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Samstag, 1. Dezember, 22:47 Uhr


Ich konnte nicht beurteilen, wie lange ich vor Fassungslosigkeit gelähmt mitten in der finsteren Halle verharrt hatte, bis irgendwann Schritte hinter mir laut wurden, dicht gefolgt vom bläulichen Schimmer einer Taschenlampe auf dem Steinboden zu meinen Füßen.

Eine sanfte Hand kam in Kontakt mit meiner Schulter und im nächsten Moment hielt mir jemand meine Lederjacke hin. Wortlos nahm ich sie entgegen, wobei mir ein schneller Blick über die Schulter bestätigte, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Harry und Louis handelte.

Was für eine Scheiße.

Fast hatte ich Mitleid mit den anderen. Für die musste es richtig ätzend sein, stundenlang mit einem streitenden Paar eingeschlossen zu werden und jede noch so winzige Eskalation mitzuerleben.

„Das war ... beängstigend", kommentierte Louis prompt, als ich es irgendwann geschafft hatte, meine vor Kälte und Adrenalin bebenden Hände durch die Ärmel meiner Jacke zu manövrieren. „Respekt."

„Ach." Ich vermied es, ihn direkt anzusehen. „Tatsächlich."

Louis musterte mich in einer Mischung aus Interesse und Mitleid. „Am meisten macht es mir aber Angst, dass ich euch beide irgendwo nachvollziehen kann. Zumindest jetzt in der Sache mit dem blöden Feuermelder."

Seufzend schüttelte ich den Kopf. „Komm schon. Hör auf, ihn so zu nennen. Er kann nichts für seine Haarfarbe. Und er kann auch nichts dafür, dass er hilfsbereit war."

Mein Kollege gab ein seltsames Geräusch von sich, dessen Gefühlslage ich nicht eindeutig bestimmen konnte. „Du verteidigst ihn schon die ganze Zeit über. Nur so als Anmerkung."

Schnell versetzte er mir einen Klaps, als ich sofort aus der Haut fahren wollte. „Bevor du mich jetzt erschlägst: Ich weiß, dass du es nicht so meinst, wie Liam denkt. Ich möchte dir nur vor Augen führen, dass es in gewissem Maße leider trotzdem ein bisschen so wirkt. Vor allem, wenn man es sich ohnehin schon die ganze Zeit einbildet. So wie ..." Er räusperte sich umständlich. „So wie Liam. Wo ist der jetzt eigentlich hin?"

„Er sucht Ellie", gab ich wie aus der Pistole geschossen zurück, dankbar für jeden Themenwechsel, den ich kriegen konnte. „Die ist vor über einer halben Stunde zur Bib losgezogen, um nach den anderen Mädels zu sehen. Aber bis jetzt ist sie noch nicht zurückgekommen."

„Oh." Etwas dümmlich sah Louis zu seinem Freund auf, der mit ähnlich ratlosem Gesicht neben ihm stand. „Das haben wir wohl verschlafen."

Harry gähnte ungeniert, wobei er genervt Louis' Hand abwehrte, die dieser ihm mit missbilligender Miene vor den Mund halten wollte. „Jedes Mal, wenn man kurz wegschaut, fehlt irgendjemand. Die Bib-Mädels, Ellie, jetzt Liam ... langsam frage ich mich, wohin die sich alle verkrümeln."

„Wahrscheinlich steigt irgendwo eine Kloparty, von der wir nichts wissen."

„Apropos Kloparty." Harry sah zwischen uns hin und her. „Ich müsste mal."

Ungerührt erwiderte Louis seinen Blick, sichtlich angepisst darüber, vorhin so eiskalt abserviert worden zu sein. „Und? Niemand hält dich davon ab."

Die zwei lieferten sich ein knallhartes Blickduell, und als Harrys Augen dabei gefährlich schmal wurden, musste ich trotz allem lachen, wenn auch ein wenig halbherzig.

„Keine Angst, Harold, wir begleiten dich." Ich ignorierte Louis' ungläubiges Schnauben. „Außerdem habe ich jetzt sowieso keine große Lust darauf, mich Ryan zu stellen, nach dem, was der sich gerade anhören musste."

Den letzten Teil fügte ich nur an mich selbst gewandt hinzu, aber ich hatte das Gefühl, dass meine beiden Freunde meine recht durchwachsene Motivationslage auch ohne Worte verstanden hatten.

