*Kapitel 23: Boy In Luv*
Zwei Stunden später und die Party ist in vollem Gange und auch ich bin weit entfernt von der Nüchternheit.
„Erzähl mal, Jimin." grinst mich Jayden an und setzt sich neben mich. „Was läuft zwischen dir und Yoongi?"
„Nichts. Wir sind nur befreundet." antworte ich und nippe an meinem Getränk.
„Und deshalb küsst ihr euch? Haltet Händchen?"
„Natürlich."
„Sicher, dass du ihn nicht mehr magst als du es dir vorstellen magst?"
„Was soll das denn heißen? Vielleicht sieht er heiß aus, vor allem mit diesen blonden Haaren und mit seinem Körper und alles an ihm, aber das heißt noch lange nicht, dass ich auf ihn stehe."
„Doch Jimin. Das heißt es."
„Ja und?"
„Ja und? Jimin! Weißt du eigentlich, wie sehr Yoongi auf dich steht? Er redet nur noch über dich!" erzählt er mir aufgebracht.
„Das heißt doch nichts..." murmel ich verlegen und kippe mein Getränk in mein Rachen.
„Jimin. Du gehst jetzt sofort zu Yoongi und erzählst ihm von deinen Gefühlen, bevor es zu spät ist!" sagt er, steht auf und zieht mich auf meine Beine, bevor er mein Glas wegnimmt und mich wegschubst.
„Du schaffst das." sage ich zu mir selbst und torkel nervös durch die Menge.
Nach zehn Minuten bin ich mir sicher, dass Yoongi nicht auf dieser Ebene ist und hieve mich die Treppe hoch.
„Yoongi?" frage ich und öffne eine Tür, betätige den Lichtschalter und muss feststellen, dass er nicht in diesem Raum ist.
Ich drehe mich einmal im Kreis und laufe den Flur entlang, bis ich schließlich an einer Tür ankomme und diese öffne.
„Yoongi." hauche ich und bleibe erstarrt in der Tür stehen.
Der Angesprochene löst den Kuss und hebt den Kopf und jetzt erkenne ich, das es Amber ist.
Yoongi ist über ihr gebeugt und scheint in einer Art Lähmung zu sein, denn er bewegt sich kein Stück.
Auch Amber starrt mich an, schiebt ihre Träger wieder auf ihre Schulter und räuspert sich leise.
Wortlos schließe ich mit leergefegtem Kopf die Tür wieder.
Das meint Jayden also mit dem Zuspätkommen.
Ich taumel zur Treppe und halte mich an der Wand fest, während ich die Stufen runtergehe und mein Herz schmerzhaft anfängt zu klopfen.
Die tanzenden Schüler nehme ich nur halb wahr, genauso wie das Geschubse, während ich durch die Menge laufe.
„Scheiße, Jimin. Du siehst ja komplett weggetreten aus, hast du was genommen?" fragt mich Jayden besorgt und kommt zu mir, um meine Augen zu analysieren.
„Yoongi... Er-" stammel ich und meine Augen werden verschleiert durch Tränen, die Sekunden später auch schon aus meinen Augen fließen und ich aufschluchze.
„Fuck." flucht der Blonde und zieht mich in eine Umarmung.
Verzweifelt kralle ich mich an ihn und bekomme nur grob mit, wie er mich irgendwo hinzieht, bis schließlich die Musik gedämpft wird und nun mein Schluchzen der Hauptton ist.
„Willst du darüber reden?" fragt er mich nach einer Weile und löst die Umarmung.
Ich schüttel nur den Kopf und klammer mich wieder an ihn.
„Verdammt." murmelt er und streicht mir über den Kopf. „Ich bring dich nach Hause."
„Ich will nicht." weine ich auf koreanisch und drücke meinen Kopf gegen seine Brust. „Ich will nach Hause. Nach Korea. Ich will zu meinen Eltern."
„Ich weiß, dass es weh tut." nuschelt er und zieht mich zu seinem Auto. „Scheiß auf Alkohol."
„Lass mich nicht los." jammer ich und halte ihn fester.
„Zehn Sekunden." antwortet er, seine Stimme getränkt in Mitleid.
Ich lasse ihn los, um mich ins Auto zu setzen und auch nur paar Sekunden später sitzt Jayden neben mir und hält mir seinen Arm hin.
Wimmernd nehme ich seine Hand in meine und wische mir meine Tränen weg.
Es fühlt sich anders an, Jaydens Hand zu halten. Ich hätte gerne Yoongis Hand. Yoongi.
Auf der Fahrt zu mir schweigen wir und nur mein Schluchzen ist hin und wieder zu hören.
„Trink bitte nie wieder Alkohol." lächelt mich Jayden mitleidig an und lässt meine Hand los, um auszusteigen.
Ich steige aus dem Fahrzeug und wie von selbst klebe ich wieder an ihm.
Gemeinsam gehen wir zur Haustür und klingeln.
Jaydens Hand fährt mir beruhigend über den Rücken und bleibt stehen, als die Tür geöffnet wird.
„Du bist nicht Yoongi." bemerkt Olivia sofort und sieht mich schließlich an. „Jimin, was ist passiert?"
Sie zieht mich von Jayden weg und umarmt mich fest, weshalb ich wieder anfange zu heulen. Eine Umarmung ist keine gute Lösung, man weint dadurch nur noch mehr.
„Ich bin Jayden, Yoongis bester Freund. Ich weiß nicht genau, was er gesehen hat, aber Yoongi hat heute echt Scheiße gebaut." erklärt der Blonde und streichelt mir noch einmal über den Rücken. „Ich werde jetzt mal mit Yoongi reden. Ich hoffe, Jimin beruhigt sich noch irgendwann."
„Danke, dass du ihn gefahren hast." bedankt sich Olivia, jedoch zuckt Jayden nur mit den Schultern und dreht sich um, um schließlich ins Auto zu steigen und wegzufahren.
„Er hat mich betrogen!" weine ich und werde von meiner Gastmutter die Treppen hochgezogen.
„Ihr seid zusammen?"
„Nein, aber ich wollte es ihm sagen."
Stumm nickt sie, drückt mich ins Bett und deckt mich zu.
„Kannst du bleiben?" frage ich schüchtern und mit roten Augen, weshalb sie erneut nickt und sich neben mich legt.
Sofort kuschel ich mich an sie und versuche zu schlafen, was auch nach unendlichen Stunden funktioniert.
Und worum ging es in meinem Traum? Yoongi.
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