Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

5 || Wild Heart

Wir verbrachten Stunden damit, durch diesen Wald zu ziehen und zu jagen. Noch nie hatte es mir Spaß gemacht, Walker zu töten. Es war einfach eine Notwendigkeit um zu überleben, aber mit Daryl ist es anders. Schon seit wir hier sind, seit der Fahrt fühle ich mich lebendiger denn je, was aber auch wirklich an ihm liegt. Ich traue es mich kaum zu sagen, aber es ist gerade wirklich angenehm in seiner Nähe zu sein, und ein Teil von mir wünscht sich, dass es so bleibt.

Erschöpft lasse ich mich an einem Baum nieder. Ich möchte weiter machen, aber meine Kräfte verlassen mich, und ich bin es meinem Körper schuldig auf ihn zu hören, wenn ich die Möglichkeit habe. Daryl stößt wenig später zu mir. Er setzt sich und legt die Armbrust ins Laub. „Wie fühlst du dich?", fragt er und sieht mich an. Ich atme durch. „Gut, aber körperlich bin ich geschafft". Wir schweigen einen Moment. „Ich hätte nie gedacht, dass es Spaß machen kann", breche ich die Stille irgendwann. Daryl sieht mich an und gibt einen Laut von sich, den ich als Schmunzeln deute. „Hauptsächlich komme ich hier hin, um mich fit zu halten und um den Kopf frei zu kriegen. Ich habe es noch nie aus dieser Perspektive betrachtet, aber ja, Spaß macht es manchmal schon etwas", sagt er. „Danke, dass du mich mit hierher genommen hast. Ich weiß, dass du eigentlich keine Lust darauf hattest". Ich sehe ihn an, unsere Blicke treffen sich. „Du hast genervt. Es blieb mir ja nichts anderes übrig". Ich breche den Blickkontakt ab und sehe etwas peinlich berührt auf meine Finger. „Es war halb so schlimm wie ich dachte, dass es wird", fügt er hinzu. Ich muss lachen. „Vielen Dank".

Eine Weile sitzen wir einfach nur da und lauschen den Klängen des Waldes. Daryl lehnt seinen Kopf irgendwann gegen den Baum und schließt die Augen. „Ich habe dich unterschätzt. Wir können dich wirklich gut gebrauchen", beginnt er. Ich sehe zu ihm. Er öffnet seine Augen wieder und erwidert den Blick. „Danke. Es bedeutet mir irgendwie viel es von dir zu hören. Du warst der einzige, der mir misstraute, und der einzige, der mir tatsächlich sogar Angst machte". „Hab ich dir mehr Angst gemacht als Negan?", fragt er plötzlich. Seine Frage überrascht mich, weshalb ich einen Moment zum Sammeln brauche. „Negan selbst hat mir keine Angst gemacht, nicht mal als er nacheinander die Menschen meiner Gemeinschaft abschlachtete oder abschlachten ließ. Angst macht mir die Macht, die er hat und immer mehr kriegt. Die Leute folgen ihm und das nicht nur aus Angst. Sie glauben an ihn und sind ihm hörig". Ich beende den Satz, da ich plötzlich etwas schmunzeln muss. „Um deine Frage zu beantworten: ja, hast du. Als ich auf dieser Pritsche lag, hatte ich richtig Angst. Nicht unbedingt durch das, was du getan hast, sondern eher durch deine Ausstrahlung. Vor dir muss man Angst haben, was keineswegs negativ gemeint ist". Daryl bricht den Blickkontakt und gibt wieder diesen laut von sich. Jetzt bin ich die, die ihren Kopf gegen den Baum lehnt und die Augen schließt. „Denkst du, seine Leute sind noch hinter dir her?", fragt er irgendwann. Ich schüttle den Kopf, ohne ihn anzusehen. „Nein. Ich glaube nicht das ich so interessant für ihn war, das er noch immer nach mir suchen lässt. Ich denke eher, das er damit versucht hat mir Angst einzujagen. Wenn ich Glück habe, glaubt er ich bin im Wald verreckt". „Ich hoffe er verreckt. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich sie ohne zu zögern nutzen", antwortet Daryl. Ich öffne die Augen und blicke in den Himmel. Wir sind schon so lange hier, dass die Sonne langsam beginnt unterzugehen, und dennoch verspüre ich nicht das Bedürfnis gehen zu wollen. „Ich auch Daryl, aber so schwer wie es mir fällt, ist das beste, was man tun kann, sich von ihm fernzuhalten und ihm bloß keinen Grund zu geben aufmerksam auf uns zu werden, zumindest so lang es keine Schwachstelle an ihm und seinem System gibt". Daryl gibt eine Art grummeln von sich. In der Beziehung scheinen wir gleich zu sein. Wir sind Macher. Herumsitzen und bloß keinen Ton sagen, gehört nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen.

