochen.
>>Sparen Sie Ihre Entschuldigung, Miss Underworld und fangen sie sofort mit ihrer Arbeit an! <<, meckerte Miss Tall weiter und überreichte Amy einen Eimer voller Wasser und einen Putzlappen. Was soll ich bitteschön damit?, fragte sich Amy und schaute Miss Tall verwirrt an.
>>Ein Kamerateam wird heute Nachmittag einen Film hier drinnen drehen und zwar in dem verlassenen OP-Raum! Ich wäre froh wenn Sie, Miss Underworld, den OP-Traum für das Kamerateam herrichten und zwar so, dass man vom Boden essen kann! <<, gab Miss Tall ihr die Aufgabe.
>>Aber dafür gibt es doch extra Putzfrauen! <<, beschwerte sich Amy und wollte den Eimer und den Putzlappen Miss Tall zurück geben. Doch diese ging einfach ohne ein Wort zu sagen. Diese blöde... Amy konnte den Gedanken nicht weiter denken, da sie von Sandy unterbrochen wurde.
>>Komm, ich zeigt dir den OP-Raum. <<, sagte Sandy während sie ihre pinken Haare zu einem Zopf band. Dann packte sie Amy's Handgelenk und ging mit ihr in den Bereich in dem Amy noch nie war. Aber sie weiß, dass das der verlassene Bereich ist. Mit einem Seufzer folgte Amy Sandy den Gang entlang zum OP-Raum. Dabei gingen sie an vielen leeren Räume.
>>Wieso ist das hier verlassen? <<, fragte Amy und blickte in ein verlassenes leeres Zimmer.
>>Weißt du, als hier noch Patienten waren wurden sie entweder mit einer oder mit keiner Niere entlassen. Seid dem und weil der Täter niemals gefasst wurde, wurde der Bereich hier abgesperrt! Er ist der einzige Bereich, der an den Wald grenzt. <<, erklärte ihr Sandy. Ja der Wald! Die ganze Stadt ist von dem Wald umrundet. Um in eine Nachbarsstadt zufahren muss man immer zuerst durch den Wald, egal in welche Richtung man wollte.
>>Okay. <<, brachte Amy es nur raus bevor sie vor einer Doppeltür stehen blieb. Sandy schwang die Tür auf und Amy's Augen weiteten sich.
>>Das ist der OP-Saal. <<, war das einzige was Sandy rausbrachte bevor sie sich ebenfalls zum Raum umdrehte und mit ebenfalls großen Augen den Raum anschaute. Oh mein Gott!, war das einzige was Amy denken konnte.
Lied: Sing von Hollywood Undead
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