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Kapitel 7

Im Festsaal stehen mehr als zehn runde Tische verteilt, alle ordentlich gedeckt, mit Kerzen und Blumen dekoriert. Im vorderen Bereich gibt es eine kleine Bühne.
Offensichtlich hat man Jan bereits über die Sitzordnung in Kenntnis gesetzt, denn er führt mich zielsicher zu einem der hintersten Tische. Auf den acht Platztellern stehen Namensschilder, auf eines ist Jans Name gedruckt, auf dem daneben „Begleitung". Schnell schnappt sich Jan beide Namensschilder und lässt sie in der Hosentasche verschwinden.

Kaum haben wir uns gesetzt, kommen zwei Paare an den Tisch.
Der eine Mann sicher schon jenseits der 50 und mit einem recht unvorteilhaften Toupet, hält Händchen mit seiner Partnerin, die im gleichen Alter zu sein scheint. Sie sehen total niedlich zusammen aus, strahlen beinahe um die Wette und stellen sich freundlich als Herr und Frau Manz vor.
Das lila Einstecktuch von Herrn Manz ist sogar farblich auf das lange Abendkleid von Frau Manz abgestimmt.
Das andere Paar hinterlässt einen eher ungleichen Eindruck bei mir. Er klein, rundlich, mit kurzrasierten Haaren und gesenktem Blick. Sie groß, schlank, gutaussehend, aber mit der Ausstrahlung eines Kühlschranks. Ihr eisiger Blick schreit einem direkt zu, dass sie keinerlei Interesse an einem Gespräch oder auch dieser Veranstaltung hat.
Während ihr Mann uns allen die Hand gibt und sich als Marcel Barke vorstellt, setzt sie sich an den Tisch ignoriert uns und verschränk abweisen die Arme vor der Brust. Leicht lächelnd weist Herr Barke darauf hin, dass seine Frau Ilse heißt, kassiert dafür ein abfälliges Schnauben und greift direkt zur Rotweinflasche, die mit anderen Getränken in der Tischmitte bereitsteht.

Keine fünf Minuten später kommen auch die letzten beiden Tischnachbarn.
Herr Groß, der Herr Groß wie er betont, und seine neueste Eroberung Claudette, ebenfalls seine Wortwahl, nehmen ihre Plätze ein.
„Jan Krauser", stellt Jan sich erneut vor, dann greift er nach meiner Hand, die auf dem Tisch liegt. „Und das ist meine Begleitung Kira Stier."
„Nicht schlecht", entgegnet Herr Groß mit einem schmierigen Lächeln. „Ist sie denn ein wilder Stier?"
Kichernd tätschelt Claudette seine Schulter. „Du Schuft."
Jan ignoriert die Frage, aber sein Druck um meine Hand wird etwas fester. Ich selbst verdrehe lediglich die Augen. Diesen Spruch höre ich tatsächlich nicht zum ersten Mal.
Frau Manz übernimmt die Vorstellung für sich und ihren Mann, schließlich auch für Herrn und Frau Barke, da sie weiterhin eisern schweigt und er mit seinem Handy beschäftigt ist.
Das kann ja heiter werden, denke ich, da wird das Licht gedimmt und ein Spotlight richtet sich auf die Bühne.

„Noch einmal möchte ich alle Anwesenden recht herzlich begrüßen. Es freut mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid, um mit uns das zehnjährige Jubiläum von Sprotte GmbH und Co. KG zu feiern." Der Mann ist der gleiche, der schon in der Hotellobby gesprochen hat. Im Arm hält er eine – seine? – Frau. „In der Küche sind sie bereit, die Vorspeise wird gleich serviert werden und ich hoffe, wir alle können diesen Abend genießen. Auch wenn es unter der Woche ist und die meisten Morgen brav zur Arbeit antanzen müssen."
Gelächter bricht vor allem an den vorderen Tischen aus. Bestimmt die Tische der Mitarbeiter, denn die Männer tragen einheitliche hellblaue Hemden, mit dem Logo der Firma am Kragen.
Mir selbst ist diese Firma unbekannt und ich habe keine Ahnung, was sie herstellen oder vertreiben.
Der Mann auf der Bühne erhebt das Weinglas in seiner Hand und prostet dem Saal zu. „Lasst es krachen."

