Wie nach jedem vom Ginnys Spielen, bei dem die ganze Familie anwesend war, kamen alle nach dem Spiel zu den Potters und genossen zusammen den restlichen Tag.

„Ich muss schon sagen Schwesterchen, ich war nie der größte Quidditchfan, aber seitdem du Qudditch spielst, kann ich gar nicht anders, als mich dafür zu interessieren", sagte Percy und legte einen Arm um seine Schwester, die seine und Audreys Tochter Lucy auf dem Arm hielt. Die beiden hatten sie zu der Patin ihrer Tochter gemacht. Und damit lag Ginny vorne im Rennen, denn sie war diejenige aus der Familie mit den meisten Patenkindern. Neben Lucy war Ginny auch Patentante von Bill und Fleurs Tochter Victoire, George und Angelinas Sohn Toby, dazu noch Fred und Alicias Sohn Levi und bald auch noch von Ron und Hermines Tochter. Dicht gefolgt wurde sie von Charlie, der aber immer lachend meinte, dass ihn nur alle zum Paten ihrer Kinder machen würden, damit er öfter nach Hause kommt.

„Tja du kannst ja gar nicht anders, wenn Audrey Quidditch liebt und deine Schwester dann auch noch professionell spielt", lachte Ginny, während sie ihre Brüder und Harry dabei beobachtete, wie sie mit den Kindern im Garten spielten.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Harry von allen der beliebteste Onkel, bei unseren Nichten und Neffen ist", sagte Percy plötzlich, der nun ebenfalls seine Brüder und seinen Schwager beobachtete.

„Könnte wohl daran liegen, dass er nicht einer der Brüder von den Vätern der Kleinen ist" Ginny lachte. „Dazu hat er noch für die Kids den interessantesten und aufregendsten Job der Welt und ist der Chef der Aurorenzentrale. Was will man mehr?"

„Oh ja die Potters generell sind ziemlich cool. Ich meine Quidditchspielerin und Auror, coolere Berufe hätte ihr euch gar nicht aussuchen können", scherzte ihr Bruder.

„Weißt du, dass ich aber auch stolz auf dich bin, Perce?", sagte Ginny dann und Percy schaute sie überrascht an. „Du hast dich vom Oberspießer in einen liebevollen Familienvater entwickelt. Und du bist ein richtiger Familienmensch geworden"

„Danke Ginny, aber ohne eure Unterstützung hätte ich das nicht geschafft. Allein wie du dich damals für mich eingesetzt hast, als ich nach der Schlacht wieder zur Familie zurückgekehrt bin, werde ich dir nie vergessen"

Nach und nach gingen alle Weasleys auch nach Hause und Ginny und Harry brachten erst James ins Bett und räumten dann noch alle Sachen auf. Als sie endlich fertig waren und Harry schon das Wohnzimmer ansteuerte, um sich auf die Couch zu legen und den restlichen Abend zu genießen, hielt Ginny ihn zurück. Fragend schaute er sie an.

„Harry, da gibt es noch etwas, was ich gerne machen würde, bevor wir es uns gemütlich machen und ich möchte, dass du dabei bist", sagte sie und verwirrte Harry damit noch mehr. Ohne noch irgendwas zu sagen, zog sie einen Gegenstand aus ihrer Tasche, den der Schwarzhaarige in den letzten Monaten relativ oft gesehen hat: Einen Schwangerschaftstest.

„Du denkst, du bist schwanger?", fragte er hoffnungsvoll und seine Frau nickte langsam.

„Ich bin mir auch unsicher, aber ich hätte vor zwei Wochen meine Tage bekommen sollen. Ich habe dir nur nichts gesagt, da ich mir eigentlich sicher war, dass ich nicht schwanger bin und ich dich nicht unnötig enttäuschen wollte. Aber plötzlich habe ich irgendwie das Gefühl, dass es geklappt haben könnte", antwortete Ginny und zog Harry ins Badezimmer. Sie machte den Test und legte ihn falschherum auf den Badewannenrand, während sie und Harry auf dem Boden saßen und sich an die Badewanne lehnten. 

Plötzlich lachte Harry leise auf. „Das erinnert mich irgendwie an vor einigen Jahren in Hogwarts, als du einen Test machen musstest. Ich hoffe nur, dass es nicht auch das gleiche Ergebnis ist wie damals", erklärte er. Auch Ginny musste schmunzeln. Genauso hatten sie nämlich auch damals im Badezimmer gesessen und auf das Testergebnis gewartet. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren dann die fünf Minuten Wartezeit um und Ginny nahm den Test in die Hand, immer noch falschherum. Ihre Hand zitterte und ihr Blick wanderte zu Harry, der genauso nervös zu sein schien.

„Jetzt mach schon Gin", meinte er angespannt.

„Ich hoffe nur nicht, dass wir zu enttäuscht sind, wenn es wieder nicht geklappt hat"

„Das werden wir erst herausfinden, wenn du endlich diesen verdammten Test umgedreht hast", erwiderte er nervös.

„Ich mach ja schon", lachte Ginny und drehte den Schwangerschaftstest in ihrer Hand um. Ihr Blick haftete einige Momente auf dem Test, bis sie ihren Kopf zu Harry drehte und ihn anschaute. Tränen bahnten sich ihren Weg an und die Sache wurde auch nicht besser dadurch, dass Harry ebenfalls Tränen in den Augen hatte. Nun konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und weinte, als Harry sie in eine feste Umarmung zog. Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht...