Notlügen
Im Fuchsbau
Wie an jedem Sonntag traf die ganze Weasley Familie zum Mittagessen in den Fuchsbau ein. Keiner der Weasleys ließ sich das entgehen und alle genossen den Tag mit der ganzen Familie. Die letzten, die eintrafen waren Ron und Hermine.
„Hallo ihr beiden, ihr seid aber spät dran, genauso wie Harry und Ginny!", sagte Molly und begrüßte beide indem sie sie in eine Umarmung zog.
„Tut mir leid Mum, aber es ging nicht schneller", entschuldigte sich Ron.
„Ach halb so wild. Hast du was von deiner Schwester und Harry gehört?", hakte Molly nach. Allerdings, das hatte er.
„Ja, habe ich. Sie richten allen liebe Grüße aus, aber sie können heute leider nicht kommen. Sie wollen heute ein bisschen Zeit für sich verbringen, da Ginny ziemlich erschöpft ist", log er. Obwohl man zugeben musste, dass eigentlich alles fast der Wahrheit entsprach. Es war nur eine kleine Notlüge am Rande.
Seine Mutter nickte verstehend. „Natürlich, das kann ich verstehen. Arme Ginny, momentan ist es total heiß draußen und dann auch noch eure Hochzeit. Das ist wahrscheinlich alles ein bisschen viel für sie"
Hermine und Ron nickten zustimmend, froh darüber, dass Molly diese Ausrede hingenommen hatte. Sie folgten ihr ins Esszimmer, dass auch schon mit den anderen Weasleys gefüllt war. Auch sie wunderten sich, wo Harry und Ginny blieben, aber als Hermine und Ron ihnen das gleiche erzählten, wie auch schon Molly zuvor, nahmen sie es auch ziemlich gelassen hin. Sie genossen alle zusammen das leckere Essen, auch wenn die beiden, besonders Ron, immer wieder unbemerkt nervös auf die Uhr starrten. Harry und Ginny hatten ihnen versprochen so schnell wie möglich nachdem das Baby da war, Bescheid zu geben. Die Tatsache, dass sich die beiden schon so lange im Krankenhaus befanden machte die Sache noch viel schlimmer.
„Du machst dir Sorgen um sie stimmt's?", fragte Hermine ihren Mann leise, als sie ihn wieder dabei erwischte, wie er auf die Uhr blickte.
„Mir gefällt der Gedanke nicht, dass meine kleine Schwester solche Schmerzen hat und niemand etwas tun kann", sagte er so leise, dass nur sie es hören konnte.
„Ginny ist zäh, die packt das schon", sprach Hermine ihm zu.
Ron seufzte. „Du hast Recht, meine Schwester ist echt hart im nehmen"
Im St Mungo
Ginnys Sicht
„Kann dieses Ding nicht endlich mal rauskommen?!", jammerte ich während ich mich im Bett aufsetzte und mir über den Bauch strich. Unweigerlich musste Harry über diesen Kommentar lachen.
„Dieses Ding ist dein Kind", lachte er und streichelte mir über den Rücken. „Bald ist James da, du musst nur noch ein bisschen durchhalten"
„Du hast gut reden Harry. Das einzige was du an Schmerzen spürst ist, wenn ich dir deine Hand zerquetsche", grinste ich. „Und das wird jetzt wieder der Fall sein", ergänzte ich, als ich wieder die mir in den letzten Tagen allzu bekannten Schmerzen in meinem Unterleib spürte. Ich griff nach seiner Hand und tat, was ich prophezeit hatte.
„Und das machst du sehr gut!", kommentierte mein Mann lachend.
„Aber jetzt mal ehrlich", begann ich, nachdem die Schmerzen abgeklungen waren. „Ich kann nicht mehr. Ich liege hier schon seit über dreißig Stunden und das hier ist ja erst der Anfang. Bei Merlin ich frage mich echt wie sich das dann später anfühlen muss, wenn ich das Baby aus mir raus quetsche, wenn ich jetzt schon Mordsschmerzen habe"
Noch bevor Harry etwas erwidern konnte, betrat die Heilerin, die mich betreute, das Zimmer.
„So Mrs Potter, ich werde Sie jetzt mal untersuchen und gucken, ob sich das Baby in den nächsten Stunden auf den Weg machen wird. Wenn nicht müssen wir langsam mal handeln, denn es ist schon sehr lange her, dass Sie Fruchtwasser verloren haben", sagte sie und trat an mein Bett. Sie zückte ihren Zauberstab und tippte auf meinem Bauch herum. „Wie regelmäßig sind Ihre Wehen mittlerweile?"
Fragend blickte ich Harry an, den ich beauftragt hatte darauf zu achten. Für mich fühlte es sich an als ob ich dauernd Wehen hätte, auch wenn ich wusste, dass das nicht der Fall war.
„Ungefähr alle fünf Minuten", antwortete er.
„Ok, ich glaube, dass sie dann schon, wenn alles gut geht, in höchstens zwei Stunden Ihren Sohn in den Armen halten können", sagte die Heilerin glücklich.
Überrascht schaute ich sie an. „Wirklich?"
„Ja, es geht jetzt in die Finale Phase. Ich bereite schon mal ein paar Sachen vor und dann kann es auch schon losgehen", antwortete sie und ich spürte, wie ich neue Kraft bekam. Jetzt nämlich zu wissen, dass es sich nur noch um wenige Stunden handelte, war ziemlich motivierend. Aufgeregt schaute ich Harry an, der genauso euphorisch wirkte.
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