Eine Weile sitzen wir noch dort und schweigen, doch als die Sonne schon fast vollkommen untergegangen ist, steht Daryl auf und reicht mir seine Hand. „Wir sollten gehen". Ich nicke, nehme seine Hand und stehe auf. Daryl nimmt noch seine Armbrust, dann gehen wir los Richtung Bike. „Nimmst du mich das nächste Mal wieder mit?" Frage ich. „Vielleicht", antwortet er. An seiner Stimme kann ich hören, dass er grinst, weshalb ich es auch tue. „Rick sagte mir, dass ich auch mal mitkommen kann zum Plündern. Gibt es überhaupt noch was zum Plündern? Alle Städte sind doch komplett überlaufen und geplündert". Daryl läuft voran. Mittlerweile ist es fast vollständig dunkel. Mit einer Taschenlampe leuchtet er den Boden ab. Er scheint genau zu wissen, wo wir lang müssen. Ich für meinen Teil könnte jetzt nicht mehr sagen, wo es lang geht.
„Das stimmt, aber wir gehen auch nicht mehr in Städte. Wir fahren in andere Orte und halten Ausschau nach verlassenen Häusern oder Unterschlüpfe in denen sich vielleicht vor kurzem Menschen noch aufhielten. Die Ausbeute wird immer kleiner, aber dennoch findet sich manchmal noch etwas Nützliches", beantwortet er meine Frage.

Wir laufen weiter. Eine Frage brennt in meinem Kopf, doch eigentlich möchte ich sie nicht stellen. Zu viel habe ich heute schon gefragt, und eigentlich möchte ich die Stimmung nicht kaputt machen, doch ich kann nicht anders.
„Daryl... Ich weiß nicht, ob es zu persönlich ist, aber was hast du vor dem Outbreak gemacht? Wie war dein Leben vor dem allen hier?" Ich bereue es direkt wieder, aber Gesagtes ist gesagt. Daryl sieht kurz zu mir nach hinten, wendet seinen Blick aber direkt wieder ab und läuft weiter. „Ich rede nicht darüber. Es geht niemanden was an. Das Leben vor dem allen hier gibt es nicht mehr. Es ist also komplett irrelevant", sagt er. Ich habe mit dieser Antwort gerechnet. Ich denke über das, was er sagte nach und spreche nicht weiter. Ein peinliches Gefühl macht sich in mir breit, was dafür sorgt, dass ich etwas verträumt und unachtsam werde, und dann geht alles plötzlich ganz schnell.

Es fühlt sich an, als würde ich stolpern. Plötzlich liege ich auf dem Boden. Noch bevor ich realisieren kann, was passiert, höre ich das leider vertraute Stöhnen einen Walkers. Seine faulige Hand hält meinen Fuß fest, was auch der Grund für meinen Sturz war. Der Grad seiner Verwesung verrät, dass er schon länger hier liegt, und dennoch ist die wandelnde Leiche stärker als gedacht. Er schwingt seinen knochigen Körper über meine Beine, um zuzubeißen. Ich versuche ihn wegzutreten, aber das blöde Vieh liegt so unvorteilhaft auf mir das es mir kaum möglich ist. Ich möchte schreien, weiß aber dass es das dümmste ist, was ich jetzt tun könnte. Alles passiert unfassbar schnell, fühlt sich für mich aber an wie mehrere Minuten. Mit aller Kraft halte ich ihn davon ab mein Bein mit seinen Zähnen zu fassen, als ich plötzlich Daryl im Mondschein erkennen kann. Mit einem Ruck tritt er den Toten von mir runter und eher ich es vollständig erkennen kann, steckt ein Pfeil in seinem Kopf.

