wie früher 🍙
Hitomis (deine) Sicht
Ich war über das große Bett meines Verlobten gebeugt und krallte meine Finger fest in die Satinbettwäsche unter mir. Seine Lenden schlugen immer wieder gegen meinen Hintern während er seine Männlichkeit mit schnellen Bewegungen hart in mich hinein stieß. Als er sich zu mir hinunter lehne und sein heißer Atem das tiefe lustvolle Keuchen an mein Ohr trug, war alles, was mich überkam, lediglich ein Kribbeln, gefolgt von einer leichten Gänsehaut. Seine großen Hände legten sich an meine Hüfte, um mich ihm entgegen zu ziehen, er presste sich an mich, während er sich am tiefsten Punkt in mir ergoss. Schwer atmend zog er sich aus mir heraus, um sich neben mir aufs Bett fallen zu lassen. Zum Glück konnte er mein Gesicht nicht sehen, das noch immer in seiner Bettdecke vergraben lag, denn ich verzog angeekelt die Mimik, als ich den klebrigen Saft spürte, der an meinen Beinen entlang aus mir herauslief. „Kann ich kurz deine Dusche benutzen?" Fragte ich, mich langsam aufrichtend. Ein süffisantes Grinsen umspielte seine Lippen, „wieso denn? Ich finds geil wenn du so versaut bist." Säuselte er und schlang seine Arme nach meinen Brüsten suchend um mich. Seine Hände umschlossen die weichen Hügel meiner Haut und begannen sie zunächst sanft und dann immer fester zu kneten. „du böses Mädchen bist schon wieder nicht gekommen, hab ich Recht? Dabei habe ich mich so sehr angestrengt" hauchte er und biss mir in den Nacken, was mich peinlich berührt zusammenzucken ließ. „Hör schon auf. Es hat mir doch gefallen, aber ich möchte mich wirklich gern sauber machen." Versuchte ich ihn abzuwimmeln und löste seine Hände von meinem Busen, denn ich hatte wirklich keine Lust auf diese perversen Spielchen. Unzufrieden ließ er sich wieder zurück aufs Bett fallen, „man du bist echt prüde. Ich bin dein Verlobter, da wird es mir ja wohl erlaubt sein, dich so zu begrabschen, wie es mir passt." Beschwerte er sich und ließ mich letztendlich widerwillig ins Bad.
Frisch geduscht und in einen flauschig warmen Bademantel gehüllt, kam ich zurück ins Schlafzimmer. Minoru lag noch genauso auf dem Bett wie ich ihn zurück gelassen hatte, er war beleidigt. Irgendwie plagte mich auch das schlechte Gewissen, weil ich ihn so unsanft abgewiesen hatte, aber seit einiger Zeit hatte ich das Gefühl, dass wir nichts anderes mehr zusammen machten als miteinander zu schlafen. Die Tatsache, dass er es noch nie geschafft hatte mich zum Höhepunkt zu bringen wurmte ihn, da ihm Intimität in der Beziehung äußerst wichtig war. Ich gab seufzend nach und legte mich neben ihn, lächelte entschuldigend und streichelte durch seine Haare, „nicht böse sein." Er schürzte die Lippen und wandte den Blick ab, was mich zum Lachen brachte, denn er wirkte wie ein bockiges Kind, das gerne spielen wollte, aber von den Erwachsenen auf später vertröstet wurde. Dass ich mich darüber so offen amüsierte, lockte auch ihn aus seiner Deckung und brachte ihn ebenfalls zum Grinsen. „Lass uns morgen irgendwas schönes unternehmen." Schlug ich vor und gab ihm zur Versöhnung einen zarten Kuss. „Morgen? Oh, Stimmt ja, wir hatten verabredet uns auch den Montag frei zu nehmen..." Sein Tonfall ließ mich bereits ahnen, worauf das hinauslief. „Sorry Baby, aber ich kann morgen nicht. Mein Alter will unbedingt, dass ich in der Früh an irgendwelchen Meetings teilnehme und später soll ich ihm bei seinen Aufgaben helfen. Ist ätzend aber du weißt ja wie er ist." Vertröstete er mich. Betrübt senkte ich den Blick, „ach so, na