„Und wie ist die Wohnungssuche gelaufen?“, fragte Molly Weasley als ihre Tochter und Harry wieder zurück kamen. Ginny ließ sich neben Hermine auf einen Stuhl fallen, während ihre Mutter das Mittagessen zubereitete. Harry nahm auf der anderen Tischseite neben Ron Platz, der wiederum neben seinem Vater saß. Hermine schaute sich gerade Wohnungskataloge an, während Arthur den Tagespropheten las, diesen aber weglegte um gespannt dem Gespräch zu lauschen.

„Wir haben keine Wohnung gefunden", antwortete Ginny.

„Kopf hoch Schätzchen. Ihr werdet noch eine schöne Wohnung finden, habt nur etwas Geduld!“, sagte Molly schon doch ihre Tochter unterbrach sie.

„Werden wir nicht, weil mein lieber durchgeknallter Freund ein Haus gekauft hat", erwiderte sie energisch.

„Er hat was?!“, kreischte Hermine schon fast. Auch Molly blieb der Mund offen stehen und sie blickt Harry an, als wäre er gerade von den Toten auferstanden. Arthur schien als einziger sich nicht über diese Nachricht zu wundern.

„Ich finde das es genau die richtige Entscheidung ist. Auf Dauer spart man echt einiges an Geld“, warf er ein. Harry schaute in die Runde und zuckte unschuldig mit den Schultern

„Das habe ich mir auch gedacht und da uns keine Wohnung gefallen hat, das Haus aber dafür umso mehr, gibt es eigentlich keinen Grund warum ich es hätte nicht kaufen sollen" Es folgte eine lange Diskussion danach. Eigentlich hatte Ginny auf Unterstützung von ihren Eltern und von Hermine und Ron gehofft, doch diese stellten sich auf Harrys Seite.

„Was hast du eigentlich für ein Problem damit, dass ihr jetzt ein Verließ zusammen habt und euch ein Haus kauft?“, fragte Hermine vorwurfsvoll ihre beste Freundin.

„Vielleicht weil nicht wir es kaufen sondern Harry!“

„Schwesterchen, du kannst dir jetzt dein ganzes Gelaber darüber, dass du finanziell nicht abhängig sein möchtest, sparen. Du solltest nämlich langsam wissen, dass Harry mindestens genauso sturköpfig ist wie du und du deswegen eh nichts mehr an seiner Entscheidung ändern kannst", sagte Ron. Daraufhin streckte seine Schwester ihm kindlich die Zunge raus.

„Wie läuft es denn bei euch?“, fragte Harry an Ron und Hermine gewandt.

„Naja, es gibt viele schöne Wohnungen doch die meisten sind unbezahlbar. Wir wollten gerne eine Wohnung in Muggel London doch das ist schwieriger als gedacht", seufzte Hermine und klappte den Katalog zu.

„Das wird schon!“, versuchte ihr bester Freund sie zu beruhigen.

„Ja, wir haben ja auch noch Zeit. Apropos Zeit. Wann zieht ihr dann eigentlich aus?“, wollte Ron wissen. Ginny sah Harry fragend an.

„Das würde mich auch mal interessieren", gab sie zu.

„Das Haus ist eigentlich einzugsbereit. Wir können umziehen wann immer wir wollen“

„Wir können ja beide schon langsam mal mit dem Packen anfangen. Wir haben ja eh nicht so viele Sachen, die wir mitnehmen“, schlug Ginny vor und Harry nickte.

„Ich wollte mich eh jetzt auf den Weg nach ‚Hause‘ zu Sirius machen. Ihr kennt ihn ja, Berichtserstattung muss sofort folgen“, sagte Harry, verabschiedete sich von seiner Freundin und den anderen und apparierte zum Grimmauldplatz. Er kündigte sich mit einem Klopfen an, ehe sich die Tür öffnete und er Sara erblickte, die ihn direkt begrüßte.

