Sorgen
„Und weißt du schon was es wird?", fragte Ginny ihre Schwägerin Audrey, als sie gerade ihre Teller geleert hatten. Audrey war gerade schwanger mit ihrem und Percys zweitem Kind. Ginny mochte sie sehr. Sie war eher etwas zurückhaltender, aber wenn man sie besser kannte, war sie auch sehr offen. Schlecht sah sie auch nicht aus. Im Gegenteil. Sie hatte lange braune, wellige Haare und leuchtend blaue Augen. Percy hatte sie in der Zeit kennengelernt, als er sich von den Weasleys abgewandt hatte und er so gut wie alleine war. Ginny schätzte sehr an ihr, dass sie Ginnys Bruder nicht im Stich gelassen hat und ihm Mut zugesprochen hatte, sich wieder mit seiner Familie zu vertragen. Im Gegensatz zu den meisten ihrer anderen Schwägerinnen, hatte Ginny sie erst ein paar Monate nach der Schlacht kennengelernt. Audrey war zwar damals auch in Hogwarts und sogar in Percys Jahrgang, jedoch war Ginny selbst nur zwei Jahre mit Percy in Hogwarts gewesen und wegen ihrer schüchternen Art und dadurch, dass sie in Hufflepuff und nicht in Gryffindor war, war sie ihr nie wirklich aufgefallen. Fleur hatte Ginny schon damals zur Zeit des Trimagischen Turniers kennengelernt, Alicia und Angelina waren in Fred und Georges Jahr gewesen und mit ihnen zusammen hatte sie auch schon damals Quidditch gespielt und Hermine war ihre beste Freundin seit ihrem ersten Jahr in Hogwarts.
„Ja, es wird wieder ein Mädchen", antwortete sie lächelnd.
"Ich kriege wieder eine Nichte!", jubelte Ginny und umarmte ihre Schwägerin. „Mich wundert es echt, dass ich bald vier Nichten und keinen Neffen habe. Normalerweise sind die Weasley-Gene sehr stark"
„Bei Harry und dir hat sich das ja aber erwiesen", lachte die Braunhaarige.
„Ja, aber dazu hat auch Harrys Seite der Familie beigetragen. Die Potter-Familie ist eine fast reine Jungen-Familie und fast alle davon Einzelkinder. Harrys Großvater Fleamont war der einzige Sohn seiner Eltern, genau wie Harrys Vater James, der der einzige Sohn von Fleamont und Euphemia war. Tja und dann kam Harry: Einziger Sohn von Lily und James", erwiderte Ginny lachend.
„Bei euch bin ich mir aber ziemlich sicher, dass James nicht euer einziges Kind sein wird"
„Nein, das glaube ich auch nicht", sagte die Rothaarige schmunzelnd und blickte zu ihrem Mann. Wenn es nach ihm ging, würden sie gleich mit einem zweiten Baby weitermachen. Auch wenn er es nicht gesagt hatte, wusste sie wie sehr er sich noch mindestens ein weiteres Kind wünschte. Doch beide hatten abgemacht sich erstmal auf James zu konzentrieren.
Es war schon Abend, als Ginny, Harry, James, Ron und Hermine das Haus der Potters betraten. Harry und Ginny hatten die beiden eingeladen noch mit ihnen nach Hause zu kommen. Dort angekommen, legte die Rothaarige erstmal ihren Sohn, der bereits eingeschlummert war in sein Bettchen im Schlafzimmer, machte das Babyphone an, dass sie von Hermine geschenkt bekommen hatte und sich als sehr hilfreich erwies, und machte sich auf wieder auf den Weg nach unten.
„So James schläft jetzt hoffentlich tief und fest", verkündete Ginny. „Wollt ihr was trinken?"
„Jetzt setzt dich doch mal hin Gin, ich kann auch was zu trinken holen", warf Harry ein.
„Nein brauchst du nicht, ich stehe ja gerade schon. Ich mache dann auch noch ein paar kleine Snacks. Was wollt ihr haben?", fragte sie und schaute ihren Bruder und ihre Schwägerin fragend an. Nachdem diese ihre Wünsche geäußert hatte, verschwand Ginny in die Küche.
Harry seufzte. „Sie kann echt so stur sein", sagte er und fuhr sich durch die Haare. „Irgendwann wird sie noch zusammenbrechen bei allem, was sie macht. Mich wundert es fast schon, dass sie nicht schon mit der Idee kam wieder Quidditch zu spielen"
„Du weißt doch wie dickköpfig meine Schwester ist", erwiderte Ron.
„Ja, aber ich mache mir nun mal Sorgen. Habt ihr gesehen, wie dünn sie schon wieder ist. Ich würde behaupten sie ist noch dünner als vor der Schwangerschaft. Wenn wir essen springt sie immer direkt auf, wenn der Kleine schreit und meistens endet es damit, dass sie nicht weiter isst. Und auch wenn James uns in der Nacht weckt kann ich gar nicht so schnell reagieren, da ist sie schon aufgestanden, um ihn zu wickeln. Obwohl wir ausgemacht haben, dass ich das Wickeln übernehme", sagte Harry leicht verzweifelt. „Ich will nicht wissen, wie es läuft, wenn ich am Montag wieder arbeiten gehe. Ich bin gerade hin- und hergerissen mir noch ein paar Wochen länger Urlaub zu nehmen"
„Ginny kennt ihre Grenzen und sie muss selbst entscheiden, wann es zu viel für sie ist. Und natürlich ist mir nicht entgangen wie viel sie wieder abgenommen hat", sagte Hermine und schaute ihren besten Freund verstehend an. „Hast du schon mit ihr geredet?"
„Natürlich habe ich das, aber sie hat alles abgestritten und gesagt, dass es ihr super geht"
„Pass einfach auf, dass es nicht zu extrem wird"
Wenig später kam Ginny mit Snacks und Getränken wieder, nur um sich kurz darauf wieder auf den Weg ins Schlafzimmer zu machen, da sich James gemeldet hatte. Harry seufzte daraufhin und blickte seine Freunde vielsagend an.
„Ich schwöre euch, wenn das so weiter geht werden wir uns das nächste Mal nicht bei uns oder bei euch zu Hause treffen, sondern im St Mungos, weil Ginny einen Schwächeanfall hatte", sagte er leicht verärgert. Hermine stand daraufhin auf und folgte Ginny. Vor der Schlafzimmertür angekommen klopfte sie leise an die Tür und trat ein. Ginny saß auf dem Bett und versuchte ihren Sohn zu beruhigen. Hermine setzte sich neben sie und sah sie durchdringlich an.
„Was gibt es Mine?", fragte die Rothaarige und schaute ihre Freundin fragend an.
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