Verkündungen
Nervös lief Ginny auf dem Spielfeld auf und ab. Ihr Training war schon vorbei und die anderen Frauen bereits nach Hause gegangen. Nur sie stand hier noch und wartete auf ihren Mann, der extra früher auf der Arbeit Schluss gemacht hatte, um ihr Unterstützung in ihrem Vorhaben zu geben. Nach dem Training war sie in der Umkleidekabine schnell unter die Dusche gesprungen und hatte sich hektisch angezogen und nun stand sie wieder auf dem Spielfeld.
„Du siehst nervös aus", sagte eine Stimme plötzlich hinter ihr, was sie dazu brachte, sich ruckartig umzudrehen. Als sie sah, wem die Stimme gehörte, lief sie Harry etwas erleichtert in die Arme.
„Ich bin so froh, dass du da bist", murmelte Ginny an seine Brust, während er sie fest an sich drückte.
„Ich habe dir doch versprochen, dass ich komme", erwiderte er und löste die Umarmung, um sie anzusehen. In ihren Augen erkannte er Nervosität und auch Angst. „Du bist dir immer noch sicher, dass du es durchziehen möchtest?", fragte er vorsichtig und blickte seiner Frau dabei tief in die Augen.
„Ja, ich weiß, dass das die richtige Entscheidung ist!", erwiderte sie, ohne zu zögern und griff dann nach Harrys Hand. „Komm bringen wir es hinter uns"
Sie verließen Hand in Hand das Spielfeld und gingen auf das Gebäude zu, in dem sich Gwenogs Büro befand. Ginny wusste, dass sie nach dem Training immer noch eine gewisse Zeit dort war. Harry und Ginny betraten das Gebäude und als sie die Tür des Büros erreichten, klopfte die Rothaarige zögerlich an, um nur kurze Zeit später herein gebeten zu werden. Gwenog blickte auf und sah die beiden überrascht an, da sie nicht mit den beiden gerechnet hatte.
„Hey Ginny, hey Harry! Setzt euch doch", sagte sie freundlich und deutete auf die beiden Stühle vor ihrem Schreibtisch. Harry und Ginny nahmen Platz und Gwenog blickte sie fragend an. „Was verschafft mir die Ehre euch beide hier heute anzutreffen?"
„Ich bin nur als mentale Unterstützung da", erwiderte Harry schmunzelnd, was die Kapitänin der Holyhead Harpies zum Lachen brachte.
„Also, was hast du verbrochen Ginny?", fragte diese und blickte ihre Spielerin neugierig an.
„Ich bin schwanger, ich bin jetzt in der neunten Woche", verkündete die Rothaarige die Nachricht direkt.
„Na dann, herzlichen Glückwunsch euch beiden! Ich nehme an, dass du dann wieder bis in die fünfzehnte Woche spielen willst?!"
Ginny nickte. „Ja, nur es gibt da einen Unterschied zu meinen anderen Schwangerschaften" Sie machte eine kurze Pause und Harry drückte aufmunternd ihre Hand. „Nach der Geburt werde ich nicht mehr mit Quidditch weiter machen. Das Spiel gegen die Chudley Cannons wird mein letztes Spiel sein. Für immer"
Während sie das sagte, blickte sie die ganze Zeit auf ihre Hände, da sie Gwenogs erste Reaktion nicht sehen wollte. Ihr schlug das Herz bis zum Hals und sie war gefühlt so nervös wie nie zuvor. Es schienen Stunden zu vergehen, bis Gwenog endlich etwas sagte:
„Ich kann dich verstehen"
Ginnys Kopf fuhr hoch und sie blickte ihre Kapitänin überrascht an. „Wirklich?"
„Ja, ich meine immerhin bist du dann Mutter von drei Kindern und ich kann verstehen, dass du Zeit mit ihnen und Harry verbringen willst. Professionell Quidditch spielen ist anstrengend und ich habe die letzten Jahre echt genossen, dich in meinem Team zu haben, denn du bist die beste Jägerin, die ich je in meinem Team hatte!" Gwenog stand auf und ging um ihren Schreibtisch rum, um Ginny, die ebenfalls aufgestanden war, zu umarmen. „Wir werden dich schrecklich vermissen!"