kann man nichts machen. Ist nur doof, weil ich mir extra einen Tag Urlaub genommen habe." Gab ich wieder und versuchte meine Enttäuschung darüber nicht so stark zum Ausdruck zu bringen. Ohne auf meinen Einwand einzugehen, fuhr er fröhlich fort, „super, dass du so viel Verständnis hast. Ach und du wirst bestimmt auch verstehen, dass ich für die Sitzung morgen ausgeschlafen sein muss, also wenn es dir nichts ausmacht..." Lächelnd machte er eine schiebende Handbewegung Richtung Tür. Entsetzt sah ich ihn an und konnte meine Empörung nicht mehr zurückhalten, „du schmeißt mich raus?" Er zuckte noch immer verschmitzt grinsend mit den Schultern, „das ist ein bisschen hart ausgedrückt, aber ja es wäre toll, wenn du gehen könntest, du weißt doch, dass ich einen leichten Schlaf habe und..." kopfschüttelnd unterbrach ich ihn, „Lass mal, ich habe verstanden. Bin schon weg." Zügig sammelte ich meine Sachen ein und hoffte innerlich, dass er mich noch zurückhalten würde. Stattdessen drückte er mir vor der Tür einen Kuss auf die Wange und öffnete sie sogar für mich, da ich für ihn wohl nicht schnell genug verschwunden war, „du bist die Beste. Ich liebe dich", ratterte er seinen Text lieblos runter, bevor er mir die Tür vor der Nase zu schlug.
Zuhause warf ich meine Klamotten unachtsam über einen der immer noch herumstehenden Umzugskartons. Ich setzte mich an den Tisch und ließ meinen Kopf auf den verschränkten Armen ruhen. Diese trostlose Bude wirkte noch einsamer als sonst, ich fühlte mich einfach verlassen und allein. Ich spielte mit dem Gedanken mich noch mit jemandem zu treffen, scrollte bereits meine Kontakte im Handy durch, vorbei an Kaori und Kensuke bis hin zu Osamu doch ich ließ das Telefon wieder sinken, sie mussten schließlich alle am nächsten Tag arbeiten und ich wollte niemanden mit meinen Problemen belästigen. Stattdessen ging ich einfach ins Bett, vergrub mich unter der Decke und drückte mein Gesicht ins Kissen. Das einzige Stofftier, das ich noch besaß, war ein bereits völlig zerpflückter Elefant, der über die Jahre ziemlich gelitten hatte. Es gab ihn damals an einem Schießstand eines Schreinfestes, das ich mit den Zwillingen besuchte. Atsumu hatte sein ganzes Tschengeld an dieser Bude ausgegeben, weil ich unbedingt ein Plüschtier wollte. Am Ende war es Osamu, der ihn für mich gewann und mir mit gleichgültiger Miene überreichte, dabei weiß ich heute noch, dass ich trotz der in warmen Farben strahlenden Lampionlichter, die Röte auf seinen Wangen sehr deutlich erkennen konnte. Diese alte Geschichte schaffte es, mich wieder ein wenig aufzuheitern, ich nahm den Elefanten in den Arm und drückte ihn fest an meine Brust bevor ich langsam in einen traumlosen Schlaf sank.
Den nächsten Tag verbrachte ich lange im Bett, hing gelangweilt rum und wusste nichts mit meiner Zeit anzufangen. Gegen Mittag überkam mich der Hunger, doch in meinem Kühlschrank herrschte gähnende Leere. Mit knurrendem Magen versuchte ich mich abzulenken, in dem ich begann einige von den Kisten auszupacken, denn in meinem Portmonnaie sah es ähnlich trist wie im Kühlschrank aus. Auf der Bank hatte ich zwar noch ein wenig Geld, doch es war mir zu mühsam, mich anzuziehen, Bargeld zu holen und dann auch noch etwas zum Essen zu kaufen. Während ich die Sachen eigentlich nur von einer Ecke in die nächste räumte, wurde der Hunger unerträglich und ich entschloss mich mit dem letzten Notgroschen, den ich unter der Matratze versteckte, zumindest eine Kleinigkeit in irgendeinem Imbiss zu besorgen.