„Sirius ist mit der Kleinen im Wohnzimmer und drückt sich vor der Hausarbeit, indem er sagt er müsse unserem Baby, dass selbst an den lautesten Orten schlafen kann, in dem Schlaf wiegen“, sagte sie, woraufhin Harry sich in Bewegung setzte und ins Wohnzimmer ging, während Sara ihm folgte.

„Da ist ja mein einziges und liebstes Patenkind!“, wurde er auch schon von seinem Paten begrüßt.

„Hey Sirius“, begrüßte Harry ihn zurück. „Es gibt gute Nachrichten. Ich werde sehr bald ausziehen“

„Ihr habt eine Wohnung gefunden?“, fragte Sara neugierig.

„Nein keine Wohnung. Dafür aber ein wunderschönes Haus“

„Du machst aber ganz schön große Schritte Harry. Wann läuten denn die Hochzeitsglocken? Denn dann dauert es bestimmt nicht mehr lange und die ersten Mini-Potters rennen hier herum“, sagte Sirius woraufhin seine Freundin ihm einen mahnenden Blick zuwarf, ehe sie in die Küche verschwand.

„Tut mir leid dir das zu sagen, aber das wird noch etwas warten müssen. Ginny startet erst einmal als Quidditch-Star durch und ich beginne meine Ausbildung als Auror. Außerdem sind wir beide noch nicht mal zwanzig, falls du schon vergessen hast, dass ich dieses Jahr neunzehn werde“, antwortete Harry belustigt. „Jedenfalls bin ich hergekommen, um euch mitzuteilen, dass ich wie schon gesagt bald ausziehe und schon mal anfangen wollte zu packen, da Ginny und ich so bald wie möglich umziehen wollen. Ich bin aber auch hergekommen, um die Kleine nochmal zu sehen“ Er zeigte auf das Baby, das eingehüllt in einer Decke in Sirius Armen lag und gerade aufwachte.

„Na, wenn das so ist“ Sirius legte Harry seine Tochter in die Arme. „Macht es dir was aus für zwei oder drei Stunden auf sie aufzupassen? Ich würde nämlich gerne mal wieder mit Sara essen gehen oder so was“

„Ich passe gerne auf sie auf. Ginny wollte auch gleich nochmal vorbeikommen“

Nach einer kleinen Einweisung wo was steht und wann Amelia was wann braucht, verließen Sara und Sirius das Haus. Sara war erst skeptisch gewesen, da sie seit der Geburt nie wirklich von ihrer Tochter getrennt war, doch Sirius konnte sie überzeugen sich Mal eine Auszeit vom Mama sein zu nehmen. Wenig später kam auch Ginny im Grimmauldplatz an und war sichtlich überrascht Harry mit Amelia allein zu Hause vorzufinden. Beim Anblick der beiden, musste sie schmunzeln.

„Musstes du schon die Aufgaben eines großen, wie auch immer du im Verwandtschaftsverhältnis zu ihr stehst übernehmen?“, fragte sie belustigt.

„Ja, aber das mache ich gerne. Außerdem jetzt wo du es sagst, wie stehe ich eigentlich zu ihr?“

„Schwierig. Du und Sirius seid ja keine Blutsverwandte, wenn man sich nicht gerade auf den ganzen Reinblutsmist bezieht. Er ist wie ein Ersatzvater für dich, was heißen würde das Amelia eine Art Schwester für dich ist. Da aber Sirius sozusagen der Bruder deines Vaters war, wenn auch nicht biologisch, ist er dein ‚Onkel‘ und Amelia somit deine ‚Cousine‘“

„Das ist mir viel zu kompliziert! Ich werde für sie alles sein, was sie möchte“, sagte Harry. „Außer ihr Freund oder Mann natürlich“, fügte er schnell hinzu, weswegen Ginny lachen musste. Es herrschte ein kurzes Schweigen.

„Unter den Umständen, nehme ich an, dass du noch nicht Zeit dafür hättest zu packen“, stellte die Rothaarige schließlich fest.

