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6 || My Demons

Einige Tage später...

Shelby's POV:
Es ist ein warmer sonniger Nachmittag. Die Vögel zwitschern und ich habe heute mehr Freizeit als mir lieb ist. Seufzend lasse ich mich mit einem Buch auf der Veranda unseres Hauses nieder. Desinteressiert blättere ich darin und erwische mich dabei, wie ich die Seiten mehr anschaue als sie tatsächlich zu lesen. Ich habe noch nie gerne und viel gelesen, weder vor dem Outbreak noch jetzt.

Die Tage vergehen und mein Platz in der Gemeinschaft festigt sich immer mehr. Mittlerweile habe ich meine festen Aufgaben und einen festen Tagesablauf. Jeden Vormittag treffen wir uns alle, und Rick sagt an, was für den Tag ansteht. Danach gehe ich meistens mit Carol mit und helfe ihr bei der Kinderbetreuung. Wenn ich danach noch Zeit habe, gehe ich oft zu Denise und helfe ihr bei der Versorgung von verwundeten. An Tagen, wo gejagt oder geplündert wird, helfe ich am späten Nachmittag mit, die Beute zu verräumen und zu sortieren. Jeden Abend wird das gekocht, was da ist und wir essen weitestgehend alle gemeinsam, dann geht es ins Bett.

Mit der Zeit kommt die Langeweile und ich merke von Tag zu Tag mehr, dass ich immer unzufriedener mit meinem Platz hier bin, doch ich bin selber Schuld. Seit dem Abend mit Daryl im Wald bin ich unsicher geworden. Dass der Walker mich fast geschnappt hätte nur, weil ich unaufmerksam war nagt an mir, und das mehr als mir lieb ist. Seitdem will ich die schützenden Wände von Alexandria nicht mehr verlassen. Ich zweifle an meinen eigenen Fähigkeiten, auch wenn ich tief in mir weiß, dass es Quatsch ist.

Da ich eh mehr damit beschäftigt bin zu grübeln als zu lesen, lege ich das Buch zur Seite. „Du gefällst mir nicht", ertönt eine Stimme vom Fuße der Treppe. Es ist Daryl. Langsam kommt er die Stufen hoch und lässt sich gegenüber von mir auf einen Stuhl fallen. „Danke für das Kompliment", entgegnet es mir. Ich versuche ihm nicht sonderlich viel Beachtung zu schenken, doch meine Aufmerksamkeit wird erregt, als er etwas auf den Tisch wirft. Mein Blick fällt auf den Gegenstand und danach automatisch auf ihn. Es ist meine Waffe, die da liegt. „Es scheint mir so, als könntest du eine Auszeit gebrauchen", beginnt Daryl, doch ich schüttele direkt mit dem Kopf und nehme erneut das Buch in die Hand. „Shelby...", sagt er und nimmt es mir ab. Ich will protestieren, doch er gibt mir gar nicht die Chance dazu. „Erzähl mir nicht das dir das Spaß macht. Kochen, auf Judith aufpassen, Sachen wegräumen und verarbeiten die wir mitbringen. Klar sind das wichtige Aufgaben und wir alle müssen sie mal machen, aber nicht nur. Das bist doch nicht du. Du hast mich mal angebettelt und furchtbar genervt damit das ich dich mitnehme und jetzt?" „Das war bevor meine Unaufmerksamkeit uns in Gefahr gebracht hat", unterbreche ich ihn fast. „Ich weiß nicht Daryl, aber vielleicht bin ich doch nicht so gut wie ich dachte. Vielleicht habe ich es nur bis hier hin geschafft weil ich einfach Glück hatte", füge ich hinzu. Daryl greift nach meiner Hand, die auf dem Tisch liegt, etwas unsanft und legt sie auf die Waffe. „Bullshit. Du laberst Mist und das weißt du. Zieh dich um. In 10 Minuten fahren wir los. Ich habe eine Überraschung für dich". Einen Moment sehe ich ihn einfach nur an. Ein Teil von mir will die Hand wegreißen und ihn anschreien, der andere will auf ihn hören. Nach kurzem Hin und Her mit mir selbst reiße ich die Hand weg, stehe auf und gehe ins Haus. Er hat gewonnen.