Unterwegs überlegte ich mir, was ich für die paar Yen Leckeres bekommen könnte. „Ich hätte schon Lust auf Onigiri ...vielleicht gibt Samu mir ein bisschen Rabatt." Dachte ich laut nach und steuerte bereits unbewusst das Onigiri Miya an. Schon von weitem konnte ich sehen, wie voll der Laden war, denn die Leute drängten sich bis draußen in einer dichten Warteschlange zusammen. Ein Seufzen entwich mir, da ich nicht mit so einem Andrang gerechnet hatte, doch die Vorfreude auf Samus Leckereien war so groß, dass ich die Wartezeit in Kauf nahm. Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Theke in Sichtweite und nur noch wenige Kunden vor mir. Osamu rannte ruhelos von rechts nach links und stemmte alles gleichzeitig, darüber hinaus wich sein freundliches Lächeln trotzdem kein einziges Mal aus seinem Gesicht. „Mann hier brennt ja die Bude." merkte ich an, als ich endlich an der Reihe war. Er atmete einmal tief durch, „ja, Montags ist immer die Hölle los und meine Aushilfe ist kurzfristig erkrankt, deswegen ist es ziemlich stressig. Tut mir leid dass ich heute so kurz angebunden bin, aber ich muss weiter machen"
Ungeduldig verspeiste ich meine Onigiri auf dem Heimweg und dachte bewundernd darüber nach, wie wacker er sich angesichts dieser Hektik schlug. Nachdenklich blieb ich nach dem letzten Bissen stehen, bevor ich die Tüte im nächsten Mülleimer entsorgte und wieder kehrt machte. Schnellen Schrittes eilte ich zurück zu Samus Laden, drängte mich an den wartenden vorbei und schob zuletzt die Dame mit dem quengelnden Kind an der Hand, die gerade ihre Bestellung aufgab an die Seite um mich über die Theke zu ihm rüber zu schwingen. „Hitomi, was...?" Ich ignorierte die verwirrten Blicke und schnappte mir die Kappe seiner Arbeitsuniform, um sie mir selbst aufzusetzen. Lächelnd richtete ich mich an die Frau mit dem Kind, „entschuldigen sie bitte, wenn es für sie in Ordnung ist würde ich gerne ihr weitere Bestellung aufnehmen." Um nichts zu vergessen, notierte ich alles und reichte den Zettel an Samu weiter, der noch immer überfordert von meinem Handel hinter mir stand. „Was stehst du da rum? Die Dame wartet auf ihr Essen." Trieb ich ihn an und stemmte die Hände in die Hüften, „ich mag zwar immer noch nicht kochen können, aber lass mich dir trotzdem helfen. Bestellungen aufnehmen und ausgeben sowie kassieren bekomme ich hin." Erklärte ich und schubste ihn zwinkernd an, damit er in die Gänge kam. Um den weinenden Jungen ein wenig zu beruhigen, lehnte ich mich lächelnd über die Theke und reichte ihm ein Bonbon, das er mit strahlenden Augen entgegennahm.
