*Kapitel 20: Pied Piper*
In der Schule haben wir uns wieder ignoriert und so sitze ich paar Stunden später mit Yoongi und seiner Mutter Jaehwa am Tisch und essen Bibimbap.
„Wie lange bist du schon in Amerika?" fragt sie mich und sieht mich interessiert an.
„Müsste bald ein Monat sein." antworte ich lächelnd. „Das Essen ist sehr lecker, Dankeschön."
„Ich hoffe, Yoongi hat dir schon viele schöne Orte hier in Venice gezeigt. Die Stadt ist wunderschön. Warst du mal in der Kirche hier in der Nähe?"
Ich schüttel unsicher den Kopf. „Ich habe die noch gar nicht gesehen."
„Ernsthaft? Du hast die Kirche noch nie gesehen?" fragt mich Yoongi belustigt, als wir in sein Zimmer gehen.
„Was sollte ich denn sonst sagen?" antworte ich überfordert und schlage ihn leicht.
„Frag mich nicht." lacht er und wirft seine Schultasche auf das Bett.
„Hast du Hausaufgaben auf?" fragt er und setzt sich im Schneidersitz auf die Matratze.
„Natürlich." antworte ich, nehme ein Buch aus meiner Tasche und lege mich auf das Bett. „Wir müssen nur ein Buch lesen."
Nach zehn Minuten der Stille höre ich, wie Yoongi seine Sachen wegschiebt und kurz darauf spüre ich seinen Kopf auf meiner Schulter und sein Arm auf meinem Bauch.
„Verstehst du davon alles?" fragt mich Yoongi müde, weshalb ich kurz mit dem Kopf nicke.
„Das Meiste schon."
„Wenn du was nicht verstehst, frag mich."
„Yoongi, was heißt das?" frage ich und tippe auf meinem Buch, doch bekomme keine Antwort.
Verwirrt drehe ich meinen Kopf und sehe, dass Yoongi seine Augen geschlossen hat und schläft.
Grinsend schaue ich wieder das Buch an und lese einfach weiter. Muss hoffentlich kein wichtiges Wort gewesen sein.
Irgendwann am Abend bewegt sich der Schwarzkopf nochmal und er sieht mich mit verpeilten Augen an.
„Wie lange habe ich geschlafen?" fragt er müde und legt sich wieder hin.
„Drei Stunden oder so." antworte ich und lasse mein Handy auf die Brust fallen.
Mittlerweile habe ich auch schon das Buch fertig gelesen und habe mich mit meinen Freunden aus Korea in Verbindung gesetzt. Sie sitzen gerade im Unterricht und müssen lernen.
„Am Samstag steigt eine Party bei Jayden." murmelt Yoongi und sieht von seinem Handy auf. „Du bist auch eingeladen. Wieso hast du immer noch nicht seine Nummer?"
„Kam noch nicht die Gelegenheit, schätze ich." sage ich leise und spiele mit der Hülle des Smartphones.
„Dann müssen wir nochmal shoppen fahren." grinst Yoongi und setzt sich auf. „Und ich muss zum Frisör."
„Die Sachen werden doch sowieso vollgekotzt." murmel ich und seufze. „Ich ziehe einfach was von dir an."
„In Ordnung, aber ich suche raus." sagt er und springt auch sofort auf, um mir Kleidung herauszusuchen.
„Wir werden aber getrennt hinkommen, richtig?" frage ich nach einer Weile.
„Jap, muss leider sein." antwortet Yoongi und schmeißt eine Jeans und ein Oberteil auf das Bett. „Zieh an."
„Gehst du raus oder drehst du dich wenigstens um?" frage ich schüchtern und stehe auf.
„Ich habe doch sowieso schon alles gesehen." grinst er nur und setzt sich provokant auf das Bett.
Nach kurzem Protest gebe ich auf und ziehe mein Shirt aus, was Yoongi mit einem Pfeifen quittiert.
„Man, Yoongi! Sei still." lache ich und schmeiße mein Oberteil in sein Gesicht, welches er nur lachend von sich nimmt und es zusammenfaltet.