Das Licht wird wieder heller, an den Tischen um uns herum setzen Gespräche ein, bei uns bleibt es ruhig.
Herr Groß und Claudette sind damit beschäftigt sich gegenseitig die Zungen in die Hälse zu stecken, Eiswürfel Ilse nuckelt an ihrem Wein, Marcel verrenkt den Hals nach den Kellnern, die damit beginnen die Vorspeisen zu servieren.
Herr und Frau Manz unterhalten sich leise über die Menüfolge. Dadurch erfahre ich, dass uns ein Drei-Gänge-Menü erwartet. Rinderfilet-Tatar auf einem Kartoffelnest, danach Lachsfilet mit grünem Spargel, gebratenen Cocktailtomaten und Bandnudeln, als Dessert Orangen-Mascarpone an Himbeersoße.

Jans Hand liegt noch immer auf meiner und er wirkt abwesend.
„Alles okay?", frage ich leise und lehne mich dafür zu ihm hinüber.
Langsam und nicht gerade überzeugend nickt er, bevor er seinen Kopf in meine Richtung dreht. „Ich könnte mir aber einen besseren Zeitvertreib mit dir vorstellen", meint er flüsternd und sieht mir direkt in die Augen. Seine schimmern gerade eher Braun als Grün.
„Ich mir auch", gebe ich zu. Wirklich daran denken darf ich jedoch nicht, sonst wird sich diese Veranstaltung gefühlt noch länger ziehen. Trotzdem freue ich mich schon darauf und auf meinen Lippen zeigt sich ein Grinsen.
Sein Blick huscht hinab zu meinem Mund und mir wird bewusst, dass wir nur wenige Zentimeter überbrücken müssten, um uns zu küssen.
Ich hätte nichts dagegen. Jan küsst gut und wir müssen es ja nicht gleich übertreiben, wie mein Sitznachbar mit seiner Eroberung.

Ein seltsames Geräusch, vielleicht ein Würgen, erklingt von gegenüber, gefolgt von einem genuschelten: „Widerlich dieses Geturtel."
Ich und Jan wenden uns überrascht Frau Barke zu, die sich ruckartig erhebt und den Blick über alle am Tisch Sitzenden schweifen lässt.
„Wie bitte?", erkundigt sich Jan.
„Ich gehe an die Bar", antwortet sie spitz und stolziert davon.
„Wenn du zu spät kommst, esse ich deine Vorspeise", ruft Herr Barke ihr grinsend hinterher, wird dafür aber keines Blickes gewürdigt.

Herr Groß und Claudette haben den Abgang offensichtlich gar nicht mitbekommen. Sie sind noch immer nur auf sich selbst und mittlerweile auch den Körper des anderen konzentriert. Wenn die beiden in der Geschwindigkeit weiter machen, dann liegt Claudette nackt auf dem Tisch, bevor der Hauptgang gegessen ist.
Frau Manz streichelt ihrem Gatten liebevoll übers Toupet, welches dadurch noch etwas weiter zur Seite rutscht.
„Noch jemand Wein?", fragt Herr Barke laut und öffnet bereits die zweite Flasche.
Ich glaube, der Haussegen im Hause Barke hängt gewaltig schief.