Schwer atmend lasse ich meinen Kopf ins Laub sinken. Das Adrenalin verlässt meinen Körper und ich erwische mich dabei wie ich kurz davor bin das Heulen anzufangen. Daryl lässt sich neben mich sinken und leuchtet mit der Taschenlampe meine Beine ab. „Es ist nichts passiert", stammle ich leise. Es war meine eigene Dummheit. Zu sehr war ich damit beschäftigt ihm Fragen zu stellen, weshalb wir unaufmerksam waren. Das Vieh war fast vollständig verwest. Wäre ich aufmerksam gewesen, hätte er mich nie zu fassen bekommen. Daryl leuchtet mir kurz ins Gesicht. Als das Licht meine Augen trifft, kneife ich diese sofort zusammen und drehe den Kopf weg. Eine Träne läuft mir aus dem Augenwinkel. Daryl wischt sie mit seinem Handrücken sanft weg. Seine Hand fühlt sich rau an, aber warm. „Mach dir nichts draus. Ich weiß, dass du es eigentlich besser weißt, und du weißt das auch. Nimm es als Lektion", murmelt er, steht auf und zieht mich aus dem Dreck nach oben. Den Rest des Weges sagt keiner mehr ein Wort.

Daryl's POV:
Als wir zurück an der Lichtung sind, nehme ich die Armbrust ab und gebe sie ihr. Shelby nimmt sie, sieht mich aber kaum an. Ich erkenne lediglich ihre Silhouette im Mondschein, kann aber sehen, dass sie sich wegen des Vorfalls schämt. Warum schämt sie sich? Unaufmerksam war jeder von uns schon mal und außerdem hätte ich mich auch nicht ablenken lassen dürfen. Ich erwische mich dabei, wie ich so etwas wie Schuldgefühle entwickle, schüttle diese aber direkt wieder ab. Wir sind auch nur Menschen. Wir machen Fehler, aber das zeigt nicht, dass sie schwach ist. In Momenten wie diesen merkt man ihr an, dass sie trotz des harten Lebens, das sie führt, noch blutjung ist. Wie alt genau mag sie sein? 24... Vielleicht 25? Sie ist neugierig und vielleicht sucht sie einfach nach einem Freund. Es ist komisch für mich das sich jemand so für mich interessiert, wo ich den Menschen doch eigentlich von Anfang an signalisiere, dass sie mich in Ruhe zu lassen haben. Nicht mal Leute wie Carol oder Rick wissen viel über mein Leben vor dem Outbreak, warum sollte ich ihr dann davon erzählen? Egal wie unausstehlich ich in den letzten Wochen zu ihr war, ich habe sie nicht abgeschreckt bekommen, doch ich kann und will nicht dieser Freund für sie sein, den sie vielleicht in mir sucht.

„Steig auf, damit wir verschwinden können", sage ich als sie sich die Armbrust umhängt und schiebe meine eigenen wirren Gedanken somit zu Seite. Shelby tut, was ich sage. Als sie ihre Arme um meinen Oberkörper verschränkt, starte ich den Motor. Ihr Griff wird fester als ich anfahre, was in mir eine komisch wohlige Wärme auslöst, die Gott sei Dank aber schnell wieder verfliegt. Während der Fahrt reflektiere ich meine eigenen Gedanken. Warum denke ich darüber überhaupt nach? Hat mich das Interesse dieses Mädchens wirklich so beschäftigt? Eine Weile grübel' ich vor mich hin, eher es mir wie Schuppen von den Augen fällt. Shelby erinnert mich an Beth, und deshalb beschäftigt es mich so. Viel zu lange habe ich nicht mehr über Beth nachgedacht. Ihr Tod ist nun schon so lange her, doch vorkommen tut es mir als wäre es gestern gewesen. Beth war der einzige Mensch, für den ich meine Prinzipchen bis jetzt gebrochen habe und es hat mir nichts gebracht. Ihr Tod war der traurige Beweis dafür, dass ich niemanden in dieser Welt zu nah an mich ran lassen darf. Carol, Glenn, Rick, Maggie... sie alle zählen zu meinen Freunden, und gewissermaßen brach ich bei ihnen auch meine Prinzipien als ich mich entschloss, mit ihnen eine Gemeinschaft zu gründen, doch bei Beth war es anders. Sie war wie eine Schwester für mich. Ich will, dass sich das nie mehr wiederholt. Ich habe schon vor langer Zeit meinen Bruder verloren, dann Beth. Nie wieder wird mir ein Mensch so nah gehen, dass ich bei seinem Tod wieder genau so leiden müsste.

