Füreinander bestimmt ♥️
Stöhnend stützte ich mich an den kalten Fliesen der Dusche ab, während das heiße Wasser auf uns niederprasselte und unsere lustvollen Laute fort zu spülen schien. Samus Arme waren um meinen vor Erregung bebenden Körper geschlungen und hielten mich aufrecht, als meine Beine nachzugeben drohten.
Sauber und befriedigt stiegen wir gemeinsam aus der Wanne, der kleinen Herberge. Vier Tage war es nun schon her, dass ich Heiligabend einfach mit Samu abgehauen war. Seitdem hatte ich mein ausgeschaltetes Handy nicht mehr angerührt. Zu Hause war vermutlich die Hölle los, weil wir einfach so zusammen verschwunden waren, doch im Moment wollte ich an nichts anderes denken als an den Mann, der ein flauschig weiches Handtuch um mich wickelte und dann fest in seine Arme zog. Mit einem Lächeln auf den Lippen küsste er meine Stirn und begann mich behutsam trocken zu reiben.
Splitternackt legten wir uns unter die Bettdecke, die sich angenehm kühl auf der, vom Schäferstündchen unter der Dusche, erhitzten Haut anfühlte. Samus Augen ruhten auf mir, hielten mich genau im Blick, während seine Hand mir behutsam durch die noch feuchten Haare glitt, „Ich liebe dich." Hauchte er mit einem sanften Gesichtsausdruck. Noch immer war es mir ein wenig unangenehm, trotz der Intimität, meine Gefühle klar zum Ausdruck zu bringen. Verlegen drehte ich mich von ihm weg und zog die Decke ein wenig höher, um meine rot angelaufenen Wangen zu verbergen. „Ich dich auch" nuschelte ich hastig, und unverständlich, in den Stoff. Leise kicherte Samu über meine unbeholfene Antwort, bevor er liebevoll die Arme um mich legte und sich dicht an meinen Rücken schmiegte. Er vergrub seine Nase in meinen Haaren und nahm ihren Duft tief in sich auf, „Bald beginnt schon das neue Jahr." Merkte er mit ernster Stimme an und küsste meinen Hinterkopf. Mir war direkt klar, worauf er hinaus wollte. Sofort warf ich einen widerstrebenden Blick auf das Telefon, das seit Tagen Stumm auf dem Nachttisch lag. Seufzend streichelte ich über seinen Arm und spürte an den Fingerspitzen die feine Gänsehaut, die sich augenblicklich bildete. „Ja, ich weiß schon, wir können nicht ewig hier bleiben." Ich konnte das Bedauern in meiner Stimme nicht herunterspielen, am liebsten wäre ich ewig mit ihm an diesem Ort geblieben, doch zu Hause gab es noch ein paar Dinge, die geklärt werden mussten. Auch wenn Minoru nicht mein Traummann war und er mich mehr als einmal schlecht behandelt hatte, waren seine Eltern immer gut zu mir gewesen, deswegen schuldete ich ihnen zumindest einen ordentlichen Abschluss mit ihrem Sohn. Ob es beruflich danach noch eine Zukunft für mich in dieser Firma gibt, wird sich zeigen. Auch Kaori und Kensuke werden mit Sicherheit ziemlich sauer darüber sein, dass ich mich nicht meldete, obwohl ich mir vorstellen konnte, dass sie den Ärger schnell wieder vergessen, sobald sie den Grund dafür erfahren. Die Matratze unter mir schwankte, als Samu sich aufrichtete, um sich über mich zu beugen, seine Lippen legten sich zärtlich auf meine Schulter und verteilten hauchzarte Küsse auf meiner Haut, während er dazwischen mit beruhigender Stimme zu mir sprach, „mach dir keine Sorgen. Ich bin bei dir, egal was passiert. Und im Sommer kommen wir wieder hierher und machen Badeurlaub. Was hältst du davon?"
Melancholisch betrachtete ich die kleine Pension, bevor ich ihr den Rücken kehrte und in Samus Auto stieg. Wir hatten beschlossen uns in den frühen Morgenstunden, des nächsten Tages, auf den Heimweg zu machen. Bei dem Gedanken was mich die nächste Zeit alles erwartete, wurde mir flau im Magen, doch allein ein Blick auf Samu reichte aus, um mich wieder zu beruhigen. Mich selber aufmunternd legte ich meine Hand auf seine, die um den Schaltknüppel geschlossen war.