Jan greift nach seinem schon vollen Weinglas und dieser Moment zwischen uns ist endgültig vorbei.
Zugegeben, ich setze mich etwas enttäuscht wieder richtig auf meinen Stuhl und nicke Herrn Barke zu, der mich fragend ansieht. Ich hätte Jan gern geküsst und normalerweise bin ich bei solchen Veranstaltungen eher in Claudettes Rolle, wenn auch zurückhaltender.
Sind Küsse für Jan vielleicht dem Schlafzimmer vorbehalten? Bisher hat er mich zumindest nur dann geküsst, wenn es langsam zur Sache ging.
Ist er sich unserer Vereinbarung gar nicht so sicher? Er hat mich nicht als Freundin vorgestellt, nur als Begleitung. Theoretisch könnte das ja alles bedeuten.
Bevor ich damit anfange, mir das Schlimmste auszumalen, werde ich von einem netten Kellner gerettet, der zuerst mir, dann Jan einen Teller vor die Nase stellt.
Gleichzeitig treten drei weitere Kellner an den Tisch und servieren den anderen Paaren ihre Vorspeise.
Herr Barke macht kurzen Prozess, schiebt die Portion seiner Frau auf seinen Teller und drückt dem verdutzten Kellner das nun leere Porzellan wieder in die Hand.


Während des Essens entspinnt sich auch bei uns am Tisch ein Gespräch.
„Arbeiten Sie noch, Frau Stier?"
Verwirrt starre ich zu Herrn Barke. Habe ich ihn schonmal gesehen? Weiß er von meinem Beruf? Sollte das irgendeine Andeutung sein?
„Ähm, ja", antworte ich vorsichtig.
Er lacht auf, dabei glaube ich einen Augenblick, das Tatar fällt ihm gleich wieder aus dem Mund, dann wendet er sich an Jan.
„Machen Sie bloß nicht den gleichen Fehler wie ich und sagen aus Spaß, dass sie nicht mehr arbeiten müsste, weil Sie genug verdienen. Seitdem sitzt Ilse nur noch zuhause rum und sucht Dinge, an denen sie nörgeln kann. Bevorzugt alles, was mich betrifft."
„Ich werde es mir merken", gibt Jan zurück. Keine Ahnung, ob seine Ernsthaftigkeit dabei gespielt ist, ich selbst weiß gerade nicht, ob ich lachen oder Herrn Barke bemitleiden soll.

„Was arbeiten Sie denn?", erkundigt sich nun Frau Manz lächelnd.
„Ich bin im Verkauf." Immerhin ist das nicht gelogen. Ob nun meinen Körper oder Lebensmittel im Supermarkt, muss ja niemand wissen.
Ein Lachen lässt mich zu Herrn Groß schauen. „Und wenn du nicht genug verkaufst, wirst du vom Chef übers Knie gelegt."
Wegen Claudettes Kichern vermute ich, dass Herr Groß da aus Erfahrung spricht.
„Kira arbeitet nicht in meiner Firma", stellt Jan klar und klingt dabei sehr bestimmt.
„Oh, woher kennt ihr euch dann?" Claudette strahlt und klatscht in die Hände. „Ich liebe Kennenlerngeschichten. Frank und ich haben uns beim Italiener kennengelernt. Dass ich eigentlich mit einem anderen Mann verabredet war, war ihm egal."
Kichernd streichelt sie ihrem grinsenden Frank über die stolzgeschwellte Brust. Wie er war auch Claudette einfach zum Du über gegangen.

„Über einen Bekannten", antworte ich vage. Ich war noch nie gut darin, mir Geschichten auszudenken, und versuche immer recht nahe an der Wahrheit zu bleiben. „Da gibt es nicht wirklich viel zu erzählen."
Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit.
„Aber wir hatten gleich einen guten Draht zueinander, als wären wir irgendwie verbunden", fügt Jan an. Dabei legt er seine Hand auf mein Knie und jagt mir damit heiße Schauer durch den Körper. Und wie wir verbunden waren.
Noch während ich meinen Kopf zu ihm drehe, weiß ich, dass er grinst und genau an das Gleiche denkt, wie ich.
Sein Blick ist direkt auf mich gerichtet und er lächelt tatsächlich leicht. Seine Augen sind dunkler, erinnern mich an die Szene in seinem Schlafzimmer, als ich mich vor ihm kniend zum ersten Mal um sein bestes Stück gekümmert habe.
Ich glaube, er weiß genau, welche Erinnerungen er in mir auslöst, und dieses Spiel mit dem Feuer scheint ihm zu gefallen. Aber das kann ich auch.
„Oh ja. Als hättest du mich sofort in- und auswendig gekannt."
Seine Augen werden größer und sein Lächeln breiter. Die Hand auf meinem Knie übt ein wenig mehr Druck aus.
Ich bin mir sicher, auch er erinnert sich und sein Körper reagiert darauf.
„Süß. Richtige Seelenverwandte", quietscht Claudette. „Darauf trinken wir."

