Wunder Schnee
Es war einmal...
So beginnen Märchen. Geschichten, Heimat der Fabelwesen.
Ein Himmel mit Drachen,
Zwerge in ihren Minen,
Magier in mächtigen Türmen.
In dieser Geschichte geht es um Feen.
Unterschiedlichste Formen.
Waldfeen, die zwischen Wurzeln tanzen,
Wasserfeen, die in kristallklaren Seen singen,
Feuerfeen, deren Flammen in kalten Nächten wärmen,
und Luftfeen, die in Stürmen ihren wilden Tanz aufführen.
Doch sie alle haben etwas gemein: Menschen können sie nicht sehen.
Im Herbst, wenn die Bäume ihre Blätter verlieren,
sehen wir nur das welkende Gold,
doch nicht die Feen, die die Blätter sacht pflücken und sie auf ihrer letzten Reise begleiten.
Der Wind, der um uns weht, ist mehr als nur Luft - er ist die Musik der Feen,
ein leises Flüstern, das nur die Stille offenbart.
Uns begleitet,
die Natur am Leben erhält.
Flüsse stromabwärts trägt,
Pollen im Frühjahr verteilt.
Den alten Waldtieren Gesellschaft leistet, wenn es für sie auf letzte Reisen geht.
Viele Fabeln berichten von bösen, hinterhältigen Feen.
Geschöpfe, die uns Menschen verachten.
Wir, die den Kontakt zur Natur verloren haben.
Wir, die die Magie nicht sehen können.
Doch einige Feen begleiten auch uns.
Schwirren um uns herum.
Verantwortlich für das Schöne.
Das wohlige Gefühl, wenn man spürt, angekommen zu sein.
Die innere Stimme, welche uns Mahnungen zuflüstert.
Oder unsere Träume bringt.
Im Winter, wenn die Welt in Kälte erstarrt,
sind es die Frostfeen, die mit zarten Fingern
die Muster auf den Fensterscheiben malen,
ein Hauch von Magie, der so schnell verschwindet wie der Atem in der Luft.
In bitterkalten Nächten,
wenn Frost uns umarmt.
Doch es sind die Feen.
Wie sie singen, tanzen, und hoch oben in den Wolken den Schnee herbeizaubern.
Jede Flocke von Hand gemalt, von den kleinen Geschöpfen gelobt.
Dann auf Reisen geschickt, hinab auf Erden.
Begleitet von Hütern.
Jeder Flockenwirbel, ein Beweis ihrer Existenz.
Die Spuren der Tanzenden.
Auf Erden treffen die Flocken ihre Geschwister.
Schön nebeneinander geschlichtet, aufeinander gelegt,
bilden sie eine weiße Decke.
Die Welt verstummt, Geräusche gedämpft.
Geruch von Frost als neuer Begleiter.
Das Knirschen von Schnee.
Funkelnd unter Sternenglanz.
Jahr für Jahr.
Wir übersehen sie, diese stillen Wächter der Jahreszeiten,
und doch sind sie immer da,
unsichtbar, unaufdringlich.
Aber manchmal, ganz selten, hinterlassen sie Spuren,
für diejenigen, die noch an Wunder glauben.
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