Ich ziehe mich um und stehe pünktlich wieder auf der Veranda. Daryl grinst leicht, zumindest das, was man Grinsen bei ihm nennen kann. Er steht auf und geht die Treppe runter. Etwas mürrisch stecke ich mir meine Waffe zu den Messern in den Gürtel und folge ihm.
Den ganzen Weg bis zum Tor sagt niemand von uns etwas. Erst als Daryl statt seinem Bike einen Pick-up-Truck ansteuert, breche ich mein Schweigen. „Was hast du vor?" Frage ich. „Wir besorgen ein paar Dinge", antwortet er und hält mir die Beifahrertür auf. „Daryl...", beginne ich. „Schieb deinen Arsch jetzt hier rein. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit", unterbricht er mich. Ich seufze genervt, eher ich mich am Riemen reiße und einsteige.

Während der ganzen Fahrt sage ich kein Wort. Ich blicke lediglich aus dem Fenster und schaue mir die Überreste unserer Welt an. Überall stehen abgebrannte Fahrzeuge herum, Müll türmt sich am Straßenrand und alles ist verlassen. Über den Müll und den Trümmern wuchern die Pflanzen. Die Natur hat angefangen sich ihren Platz zurückzuholen. Ein komisches Gefühl macht sich in mir breit und ich ärgere mich maßlos darüber. Ein Gefühl das ich nur am Anfang vom Ende gespürt habe. Es ist Panik.

Daryl scheint meine Panik zu spüren, denn er tut etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte. Zögerlich nimmt er seine rechte Hand vom Schaltknauf und legt sie auf meinen Oberschenkel. Ein eiskalter Schauer läuft meinen Rücken runter, der kurz darauf von einer wohligen Wärme in meinem Bauch übertönt wird. Mein Inneres kommt zur Ruhe und ich habe plötzlich das Gefühl nicht mehr so ängstlich zu sein. Ich blicke zu ihm rüber, doch Daryl's Blick bleibt auf der Straße. Einen Moment verspüre ich das Verlangen meine Hand auf seine zu legen, doch noch bevor ich mich trauen kann, nimmt er sie weg und biegt in eine Seitenstraße ein. Nur kurz danach kommt das Auto zum stehen.

Mein Blick fällt wieder aus dem Fenster. Wir stehen an einem großen Gebäude. Auch hier hat die Natur angefangen sich ihren Platz zurückzuholen, doch sonst scheint es fast unberührt zu sein. Mein Blick fällt auf ein Schild. Es war mal eine Schule. Stirnrunzelnd sehe ich zu Daryl. „Was wollen wir hier?" „Ich habe den Tipp von Aaron bekommen. Ich will schauen, ob ich ein paar Bücher für Carols Unterricht finden kann und vielleicht noch ein paar andere Schätze", sagt er. Ich nicke und denke einen Augenblick darüber nach. „Außerdem brauchst du mal wieder ein Erfolgserlebnis. Zwei Fliegen mit einer Klappe würde ich sagen", fügt er hinzu. Das wohlig warme Gefühl in meinem Bauch von vorhin hat leider Besuch von Nervosität und Übelkeit bekommen, dennoch muss ich schmunzeln. „Sind wir nicht zu wenige zum Bücher schleppen?" Frage ich. Daryl gibt seinen altbekannten Schmunzel-Laut von sich. „Wir kundschaften erstmal nur das Gebäude aus, gehen sicher, dass es nicht von Walkern überrannt ist, nehmen mit was wir problemlos tragen können und kommen ein anderes Mal als Gruppe wieder zurück". Ich nehme mir noch einen Moment zum durchatmen, bekomme dann aber tatsächlich Lust auf die Sache. „Okay, dann mal los".