„Ich habe nicht das Gefühl, dass das Unwetter nachlässt", merkte Harry an, nachdem wir schweigend losgezogen waren. Harry lief mit der Taschenlampe voraus und leuchtete den Weg, während Louis und ich den Akkustand unserer Smartphones schonten. „Eher im Gegenteil. Ich bin gespannt, wann man endlich wieder normal telefonieren kann."

Ich unterdrückte einen kläglichen Laut, den ich auf ewig bereut hätte, hätte ich ihn tatsächlich in der Anwesenheit anderer Leute von mir gegeben. „Ich bin eher gespannt, wann ich mich endlich in mein Bett legen und schlafen kann."

„Das wird vor morgen Vormittag nichts mehr", konterte Louis. Dann gab er ein Räuspern von sich und schnappte sich einen Zipfel von Harrys Jacke. „Die Klos sind in die Richtung."

„Aber in der da sind auch welche."

Louis verzog das Gesicht. „Willst du allen Ernstes zu diesen merkwürdigen High-Tech-Toiletten am Treppenhaus? Ich habe bis jetzt nicht herausgefunden, wie man dort die Klospülung auslöst."

„Ach." Nun klang Harry wieder ziemlich wach. „Wie hast du dieses Dilemma dann gelöst?"

Argloses Achselzucken. „Gar nicht."

„Das war ja wieder klar. Du bist ja nicht derjenige, der den Kram am Ende putzen muss."

„Harold, willst du mir irgendetwas mitteilen?"

Ich ließ die beiden ihre völlig sinnlose Klo-Diskussion untereinander ausmachen und heftete mich gedankenversunken an ihre Fersen, bis wir schließlich an der gläsernen Flügeltür vor dem Treppenhaus zu einem Halt kamen – offenbar war die Entscheidung doch zugunsten der High-Tech-Toiletten gefallen.

Harry verabschiedete sich wie erwartet sofort auf die einige Meter daneben angrenzende Toilette, während Louis und ich von einem Fuß auf den anderen zu treten begannen, um irgendwie Herr über die Kälte zu werden.

„Heilige Hacke." Die Stimme meines besten Freundes war nicht mehr als ein Nuscheln, so sehr hatte er Mund und Nase im Kragen seiner Winterjacke vergraben. „Ist es nicht eigentlich total dumm, in einem so großen Gebäude über Nacht jedes Mal die Heizungen auszuschalten?"

Ich zuckte die Schultern, während ich den Blick geistesabwesend über die in der Dunkelheit nur schemenhaft erkennbaren Konturen der spärlichen Möblierung des Gangs schweifen ließ. Wir hatten beide unsere Taschenlampen nicht gezückt, sondern waren zu der stummen Übereinkunft gekommen, im energiesparenden Dunkel auf Harry zu warten.

„Ich bezweifle, dass der Hausmeister dumm genug ist, das zu tun. Wahrscheinlich hängt es mit dem Stromausfall zusammen, dass die Heizung nicht geht."

Louis grummelte etwas Unwilliges. „Sag mal ... wenn die Fenster und Türen wirklich elektronisch verriegelt wurden, können sie auch nur wieder aufgeschlossen werden, wenn das System wieder Saft hat, oder?"

Daran hatte ich noch gar nicht gedacht und es trug nicht gerade zu einer Steigerung meiner Laune bei. „Hör bloß auf."

Missmutig fixierte ich ich die Silhouetten des Treppengeländers, neben dem die Stufen in die gähnende Finsternis des Kellergeschosses hinabführten. Die Aussicht auf viele weitere wache Stunden im Stockdunkel war nichts, mit dem ich mich gerne beschäftigte.

„Leute", drang da Harrys nervöse Stimme durch die nur angelehnte Toilettentür. „Mein Akku ist alle."

Louis seufzte. „Und?"

Kurze Pause. „Ich seh nichts mehr."

Louis und ich sahen uns einige Sekunden lang entgeistert an, bevor wir gleichzeitig losprusteten.

„Komm schon, Harold", gab Louis dann zurück, mit diesem verdächtig frechen Unterton in der Stimme, der ohne jeden Zweifel erahnen ließ, in welche Richtung seine Argumentation abdriften würde. „Du wirst doch wohl noch deinen Hosenknopf finden. Und deinen-..."

Ich versetzte Louis einen Stoß, bevor dieser seinen äußerst fragwürdigen Satz vollenden konnte. „Halt den Rand. Sei ein edler Ritter und eile ihm zu Hilfe. Ich warte hier."

Er zischte wie eine Giftschlange. „Meine Güte. Stets zu Diensten, Kommandant Horan. Prinzessin Haroldine muss-...."

