Amy POV:

Amy trat hinter ihrer Tante ins Haus, dicht gefolgt von Sleepless. Doch er blieb am Türrahmen stehen und Amy konnte spüren, wie er mit seinen unterschiedlich farbenden Augen Amys Rücken durchlöcherte. Aber sein Blick war etwas gefühlvoller als alle Blicke, die Amy zuvor von ihm bekommen hatte. Sie konnte spüren, dass sich in die gefühlslose Kälte seines Blickes etwas mitleidenden und trauriges rein gemischt hatte. Er tat Amy schon etwas leid, abgesehen davon, dass er sie entführt hatte und Amy ihm das nie wieder verzeihen könnte, aber er hat es nur wegen seiner Freundin getan. Wie hieß sie noch gleich? Irgendwas mit L. Lisa... Lisanne! Ein echt schöner Name. Wo sie wohl gerade ist? Ob Mathilde sie auch wirklich bei sich hat? Das bezweifle ich sehr. Ich weiß, dass sie gerne mal lügt und ich weiß, dass ihre Lügen verdammt glaubwürdig sind, aber manchmal sind auch ihre Lügen die pure Wahrheit und dann wöllte man lieber, dass sie wirklich lügt. Und vielleicht hat sie Lisanne ja wirklich und es keine Lüge sowie ich es sehe. Armer Sleepless und ich hatte immer gedacht, er sei ein wandelndes, gefühlloses Etwas. So sollte er jedenfalls laut seinem Erschaffer sein, oder so ähnlich. Aber anscheinend weiß sein Erschaffer auch nicht alles über ihn. Anscheinend versteckt er mehr von sich vor der Außenwelt und vor seinem Erschaffer als wir alle wissen. Er wird wahrscheinlich für immer ein wandelndes, gefühlloses Mysterium sein.

Amy warf bei dem Gedanken einen Blick über ihre Schulter und als sich ihr Blick und der Blick von Sleepless sich trafen, lächelte sie ihm aufmunternd zu. Jetzt weiß ich, was ich hier zu tun habe. Ich werde Sleepless helfen seine Freundin zu finden und versuchen von hier abzuhauen. Ich werde versuchen Tante Mathildes Plan zu durchkreuzen, wenn sie überhaupt einen hat.

Amy ließ ihren Blick an den Wänden des ewiglangen Flures gleiten. Sie erkannte viele Familienfotos und nur Fotos mit Mathilde und ihrer Mutter. Auf den Fotos sah Amys Mum richtig glücklich aus. So glücklich hatte Amy sie noch nie gesehen, jedenfalls konnte sie sich an so ein Ereignis nicht erinnern, als ihre Mutter glücklich aussah. Vielleicht sah sie an ihrer Geburt so glücklich aus wie auf den Fotos. Vielleicht.

Sie ließ den Blick weiter wandern, bis er an einer Kommode hängen blieb, die ein paar Meter von der Haustür weg stand. Amy trat einen Schritt näher und betrachtete die Fotos auf der Kommode. Es befand sich ein Familienfoto, ein Hochzeitfoto von Amys Eltern und ein Babyfoto von Amy. Auf allen Fotos war ihre Mutter mit dabei und sie strahlte, am meisten strahlte sie auf dem Foto mit Amy als Baby. Sie sah überglücklich aus mit ihrer kleinen Tochter.

Als Amy das Bild so betrachtete entfuhr ihr ein Seufzer. Ach Mom., dachte Amy traurig. Warum musst du nur tot sein? Warum? Auch wenn ich manchmal wirklich deinen Tod mir gewünscht hatte, vermisse ich dich total. Ja, ab und zu konnte ich Moms Anfälle nicht mehr ertragen. Ab und zu war ich diejenige, die mit einem Messer auf jemanden losgegangen ist. Moms Anfälle haben mich schon geprägt. Sie haben schon leicht meine Psyche zerstört, oder eher angerissen. Es bräuchte nur die richtige Folter und meine Psyche wäre total zerstört und ich würde zur Psychomörderin mutieren. Und nach Moms Tod ist meine Psyche noch weiter eingerissen. Ich weiß nicht wie, aber ich vermute es war wegen meiner Wut. Meiner Wut auf den Mörder von meiner Mom. Und ich weiß, ich will mich rächen oder eher wollte. Ich weiß echt nicht ob ich es noch will. Ob ich es noch kann. Ich meine... Ich hab anstatt mir meine Rache zu nehmen, mich verliebt. Verliebt in den Mörder meiner Mom. In einen Kannibalen. Ob das überhaupt gut war? Wäre es nicht besser gewesen, wenn ich meine Rache mir genommen hätte und mich nicht in Jack verliebt hätte? Wäre es besser gewesen? Ich weiß nicht...

