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Kapitel 14

Auch wenn meine Motivation anfangs noch ziemlich hoch war, verschwand sie in dem Moment, in dem Kay den ersten Angriff vollführte. Und verdammt, er war ziemlich gut. Ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten und gleichzeitig seinen Angriffen auszuweichen. Ein perfekt ausgeführter Hieb hier, ein Kick dort. Und der Sand unter meinen Füßen machte es insgesamt auch nicht leichter. Immer, wenn ich eine Bewegung ausführte, die mir eigentlich altbekannt sein hätte sollen, kam es mir vor wie meine erste Trainingsstunde mit meinem Nachbarn. Ich rutschte im Sand aus, der Boden gab nach wenn ich das Gewicht auf nur eines meiner Beine verlagerte oder der unebene Untergrund ließ mich stolpern. Kay dagegen tänzelte darüber als hätte er nie etwas anderes getan und führte mich regelrecht vor, als ich nach nur zwei Minuten keuchend im Sand lag und er seine Hand an meine Kehle hielt.

„Wäre der Kampf real, wärst du jetzt tot." Das machte mich wütend.

„Ich bin gut und die Umstände hier sind nicht fair!" Er durfte auf keinen Fall glauben dass das alles war, was ich drauf hatte.

„Das Leben ist nicht fair." Wie wahr. Mühsam rappelte ich mich auf und wischte den Sand von meiner Haut. Für meine Haare würde ich mindestens eine Stunde brauchen.

„Okay, greif noch mal an", forderte ich Kay auf. Diesmal war ich erstens auf seine schnellen Hiebe vorbereitet und zweitens versuchte ich mein Gewicht auf dem Sand auszugleichen, in dem ich keine unüberlegten Kicks mehr vollführte und mich mehr auf die Umstände dieses Kampfes einließ. Zu sagen dass es etwas brachte wäre wohl übertrieben gewesen. Als ich wieder einmal auf dem Boden landete versuchte Kay mich aufzumuntern.

„Auch wenn du nicht glaubst dass das etwas bringt, ich habe genau so angefangen, Gaby. Zu sagen dass du dich von einer Nacht auf die andere verbesserst wäre gelogen, aber mit ein bisschen Geduld siehst du die Ergebnisse. Und die sind es wirklich wert." Ich wollte Kay wirklich glauben, aber im Moment war ich einfach zu erschöpft um noch an irgendetwas anderes zu denken als die gemütlichen Kissen im Schatten meiner Hütte. „Okay, das reicht für heute." Ich glaubte fast, mich verhört zu haben.

„Echt jetzt? Danke! Ich..."

„Zwei Runden ums Lager, dann hast du frei." Na klar. Ich schloss verzweifelt die Augen und wollte einfach nur meinen Kopf in den Sand stecken. Aber mein Ehrgeiz war da anderer Meinung. Der wollte Kay zeigen, was wirklich in mir steckte, und wenn das nur bei einer Joggingrunde war.

„Okay." Ich joggte los und merkte sofort, das meine Muskeln streikten, sich ausruhen wollten, sofort. Aber ich zwang mich, weiterzulaufen, immer an der Mauer entlang, die mir in diesem Moment nicht länger hätte erscheinen können. Nach einiger Zeit konnte mich Kay sicher nicht mehr sehen, aber ich wagte es nicht, stehenzubleiben. Ich lief weiter und weiter und glaubte schon, Halluzinationen im Sand zu sehen. Die Luft flirrte und schien viel zu heiß, um sie einzuatmen und dabei auch wirklich Sauerstoff in die Lungen zu befördern. Schließlich kam wieder das Tor in Sicht, davor Kay der mir zurief: „Das war viel zu langsam, sind wir hier beim gemütlichen Sonntagsspaziergang. Eine Runde Sprint, Gaby!" Okay, eine Runde noch. Das konnte ich schaffen. Und danach würde ich mich nie wieder bewegen, das schwor ich mir. Ich zog das Tempo an und gab alles. Ich lief durch den Sand, als wäre hinter mir eine Horde Zombies her, und erreichte irgendwann den Punkt, an dem ich meine Grenze erreichte und die Erschöpfung schon fast gar nicht mehr spürte. Ich hätte gefühlt ewig so weiterlaufen können, vor und hinter mir nur Sand, für eine Ewigkeit. Stolz sprintete ich die letzten hundert Meter zum Eingangstor und war umso enttäuschter, als ich keinen Kay mehr vorfand.

„Ist es das, was du motivierendes Training nennst, Kay? Denn ich schwöre dir wenn ich fast den Weltrekord breche und du währenddessen einfach verschwindest ist das ungemein aufbauend!", schrie ich meine Frustration in die Wüste hinaus. Natürlich antwortete keiner. Und Kay war sicher schon längst zurück im Lager und hatte wichtigeres zu tun als sich um meinen Fortschritt zu kümmern.

Ich schlurfte ebenfalls zurück und funkelte jeden, der mir auf dem Weg zu meiner Hütte entgegenkam, böse an. Sollten sie doch alle denken was sie wollten. Sobald ich in meiner Hütte angekommen war, ließ ich mich auf die Kissen sinken und schloss die Augen. Das die letzten Sonnenstrahlen immer noch in die Hütte schienen und die Geräuschkulisse von draußen Gelächter, Gemurmel und das Klappern von Gegenständen hereintrug, störte mich genau so wenig wie die Kaktusmaus, die mich erschrocken ansah während sie durch einen Spalt in der Tücherwand verschwand. Ich schloss einfach die Augen und war weg.


