Zuhause angekommen schmeiße ich meine Schuhe in eine Ecke und laufe sofort in mein Zimmer, wo ich meine Tür schließe und mich gegen lehne.
Und meine Gedanken hängen an Yoongi.

„Scheiße!" schreie ich und lass mich auf das Bett fallen.
„Jimin, ist alles in Ordnung bei dir?" fragt mich Olivia und setzt sich neben mich.
„Yoongi verdreht mir den Kopf, obwohl ich nicht schwul bin und ich will es auch nicht sein. Und wenn, dann kann ich sowieso nicht mit ihm zusammen sein, weil ich doch in einem Jahr wieder in Korea bin und dann sehe ich ihn nicht wieder. Ich darf mich hier nicht verlieben." erzähle ich und schaue ihn ein überfordertes Gesicht.
„Und jetzt nochmal auf Englisch." lacht sie leicht und streicht über meine Haare. „Was ist mit Yoongi?"

„Und du willst das Jahr hier nicht genießen? Sondern nur an deinen Abflug denken?" fragt mich meine Gastmutter nach meiner englischen Erklärung.
„Nein, aber ist doch wahr."
„Wer sagt denn, dass ihr überhaupt so lange zusammen bleibt?" fragt sie weiter, worauf ich mit den Schultern zucke.
„Trotzdem will ich das nicht."
Seufzend steht sie auf und schaut mich lächelnd an. „Dann lasst es langsam angehen und schaut, ob es überhaupt funktioniert. Die Schule hindert euch sowieso schon daran."

„Wieso bin ich überhaupt auf der Schule?" frage ich. „Du scheinst nicht so religiös zu sein."
„Sie hat aber einen guten Ruf und vielleicht hilft es nicht bei dir, aber Nathan ist dadurch auf's College gekommen."
Ich nicke zum Verständnis. „Danke, dass du mich nicht verurteilst."
„Du bist jetzt mein Sohn, natürlich verurteile ich dich nicht." lacht sie und verschwindet dann aus dem Raum.
Ich ziehe meine Klamotten aus und lege mich ins Bett, um zu schlafen.

Am nächsten Tag fahre ich mit dem Skateboard zur Schule und gehe wie jeden Tag erstmal zu meinem Spind.
„Ihr seid echt nicht zusammen, oder?" fragt mich Layla und sieht mich an.
„Nein, das war alles nur ein Missverständnis." antworte ich und sehe sie ebenfalls an. „Wieso fragst du?"
„Naja... Manche haben das Video übersetzen lassen und ich schätze mal nicht, dass es gelogen ist, was gesagt worden ist."
Yoongi hatte recht.
Ich grinse leicht und drehe mich zu meinem Spind. „Hat sich aber alles wieder geklärt, hoffentlich."

Die Eingangstür wird geöffnet und Yoongi kommt mit den anderen Jungs in die Schule. Ohne mir einen Blick zu würdigen, läuft er an mir vorbei und biegt zum nächsten Gang ab.
„Ich glaube nicht." lacht Layla, weshalb ich meinen Blick von der Richtung abwende, in der Yoongi verschwunden ist und schaue auf den Boden.
„Whats up?" fragt Luke und kommt auf uns zu.
„Ich muss kurz weg." murmel ich und gehe Yoongi hinterher.
Ich tippe Yoongi an, der seine Bücher aus dem Spind holt.
Genervt dreht er sich um und sieht mich wütend an. „Was willst du?"
„T-tut mir leid wegen gestern."
„Wir haben gestern alles geklärt, also kannst du dich verpissen."
„Aber... Vergessen wir einfach, was passiert ist, okay?" flehe ich ihn an, jedoch schüttelt er stur den Kopf.
„Vergiss es."
Somit lässt er mich alleine stehen.

In der Pause sitze ich bei Amber und den anderen und werde von Yoongis Tisch komplett ignoriert.
Nach der Schule fahre ich langsam nach Hause, wobei ich eher auf das Meer achte und somit nicht mitbekomme, dass jemand neben mir herfährt.
„Ey, Schlafnase." bringt mich Jayden aus den Gedanken, weshalb ich vor Schreck fast vom Board falle. „Heute Abend kommst du zu Yoongi."
„Aber er hasst mich." antworte ich und schaue ihn traurig an.
„Macht er nicht."
„Das hat er mir doch heute bewiesen."

Er seufzt laut auf und sieht mich streng an. „Ich bin doch dein Hyung, oder?" fragt er, weshalb ich zögerlich nicke. „Dann hörst du jetzt auf mich und kommst heute Abend zu ihm."
„Ich überlege es mir." antworte ich letztendlich und steige vom Board ab, da ich an meinem Wohnhaus ankomme.
Ich winke Jayden noch hinterher und gehe schließlich ins Haus.