»Komm. Du siehst so hungrig aus. «, drang die gefakte sanfte Stimme von Amys Tante an ihr Ohr. Amy blickte von ihrem Babyfoto auf, auf dem sie richtige Hamsterbacken hatte, und folgte ihrer Tante zögernd ins Esszimmer, das gleich an den Flur angrenzte. Sie warf einen letzten Blick auf die Kommode und auf Sleepless, der immer noch regungslos an der Tür stand, bevor sie dann ins Esszimmer trat. Es war groß und die ganze Wand ihr gegenüber bestand aus Fenster, durch die man in den riesen Garten sehen konnte. In der Mitte vom Esszimmer stand einsam und verlassen ein großer runder Tisch an dem sechs Stühle standen. Rechts von Amy befand sich eine Tür zu Küche und neben der Tür befand sich ein Tresen, der die Küche vom Esszimmer trennte. Links von ihr befand sich schneeweiße Wand. In diesem Zimmer befanden sich keinerlei Bilder oder andere Gegenständen, abgesehen von dem Tisch und den Stühlen.

Matilde zeigte auf einen der Stühle vor dem etwas zum Essen und ein Glas Wasser stand. Amy setzte sich nach einem kurzen zögern und ließ ihren Blick abermals durch den Raum schweifen, aber dieses Mal wachsamer als der erste Blick. Wer weiß, was als nächstes passiert. Man kann meiner Tante nie so richtig trauen.

Nachdem Amy ihren Blick durch den Raum schweifen ließ und nichts ihr nichts Außergewöhnliches aufgefallen ist, wandte sie sich dem Essen zu. Das Essen bestand aus einem Stück Fleisch, Kartoffeln und viel Gemüse. Als sie so das dampfene Essen sah, lief ihr das Wasser in den Mund, aber sie aß nichts. Vielleicht ist da Betäubungsmittel drinnen oder sogar Gift., dachte Amy und suchte nach Anzeichen auf Betäubungsmittel oder Gift, aber sie konnte nichts erkennen. Wäre etwas komisch, wenn ich das Gift oder das Betäubungsmittel erkennen könnte. Damit warf sie einen kurzen Seitenblick zu ihrer Tante die sie mit einem warmen, gefakten Lächeln anlächelte und darauf wartete, dass Amy anfing zu essen. Was Amy auch tat. Doch kurz darauf bereute sie es, denn ihr wurde schummrig und alles drehte sich. Was zum...?

»Du willst sicherlich eine Erklärung zu allem oder? Ja, dann werde ich dich wohl aufklären... «, war das letzte was Amy von ihrer Tante hörte bevor alles schwarz um ihre Augen wurde und sie mit ihrem Gesichts ins Essen viel.

Hey ihr Nudeln, ja nach Millionen von Jahren mal wieder ein neues Kapitel von Eyeless. Es tut mir echt leid, dass ich nicht vorher weiterschreiben konnte, aber ich habe mit meinem Handy unabsichtlich! das Display meines Laptops geschrotet und konnte somit nichts mehr machen T_T Tut mir echt leid! Aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem und lasst doch ein Kommentar da in dem ihr euch beschwert, dass ich lange nicht mehr geupdatet habe. Ne Spaß XD Ich wollte noch über 1.7k reads bedanken! Danke euch allen und fühlt euch alle gedrückt!! Ich würde gerne wissen, was ihr an diesem Buch so toll findet. Das würde mich sehr interessieren, auch wenn es nur meine supertolle Grammatik ist! Hust, hust. Sorry, hab mich verschluckt! XD Naja, dass wars dann mal wieder von mir. Bis bald ihr Nudeln <3