Ginny wollte eigentlich nicht weinen, doch sie konnte es nicht verhindern, dass ihr Tränen die Wange runter liefen. Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Umarmung lösten und beide sich wieder setzten. Sie besprachen noch einige weitere Dinge, wie zum Beispiel, wann sie der Mannschaft bescheid geben werden und noch vieles mehr. Danach gingen Harry und Ginny nach Hause.
„Ich hätte echt nicht gedacht, dass es mir so schwerfällt", meinte Ginny, als sie bei sich in der Küche waren. Auch jetzt konnte sie nicht verhindern, dass sie Tränen in den Augen hatte. Harry zog sie in seine Arme und drückte ihr einen Kuss aufs Haar.
„Immerhin bist du schon acht Jahre bei den Harpies. Ich kann verstehen, dass es nicht leicht ist jetzt aufzuhören. Genieß einfach deine letzten Spiele für deine Mannschaft"
Kurze Zeit später wurden Albus und James auch schon von Ron nach Hause gebracht. Er hatte heute frei gehabt und angeboten die Jungs zu sich zu nehmen, was für Harry und Ginny nur gelegen kam. Sie hatten beschlossen den beiden heute zu erzählen, dass sie ein Geschwisterchen bekommen würden. Der Familie würde sie es, wie immer am Wochenende beim Familienessen sagen. Als James und Albus zu Hause waren, verbrachten sie erstmal den Tag zu viert und Ginny und Harry machten am Abend die beiden Bettfertig, bis sie schließlich alle zusammen auf dem Elternbett saßen.
„Also ihr beiden, Mummy und ich wollten euch noch etwas sagen", fing Harry an.
„In ein paar Monaten bekommt ihr beide ein Geschwisterchen", verkündete Ginny und beobachtete die Reaktion ihrer Jungs.
„Du hast ein Baby im Bauch? Wie bei Al?", fragte James, während sein jüngerer Bruder seine Eltern einfach nur anschaute.
„Ja, wie bei Al. Im Juni soll euer Geschwisterchen dann auf die Welt kommen", erklärte seine Mum.
James Augen leuchteten. „Wir bekommen einen Bruder oder eine Schwester Al!", freute sich der Vierjährige und umarmte seine Mum.
„Swesta!", rief Al dann und Harry lachte.
„Es könnte aber auch sein, dass ihr einen Bruder bekommt!", lachte Harry und hob seinen Jüngsten auf seinen Schoß.
„Swesta!", erwiderte der Kleine wieder.
„Tja, für ihn ist es wohl beschlossene Sache. James meinte damals bei Al auch, dass es ein ‚Buda' wird und er hatte recht", meinte Ginny schmunzelnd. Sie war glücklich, dass es ihre Söhne so gut aufgenommen hatten und vor allem, dass James so gut darauf reagierte. Bei Albus hatte sie keine große Reaktion erwartet, da er gerade mal anderthalb war.
Ehe sie sich versahen war auch schon der Sonntag gekommen und alle hatten sich im Fuchsbau versammelt. Harry und Ginny war aufgefallen, dass es erst das zweite Mal war, dass sie eine Schwangerschaft im Fuchsbau verkünden würden. Bei James hatten sie es nach dem Quidditchspiel bei sich zu Hause verkündet und bei Al an Harrys Geburtstag, ebenfalls bei ihnen zu Hause. Nur bei dem eigentlichen zweiten Kind haben sie die freudige Nachricht im Fuchsbau verkündet. Sie hatten sich nichts Besonderes für dieses Mal überlegt nur James gebeten die Nachricht erstmal für sich zu behalten, sonst hätte er bestimmt, sobald sie den Fuchsbau betreten hatten, die Nachricht verkünden. Sie hatten gerade gegessen und Ginny hatte sich die ganze Zeit darüber Gedanken gemacht, wie sie es verkünden würden, bis ihr eine Idee kam. Als sie später im Wohnzimmer saßen, übergab sie den ein Monat alten Hugo an Hermine zurück und ging auf James zu, der mit seinen Cousins und Cousinen spielte. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin er nickte und aufstand. Zusammen mit seiner Mum ging er zu den Erwachsenen. Die anderen nahmen das nicht wirklich wahr, da sie alle in Gespräche vertieft waren, nur Harry beobachtete die Szene argwöhnisch, wusste aber sofort Bescheid, als seine Frau ihm zuzwinkerte. James ging auf seinen Vater zu, der in einem Sessel saß und Harry zog ihn auf seinen Schoß hoch, während Ginny sich auf die Lehne des Sessels setzte. Mittlerweile hatten auch die Erwachsenen gemerkt, dass der kleine Junge nicht mehr mit den anderen spielte und schauten zu den Potters.
