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Kapitel 22

Die Tage vergingen und das Band zwischen Evil und Diana wuchs weiter an. Jeden Tag verbrachten sie im Labor, um neue Heiltränke auszuprobieren. Jedoch bis jetzt ohne Erfolg. Evils Missmut über dieses Scheitern wuchs, genauso wie seine Angst, dass es längst zu spät für ihn war. Das Bambi sah ihm seine Verzweiflung an und versuchte alles, um ihm zu helfen und aufzumuntern. Evil war dankbar für ihre Versuche, doch letztendlich nützen sie auch nichts...Eines Abends saßen die Beiden vor dem Kamin und schauten in das Feuer, das zuckte, wuchs und schrumpfte, wie ein Tier, das man in Brand gesetzt hatte. 

Diana hatte es sich gegenüber vom Evil in einem Sessel gemütlich gemacht. Um ihren Körper hatte sie eine der weichen Decken aus ihrem Zimmer geschlungen und in den Händen hielt sie eine große dampfende Teetasse. Er selbst war in ein dickes Buch vertieft, in dem er eine Lösung für sein Problem zu finden hoffte.

"Du musst dich ausruhen Evil! Wir haben von heute früh um fünf, bis jetzt gearbeitet! Du musst auch irgendwann zur Ruhe kommen!" Er schnaubte bloß verächtlich. "Ruhe wird mir mein Leben nicht wiedergeben, Kleines!" Wie immer in den vergangenen Tagen strahlte Diana beim Klang ihres neuen Spitznamens. Kleines. Aber Bambi passt trotzdem besser... Evil schmunzelte versteckt hinter seinem Buch.

Da wurde es für einen Moment dunkler im  Raum. Ein Luftzug hatte das Feuer im Kamin für einen kurzen Moment beinahe zum erlöschen gebracht. Schnell legte Evil noch einige Holzscheite hinein, damit die Flammen wieder fressen und wachsen konnten.

"Weißt du", sie fuhr mit ihrem Daumen fahrige Kreise über die glatte Oberfläche der Teetasse, "meine Mutter hat mich früher immer ihre kleine Sonne genannt. Sie hat gesagt, dass nur ich ihre Welt zum Leuchten bringe und ihr einen Sinn gebe." Auf einmal wurde ihr Blick ganz leer und sie starrte einfach nur noch vor sich in die Flammen. "Und mein Bruder, mein Bruder hat mich, wie du, immer Kleines genannt. Er hat immer auf mich aufgepasst, egal was kam. Ich stand für ihn an erster Stelle, genau wie unsere Mutter..." Eine einzelne Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und rollte langsam über ihre Wange. Sie wischte sie nicht fort, sondern schaute nur weiter in die roten Flammen.

Evil legte die Stirn in Falten. Warum erzählt sie mir das? Will sie Mitleid? Möchte sie irgendetwas von mir? Ein wertvolles Artefakt vielleicht? 

Langsam schlug er das Buch zu und legte es neben sich auf den Tisch. Eine unbekannte Unruhe und Ratlosigkeit machte sich in ihm breit, als würde sein Herz nervös in seiner Brust auf und ab wandern. So wie das Bambi da vor ihn saß und in die Flammen starrte, machte es ihm  sogar fast Angst. Er hatte sie noch nie so... leer und traurig gesehen.

"Was ist eigentlich aus ihnen geworden?" Erst jetzt fiel ihm auf, dass er sie nie wirklich nach ihrer Familie gefragt hatte und wenn, dann hatte sie nur kurz über ihre Mutter gesprochen. Waren sie tot? Hatten sie die Kleine verlassen? Und wenn ja, warum? Oder war das Bambi davon gelaufen? Oder...

"Sie sind... gestorben." Diana zuckte bei dem letzten Wort zusammen, als hätte sie jemand geschlagen. Ihre Augen glänzten feucht und eine einzelne, einsame Träne rann über ihr Gesicht. Die Flammen im Kamin wurde kleiner, so als spürte sie ihren Verlust. "Wie genau?" Feinfühligkeit war noch nie seine Stärke gewesen, aber er spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals, bei diesem einfachen Wort bildete. Er mochte die Kleine inzwischen zu sehr, als dass ihn ihre Gefühle kalt ließen.