Schnell kühlt die aufgeheizte Stimmung zwischen mir und Jan wieder ab, als Frau Barke an den Tisch zurückkehrt.
„Da komme ich wohl gerade richtig", sagt sie und greift sofort nach ihrem Weinglas. Ihrem Mann und seinem Teller wirft sie einen abfälligen Blick zu. „Zum Wohl, worauf auch immer wir trinken."
Nachdem wir alle etwas getrunken haben, erzählt Frau Manz von ihrem Kennenlernen. Sie und Hubert waren schon seit der Schulzeit zusammen und hatten gleich nach dem Abitur geheiratet. Das erste Kind hatte dann nicht lange auf sich warten lassen und seit einem Jahr waren sie stolze Großeltern.
Herr und Frau Barke verspürten danach offensichtlich kein Bedürfnis ihre Geschichte zum Besten zu geben und Claudette hakte auch nicht nach.
Stattdessen drehten sich die Gespräche recht schnell um die Firmen, der Anwesenden.
Wie Jan hatten auch Herr Groß, Herr Barke und Herr Manz Firmen, die mit der Sprotte GmbH und Co. KG zusammen arbeiteten und deshalb zu diesem Jubiläum eingeladen wurden.


„Ich glaube, ich genehmige mir jetzt einen Prosecco", flötet Claudette nach dem Dessert. „Will jemand mit an die Bar?"
Eigentlich rechne ich damit, dass Frau Barke die Erste ist, die aufspringt, aber mit Claudette zusammen, will sie dann wohl doch nicht.
„Klar, ich komm mit", stimme ich zu. Diesem langweiligen Geschäftsgeplaudere entkomme ich gerne für ein paar Minuten.
Frau Manz lehnt freundlich ab, also gehen ich und Claudette zusammen los, zu der kleinen Bar, die direkt neben dem Durchgang zur Lobby aufgebaut ist.

Claudette bestellt einen Prosecco, ich einen Hugo.
Die junge Frau hinter der Bar entschuldigt sich dafür, dass wir wohl einen Moment warten müssten, ihr Kollege wäre gerade dabei gekühlten Nachschub zu besorgen, da der Kühlschrank hier ausgefallen war.
„Dann gehe ich solange rauchen. Kommst du mit?"
Kopfschüttelnd verneine ich. „Ich warte hier und bewache deinen Prosecco."
Lachend geht Claudette davon.

Schon nach kurzer Zeit kommt besagter Kollege mit einem Servierwagen zur Bar. Irgendwie kommt er mir bekannt vor, aber ich kann ihn nicht einordnen. Zu schnell hat er sich von mir weggedreht und damit angefangen, die Flaschen ins Regal zu räumen.
Aber in meinem Hirn rattert es. Ich will wissen, woher ich ihn kenne.
Er ist keiner meiner Kunden, da bin ich mir sicher. Vielleicht ein Freund von einem meiner Freunde? Etwa ein ehemaliger One-Night-Stand? Oder arbeitet er auch in einem der Clubs an der Bar, die ich hin und wieder besuche?
Dann endlich komme ich darauf, als er sich zu mir umdreht, mich ansieht und anfängt zu lächeln. Tom, ein ehemaliger Arbeitskollege aus dem Supermarkt.
„Hi Kim. Dich hab ich ja ewig nicht mehr gesehen. Wie gehts dir?"
Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich den Mann gar nicht bemerkt habe, der sich neben mich gestellt hatte, sich nun zu Wort meldet, bevor ich Tom überhaupt antworten kann, und meinen richtigen Namen deutlich betont.
„Willst du uns nicht vorstellen, Kim?"

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