Nach kurzem umsehen steigen wir aus. „Du bleibst hinter mir und machst nichts im Alleingang", sagt Daryl. Ich nicke und lege eine Hand an eines der Messer in meinem Gürtel. Wir gehen zum Eingang. Daryl öffnet die Tür einen Spalt, dann nimmt er seine Taschenlampe und schlägt damit ein paar mal gegen die Tür. Stille... das heißt, das keine Walker in unmittelbarer Nähe sind. Langsam treten wir ein. Gott sei Dank hat der Flur viele Fenster, weshalb es einigermaßen hell ist. Ich bin über den einigermaßen guten Zustand überrascht. Man sieht das lange keiner mehr hier war, aber dennoch scheint es so, als wäre dieser Ort verschont geblieben. Wir gehen den langen Flur entlang. In regelmäßigen Abständen schlägt Daryl mit der Taschenlampe gegen einen der unzähligen Spinde die hier sehen, doch es bleibt still. Ich beginne mich nach brauchbaren Dingen umzusehen und werde auch schnell fündig. „Gib mir den Rucksack", sage ich. Daryl dreht sich kurz zu mir und nimmt seinen Rucksack von den Schultern. Ich nehme ihn und beginne aus einem offen stehenden Spind Bücher zu nehmen. „Mathematik, Bio, Physik... und so weiter... hier ist alles drin, was du...", beginne ich, doch Daryl gibt mir ein Zeichen ruhig zu sein. Ich breche den Satz umgehend ab und verstehe schnell, warum er das tat. Das bekannte stöhnen ertönt in meinen Ohren, doch überraschenderweise kommt es nicht vom inneren, sondern von da wo wir herkamen. Ich drehe mich um und sehe eine kleine Gruppe von untoten Viechern auf uns zu taumeln. Sie sind uns wohl gefolgt, als sie uns gehört haben. „Das klingt doch nach deinem Erfolgserlebnis", murmelt Daryl. Ich sehe ihn einen Moment lang an, verstaue die Bücher in dem Rucksack und hänge ihn mir um, dann nehme ich eines meiner Messer und atme durch. Wir müssten sie nicht töten. Es sind vielleicht fünf – sechs Stück, doch wir wollen ja das dieses Gebäude möglichst frei von ihnen bleibt, damit wir zurückkehren können und außerdem muss ich zurück zu mir selbst finden.

Ich stehe da und beobachte wie sie langsam auf mich zu taumeln, doch mein Körper bewegt sich nicht. „Shelby...", ertönt Daryl's Stimme hinter mir. Ich bin wie erstarrt. Die fauligen Kreaturen strecken ihre stinkigen Hände nach mir aus und taumeln immer weiter, immer näher. Ich will, aber irgendwas in mir blockiert mich.

„Verdammt nochmal", zischt Daryl, greift nach seiner Armbrust und schießt einem der Viecher das mittlerweile unmittelbar vor mir steht in den Kopf. Das Vieh sackt in sich zusammen, und ich würde es ihm am liebsten nach machen. Doch so wie der Pfeil den Walker trifft, verlässt mich plötzlich meine Schockstarre. Ich schüttle mich einmal, nehme meinen Mut zusammen und ramme mein Messer in den Kopf eines der anderen Viecher. Das schmerzlich vermisste Gefühl der Genugtuung kommt wieder als der Körper zusammensackt. Ich habe wieder Blut geleckt, was auch Daryl merkt, denn er nimmt sich zurück und lässt mir den Vortritt.

Es dauert nicht lange, eher sie alle tot am Boden liegen. Schwer atmend sacken meine Knie auf den Boden. Ich ziehe mein Messer aus einem der Kreaturen und wische es ab, dann sehe ich mich um. „Ich wusste, das du nur einen kleinen Arschtritt brauchst", murmelt Daryl und hält mir seine Hand hin. Ich lasse mich von ihm aus dem Dreck ziehen und stecke das Messer wieder weg. „Ich danke dir. Ich war irgendwie festgefahren", lächle ich ihn an. Er erwidert das Lächeln leicht, nimmt meinen Arm und schiebt mich Richtung Ausgang. „Reicht für heute. Ich denke, mit den Büchern haben wir unseren Soll erfüllt". „Da hätten wir ja doch das Bike nehmen können", witzle ich. Daryl grinst leicht, während wir aus dem Gebäude gehen. „Da scheint wohl doch jemand gefallen daran gefunden zu haben".

...

Daryl's POV:
Als wir auf der Rückfahrt sind, ist Shelby wieder ganz die alte. Sie redet pausenlos und gibt mir keine Zeit zum antworten, was ich natürlich nicht schlimm finde. Es ist besser so. In den letzten Tagen war sie so still und in sich gekehrt, das ich tatsächlich anfing mir ungewollt Sorgen zu machen. Ich kenne sie noch nicht lang, aber sie ist nicht so. Wenn man sie so sieht, würde man niemals denken, dass sie überhaupt jemals etwas Schlimmes erlebt hätte. Sie geht so leichtfüßig durch diese Welt, ist aber keineswegs dumm oder naiv. Ich habe mich mittlerweile an diese Art gewöhnt, mehr als mir lieb ist. Es ist dieser Kontrast zwischen uns beiden, der mir gefällt. Ich habe sie gerne um mich, und auch wenn ich jeden Tag dagegen ankämpfe, kann ich es nicht ändern, doch sie darf es nicht wissen. Sie ist wie Sonnenschein und ich bin wie Mitternachtsregen.

