Bedenken
Als Harry ein paar Tage später morgens aufwachte, war das erste was er sah, seine Frau die dicht an ihn gekuschelt neben ihm lag. Er konnte es immer noch nicht glauben. Er würde bald Vater werden. Es waren ein paar Tage vergangen seitdem Ginny es ihm gesagt hatte, doch für ihn schien es immer noch so unrealistisch. Harry erwartete jedes Mal aufs Neue, dass er aus einem wunderschönen Traum aufwacht und sich wieder im Schrank unter der Treppe bei den Dursleys befindet. Doch das alles ist kein Traum. Es ist die Realität und darüber ist er mehr als nur froh. Sein Blick wanderte zu Ginnys Bauch, der immer noch ziemlich flach war. Nur wenn man wusste, dass sie schwanger ist konnte man sich einbilden, eine kleine Wölbung zu sehen. Wie von selbst schreckte er seine Hand aus und strich liebevoll über den Bauch seiner Frau. Dabei bemerkte er nicht, wie Ginny schon leicht die Augen geöffnet hatte und ihn dabei beobachtete. Sie liebte diese kleinen süßen Gesten von ihm. Langsam legte sie ihre Hand über seine und lächelte ihn an, als er mit seinen grünen Augen direkt in ihre braunen schaute.
„Guten Morgen mein Schatz, wie geht es dir?", wollte er wissen und gab ihr einen Kuss. Das hatte Harry sich auch angewöhnt. Er fragte sie jeden Morgen, wie es ihr ging.
„Genauso wie gestern, und zwar blendend! Und ich freue mich schon riesig heute unser Würmchen zum ersten Mal zu sehen", sagte sie, woraufhin Harry freudig zustimmte. Heute hatten die beiden einen Termin im St Mungos. Da dieser ziemlich bald war, machten sie sich nur kurze Zeit später direkt auf den Weg in die Küche um zu Frühstücken. Harry musterte Ginny eine ganze Weile. Er wusste, dass sie sich auf den Termin freute, doch irgendetwas schien ihre Freude zu lindern.
„Was ist los Gin? Worüber machst du dir Gedanken?", hakte er nach und schaute sie eindringlich an. Sie seufzte.
„Ich möchte noch nicht, dass die Öffentlichkeit von unserem Baby erfährt. Zumindest nicht, bevor es nicht unsere Familie erfahren hat. Doch was ist, wenn wir im Mungos gesehen werden, wenn einer in den nächsten Wochen meinen Bauch entdeckt. Wir können wahrscheinlich noch nicht mal in Ruhe Baby Ausrüstung kaufen" Damit hatte sie Harry aus der Seele gesprochen. Auch er hatte sich schon Gedanken darüber gemacht. Es war nun mal so, dass Harry durch seine Vergangenheit bekannt war und Ginny durch ihre Quidditchkarriere und dadurch, dass sie mit Harry verheiratet war. Ihm war bewusst, wie schnell so etwas an die Öffentlichkeit kommen konnte. Schon bei ihrer Verlobung hatte es nur kurze Zeit später die Öffentlichkeit erfahren und das nur weil Ginny einen Ring am linken Ringfinger trug, der vorher noch nicht da war.
„Wir werden es dann öffentlich preisgeben, wenn du dich bereit dazu fühlst. Lassen wir sie einfach erstmal spekulieren. Manche Sachen können wir auch in Muggel-London kaufen und es ist noch kalt draußen, das heißt du kannst mit Umhängen und weiten Sachen deinen Bauch verstecken. Und wenn wir ins Mungos gehen kann es auch sein, dass ich zur Nachsorgeuntersuchung da bin. Was eher problematisch sein könnte, wäre, dass es mitten in der Saison ist und du mit dem Quidditch aufhören musst. Vielleicht können wir da erstmal sagen, dass du krank bist. Es wird schon alles gut werden", versuchte Harry Ginny aber auch sich selbst zu beruhigen.