Die Gegend durch die wir fuhren war mir langsam schon wieder bekannt und jeh näher wir an zu Hause kamen, um so mehr plagte mich bereits das Fernweh, denn ich hasste meine enge, einsame Wohnung noch immer. Als würde er meine Gedanken spüren lächelte er mich an, „nach der Zeit die wir jetzt zusammen verbracht haben, möchte ich mich eigentlich ungerne von dir trennen." Zustimmend nickte ich und konnte mir ein erfreutes Grinsen nicht verkneifen. „Sollen wir nur kurz bei dir halten, damit du ein paar Sachen einpacken kannst und danach kommst du mit zu mir?" Ich konnte das Glück in mir gar nicht in Worte fassen, doch mein Hochgefühl war nicht von langer Dauer, denn in Samus Wohnung erwartete uns jemand, mit dem wir beide nicht gerechnet hatten.
Ein blond gefärbter Schopf drehte sich aufmerksam vom Sofa in unsere Richtung, sobald wir das Wohnzimmer betraten. „Ich hab schon gedacht du kommst gar nicht mehr nach Hause. Da will dein Bruder dich an den Feiertagen mit einem Besuch überraschen, aber du bist Tagelang gar nicht da und auch nicht zu erreichen." Beschwerte er sich und erhob sich von der Couch um Samu zu begrüßen. Er schien mich zunächst gar nicht wahr genommen zu haben, denn als er mich bemerkte musterte er mich mit einem argwöhnischen Blick und warf selbigen dann auf seinen Bruder, der noch immer von dem unangekündigten Besuch überrascht war. „Da frage ich dich seit Wochen, am Telefon, was es neues gibt und du kommst nicht auf die Idee mir zu sagen, dass du mit meine Ex Freundin schläfst?" Fragte er ganz direkt und ein wenig eingeschnappt, bevor er mir ein freundliches Lächeln schenkte und mich ungefragt an sich drückte, „Hitomi, du hast dich kaum verändert. Ich hab dich sofort erkannt." Unterdessen hatte Samu seine Stimme wieder gefunden, „Tsumu....du verstehst das falsch .... Warum hast du denn nicht bescheid gesagt?" Die Augen des blonden verengten sich, ich kannte diesen Blick nur zu gut, er war genervt. Irgendetwas schien ihm gewaltig gegen den Strich zu gehen, „So? Ihr geht also nicht miteinander?" Fragte er provokant und legte dann den Arm um meine Schulter, „wenn das so ist, wie wäre es wenn wir es noch einmal miteinander versuchen? Weißt du, ich habe schon lange bereut mich von dir getrennt zu haben." Noch bevor ich antworten konnte, griff Samu nach dem Arm seines Bruders und entfernte ihn unsanft von mir. Ihm war anzusehen das er innerlich hin und her gerissen war, „nein!" Sagte er dann doch mit fester Stimme und sah Atsumu entschlossen in die Augen, bevor sein Blick weicher wurde, „nimm sie mir nicht weg....nicht nocheinmal." Ich wollte keinesfalls zwischen den beiden stehen und fand das es das beste sei, wenn die beiden sich ersteinmal in Ruhe aussprechen konnten, „äh, ich sollte vielleicht erstmal gehen, dann könnt ihr..." „du bleibst hier!" Fiel Tsumu mir harsch ins Wort, was mich augenblicklich verstummen ließ. Der blonde ballte die Hand zur Faust und schlug sie seinem Bruder mit solch einer Wucht ins Gesicht, dass dieser samt dem Stuhl gegen den der strauchelte, zu Boden ging. Sofort wollte ich zu ihm eilen, doch Tsumu war schneller, er hockte sich rittlings über ihn und ließ seine Faust erneut auf ihn niedergehen, „hälst du mich eigentlich für blöd?!" Fuhr er ihn wütend an. „Du brüstest dich immer damit, dass du genau weißt wenn ich nicht die Wahrheit sage. Hast du schon Mal darüber nachgedacht, das es umgekehrt vielleicht auch so ist?" Brüllte er ihn weiter an und gab ihm keine Chance sich zur Wehr zu setzten, doch das musste er auch gar nicht mehr, denn der in rage geratene Tsumu, wurde wieder ruhiger, „ich wusste schon immer das du in Hitomi verliebt warst. Es hat mich