Das gibt Ärger
Zwei Monate später
Wütend lief Ginny im Wohnzimmer auf und ab. Sie konnte es einfach nicht glauben. Es war Freitag und schon das fünfte Mal diese Woche, dass Harry noch nicht zu Hause war. Und das vier Stunden nach seiner normalen Arbeitszeit. Sie versuchte sich dem Baby zuliebe etwas abzuregen, doch das wollte ihr nicht gelingen. In dem Moment kam auch schon ihr Mann durch den Kamin gerauscht. Er wirkte erschöpft, doch das störte die Rothaarige nicht weiter. Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und starrte ihn wütend an. Sie war zwar um einiges kleiner als Harry, dennoch konnte man, wenn sie wütend wurde ganz schön Angst vor ihr bekommen.
„Gin, es tut...", fing Harry an, aber seine Frau unterbrach ihn.
„Was denkst du dir eigentlich dabei Harry?! Das ist verdammt nochmal das fünfte Mal diese Woche, dass du viel zu spät nach Hause kommst. Letztes Wochenende hast du auch durchgearbeitet. Ich habe ja Verständnis dafür, wenn man mal zu spät kommt, aber nicht, wenn das jeden verdammten Tag in der Woche vorkommt", schnauzte sie ihn an.
„Gin", versuchte Harry es erneut Ginny zu beruhigen.
„Nichts Gin!", fauchte sie. „Ich sitze hier den ganzen Tag allein zu Hause und warte drauf, dass du endlich von der Arbeit kommst. Jeden Tag kommst du dazu noch viel zu spät. Harry, verdammt nochmal du bist Auror! Ich mache mir scheiß Sorgen um dich, wenn du einfach nicht kommst. Wir hatten das schon mal und falls du dich nicht mehr daran erinnern kannst, du lagst zwei Wochen im verdammten Krankenhaus flach. Du hast in Lebensgefahr geschwebt!"
„Es tut mir leid Ginny, aber momentan sind wir komplett ausgelastet. Ich bin der Leiter des Aurorenbüros und kann nicht einfach so abhauen. Es gab mal wieder Angriffe und dann die ganze Sache mit Antonin Dolohow", versuchte er sich zu erklären.
„Bei Merlin Potter, musst du immer versuchen die ganze Welt zu retten?!", sagte Ginny immer noch wütend.
„Mensch Ginny, jetzt versteh mich doch auch mal", sagte Harry.
„Ich soll dich verstehen?! Versteh du mich doch mal! Ich habe meine Quidditchkarriere für unser Baby an den Nagel gehängt, hocke den ganzen Tag allein zu Hause rum, weil ich nicht mehr spielen darf und trage dazu noch dein Baby in mir. Meine Füße schwellen an, ich werde fett und ich kann nicht mehr schlafen. Und du verlangst von mir, dass ich Verständnis für dich habe?!", schrie sie ihn fast an.
„Gin, beruhige dich bitte, dem Baby tut das bestimmt nicht gut", erwiderte Harry ruhig.
Ginny schnaubte. „Klar dem Baby tut das nicht gut, deinem Baby für das ich momentan verantwortlich bin. Wie es mir dabei geht ist dir ja scheiß egal! Momentan gibt es für dich nur noch deinen Job und das Baby. Sei ehrlich, du bist doch nur noch bei mir, weil wir ein Baby bekommen!" Sie drehte ihm den Rücken zu, damit er ihre Tränen nicht sehen konnte und rannte die Treppe hoch.
„Verdammt Ginny!", rief er ihr hinterher. Er warf seinen Umhang und seine Schuhe achtlos in die Ecke und rannte ihr nach. Im Schlafzimmer fand er sie auf dem Bett zusammengekauert. Ihre roten Haare verdeckten ihr, für Harry, wunderschönes Gesicht. Er ging auf die eine Seite des Bettes und ging in die Hocke, sodass er auf Augenhöhe mit ihr war. Langsam strich er ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht und erblickte Tränen, die ihre Wange runterliefen. Mit seinen Daumen wischte er sie weg und nun schaute Ginny ihn direkt mit traurigen Augen an.
„Was laberst du nur für einen Mist?!", sagte er leise und schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich bin bei dir, weil ich dich liebe und nicht wegen dem Baby. Du bist für mich das wichtigste auf der Welt und ich möchte dich beschützen. Vielleicht habe ich mir auch deswegen Auror als Beruf ausgesucht, damit ich wenigstens ich das Gefühl habe, das zu können. Ich weiß, dass ich in letzter Zeit viel gearbeitet habe, aber ich wollte, dass die Fälle so schnell wie möglich gelöst sind, sodass wir nicht in Angst leben müssen, falls es schlimmer wird. Ich wollte dich nie allein lassen. Ich liebe dich und das kann niemand ändern!", sagte er fast schon verzweifelt.
Ginny schaute ihn eine Zeit lang an. „Ich liebe dich doch auch!", flüsterte sie.
Harry setzte sich auf das Bett und half ihr sich aufzusetzen, was sich mit ihrem Bauch für sie allein als schwierig herausstellte. Er zog sie ohne ein weiteres Wort direkt in seine Arme und hielt sie fest. Sie hatte sich mittlerweile ein bisschen beruhigt und sagte:
„Es tut mir leid Harry, ich habe überreagiert"
„Dir braucht gar nichts leid tun, Gin! Mir tut es leid", sagte Harry und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Außerdem habe ich jetzt wieder viel Zeit für dich, denn heute konnten wir Antonin Dolohow festnehmen. Ich hab jetzt die nächsten drei Wochen frei und damit du mal ein bisschen Abwechslung bekommst, habe ich mir überlegt in den Urlaub zu fliegen"
Ginny schaute ihn mit großen Augen an. „Wirklich?!"
Harry nickte. „Jap. Und ich werde mir auch einen Monat freinehmen und danach auch weniger arbeiten, wenn das Baby da ist"
„Danke Harry!", erwiderte seine Frau glücklich und küsste ihn.
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