„Exakt. Aber Amelia sollte gleich schlafen, also kommst du genau richtig um mir zu helfen“ Ginny verdrehte gespielt die Augen und murmelte etwas von „Wie ich packen doch liebe", ehe Amelia anfing zu weinen. Harry sah ein bisschen überfordert aus und versuchte irgendwie das Baby in seinen Armen zu beruhigen, was seine Freundin zum schmunzeln brachte. Sie beobachtete eine Zeit lang das Geschehen, doch als ihm es nicht gelang die Kleine zu beruhigen und er Ginny hilfesuchend anschaute, ging sie auf ihn zu und nahm ihm Amelia aus dem Arm. Sie wippte sie im Arm hin und her und schaffte es schließlich sie zu beruhigen. Daraufhin legte sie das Baby in die Wiege und wandte sich Harry zu.

„Warum hast du sie ruhig gekriegt und ich nicht?“, fragte er fast schon beleidigt. Ginny schmunzelte.

„Vielleicht mag sie mich mehr als dich", neckte sie ihn. „Sie schläft jetzt, also können wir anfangen zu packen. Beziehungsweise du, denn du kannst dich nicht auf meine Hilfe verlassen, wenn hier unten ein süßes kleines Baby liegt, dem ich stundenlang beim schlafen zusehen könnte. Außerdem sollte einer unten bleiben und abwarten ob sie nicht doch nochmal wach wird und wie wir jetzt wissen, bin ich diejenige die Babys am besten beruhigen kann“ Sie zwinkerte ihm zu.

„Ok du hast gewonnen, aber du kommst mir später helfen oder?!“, fragte Harry ehe er die Treppe hoch verschwand. Ginny setzte sich derweil auf die Couch neben den Stubenwagen und schaute Amelia zu, wie sie ganz gemütlich am schlafen war. Wie sie Harry schon prophezeit hatte, könnte sie es stundenlang so weiter machen. Die Zeit verging so schnell, dass sie ziemlich überrascht war als sich die Tür öffnete und Sirius und Sara eintraten.

„Hallo Ginny", wurde sie von beiden begrüßt.

„Ihr seid schon wieder zurück?“

„Ja, wir waren über zwei Stunden weg. Apropos wo ist Harry? Hat er sich schon vor der Babysitter Arbeit gedrückt?“

„Nein, ich habe ihn hochgeschickt, weil er packen sollte, während ich ein Auge auf Amelia habe"

Wenige Tage später war es dann so weit. Harry und Ginny hatten beide ihre Sachen, die sie ins Haus mitnehmen wollten zusammengepackt und sie waren bereit in ihr Haus zu ziehen. Am Vortag, erledigten sie noch ein paar Dinge, die für den Umzug wichtig waren. So kümmerten sie sich um die fehlende Küchenausstattung , wie zum Beispiel Teller und Besteck. Außerdem kauften sie noch ein paar Dekoartikel, um es sich in ihrem Haus gemütlicher zu machen. Da sie selber nicht wirklich viel von ihrem bisherigen zuhause mitnahmen, ging der Umzug sehr schnell und so standen sie in ihrem Haus und räumten die wenigen Kisten aus.

„Ich finde wir sollten hier alles noch mehr personalisieren, findest du nicht?“, schlug Harry Vor, als sie am Abend auf der Couch im Wohnzimmer saßen.

„Ja du hast recht, aber ich habe schon vorgesorgt. Ich habe ein paar Fotos von uns entwickeln lassen, die unter anderem während unserer Schulzeit entstanden sind. Dazu habe ich noch Bilderrahmen gekauft, dann wirkt hier alles wenigstens ein bisschen persönlicher“

„Du denkst echt immer einen Stück voraus!“, sagte Harry schmunzelnd.

„Das ist auch ein Grund von vielen, weswegen ich in unserer Beziehung die Hosen anhabe!“, lachte Ginny.

„Ach ja, hast du das?!“, erwiderte Harry und begann sie durchzukitzeln. Das sorgte für einen weitern Lachanfall ihrerseits. Sie entschlossen sich ins Bett zu gehen und am nächsten Tag anzufangen das Haus mehr nach ihren Vorstellungen zu gestalten.