angekotzt das du mir, deinem eigenen Bruder gegenüber nicht ehrlich warst was deine Gefühle für sie anging. Ich hab sie am Anfang nur genommen, weil ich eine Reaktion von dir erzwingen wollte. Ich wollte das du mir eine knallst und sagst das sie dir gehört, aber du hast dir das einfach gefallen lassen." Seine Worte verletzten mich, „du wolltet mich gar nicht?" Frage ich verärgert,doch er schüttelte den Kopf und stieg endlich von Samu runter, der sich langsam wieder aufrichtete. „Eh ich mich versah hatte auch ich Gefühle für dich und war sogar stolz gegen Samu gewonnen zu haben." Gestand er verlegen und eine leichte röte lag auf seinen Wangen. „Wieso hast du dann mit ihr Schluss gemacht, wenn du sie doch selber geliebt hast?" Wollte der dunkelhaarige wissen und fühlte über die Stelle die sein Bruder zuvor geschlagen hatte. „Wegen dir." Gab Tsumu ohne umscheife zurück. Fragend und mit unverständlicher Miene blickte Samu auf, „meine Gefühle haben dich in all der Zeit nicht gestört als du mit ihr zusammen warst, wieso dann da plötzlich?" Seufzend half Atsumu seinem Bruder auf und ließ sich wieder auf das Sofa fallen. „du verstehst mich falsch. Es waren nicht deine Gefühle die mich gestört haben....sondern ihre." Erklärte er mit einem ernsten Blick auf mich, die verwirrt den Kopf auf die Seite legte und unsicher mit dem Finger auf sich selbst zeigte. „Ich glaube noch nicht einmal das du bewusst so gehandelt hast, aber obwohl du mit mir zusammen warst, war es immer Samu nach dem du zuerst gefragt hast, es war immer Samu nach dem du zuerst gesehen hast. Ich war von vornherein nur deine Nummer zwei, denn eigentlich war es schon immer Samu den du wolltest." Meine Augen weiteten sich, denn mir war nie klar, das ich so gehandelt hatte. Tsumu lehnte sich zurück und seufzte erneut, doch diesmal lag ein Lächeln auf seine Lippen, „Ist schon scheiße gegen seinen Bruder zu verlieren, aber ich freue mich, das ihr nach solanger Zeit endlich zusammen gefunden habt, wo ihr doch eigentlich schon immer füreinander bestimmt wart."
Beschämt von dem was mein Ex Freund da von sich gab, wusste ich nicht recht wohin mit mir. War das wirklich so? Hatte ich schon in der Schule immer den bequemen weg gewählt? Tsumu genommen, weil er mich ja offensichtlich wollte, obwohl ich viel lieber Samu gehabt hätte? Bei all diesen Fragen wurde mir schwindelig. Während mir der Kopf schwirrte machte auch mein derzeitiger Freund eine Feststellung bezüglich dem, was sein Bruder zuvor erläutert hatte. „Sag mal Tsumu..." mit finsterer Miene packte er ihn am Kragen, „...wenn du doch wusstest das ich in sie verliebt war, wieso hast du mir das nicht einfach gesagt, statt sie mir dreist vor der Nase weg zu schnappen?" Frage er im ruhigen Ton, doch dahinter lag eine unheimliche Wut, die die Luft um ihn praktisch zum glühen brachte. Das die beiden sich so offen stritten erinnerte mich an früher und trotz der dicken Luft die zwischen ihnen herrschte, konnte ich nicht anders als zu lachen, „Entschuldigt aber das hier fühlt sich im Moment einfach nach zu Hause für mich an." Sagte ich schmunzelnd auf den verwunderte Blick der beiden.
„Und? Habt ihr vor zu Heiraten und das Onigiri Miya als Familienbetrieb weiterzuführen, so wie ihr es schon früher immer geplant habt?" Fragte Atsumu neugierig und schob sich ein paar Chips in den Mund, die Osamu bereit gestellt hatte. Man konnte dabei zusehen, wie die Hitze in Samu aufstieg. Peinlich berührt schüttelte er den Kopf, „über sowas haben wir noch gar nicht nachgedacht, wir sind gerade mal vier Tage zusammen." Er hatte Recht, aber die Vorstellung gefiel mir.
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