"Verbrannt." Weitere Tränen folgten der Ersten. Sie flossen Diana über die Wangen und tropften von ihrem Kinn in die Tasse, die sie weiter mit ihren Händen umklammert hielt. 

"Es war Nacht. Kein Stern, kein Mon schien am Himmel. So eine finstere Nacht habe ich noch nie erlebt." Ihre Stimme war leise und Evil musste sich anstrengen um sie zu verstehen. "Meine Mutter hatte mich schon in unser Zelt gebracht, wo ich schon schlafen gehen sollte. Aber..." Ein stiller Schluchzer entwich ihrer Kehle und hallte dafür umso lauter im Raum wieder. Es klang furchtbar. Unendlich traurig und verletzt. Gebrochen. Der Kloß in Evils Hals verstärkte sich. "Aber... ich war noch wach, als sie kamen. Die Ritter. Die angeblich edlen und gerechten... Meine Mutter und mein Bruder saßen währenddessen weiter draußen am Lagerfeuer mit den Anderen."

"Mit den Anderen?" Evil schlug beschämt die Augen nieder. Diese Frage hatte er nicht stellen wollen. Sie war ihm einfach herausgerutscht. Als er seine Augen wieder öffnete, blickte er direkt in Dianas Gesicht. Es war rot vom vielen Weinen und ihre Wimpern klebten von den salzigen Tränen. Ihre türkisfarbenen Augen waren bloß zwei einsame Seerosen, die verloren auf dem Meer trieben.

Das Bambi schien sich an seiner taktlosen Frage jedoch nicht weiter zu stören. Doch der Schmerz den sie beim Erzählen empfand, war unüberhörbar. Selbst für ihn. 

"Wir sind damals mit anderen Familien in Zelten umher gezogen. Wir waren Gaukler, Spielleute, Wahrsager. Alles war gut. Bis zu dieser Nacht..." Ihre Hände begannen zu zittern und beinahe wäre ihr die Tasse aus der Hand gefallen. Schnell stellte das Mädchen sie neben sich ab. Die Tränen rannen ihr immer noch in Sturzbächen über die Wangen. 

Das Wetter selbst schien von ihrer Geschichte ebenfalls betrübt zu sein, denn Evil vernahm das leise Schlagen von Regentropfen gegen das Fenster, so als würde der Regen Einlass begehren, um mit der Kleinen zu weinen.

"Zuerst hörte ich Schreie", fuhr sie mit bebender Stimme fort, "Leise und dann immer lauter, bis sie mir in den Ohren dröhnten. Ich lag inzwischen längst nicht mehr unter meiner warmen Decke. Ich stand reglos da und lauschte. Ich nahm nur am Rande mein Zittern war. Ich schrie nach meiner Mutter und mach meinem Bruder. Ich hatte zu viel Angst nach draußen zu gehen. Aber als sie nicht kamen, ging ich... ging ich doch noch draußen..." 

Ein weiterer Schluchzer schüttelte Dianas Körper. Sie schlang die Arme um ihren Körper und begann sich selbst leicht hin und her zu wiegen. Wie eine Mutter es sonst mit ihrem Baby tat. Die Schatten an den Wänden tanzten. Sie tanzten unruhige, ängstliche Tänze. Vermutlich genauso wie in dem Zelt in dem das Mädchen damals voller Angst gestanden und um ihre Familie gebangt hatte. Einige der schwarzen Schatten streckten sich auch wie dunkle Ranken über die Decke und den Boden, als wollten sie gierig nach dem Bambi greifen.

Eine übermächtige Welle der Sorge überkam Evil. Doch er fühlte sich hilflos. Er wusste nicht was er tun sollte. Deshalb saß er einfach nur da. Ganz still und lauschte.

"Als... als ich nach draußen trat sah ich Flammen. Überall. Egal wohin ich sah. Meine Welt... Meine geliebte Welt brannte. Überall war Rausch und Hitze." Die Kleine schaute jetzt direkt ins Kaminfeuer und in ihren feuchten Augen spiegelten sich die rote Glut. Rot wie Blut, dachte Evil, während er angespannt seine Hände knetete. Was war geschehen? Was hatte das Mädchen durchstehen müssen?

"Rauch und Asche drangen in meine Lunge. Ich sah Menschen, Freunde, rennen oder tot am Boden liegen. Einigen steckten Pfeile, anderen Schwerter... im Rücken. Leblose Körper. Leblose Gesichter und Augen. Überall. Einfach überall..." Das Bambi verzog das Gesicht, so als hätte sie furchtbare Schmerzen. Das ganze Zimmer schien mit einem Mal viel finsterer. Die Schatten wirken dunkler und das Feuer im Kamin wurde durch Dianas Geschichte bedrohlicher. Es war nun nicht mehr nur ein Freund, der einen wärmte, sondern auch ein Feind. Gefräßig und unerbittlich heiß.

"Ich... ich hatte furchtbare Angst. So große Angst... Ich übergab mich auf den Boden und dann gleich nochmal. Ich..." Die Mädchen  umschlang sich noch fester mit den Armen und machte sich ganz klein. "Ich sah sie... die Ritter, Evil... Zündeten all das an, was noch nicht brannte und schleppten einige von uns hinter sich her, wie Säcke... Es... es war so... furchtbar und d...d... die Angst... Plötzlich... hörte ich wie die Schreie und Rufe, um mich herum noch lauter wurden. Ich drehte mich um und... sah, dass unser größtes Zelt brannte. Es leuchtet so hell, dass ich glaubte es sei Tag. Der Rauch und der Gestank des Feuers wurden mehr. Ich hustete, würgte, je mehr davon in meine Lunge kam. Doch ich... ich rannte... Ich rannte einfach auf das Zelt zu. Ich... ich wollte, musste, wissen wo... wo mein Bruder und meine Mutter waren."

Die Erzählung der Kleinen wurde immer stockender. Schmerz und Tränen machten es ihr sichtlich schwerer und schwerer weiter zu sprechen. Evil starrte inzwischen genauso reglos in die Flammen, wie die Kleine. Er fühlte nichts. Seine Miene war emotionslos, weil er ahnte was kommen würde. Und das ließ ihn innerlich ganz taub und vor Sorge um das Mädchen krank werden. Denn er wusste, dass sie das nicht verdient hatte.

Nein, das hat sie wirklich nicht... Jeder andere, aber nicht das kleine Bambi... Nicht das Bambi. Ich wünschte ich wäre da gewesen... Dann müsste sie jetzt nicht diesen Schmerz durchleiden. Wäre ich da gewesen...

Als Evil sich bei diesem Wunsch ertappte, hatte er das Gefühl jemand würde in sein Herz einen Dolch rammen und ihn herumdrehen. Dieses Mädchen war für ihn der Weg wieder zu lieben, aber gleichzeitig konnte das auch sein Untergang sein. Es könnte ihn verletzen, töten. 

Nicht noch einmal! Das hast du dir geschworen! Lass nicht zu, dass sie dir noch näher kommt! Sie kennt dich, doch noch kannst du dich retten! Noch kannst du sie wieder von dir Fortstoßen! Noch hast du Zeit, Evil! 

An Evils Ohr drang ein unterdrückter Schrei. Dianas Schrei. Sie schluchzte und krümmte sich, als würde sie all den Schmerz noch einmal erleben. Dabei sprach sie weiter und ihre sonst so honigsüße Stimme, war nun eine Klinge aus Verzweiflung und unendlichem Kummer.

"Mein Gesicht... Es war voller A... Asche. Ich sah Menschen aus dem Inferno rennen. Das Zelt war ein einziges, riesiges Lagerfeuer... und... und irgendwo dort drin wusste ich, dass dort meine Familie sein musste. Ich schrie, weinte, schluchzte, rannte..." Die Stimme des Mädchens brach. Sie musste mehrmals tief Luft holen, um weiter sprechen zu können. Doch es klang wie das nach Luftschnappen einer Ertrinkenden und das war sie auch. Eine Ertrinkende in ihrem eigenen Kummer und Schmerz.