„Der ist mir zu groß." murmel ich, als ich den weißen Sweater angezogen habe und sehe meine Finger an, die beinahe im Stoff verschwinden.
„Zieh die Hose an." fordert er und wirft sie mir zu.
Mit roten Wangen öffne ich meine Jeans und lasse sie auf den Boden fallen. Danach nehme ich die schwarze Hose mit den Löchern an den Knien und ziehe diese an.
„Du siehst süß aus. Das ziehst du an." lächelt Yoongi, steht auf und schiebt mich zu dem Spiegel in seinem Zimmer.
Sein Kopf bettet er auf meiner Schulter und schaut mich über den Spiegel an.
„Sieht doch gar nicht mal so schlecht aus, oder?"
Ich schüttel leicht den Kopf und schon drückt mir Yoongi ein Kuss auf den Hals, weshalb ich mich quietschend von ihm entferne und mir über die Stelle streiche.
„Hör auf damit." jammer ich und sehe ihn wütend an, worauf er nur anfängt zu grinsen.
„Jiminie ist empfindlich." lacht er und kommt auf mich zu, weshalb ich weiter nach hinten gehe. „Weißt du Jimin, bald kannst du mir nicht widerstehen. Spätestens wenn ich beim Frisör bin willst du sogar im nüchternen Zustand, dass ich dich durchnehme."
Meine Beine kommen an der Bettkante an, weshalb ich stehen bleibe, jedoch von Yoongi geschubst werde und somit auf das Bett falle.
„Und dann gehörst du mir, Jiminie." sagt er leise und streicht mit seiner Hand über mein Oberschenkel.
Wie gelähmt beobachte ich, wie Yoongi meine Hose aufmacht und sie mir von den Beinen streift.
Er nimmt meine andere Jeans und zieht diese mir an und knöpft sie langsam zu, während er mich immer mal wieder anschaut.
„Wieso so ruhig, Jimin?"
„Was machst du beim Frisör?" frage ich und schaue ihn weiterhin an.
Yoongi lacht kurz auf und bittet mich, mich aufzusetzen, was ich dann auch tu. „Das wirst du auf Jaydens Geburtstag sehen."
Seine Hände wandern unter den Pulli und ziehen ihn mir aus.
Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und ziehe ihn schnell zu mir, sodass Yoongi keinerlei Reaktionszeit hat, und drücke meine Lippen auf seine.
Lachend löst sich Yoongi von mir und gibt mir mein Shirt wieder. „Anziehen und dann musst du nach Hause. Morgen ist der letzte Schultag vor dem Wochenende und dann kannst du so lange hier bleiben, wie du willst."
„Mal sehen." grinse ich. „Morgen bin ich noch bei Luke. Wir wollten so ein neues Spiel austesten."
„Sind die anderen auch dabei?" fragt er skeptisch und entfernt sich von mir.
„Ich denke schon." antworte ich und ziehe eine Augenbraue hoch. „Wirst du etwa eifersüchtig?"
„Nein, ich will nur nicht, dass du dich mit den falschen Leuten umgibst, das ist alles."
„Das sagen sie zu dir auch."
„Nur leider habe ich recht und nicht die, oder? Oder habe ich bis jetzt irgendwas falsch gemacht?"
Ich schüttel leicht den Kopf und senke meinen Blick.
„Ich will doch nur, dass du es nicht bereust, ein Auslandsjahr gemacht zu haben." murmelt er und setzt sich neben mich.
„Du bist ein guter Freund, Yoongi." sage ich und klopfe auf sein Bein. „Aber ich kann auf mich selbst aufpassen."
„Ach ja?" fragt er belustigt und sieht mich an.
„Natürlich." grinse ich und stehe auf, um die Klamotten von Yoongi in die Hand zu nehmen. „Wir sehen uns am Samstag."
Ich schnappe mir noch meine Tasche und schultere diese, bevor ich gutgelaunt die Treppen herunterlaufe und aus dem Haus verschwinde.
Das Skateboard, welches auf der Wiese liegt, lasse ich auf die Steine fallen und stelle mich drauf, um nach Hause zu fahren.
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