Ich schlug nach ihm. „Hau ab."

Und erst, als er schon durch die Tür verschwunden war, ging mir auf, dass ich gerade Larry Stylinson zusammen in eine dunkle Toilette geschickt hatte, wo die zwei nun alles Mögliche anstellen konnten – und auch anstellen würden, so wie ich die beiden (vor allem Louis) kannte.

Fantastisch.

Seufzend rieb ich mir mit der Hand übers Gesicht, musste irgendwann aber trotzdem grinsen. Sollten sie da drin doch nun tun, was sie wollten. Ich würde den Teufel tun und sie daran hindern.

Von Langeweile getrieben schlenderte ich auf die Treppe zu, um mich gegen das metallene Geländer zu lehnen. Erst jetzt, wo ich das erste Mal seit Stunden einige Momente für mich allein hatte, registrierte ich, wie schlauchend die Müdigkeit war, die mir mittlerweile hinter den Augenlidern brannte und meine Glieder schwer werden ließ.

Wie sollten wir das hier nur überleben? Vermutlich würde ich drei Wochen zur Regeneration brauchen.

Schwerfällig ließ ich den Kopf hinabsacken und wollte gerade meine Augen schließen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen, als ein schwacher Lichtschimmer im Stockwerk unter mir meine Aufmerksamkeit erregte.

Stirnrunzelnd beugte ich mich noch ein Stück weiter über das Geländer, um in den Kellergang hineinsehen zu können, meine Erschöpfung temporär schon wieder so gut wie vergessen.

Es bestand gar kein Zweifel – dort unten brannte Licht.

Ich war verwirrt.

Wie zur Hölle war das möglich? Noch vor rund fünf Minuten hatte Harry probeweise den Lichtschalter im Klo betätigt, ohne Erfolg.

Oder war dort unten jemand mit einer Taschenlampe unterwegs? Nein, dann würde sich der Lichtkegel bewegen. Merkwürdig.

Unternehmungslust packte mich und noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hatten mich meine übermotivierten Beine schon die Kellertreppe hinabgetragen. Ich hatte ohnehin das Gefühl, dass Harry und Louis mich die nächsten Minuten nicht sonderlich vermissen würden.

Und bevor ich wie der letzte Idiot vor der Tür stehenblieb und womöglich Dinge zu hören bekam, die ich definitiv nicht hören wollte, konnte ich mir auch eine sinnvollere Tätigkeit suchen.

Am Fuß der Treppe angekommen, wandte ich mich forschend in jede Richtung, bis mein Blick schließlich an einer Tür im Gang links von mir hängenblieb, die einen spaltbreit geöffnet war und einen dünnen Lichtstrahl in die Dunkelheit sandte. Würde ich mich nach rechts wenden, käme ich am Ende des Gangs am wohlbekannten Bandraum an, während sich geradeaus die Halle befand, über die man zum Westeingang und zu den CIP-Pools gelangte.

Alles Orte, an denen ich heute schon gewesen war.

Im linken Gang, in dem nun Licht zu sehen war, befanden sich meines Wissens nach nur noch Lagerräume, Sammlungen und das alte Labor der naturwissenschaftlichen Fakultät. Warum sich ausgerechnet dort in der heutigen Nacht jemand herumtreiben sollte, war mir ein Rätsel.

Waren es vielleicht die Bib-Mädels, die die Zeit nutzten und an irgendeinem Projekt arbeiteten? Schwachsinn. Aber nun gut, immerhin hatte ich keine Ahnung, was sie studierten. Offen gesagt, schätzte ich die vier zwar nicht unbedingt als besonders strebsame Studentinnen ein, aber auch hier konnte ich kaum ein Urteil fällen.

Durchgehend die quietschenden Sohlen meiner verdammten Schuhe verfluchend, bewegte ich mich auf den Lichtstreifen zu, bis ich nahe genug herangekommen war, um das Türschild entziffern zu können.

UG-03 – Naturwissenschaftliche Sammlung

Ich stutzte.

War das nicht einer der wenigen Räume der Uni, die grundsätzlich abgesperrt waren, wegen all der alten, wertvollen (und ekligen) Gegenstände, die eine bestimmte Temperatur und Luftfeuchtigkeit benötigten, um haltbar zu bleiben?

Die Tatsache, dass er ausgerechnet heute, wo wiederum alles andere entgegen der Norm verschlossen war, frei zugänglich sein sollte, sprengte gewissermaßen mein Auffassungsvermögen – sofern noch etwas davon übriggeblieben war, was noch gesprengt werden könnte.