"Und dann... dann sah ich auf einmal meinen... Bruder. Sein Gesicht... seine Haut, seine Kleidung war schwarz. Alles war... schwarz. Da, in diesem... M... Moment hätte ich das Zeichen schon erkennen müssen. Der T... Tod hatte ihn bereits erwählt... Doch... doch ich glaube ich konnte es nicht wahr haben. Nicht wahrhaben, dass mein B....Bruder bereits mit dem einem Fuß im Jenseits stand. Ich... ich kann es selbst jetzt immer noch nicht... Es... es ist..."

Wie in Trance erhob sich Evil langsam von seinem Sessel. Sein Gesicht zeigte weiterhin keine Emotion. Es war ausdruckslos wie eine Maske aus Stein. Er ging auf die Kleine zu, kniete sich vor sie nieder und schaute sie einfach nur an. Diana riss überrascht die Augen auf, dann lächelte sie traurig, während der Tränenfluss für einen kurzen, kaum wahrnehmbaren Moment verebbte. Doch Evil hatte es bemerkt und das seinetwegen. Ganz allein seinetwegen.

Zaghaft begann sie weiter zu reden. "Als... als mein Bruder mich entdeckte, stürzte er auf mich zu. Presste mich s... so fest wie noch nie zuvor an seine Brust und flüsterte mir zu, dass... dass alles gut werden würde. Immer und immer wieder, bis ich es ihm fast... fast geglaubt hätte. Aber dann... dann hörten wir einen schneidenden Schrei. Es... war die Stimme unserer Mutter." Das Bambi stöhnte gequält und presste die Augenlider aufeinander. An ihren Wimpern klebten die Tränen, wie schwarze Perlen.

"Mein Bruder... mein Ethan..." Das kleine Mädchen schniefte und schrie. Wimmerte, wie ein verletztes Tier und er, er schaute sie einfach nur weiter an. Sah ihr zu, nahm innerlich an ihrem Leid teil.

Ich kenne dich Diana... Oh, ich kenne dich so gut oder zumindest deine Schmerzen. So vertraut... All das ist mir so vertraut, wie mein eigenes Gesicht... Kleines Bambi, ich kenne dich...

"Er sagte ich solle hier auf ihn w... warten. Er sagte, dass... dass er gleich wieder mit unserer M...Mutter da sein würde. Ich... ich nickte einfach stumm. Es... es war einfach zu viel. Zu viel. Ich... ich wusste nichts mehr. Nicht was ich f... fühlen, geschweige denn d... denken sollte. Ich... ich wollte ihm einfach so gerne glauben. Ihm vertrauen. V... vertrauen..."

Auch dieses Gefühl kenne ich, Kleines... Als wären wir gleich... Die gleiche Person. Die gleiche Seele in zwei Körpern.

"Ich... ich sah zu, wie er ins Zelt rannte, E... Evil! Ich sah einfach zu! Ich tat n... nichts! Nichts! Hätte ich zu ihm etwas gesagt, hä.. hätte ich ihn angeschrien, mich an ihm festgeklammert, da... dann wäre er nicht... Oh G... Gott!" Ihr Kinn begann zu zittern und der Tränenstrom versiegte. Doch nicht, weil jetzt alles gut werden würde. Nein, sondern weil jetzt das Schlimmste kam.

"Das Zelt explodierte. Genau in dem M... Moment, als er hineinrannte. Explodierte. Ei... Einfach so und ich stand da... und lebte."

Hallo zusammen,

Vielen, vielen Dank für die über 200 Reads! Eure Unterstützung bedeutet mir die Welt und motiviert mich, weiterzuschreiben!🥰           

Ich hoffe so sehr, dass euch Kapitel 22 gefallen hat! Ich habe mich bemüht, es so spannend und emotional wie möglich zu gestalten und würde mich riesig über euer Feedback freuen. Was haltet ihr von Dianas Vergangenheit? Könnt ihr ihre Angst und ihren Schmerz verstehen? 

Eure Kommentare sind mir unglaublich wichtig und helfen mir, mich weiterzuentwickeln. Teilt mir gerne eure Gedanken mit!

Eure Geschichtenmalerin😘 

PS: Leider wird dies für einige Wochen das letzte Kapitel sein, da die Arbeitszeit *stöhn* in der Schule wieder losgeht. Aber ich hoffe, ihr vergesst mich nicht und bleibt der Story treu!😉


























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