„Ich glaube James möchte euch noch etwas mitteilen", sagte Ginny nur lächelnd und nickte ihrem Sohn zu.
„Al und ich bekommen ein Geschwisterchen", verkündete er stolz.
„Ginny, heißt das, du bist schwanger?", fragte Angelina langsam, woraufhin die Angesprochene strahlend nickte. Alle sprangen daraufhin auf und gratulierten Harry und Ginny. Es dauerte eine Weile, bis sich alles beruhigt hatte. Wenig später saßen alle wieder am Tisch, um Kuchen zu essen.
„Wie weit bist du denn Ginny Schätzchen?", fragte Molly und gab ihrer Tochter einen Teller mit einem extra großen Stück Siruptorte, den Ginny grinsend entgegennahm. Schwanger sein konnte echt toll sein.
„Zehnte Woche", entgegnete sie und nahm ein Bissen von der Torte.
„Aha, gab es da nicht jemanden, die noch vor sechs Wochen noch meinte, dass sie kein Baby will", meinte George und grinste seine kleine Schwester an.
„Tja, da habe ich wohl gelogen"
„Läuft bei euch!", kommentierte Fred daraufhin, was Harry und Ginny zum Lachen brachte.
„Ich kann euch sagen, dass wenn es diesmal ein Mädchen wird, es das letzte Baby für uns ist. Wenn nicht, dann wird es vielleicht noch eins geben", erwiderte Ginny.
„Das heißt, dass es das letzte Weasley/Potter-Baby der Generation nach uns sein könnte. Immerhin ist Fleurs und mein Kinderwunsch mit Louis abgeschlossen, Percy und Audrey, Fred und Alicia und George und Angelina sind mit zwei Kindern auch schon seit längerem vollständig und Ron und Hermine wollen es auch bei zwei belassen. Charlie ist eh ein hoffnungsloser Fall, also liegt es an euch die neue Generation abzuschließen", lachte Bill während die anderen zustimmend nickten und Charlie seinem älteren Bruder einen belustigten Blick zuwarf.
„Oh oh, das ist dann vielleicht das letzte Enkelkind für Mum", gab Ron zu bedenken.
„Dafür habe ich ja noch meine anderen 13 Enkelkinder und dann noch Harrys und Ginnys Baby, die ich verwöhnen kann", meinte Molly und lächelte ihre Tochter und ihren Schwiegersohn an.
„Aufpassen Schwesterchen, euer Kind wird wahrscheinlich von Mum richtig verwöhnt", meinte Charlie und entlockte damit allen ein Lachen.
„Ach was wir ganz vergessen haben, ich spiele ja noch bis in die fünfzehnte Woche Quidditch. Und nein Mum, du kannst daran nichts ändern. Jedenfalls wäre mein letztes Spiel bevor ich in Mutterschutz gehe dann gegen die Chudley Cannons und wir wollten euch gerne zu dem Spiel einladen", sagte Ginny nach einer Weile. Sie wollte ihrer Familie noch nicht sagen, dass das ihr letztes Spiel für immer sein würde, das würden sie nämlich erst am Spieltag erfahren. Auch die Fans würden bis kurz vor dem Anpfiff nichts davon wissen, das hatte sie so mit Gwenog besprochen. Der Mannschaft würde sie es vor dem Spiel noch sagen und dann bevor das Spiel beginnt ihren endgültigen Abgang und die Schwangerschaft ihren Fans verkünden.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro