Es geht los...
„Ich kann es kaum erwarten dieses Ding endlich aus mir rauszubekommen!", begrüßte Ginny ihren Mann, als sie Anfang März vollkommen erschöpft auf der Couch lag. Harry war gerade von der Arbeit gekommen, zog sich schnell bequemere Sachen an und setzte sich zu Ginny auf das Sofa, während James auf dem Boden spielte.
Harry lachte leise. „Dieser Spruch kommt mir von der Schwangerschaft mit James bekannt vor", erwiderte er.
„Ja, nur da habe ich es gesagt, als ich schon im St Mungos war und ich wusste, dass James in absehbarer Zeit rauskommt", sagte Ginny frustriert. „Ich bin verdammt nochmal über eine Woche überfällig! Der Kleine hätte sich mal ein Beispiel an James nehmen können und vor dem errechneten Termin sich auf den Weg machen können"
„Gin, du hast gehört, was Heilerin Stewart gesagt hat. Wenn bis in vier Tagen nichts passiert, wird nachgeholfen, dass heißt, dass wir in weniger als einer Woche den Kleinen bei uns haben", redete Harry auf sie ein.
„Ich will aber nicht, dass nachgeholfen wird. Ich will eine natürliche Geburt, die damit anfängt, dass meine Fruchtblase platzt oder ich Wehen bekomme"
„Dann musst du wohl oder übel noch die paar Tage warten. Du weißt ganz genau, dass die Heiler schon vor einer Woche angeboten haben nachzuhelfen nur du wolltest ja nicht", sagte Harry woraufhin die Schwangere ihm einen wütenden Blick zuwarf.
„Halt einfach deine Klappe Potter, du verstehst das nicht!", sagte sie mürrisch.
Harry seufzte. „Dann gehe ich meiner reizenden Frau jetzt mal Essen machen und lasse sie in Ruhe"
Schon seit zwei Wochen ging das so. Ginny war mehr als genervt darüber, dass sie immer noch schwanger war und ließ nicht allzu selten ihre miese Stimmung an Harry raus. Er nahm es ihr aber nicht weiter übel, denn er hatte mittlerweile gelernt damit umzugehen und ignorierte ihre Kommentare einfach. Er wusste, dass sie es nicht so meinte und einfach nur wollte, dass es bald losging. Sie aßen zu Abend, legten James schlafen und gingen kurz darauf auch schon ins Bett.
„Dein Sohn tritt schon wieder!", sagte Ginny, als sie im Bett lag, ihr Schlafshirt hoch geschoben und ihren Bauch anstarrte.
„Ich sehe es. Man könnte meinen, dass er Purzelbäume macht", erwiderte Harry und ließ sich auf das Bett fallen. Er drehte sich auf die Seite, sodass er seine Frau ansehen konnte und fuhr ihr über den Bauch.
„Wir hätten beim letzten Termin mal nachfragen sollen, ob wir nicht Zwillinge erwarten. Mein Bauch ist noch größer als bei James, was ich nie für möglich gehalten hätte", sagte die Rothaarige schmunzelnd. Gerade als Harry seine Hand kurz von ihrem Bauch nahm, sah man kurze Zeit später genau an der Stelle einen Tritt. „Autsch Kleiner, das tat ganz schön weh!", lachte Ginny.
„Ich habe es schon damals gesagt und ich sage es auch jetzt wieder. Es dauert nicht mehr lange Gin, du schaffst das!", erwiderte Harry und gab ihr einen Kuss. Kurze Zeit später schliefen beide auch schon ein.
Am nächsten Tag machte sich Harry wieder auf den Weg zur Arbeit, während Ginny zu Hause mit James blieb. Nach dem Frühstück kam Hermine mit der kleinen Rose vorbei, was in letzter Zeit nicht sehr ungewöhnlich war. Ginny war ziemlich langweilig den ganzen Tag mit James zu Hause und Hermine war in Mutterschutz, während Ron arbeitete und leistete ihrer besten Freundin gerne Gesellschaft.
„Na Rosie, ich habe gehört, dass du ein ganz liebes Baby bist, aber was hätte man auch anderes erwarten sollen, wenn ich deine Patin bin?!", sagte Ginny, als sie ihre Patentochter auf dem Arm hielt und sie beobachtete, während Hermine mit James spielte. Bei den Worten ihrer Freundin, musste sie lachen. „Hey, was lachst du so Hermine?", schmunzelte die Rothaarige.
„Ach nichts. Nur wenn sie nach dir kommen würde, dann würde sie nicht so viel schlafen und so ruhig sein. Und sag jetzt nichts Ginny, deine Mum hat mir einige Babygeschichten von dir und deinen Brüdern erzählt"
Ginny lachte. „Ich kann Rose fast auf meinem Bauch balancieren. Mittlerweile kann ich auch schon Gläser darauf-" Sie stoppte und stöhnte dann auf und hielt sich den Bauch, immer noch mit Rose auf dem Arm. Hermine schaute sie daraufhin alarmiert an.
„Ginny, ist alles in Ordnung?", hakte sie nach.
„Ja, das war nur eine leichte- Aua! Ok doch nicht. Ich glaube er möchte langsam raus", sagte Ginny und wirkte dabei ziemlich ruhig. Um ehrlich zu sein freute sie sich, dass es anscheinend endlich losging.