Ginny und Harry lebten sich gut in ihrem neuen Haus ein. Sie feierten Harrys Geburtstag in ihrem neuen Zuhause und auch Ginnys Geburtstag Mitte August wurde dort gefeiert. Und nun war es soweit. Nachdem Harry pünktlich an seinem neunzehnten Geburtstag die Zusage für seine Bewerbung als Auror bekam und somit Anfang September seine Ausbildung beginnen sollte, stand Ginnys Quidditch Vorspiel auch schon vor der Tür. Einen Tag vor dem Spiel, verbrachten sie den Tag im Fuchsbau bei den Weasleys.

„Na, bist du aufgeregt wegen morgen?“, fragte Fred.

„Noch bin ich tiefenentspannt“, antwortete Ginny auf die Frage ihres Bruders. „Und das ohne irgendwelche Beruhigungsmittel. Aber wenn wir jetzt noch weiter darüber reden, werde ich allmählich nervös“, stellte sie klar.

„Ok Themawechsel. Habt ihr Freds und mein Geburtstagsgeschenk schon montiert und benutzt?“, wollte George wissen. Die Zwillinge hatten ihrer Schwester einen Toilettensitz aus Hogwarts geschenkt, mit der Begründung, sie hatten es ihr ja schon vor acht Jahren versprochen.

„Nein, wir sind sehr zufrieden mit unseren Toilettensitzen, die wir bereits haben“, lachte Harry. Er und Ginny hatten sich köstlich über das Geschenkt amüsiert. „Wir haben aber einen tollen Platz in unserer Abstellkammer dafür gefunden“

„Ok können wir bitte nochmal das Thema auf was wichtigeres lenken? Fleur und ich haben nämlich etwas zu verkünden", sagte Bill schließlich und somit lag die Aufmerksamkeit aller auf ihm und seiner Frau. „Wir werden Eltern!“, verkündete er mit Stolz. Wie schon erwartet brach Molly bei der Mitteilung in Tränen aus und sie wurden mit Glückwünschen überhäuft.

„Das ist ja wunderbar, wann soll den das Baby kommen?“, fing Molly an die beiden werdenden Eltern mit Fragen zu überhäufen.

„Ende April ist der errechnete Termin“, antwortete Fleur.

„Oh ich freu mich so. Endlich werde ich Oma!“, rief Molly und bedachte dabei ihre anderen Kinder mit einem Blick der soviel hieß wie „wann legt ihr euch endlich mal ins Zeug und schenkt mir auch Enkelkinder?“ und den Charlie, Percy, Fred, George, Ron und Ginny genau deuten konnten.

„Nein Mum, das ist nicht deine Sache, wann Harry und ich Kinder kriegen wollen, was jetzt definitiv nicht der Fall ist. Außerdem bin ich aus der Sache raus weil ich erstmal Qudditch spielen möchte und eh die jüngste von deinen Kindern bin“, sagte Ginny schnell und deutete auf Charlie. „Tja Bruderherz du bist als nächstes an der Reihe“

„Bis Charlie als nächstes Vater eines menschlichen Babys wird, werden wir anderen wahrscheinlich schon zu alt sein um Babys zu machen", stichelte George gegen seinen Bruder.

„Wie recht du doch hast!“, stimmte ihm Fred zu.

Am nächsten Tag erwachte Ginny früh am Morgen und war ein einziges Nervenbündel. Sie blickte auf ihren Freund, der noch seelenruhig schlief. Sie versuchte noch mal einzuschlafen, was ihr auch später gelang. Später am Morgen würde sie dann von ihrem Freund geweckt.

„Guten Morgen Schatz. Bereit als Quidditch-Spielerin durchzustarten?“

So das war mein 50. Kapitel, zwar verspätet aber jetzt ist es ja da ;-)
Es ist so krass, dass es schon das fünfzigste ist und ich schon seit über einem halben Jahr an dieser Fanfiction schreibe. Danke an alle die sie lesen und mögen♡
Bis zum nächsten Kapitel.

-Laura