Den größten Andrang hatten wir erfolgreich abgearbeitet. Wir gönnten uns einen Augenblick zum verschnaufen, als eine ältere Frau den Laden betrat. Samu wollte die Kundin bereits in Empfang nehmen, doch ich hielt ihn am Ärmel zurück, „ich mach schon." Sagte ich lächelnd und trat hinter die Kasse. Das Mütterchen musterte mich zunächst argwöhnisch, bevor sich ihre strenge Miene in ein breites Grinsen wandelte und sie sich an meinen derzeitigen Chef wandte, „ach wie schön zu sehen, dass du endlich ein nettes Mädchen gefunden hast. Und dann so eine hübsche, ich freue mich für dich, mein Junge." Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich und lehnte sich mit vorgehaltener Hand zu mir vor, „Schätzchen, mit dem Burschen hast du einen echten Glücksgriff getan, ich rate dir, ihn gut festzuhalten. Hach, wenn ich doch nur selber ein paar Jahre jünger wäre." Samu trat neben mich und legte mir die Hand auf den Rücken, „Frau Tachibana, das ist ein Missverständnis. Hitomi ist eine alte Schulfreundin, die mir heute ausnahmsweise ein wenig aushilft." Die angesprochene verstummte kurz und lachte dann weiter, „na wenn ihr meint. Aber vertraut auf ein altes Mädchen wie mich. Ich sehe doch, dass es da gewaltig funkt." Nachdem die Frau ihre Bestellung erhalten hatte und genauso schnell verschwand wie sie gekommen war, lehnte Osamu sich seufzend an die Theke und strich sich verlegen über den Hinterkopf, „tut mir leid, sie ist Stammkundin seit der ersten Stunde und liegt mir schon lange in den Ohren das ich mir endlich eine Frau suchen soll. Sie meint es nicht böse, sie ist wirklich Herzensgut, aber halt ein bisschen einsam." Erklärte er mir, woraufhin ich energisch den Kopf schüttelte, „du musst dich doch nicht entschuldigen. Ich finde sie reizend."
Osamus Sicht
Der Vorfall mit Frau Tachibana hatte mir beinahe einen Herzinfarkt beschert. War ich denn wirklich so leicht zu durchschauen, dass selbst nahezu Fremde es bemerkten? Aber zum Glück schien zumindest Hitomi nach wie vor nichts von meinen Gefühlen zu ahnen, das wäre mir nämlich nicht recht, wo sie doch laut dem, was Kaori und Kensuke so erzählten, ihre eigenen Probleme hatte, da wollte ich sie nicht auch noch damit belasten.
Mittlerweile kam nicht mehr viel Kundschaft, ich nahm ihr die Kappe vom Kopf und setzte sie mir selbst wieder auf, „Du hast wirklich gute Arbeit geleistet und ich bin dir unendlich dankbar für deine Hilfe, das hat mich echt gerettet, ich schulde dir was. Aber den Rest schaffe ich alleine, schließlich ist doch heute dein freier Tag, den hast du dir mit Sicherheit nicht so vorgestellt." Anders als erwartet senkte sie betrübt den Blick, ich hatte schon die ganze Zeit den Eindruck, dass sie irgendetwas bedrücke. Gerade wollte ich sie danach fragen, als sie mit erzwungenem Lächeln nach einem Handtuch griff und überhastet eine Beschäftigung suchte „hier ist noch so viel Geschirr zu spülen, das werde eben ich noch erledigen." Sie wich mir aus und fing an die Teller abzuwaschen. Langsam trat ich dicht hinter sie und legte meine Hand neben ihr auf dem Spülstein ab, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, „was ist los?" Fragte ich ganz direkt. Lächelnd drehte sie sich zu mir um, „nichts, was sollte schon sein?" Unzufrieden verzog ich das Gesicht und nahm ihr das Handtuch ab, „Hör auf mir etwas vorzuspielen! Glaubst du, ich sehe nicht, dass dich irgendetwas belastet?" Ich ließ ihr wieder etwas Freiraum und seufzte, „wir hatten zwar lange Zeit keinen Kontakt, aber es hat sich für mich nichts geändert, du kannst mir immer noch gerne alles erzählen." Redete ich sanft weiter auf sie ein, bis sie anfing auf ihrer Unterlippe zu kauen, das hatte sie schon früher immer gemacht, wenn sie mit den Tränen kämpfte.