Kurz entschlossen schob ich die Tür mit dem Fuß auf, um ins Innere des Raums zu spähen.

Meine Güte. Das war ja wie ein Ausflug ins Naturkundemuseum.

Eine lange Reihe an Schränken, Regalen und Glasvitrinen erstreckte sich vor mir bis ans beachtlich weit entfernte Ende der kleinen Halle, bis zum letzten Zentmeter mit allerlei Kram befüllt. Ein schmaler Gang führte von der Tür aus zwischen den Reihen hindurch, während direkt an der Wand neben mir einige Tische mit Mikroskopen und anderem merkwürdigen Forscherwerkzeug herumstanden. Die Lichtquelle schien sich irgendwo weiter hinten im Raum zu befinden, denn durch die bis oben hin vollbepackten Regale hindurch konnte ich vage sehen, dass der Schein in Richtung der linken hinteren Ecke an Intensität zunahm.

Zögerlich schob ich mich halb über die Türschwelle. „Hallo?"

Meine Stimme hallte unerwartet laut durch den weitläufigen und zugleich völlig überfüllten Raum und sorgte dafür, dass ich sofort wieder den Mund hielt.

Stille.

Schon etwas zögerlicher betrat ich den Raum komplett, sorgsam darauf bedacht, die Tür hinter mir offen zu lassen – und wäre beinahe vor Schreck aus der Haut gefahren, als ich mich dabei zur Seite drehte und mich prompt Angesicht zu Angesicht mit einem grinsenden Totenkopf wiederfand.

Quietschend vollführte ich einen Sprung nach hinten, bis mein Rücken mit dem ersten Regal kollidierte. Die darin aufeinandergestapelten Konservierungsgläser gaben ein Klirren von sich, als sie bedenklich wankten, dem Stoß glücklicherweise jedoch standhielten.

Schwer atmend presste ich mir die Hand auf die Brust, um mein wie wild klopfendes Herz zu beruhigen, ein hysterisches Kichern mühsam im Zaum haltend.

Was für ein Klassiker. Zu Tode erschrocken vom Skelettmodell.

Zum Glück war keiner meiner Kollegen anwesend, der meine nicht sehr heldenhafte Reaktion kommentieren hätte können. Nicht mehr lange und ich würde mich selbst einweisen müssen.

Noch immer etwas von der Rolle, drehte ich mich um – nur um gleich den nächsten Herzschlag zu erleiden, denn in diesem ersten Regal, gegen das ich eben gerempelt war, befanden sich nicht nur irgendwelche Konservierungsgläser.

Nein, es waren welche, in denen Augen, Gehirne, Gliedmaßen und merkwürdige Innereien vor sich hin dümpelten, deren Namen und Herkunft ich lieber gar nicht wissen wollte.

Angeekelt nahm ich eines davon in die Hand und verzog prompt das Gesicht, als die seltsam grünliche Flüssigkeit, in der die Organe eingelegt worden waren, gegen den Rand schwappte und dabei einen Teil des restlichen Inhalts freilegte.

Igitt.

Schnell stellte ich das Glas zurück und vergrub die Hände in den Jackentaschen, um mich daran zu hindern, womöglich noch ein zweites zu begutachten, und setzte mich eilig wieder in Bewegung.

Ich hatte jetzt andere Prioritäten, als mich durch das Lager der biologischen Sammlung zu graben. Daran konnten auch ein paar konservierte Gehirne nichts rütteln.

Ehrfürchtig nahm ich die Reihe uralter Sachbücher in Augenschein, dicht gefolgt von an Brettern angebrachten, haltbar gemachten Schmetterlingen, kistenweise Knochen, Vitrinen, kompletten Skelettmodellen und nicht zuletzt eine ganze Sammlung ausgestopfter Tiere jeglicher Art.

Letztere ließen es mir aus irgendeinem Grund eiskalt das Rückgrat hinabrinnen, als ich mich fast schon verstohlen an ihnen vorbeischob und dabei die Blicke Dutzender lebloser Augen in meinem Hinterkopf zu spüren glaubte. Das schummrige, immer wieder kaum merklich flackernde Licht, das die Konvervierungsgläser reflektieren und die Augen der Tiere funkeln ließ, machte die Atmosphäre nicht gerade besser.

Warum ich mich hier dann trotzdem herumtrieb?

Das war eine hervorragende Frage.