„Du hast recht. Malwieder. Lassen wir es einfach auf uns zukommen", seufzte sie. Und so machten sie sich wenig später auf den Weg ins Mungos. Ginny hatte sich extra einen weiten Pullover angezogen, was für sie aber gar nicht so unüblich war. Beide waren echt froh, dass es im Mungos keine extra ausgeschilderte Abteilung für Schwangere gab. So machten sie sich auf den Weg in den dritten Stock auf die Station für Vergiftungen durch Zaubertränke und Pflanzen. Beide wussten durch Fleur und Audrey, dass man dort auf diese Etage musste. Sie schilderten der Frau am Empfang kurz, warum sie hier waren und sie wurden direkt in ein Behandlungszimmer geschickt. Dort angekommen, setzte Ginny sich auf die Liege und Harry sich auf den Stuhl, der daneben stand. Es dauerte nicht lange, da trat auch schon eine junge Heilerin in den Raum. Zur Begrüßung schüttelte sie beiden die Hand.
„Mr und Mrs Potter, richtig?", fragte sie freundlich, woraufhin beide nickten. „Ich bin Heilerin Stewart, freut mich Sie kennen zu lernen. Weswegen sind Sie hier?" Als sie merkte, wie beide zögerten sagte sie direkt: „Keine Sorgen, was Sie mir sagen, verlässt nicht diesen Raum. Ich weiß wie wichtig Ihnen Privatsphäre ist"
Ginny atmete tief durch. „Ich bin schwanger", sagte sie schließlich.
„Wie lange wissen Sie schon davon?", fragte die Heilerin, ohne eine Miene zu verziehen.
„Seit circa zwei bis drei Wochen, ich hatte bisher nur keine Möglichkeit zu kommen und überprüfen zu lassen, ob alles in Ordnung ist"
„Legen Sie sich einfach mal hin und machen Sie Ihren Bauch frei. Dort auf dem Bildschirm können Sie dann gleich Ihr Baby sehen" Die Heilerin deutete auf einen Bildschirm, der an der Wand hing. Als Ginny sich hingelegt und ihren Bauch frei gemacht hatte, nahm die Heilerin ihren Zauberstab und fuhr damit über ihren Bauch. Wie bei Muggeln konnte man nun ein Ultraschallbild auf dem besagten Monitor sehen.
„Das ist unser Baby, Gin!", sagte Harry, wobei es fast eher ein Flüstern war. Sie griff nach seiner Hand, die er dann fest drückte und beide schauten fasziniert auf ihr Baby. Es dauerte eine Weile, bis die Heilerin wieder was sagte.
„Wie ich es hier entnehmen kann, sind Sie in der 10. Woche. Könnte das ungefähr hinkommen?"
„10. Woche schon?", fragte Harry verwundert. Ginny war ebenso überrascht und begann zu rechnen.
„Ja, dass kann hinkommen. Meine Tage hatte ich nämlich das letzte Mal vor zehn Wochen. Als sie dann ausgeblieben sind, dachte ich das käme davon, dass ich in den letzten Wochen ziemlich Stress hatte. Auch der Entstehungszeitpunkt kann hinkommen. Ich dachte nur ich wäre erst in der fünften Woche oder so, weil ich ja auch noch so gut wie keinen Bauch habe", sagte sie nachdenklich.
„Das kann daher kommen, dass sie sehr viele Bauchmuskeln haben. Dann braucht es ein bisschen mehr Zeit, bis der Bauch sich ausdehnt. Für Sie kann das ein ziemlicher Vorteil sein, weil Sie Ihren Bauch in den nächsten Wochen noch gut verstecken können. Aber in sechs Wochen sollte man nicht mehr leugnen können, dass Sie schwanger sind"
„Und dem Baby geht es gut? Ich meine, ich habe schwanger noch Quidditch gespielt", wollte Ginny wissen.
„Mit dem Baby ist alles gut. Wie ich sehe, geht es auch Ihnen prächtig, deswegen sehe ich keinen Grund, warum das Quidditchspielen irgendwem geschadet haben sollte. Theoretisch dürften Sie auch noch bis in die fünfzehnte Woche spielen, aber aufpassen, dass nichts an Ihren Bauch kommt. Es gibt auch Schutzzauber dafür. Danach sollten Sie das Spielen aber einstellen, da es auch eine zu hohe Belastung für Sie und das Baby sein könnte"
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