Unruhig wanderte ihr Blick durch den Raum, die Lippen noch immer eingezogen und die Augen bereits feucht glänzend, „ich will nicht nach Hause." Hauchte sie leise mit zitternder Stimme und senkte den Kopf „ich hasse es dort." Ich machte wieder einen Schritt auf sie zu, bis sie direkt vor mir stand. Zögernd legte ich die Arme um sie und zog sie behutsam an meine Brust. Ein Schluchzen entfuhr ihr, während ihre Schultern zu beben begannen und ihre Hände sich auf meinem Rücken in mein T- Shirt krallten „Aber das ist nicht der einzige Grund, hab ich Recht?" Fragte ich vorsichtig und streichelte ihr sachte über den Rücken, um sie zu beruhigen. Langsam schüttelte sie ihren Kopf, ohne sich aus meiner Umarmung zu lösen. Nachdem Hitomi sich wieder ein wenig gefangen hatte, erzählte sie mir, was am Vorabend bei ihrem Verlobten passiert war. Es machte mich innerlich rasend vor Wut, zu hören, wie er sie behandelte, doch nach außen versuchte ich ruhig zu bleiben und ihr ein guter Zuhörer zu sein. „Wenn du nicht allein sein möchtest, kannst du die Nacht bei mir bleiben." Rutschte mir mein Gedankengang heraus. Mit dem Handrücken wischte sie sich die letzten Tränen aus dem Augenwinkel, „nein, wir müssen morgen schließlich beide arbeiten und ich will dir keine Umstände bereiten. Tut mir leid, dass ich dir die Ohren voll geheult habe." Sie nahm ihre Sachen und lächelte nun wieder ein wenig aufrichtiger, „ich gehe dann jetzt nach Hause. Die Arbeit bei dir hat mir wirklich Spaß gemacht, war mir eine gelungene Abwechslung." Hitomi war schon fast aus der Tür, als ich mit schnellen Schritten hinter ihr her ging und nach ihrem Handgelenk griff. „Du machst mir keine Umstände, das Angebot steht, wenn du möchtest, bleib bei mir." Vielleicht handelte ich aus egoistischen Gründen, denn eigentlich war ich es, der wollte, dass sie blieb. Ihre Wangen röteten sich und sie wich abermals meinem Blick aus, „darf ich wirklich?" Fragte sie verlegen, was mir ein Lächeln entlockte, „sicher."
Wir aßen zu Abend die übrig gebliebenen Rest aus dem Laden und machten uns gemeinsam auf den Weg zu meiner Wohnung.
Mein Herz überschlug sich vor Aufregung, als ich die Tür auf schloss und sie herein bat, dabei war sie doch im Moment einfach nur eine Freundin, die über Nacht blieb.
Hitomis (deine) Sicht
Unsicher betrat ich Samus Wohnung, sie war groß, liebevoll eingerichtet und sehr ordentlich. Erst jetzt bemerkte ich, wie schnell mein Herz schlug und wie nervös ich angesichts dieser Situation eigentlich war. Vielleicht war es doch ein wenig voreilig bei ihm zu bleiben, aber die Vorstellung, eine weitere Nacht allein zu Hause verbringen zu müssen, bereitet mir noch mehr Kummer. „Du kannst im Bett schlafen." Samus Worte rissen mich aus meinen Gedanken. Beschämt wedelte ich verneinend mit den Händen, „das ist nicht nötig, ich nehme selbstverständlich das Sofa." Streng verschränkte er die Arme vor der Brust, „keine Widerrede! Ich lasse doch eine Frau nicht auf der Couch übernachten." Er ließ mir keine Wahl. Nachdem Samu Sachen zum Waschen und Zähneputzen für mich herausgelegt hatte, war ich einen Moment im Bad verschwunden. Kaum setzte ich wieder einen Fuß in den Korridor, schob er mich auch schon an den Schultern ins Schlafzimmer, bevor er selbst das Badezimmer beanspruchte. Seufzend gab ich meinen Widerstand auf, ich zog meine Sachen aus und kroch nur noch mit Slip und Unterhemd bekleidet in sein Bett. Ein wohliges Gefühl überkam mich, während ich mich in die nach Osamu duftende Decke kuschelte. Als er sich gewaschen hatte, kam er ebenfalls ins Schlafzimmer geschlichen, streifte sich das Oberteil ab und legte damit seinen muskulösen Oberkörper frei. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte ich sein Handeln und zog die Decke näher an mich, "was machst du?" Fragte ich völlig überfordert. Verwirrt legte er den Kopf auf die Seite, „dankst du, ich schlafe in Arbeitskleidung?" Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich ebenfalls seiner Hose entledigte und nur noch mit Boxershorts bekleidet zu mir ins Bett stieg, „ist doch nichts dabei, du bist schließlich früher oft zu mir gekommen wenn Atsumu dir zu unruhig geschlafen hat." Die Schamesröte stieg mir ins Gesicht, „aber wir sind doch keine Kinder mehr!" Protestierte ich und hatte Mühe, meinen Blick von ihm abzuwenden. „Das waren wir damals auch nicht." Entgegnete er ernst, was mich verstummen ließ. Als ich jung war, hatte ich nie einen Gedanken daran verschwendet, doch nun wurde mir schlagartig bewusst, dass er mit seinem Einwand recht hatte. Er rutschte tiefer unter die Decke und stützte sich seitlich mit dem Kopf auf die Handfläche. „Da fällt mir ein, was du neulich zu deiner Arbeitskollegin gesagt hast, ich meine, dass du keinen Orgasmus bekommen kannst, war gelogen." Ich fiel aus allen Wolken, nicht imstande, etwas auf diese Behauptung zu erwidern, unterdessen fuhr er schmunzelnd fort, „naja, ich kann mich zumindest sehr gut daran erinnern, dass du bei meinem Bruder häufig ziemlich heftig gekommen bist." Mein Kopf glühte, die pulsierenden Hitzewallungen drohten mich zu verbrennen, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, „wieso sagst du sowas? Wie kommst du überhaupt darauf?" Plapperte ich drauf los, was ihn zum Lachen brachte, „na was denkst du wohl? Mein Schlafzimmer lag direkt neben Tsumus, ich hab euch natürlich gehört, ich bin ja nicht taub." Noch eine Tatsache, über die ich in meiner Jugend nicht nachgedacht hatte, mein Gegenwärtiges ich wäre dagegen momentan am liebsten vor Scham im Boden versunken. Wieso holte er jetzt diese ganzen Peinlichkeiten hervor? „Hast du mich nur eingeladen zu bleiben, um mich damit aufzuziehen, wie naiv ich früher war?" Leicht angefressen plusterte ich die Wangen auf und drehte mich mit der Decke über dem Kopf von ihm weg. Augenblicklich hörte er auf, über mich zu lachen, „Verzeih mir, ich bin zu weit gegangen, es war nicht meine Absicht dich zu verärgern. Ich weiß auch nicht, deine Anwesenheit macht mich ein bisschen nervös, deswegen rede ich vermutlich so einen Blödsinn." Seine aufrichtige Entschuldigung ließ mich nicht lange böse auf ihn sein, im Gegenteil, ich hatte nicht erwartet, dass auch er angespannt war und plötzlich empfand ich es irgendwie als süß. Trotzdem zog ich Arme und Beine fest an meinen Körper und ging nicht mehr auf das vorherige Thema ein, „ist ganz schön kalt bei dir." Hauchte ich ohne mich zurück zu drehen. „Findet du? Ich hab mich mittlerweile dran gewöhnt. Um Energie zu sparen, werden hier im Haus die Heizungen über Nacht herunter geregelt."
Ich vernahm das Rascheln des Bettbezuges und spürte, wie sich die Matratze unter seiner Bewegung auf und ab wölbte. Seine warme Brust drückte sich an meinen spärlich bekleideten Rücken, starke Arme legten sich um mich und vertrieben die Kälte aus meinem Körper. Eine Gänsehaut überzog meine Haut und jagte wohlige Schauer durch mein Inneres, als sein heißer Atem meinen Nacken streifte, „wie früher" flüsterte er mit sanfter Stimme in mein Haar. „Wie früher." Bestätigte ich mit denselben Worten und rutschte noch ein wenig zurück, bis mein gesamter Körper so nah wie es nur ging an seinen geschmiegt war, genauso wie früher.
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