Warten auf Neuigkeiten
„Ginny?" Molly Weasley sprang aus dem Sessel im Wohnzimmer des Fuchsbaus auf und ging auf ihre Tochter zu, die weinend durch den Kamin gerauscht kam. „Was ist passiert?", fragte sie alarmiert. Ginny wollte was antworten, doch nur ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle. Nur verschwommen nahm sie wahr, dass auch ihre Brüder Bill, Fred, George und Ron, sowie ihr Vater und Hermine anwesend waren. Geschockt blickten sie Ginny an und fragten sich, was los war, während Molly ihre Tochter auf die Couch drückte und sich neben sie setzte. Ginny weinte sonst fast nie und deswegen wussten sie, dass etwas ernstes passiert ist. Sie nahm sie einfach in den Arm und versuchte sie zu trösten. Nach einigen Minuten, als Ginny schien sich beruhigt zu haben, fragte Molly erneut was los war.
„H-harry", war das einzige was die jüngste Weasley herausbrachte. Ihr Eltern wussten, genau wie ihre Brüder, was mit ihm war, doch vom neusten Stand wusste noch niemand. Sie räusperte sich und versuchte bei den nächsten Worten gefasster zu klingen obwohl sie Tränen weiterhin nicht verhindern konnte. „S-sein Zustand hat sich ver-verschlechtert"
„Was heißt verschlechtert?", fragte George und blickte seine Schwester besorgt an.
„Es wurden innere B-blutungen festgestellt, d-die sie aber nicht stoppen k-können. Die Heiler versuchen es irgendwie, doch bis- bis jetzt hat nichts funktioniert", sagte Ginny und auch durch ihren wegen Tränen verschwommenen Blick, konnte sie die geschockten Gesichter ihrer Familie sehen. „Sie haben mich noch nicht mal zu ihm gelassen!" Ihrer Mutter liefen nun ebenfalls Tränen über die Wangen, während sich Hermine eine Hand vor den Mund schlug und anscheinend auch mit den Tränen kämpfte. Bill, der etwas gefasster wirkte, reagierte als erstes und ging auf seine Schwester zu. Ohne etwas zu sagen, kniete er sich vor seine Schwester, schloss er sie in seine starken Arme und gab ihr halt. Es dauerte einige Minuten, als er sich langsam von ihr löste. Ihr Schluchzen war immer leiser geworden und sie hatte sich langsam beruhigt.
„Die Heiler werden das hinkriegen! Außerdem hat Harry einen großen Kampfgeist. Er hat Voldemort mehrmals die Stirn geboten und ihn letztendlich besiegt, da ist sowas ein Kinderspiel für ihn!", sagte Fred schließlich.
„Ja und er würde sein Leben nicht einfach so wegschmeißen, dafür bist du ihm viel zu wichtig!", ergänzte George. Molly, die jetzt auch etwas gefasster war, stand auf und blickte ihre Tochter an.
„Wir können momentan eh nicht mehr tun, als auf Nachrichten zu warten. Ich mache jetzt erstmal was zu essen, du hast wahrscheinlich in den letzten Tagen fast nichts zu dir genommen. Und ich bestehe darauf, dass du das Wochenende hierbleibst, ich lass dich jetzt nicht allein zu euch ins Haus"
Ein paar Stunden später lag Ginny in dem Bett in ihrem alten Kinderzimmer und schlief überraschend schnell ein. Den ganzen Samstag verbrachte sie damit in ihrem Zimmer zu bleiben, zwischendurch eine Kleinigkeit zu essen und auf Neuigkeiten zu warten. Die meiste Zeit schlief sie tatsächlich, da sie viel Schlaf nachzuholen hatte und wenn sie das nicht tat, flog sie einfach auf ihrem Besen durch die Gegend, um ihren Kopf frei zu kriegen. Nachdem sie am Sonntag aufgestanden war, zog sie sich an und wollte gerade runter zum Frühstück, als sie eine Eule an ihrem Fenster entdeckte. Sie öffnete aufgeregt das Fenster und nahm der Eule den Brief ab und öffnete diesen eilig.
Sehr geehrte Mrs Ginevra Potter,
wir bitten Sie auf ein Gespräch in das St. Mungos Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen.
Mit freundlichen Grüßen
Doch weiter las sie gar nicht. Sie schmiss den Brief achtlos in eine Ecke und stürmte die Treppe runter. Ihre Mutter blickte sie fragend an.
„Was ist los Ginny?", wollte sie wissen.
„Ich habe einen Brief aus dem St Mungos bekommen. Sie wollen mit mir sprechen. Ich muss sofort los!", antwortete sie eilig.
„Iss doch wenigstens noch eine Kleinigkeit", erwiderte Molly, doch Ginny schüttelte den Kopf und meinte:
„Harry hat momentan Vorrang" Mit diesen Worten stieg sie in den Kamin und war kurz darauf verschwunden. Im St Mungos angekommen ging sie auf die Empfangsdame zu.
„Guten Morgen, mein Name ist Ginny Potter, ich wurde auf ein Gespräch hierher bestellt", sagte sie. Die Dame schickte sie in das Büro des Heilers, das sich auf der vierten Etage befand. Bevor sie eintrat, klopfte sie an und öffnete dann die Tür.
„Ah guten Morgen Mrs Potter. Kommen Sie rein" Das tat sie dann auch und setzte sich auf den Stuhl gegenüber des Heilers. „Ich habe gute Nachrichten, durch mehrere magische und nicht magische Behandlungsstrategien konnten wir die Blutungen stoppen. Danach war es uns ein leichtes die Verletzungen endgültig zu behandeln. Es besteht jetzt keine Gefahr mehr. Ihr Mann hat alles gut überstanden und erwartet sie bereits"
Bei den Worten des Heilers, fiel Ginny ein riesiger Stein vom Herzen. Sie hätte den Heiler umarmen können, beließ es aber bei einem „Danke", ehe sie sich schnurstracks auf dem Weg zu seinem Zimmer machte. Sie war ebenfalls erleichtert, dass Harry schon wach sein sollte, denn sonst kannte man es immer nur so, dass es noch Tage dauern würde, bis der Patient aufwacht. Nun stand sie wieder vor seiner Zimmertür und anders als bei den letzten Malen, drückte sie die Türklinke diesmal mit einem Lächeln runter.
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