Aber wahrscheinlich hätte ich im Augenblick sogar freiwillig das studentiche Kollektivklo geputzt, solange das bedeutete, nicht mit Ryan und Liam bei den anderen an der Cafeteria abhängen zu müssen.

Langsam trat ich aus dem Gang heraus, bedächtig mit dem Daumen am unteren Rand eines Regalbretts entlangfahrend, und stellte fest, dass ich richtig vermutet hatte: Links war ein ziemlich ramponierter Arbeitstisch in der Ecke gegen die Wand geschoben worden, auf dessen Oberfläche eine altmodisch wirkende Schreibtischlampe prangte – breiter Schirm, grelloranges LED-Licht und angesichts der Tatsache, dass nirgendwo ein Kabel zu entdecken war, offensichtlich batteriebetrieben.

Damit wäre schonmal das Rätsel gelöst, wie es bei komplettem Stromausfall irgendwo Licht geben konnte.

Allerdings blieb dennoch die viel verwirrendere Frage offen: Wer zur Hölle schaffte es, in die für gewöhnlich abgeschlossene biologische Sammlung zu spazieren? Und wer war gestört genug, das noch dazu mitten in der Nacht bei einem Unwetter zu tun, wenn man im Universitätsgebäude eingesperrt war? Und warum ließ man danach die Tür sperrangelweit offen und das Licht brennen?

Wer auch immer hier am Werk gewesen war, besonders schlau schien die betreffene Person nicht zu sein.

Besonders schlau war ich selbst allerdings auch nicht.

Stirnrunzelnd näherte ich mich den Schreibtisch, wobei ich geistesgegenwärtig die Taschenlampe meines Smartphones deaktivierte, immerhin gab es hier genug Licht und mein Akku war nicht unerschöpflich.

Vielleicht sollte ich die Lampe einfach mitnehmen? Die anderen wären gewiss froh darüber, eine andere Beleuchtungsquelle zu besitzen, als ihre Handys und ein paar Teelichter.

Ich ignorierte die quer über der Abeitsfläche verstreuten Dokumente und Stifte, um stattdessen zielstrebig nach der Lampe zu greifen. Das Ding war überraschend schwer, obwohl es nicht viel größer als fünfzig Zentimeter sein dürfte, aber ich nahm an, dass das elektronische Innenleben der Grund dafür war.

Erst, als ich das Teil sicher im Arm hielt, warf ich einen Blick auf den Schreibtisch selbst und konnte ein amüsiertes Schnauben nicht unterdrücken.

Das Möbelstück sah aus, als hätte man mit Hammer und Nägeln darauf gebastelt, so zerkratzt und von Kerben und Löchern übersät war die Oberfläche. Nichtsdestotrotz wirkte es, als würde es tatsächlich regelmäßig auch für den gewöhnlichen Gebrauch benutzt werden, den Datierungen auf den Dokumenten nach zu urteilen, die sich überwiegend aus Lieferscheinen, Protokollen und Bestelllisten zusammensetzten.

Meine Güte. Als gäbe es hier kein Internet, mit dem man Sachen bestellen konnte. Waren wir nun eine technische Hochschule oder nicht?

Kopfschüttelnd wollte ich mich mitsamt der Lampe abwenden und zu Harry und Louis zurückkehren – inzwischen sollten die beiden ihre Toilettentätigkeiten beendet haben – als meine Augen im letzten Moment an etwas hängenblieben, das ganz rechts am Rand lag, ganz nah an der Kante.

Abrupt hielt ich inne.

Ein großes Stück Stoff, wollig und deckenartig, und als ich es mit der Lampe beleuchtete, funkelte mir hellgraue Farbe mit Verzierungen aus blauen Blumen entgegen.

Moment mal. Ich kannte dieses Ding.

Reflexartig steckte ich mein Handy weg, um die neueste Entdeckung an mich zu nehmen und es mir näher ans Gesicht zu heben, als hätte ich es nicht schon deutlich genug gesehen.

Ohne Zweifel, das war ein Schal.

Ellies Schal, um genau zu sein.

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Damn. Bald gibt es Stress.

Und: Yaaay, ein Update, bevor mein Chor zum ersten Mal seit Langem mal wieder bei einer Hochzeit aufmarschiert🤩😂

Wo davor absolut NICHTS los war, weiß ich jetzt schon gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Terminen. Dementsprechend komme ich irgendwie nicht dazu, mich euren tollen Kommis zu widmen😑 Ich hole das nach, sobald sich Gelegenheit ergibt, I promise.

Liebe Grüße!❤


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