Schon als wir auf das Tor zu Alexandria zufahren, fällt mir etwas auf. Ein fremder Van steht davor. Meine Alarmglocken beginnen zu läuten und auch Shelby fällt sofort auf das etwas nicht stimmt. „Kennst du den Van?", fragt sie. Ich schüttle nur mit dem Kopf und parke neben dem Fahrzeug. „Wir gehen zu Fuß rein", murmle ich und steige aus. Sie macht es mir nach und läuft hinter mir her. Mein Blick fällt zum Wachposten. Abraham bewacht ihn. Als er uns sieht, legt er seinen Zeigefinger auf seine Lippen. Wohl ein Zeichen das wir ruhig sein sollen. Er öffnet das Tor und wir passieren. Shelby bleibt dicht hinter mir. Ich lege meinen rechten Zeigefinger auf den Abzug der Armbrust, doch zu meiner Verwunderung steht hinter dem Tor keine Gefahr, sondern Carol. Ich nehme die Armbrust runter und gehe zu ihr. „Was ist hier los?" Carol sieht abwechselnd zwischen mir und Shelby hin und her. „Negan ist hier. Rick spricht mit ihm in seinem Haus. Wir wissen nicht, was er von uns will". Wie ferngesteuert hält meine linke Hand Shelby's Arm fest, und auch sie rückt automatisch näher an mich ran, als sie seinen Namen hört. Schon fast wie ein kleines Mädchen versteckt sie sich hinter meinen breiten Schultern. Ich kann es ihr nicht mal verübeln.

„Ist er ihretwegen hier?" Frage ich direkt, obwohl sie ja schon meinte das keiner weiß, was er möchte. Carol zuckt nur mit den Schultern. „Er hat nichts gesagt. Er stand plötzlich vor dem Tor mit zwei seiner Leute und wollte Rick sprechen. Das Einzige, was ich dir sagen kann, ist dass ich das Gefühl hatte, das Rick mit ihm gerechnet hat". Warum sollte Rick ihn freiwillig in unsere Gemeinschaft lassen? In mir macht sich plötzlich Wut breit. Will Rick Shelby ausliefern? Ist ihm die Sache vielleicht zu heikel geworden?
Ich drehe meinen Kopf zu Seite. Mein Blick fällt direkt in Shelby's Augen. An ihrem Blick kann ich erkennen, dass sie dasselbe zu denken scheint wie ich. Ich spüre ihre Angst und ich werde den Teufel tun, um sie Negan einfach so auszuliefern. Nicht jetzt wo ich mich gerade daran gewöhne, mich an sie zu gewöhnen.

„Es ist unvernünftig abzuhauen", ertönt Carols Stimme. Ich breche den Blickkontakt und sehe zu Carol. Wir kennen uns zu lang. Sie weiß, was ich denke. „Was soll ich tun?", frage ich und hasse die Antwort jetzt schon, die sie mir geben wird. „Nichts ...", beginnt sie. Ich balle meine Fäuste und atme laut aus. „Solange wir nicht wissen, was er will, müsst ihr Ruhe bewahren. Geht in euer Haus. Verhaltet auch ganz normal. Es ist ein schöner Tag. Ich glaube nicht, das Rick jemals jemanden von uns verraten würde", beendet sie ihren Satz. „Weißt du was dieses Arschloch gegen ihn in der Hand hat? Wahrscheinlich nicht. Ich werde hier nicht tatenlos ...", protestiere ich, doch Shelby kommt hinter meinem Rücken hervor und sieht zu mir hoch. „Sie hat recht Daryl. Egal was es ist, wir würden es schlimmer machen, wenn wir etwas tun würden". Ihre Stimme klingt sanft und von der Angst in ihren Augen ist nichts mehr übrig. Meine Muskeln entspannen und ich atme durch. „Nichts tun" geht gegen alles, für was ich stehe, vor allem bei Negan, aber Carol und sie haben recht.

„Geht jetzt", merkt Carol an, lächelt leicht und geht von uns weg. Ich schaue ihr nochmal kurz nach. „Du bleibst hinter mir! Im Haus angekommen gehst du hoch ins Schlafzimmer und du kommst erst wieder raus, wenn ich dich hole". Sie möchte protestieren, doch ich gebe ihr gar nicht erst die Chance dazu. Möglichst normal trete ich den Heimweg an. Wie abgesprochen bleibt sie dicht hinter mir.

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