Die Wüste war auch am nächsten Tag nicht warmherziger als zuvor, aber diesmal war ich darauf eingestellt. Ich versuchte, die Hitze und Helligkeit nicht mehr als eine Folter zu sehen sondern einfach hinzunehmen, und mich auf meine eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Es schien, als hätte Kay Celine gebeten, mich unter ihre Fittiche zu nehmen und so waren wir wieder einmal auf Erkundungstour rund um das Lager. Wir liefen große Bögen, bis es nicht mehr zu sehen war und Celine erklärte mir, das sie ihren Weg jeden Tag anders wählte. Nur um sicherzugehen, dass wir wirklich unbemerkt blieben. Auch wenn Celine nicht besonders erpicht darauf schien, sich während unserem Spaziergang auch noch zu unterhalten fragte ich sie über die anderen Aufgaben im Lager aus und erfuhr dabei, dass das Schicksal es wohl doch noch gut mit mir meinte und ich nicht für immer dazu verdammt war, meine Tage in der glühenden Wüste zu verbringen.

„Das ist nur vorübergehend, bis Kay deine Stärken herausgefunden hat. Hoffen wir mal, das er dann was passenderes für dich findet." Das sie die Zeiten, in denen sie ihre Runden noch alleine zog, schöner fand, war dabei klar und deutlich herauszuhören. Aber ich hörte einfach darüber hinweg und versuchte, mich nicht zu sehr von ihren Sticheleien provozieren zu lassen. Schließlich mussten wir irgendwie miteinander klarkommen, egal ob es ihr gefiel oder nicht.

„Was machen die anderen denn noch so?" Celine zuckte mit den Schultern.

„Kommt ganz darauf an. Kochen, Aufgaben für Kay erledigen und so was." Da war es schon wieder, dieses und so was. Ich knirschte widerwillig mit den Zähnen.

„Wann werden die anderen anfangen, mir zu vertrauen?" Ich hatte die Frage nicht stellen wollen, schon gar nicht Celine, aber sie rutschte mir einfach so heraus. Umso mehr überraschte mich ihre Antwort.

„Sie vertrauen dir. Wenn Kay sich nicht sicher wäre das du hierher gehörst, wärst du schon längst nicht mehr hier." 
„Aber... alle verhalten sich so komisch! Ob du es glaubst oder nicht, du bist eine von nur vier Personen, mit denen ich mich seit meiner Ankunft hier unterhalten habe. Ich bin ja einiges gewöhnt, aber das ist nicht normal! Liegt es daran, dass ich neu bin? Ist das eine Art Test, den ich bestehen muss? Soziale Abschottung, um mein wahres Ich zu finden?" Celine lachte trocken.

„Oh Gaby, was denkst du nur. Ich glaube eher dein Problem liegt bei meinem Bruder." Ich war verwirrt?

„Dein Bruder? Du hast einen Bruder? Und wieso sollte ich ein Problem mit ihm haben?"

„Er ist ziemlich sauer auf dich. Du hast es so aussehen lassen, als ob er einer der Bösen sei, die das arme Mädchen gekidnappt haben. Kein so guter Schachzug, wenn du mich fragst."

„Moment mal...Will ist dein Bruder?" Das machte blöderweise ziemlich viel Sinn, sowohl in der passiven und trotzdem verständlichen Weise, in der sie kommunizierten als auch an Celines hohem Ansehen hier im Lager. Sobald wir ins Lager kamen wurde sie von allen begrüßt und mit Freundlichkeit behandelt, die ich mir nur erträumen konnte.

„Will ist Kays rechte Hand und hat damit ziemlich viel zu sagen. Und wem vertrauen sie wohl eher, dir, der Spionin aus der Stadt oder meinem Bruder?" Das war unfair und machte mich so wütend, dass ich mich fast schon auf die Kickbox-Stunde mit Kay freute, um endlich auf irgendetwas einzuschlagen können. Aber nur fast.

„Du meinst er hat den anderen irgendeinen Mist über mich erzählt?" Celine sagte nicht, aber ihr Mundwinkel zuckte.

„Sieht so aus als müsstest du dir selber Freunde suchen, Gaby. Denn zu dir kommen werden sie sicher nicht, solange mein Bruder hier ist."

„Wann sind wir hier fertig?"

„Oh, noch die paar Dünen da vorne. Ein gut gemeinter Rat, Gaby: leg dich nicht mit Will an. Das könnte schlechter für dich enden, als du es dir im Moment vorstellen kannst." Aber genau das hatte ich vor. Wenn ich jemals den Weg aus dieser Wüste zurück zum Lager finden würde, hätte Will ein wirkliches Problem. Und ich würde nicht aufgeben, bis er diesmal mit einer wirklichen Entschuldigung herausrücken würde, ohne wenn und aber.

-> Um von den anderen akzeptiert zu werden, muss Gaby also mit Will fertigwerden. 

Traut ihr Gaby das zu?

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