„Okay, wir haben das alles schon besprochen. Ich schicke Harry jetzt erstmal einen Patronus und dann gehen wir ins Mungos", sagte Hermine und stand hektisch auf.
„Hat Mummy Aua?", fragte James, der zu seiner Mum ging und sie aus großen Augen anschaute.
„Nein mein Spatz, dein Bruder möchte nur raus aus Mummys Bauch", antwortete Ginny ihrem Sohn und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. Kurze Zeit später kam Hermine mit Ginnys gepackter Tasche zurück und half ihr zum Kamin, ehe sie mit James und Rose ins St Mungos flohten. Sie wurden direkt in ein Zimmer weitergeleitet, wo sich die Schwangere erstmal auf das Bett setzte. Zwischendurch spürte sie wieder Schmerzen und hielt sich ihren Bauch fest. Sie wollte nur nicht zeigen, dass sie Schmerzen hatte, da James noch mit im Zimmer war und sie nicht wollte, dass er mitbekam, dass seine Mum Schmerzen hat. Es dauerte nicht lange, da kam auch schon ein abgehetzter Harry ins Zimmer.
„Bei Merlin endlich!", sagte Ginny erleichtert, als sie ihn erblickte.
„So, ich nehme jetzt wie geplant James mit zu Ron und mir. Ihr schickt mir dann eine Nachricht, wenn der Kleine da ist. Und keine Sorge Ginny, ich sage deiner Mum nichts davon, dass ihr hier seid, sondern sag ihr und den anderen erst Bescheid, wenn das Baby auf der Welt ist", ging Hermine den Plan durch, den sie vorher schon mit Harry und Ginny besprochen hatte. „Komm James, wir gehen jetzt zu Onkel Ron und mir nach Hause und warten darauf, dass dein Bruder kommt"
Der kleine Junge schaute abwechselnd seine Mum, seinen Dad und seine Tante an. Harry nahm ihn auf den Arm, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und hielt ihn Ginny so hin, dass sie ihn auch umarmen und ihm einen Kuss geben konnte. „James, geh mit Tante Mine mit. Sie spielt dann mit dir und macht dir was Leckeres zu essen und wenn Onkel Ron von der Arbeit kommt, dann kann er auch mit dir spielen", redete Harry auf seinen Sohn ein.
„Won!", rief James, löste sich aus den Armen seines Vaters und ging bereitwillig auf Hermine zu, die ihm eine Hand hinhielt.
„Viel Glück euch beiden!", sagte sie, als sich auch schon mit Rose auf dem Arm und James an der Hand das Zimmer verließ. Kaum hatte sich die Tür geschlossen, atmete Ginny erleichtert aus, ehe eine neue Wehe kam. Diesmal versuchte sie erst gar nicht ihre Schmerzen zu unterdrücken, stöhnte auf und krallte sich an der Matratze fest, auf der sie immer noch aufrecht saß. Harry streichelte ihr liebevoll über den Rücken, bis Ginny sich nicht mehr so verkrampfte. Dann kam auch schon Heilerin Stewart rein und begrüßte die beiden.
„Ah Ginny und Harry Potter, endlich sehe ich euch hier. Ich habe mich schon gefragt, wie lange sich der kleine Mann noch Zeit lässt", sagte sie und befahl Ginny dann sich ins Bett zu legen, sodass sie sie untersuchen konnte. „Ich fürchte es könnte noch ein bisschen dauern, aber ich bin zuversichtlich, dass es nicht so lange dauern wird, wie bei eurem ersten Sohn", erklärte sie dann und verließ auch schon wieder das Zimmer.
„Alles in Ordnung?", fragte Harry und schaute seine Frau an, die lächelnd nickte.
„Endlich geht es los!" Harry erwiderte ihr Lächeln und gab ihr einen Kuss. Und so verbrachten die beiden den ganzen Tag und warteten darauf, dass die Geburt voran schritt.
Bei Ron und Hermine
„Ich bin zu Hause Mine!", rief Ron, als er aus dem Kamin stieg und sich seinen Umhang auszog. Er blieb stehen, als er seinen Patensohn auf dem Boden spielen sah. Der kleine Junge erblickte seinen Onkel, stand auf und rannte voller Euphorie auf ihn zu. Ron hob ihn auf seinen Arm, wirbelte ihn durch den Raum, was den Kleinen zum Lachen brachte. Danach begrüßte er noch die kleine Rose, die in ihrem Stubenwagen lag und schlief. Dann ging er mit ihm schließlich in die Küche, wo Hermine war.
„Was macht James denn hier?", fragte er schließlich seine Frau und küsste sie zur Begrüßung.
„Das Baby kommt. Ich dachte du wüsstest es schon, schließlich arbeitest du mit Harry zusammen", erwiderte die Braunhaarige.
„Nein, ich wusste nichts davon, weil ich heute auf einem Einsatz war, bei dem Harry nicht dabei war. Zum Glück geht es jetzt mal los, Ginny tat mir beim letzten Familienessen schon echt leid"
"Bis jetzt hat sich Harry noch nicht gemeldet, deswegen denke ich mal, dass es noch etwas dauern wird. Ich flohe dann gleich mal zu Ginny und Harry nach Hause, um James' Sachen zu holen, denn er wird dann bei uns übernachten", sagte Hermine und folgte ihrem Mann mit Tellern in der Hand in das Esszimmer.
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