Ich war so in Gedanken versunken, dass die Fahrt wie im Fluge verging. Schon von weitem erkenne ich das Tor zu Alexandria. Wir müssen nicht lange warten, eher es sich öffnet. Ich fahre hinein, direkt durch zum letzten Haus der Straße. Als ich zum Stehen komme, warte ich bis sie abgestiegen ist, eher ich selbst absteige. Ich fahre mir mit der rechten Hand durch meine Haare. Mein Blick fällt auf sie und unsere Blicke treffen sich. Ihre langen dunkelblonden Haare wehen ihr ums Gesicht und ihre großen grünen Augen schauen direkt in meine. Ein kleiner Kratzer ziert ihre rechte Wange. Sie wird beim Sturz einen Ast gestreift haben. Ich sehe an ihr runter, schaue ob sie sich nicht doch was getan haben könnte, doch alles sieht völlig normal aus. „Starren ist unhöflich", bemerkt sie plötzlich. Mein Blick fällt zurück auf ihr Gesicht. Ein kleines Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. „Ich wollte nur nochmal sicher gehen, dass du noch ganz bist", antworte ich ohne eine Miene zu verziehen. Ich strecke meinen Arm nach ihr aus, um die Armbrust entgegenzunehmen. Das sanfte Lächeln auf ihren Lippen verschwindet. Sie nimmt die Armbrust von ihrer Schulter und händigt sie mir aus. Ich nehme sie und breche den Blickkontakt. Langsam gehe ich die ersten Stufen der Veranda hoch. Shelby folgt mir und gemeinsam gehen wir rein. Sie lässt sich auf „ihr" Sofa fallen und beginnt sich die Schuhe aufzuschnüren. Ich schließe die Tür, bleibe aber vor ihr stehen und beobachte sie kurz dabei. „Du möchtest doch sicher etwas Privatsphäre haben. Oben ist ein Schlafzimmer. Ich benutze es nicht und mittlerweile ist es unsinnig, dass wir beide hier schlafen. Du kannst es haben, wenn du willst". „Was ist mit dir?", fragt sie sofort. Ich gehe zu „meinem" Sofa und lasse mich nieder. „Ich komme zurecht. Auch bevor du hier warst, habe ich das Schlafzimmer fast nie genutzt". Sie scheint mit meiner Antwort nicht ganz zufrieden zu sein, denn sie beißt sich nervös auf der Unterlippe herum. „Ich... ich hätte nichts dagegen, wenn du auch oben schläfst. Letztendlich brauchen wir alle einen Rückzugsort", sagt sie. Einen Moment sehe ich sie einfach nur an, breche den Blickkontakt aber schnell wieder und schüttele mit dem Kopf. „Mein Rückzugsort ist bestimmt nicht dieses Haus. Ich meine es nur gut mit dir. Wenn du nicht willst, musst du es nicht annehmen". Shelby denkt kurz nach, kickt dann aber ihre Schuhe von den Füßen und legt sich hin. „Danke, aber nein danke. Ich finde es ganz bequem hier". Ungewollt muss ich grinsen. Ich mache ihr das mit den Schuhen nach und lege mich ebenfalls hin. „Klette", entgegnet es mir. Drüben von ihrem Sofa ertönt lautes Gelächter.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro