Albus Potter
Bei Harry und Ginny
„Bei Merlin, ich hatte schon fast vergessen wie scheiße weh das tut!", sagte Ginny und atmete hörbar aus, während sie aufrecht im Bett saß und Harry ihr den unteren Rücken massierte.
„Ich kann die Heilerin immer noch nach Schmerzmittel fragen", schlug Harry vor, doch Ginny winkte ab.
„Nein, ich halt das schon so aus. Bei James habe ich das auch ohne geschafft und die Geburt hat über dreißig Stunden gedauert!", entgegnete die Rothaarige prompt.
„Ja, er kam aber auch schon vier Wochen zu früh und nicht zwei Wochen zu spät. Außerdem warst du nicht mal annährend zu erschöpft wie jetzt", sagte Harry und schaute seine Frau an. Es war schon nach Mitternacht und die beiden waren schon über fünfzehn Stunden im Krankenhaus. Keiner der beiden hatte auch nur ein Auge zugemacht und Ginny sah ziemlich platt aus. Zwischendurch war die Fruchtblase auch schon geplatzt, doch es dauerte weiterhin, bis sich etwas tat. Weitere Stunden vergingen, bis schließlich um sechs Uhr morgens die Heilerin wieder reinkam, um die nächste Untersuchung durchzuführen.
„Ich habe gute Nachrichten. Es ist so weit, es geht in die finale Phase der Geburt", verkündete sie, woraufhin Harry und Ginny sich aufgeregt anschauten. „Ich mache alles für die Geburt bereit und dann kann es auch schon losgehen. Jetzt dauert es nicht mehr lange und ihr habt euren Sohn bei euch!"
Und diese Worte stimmten. Circa zwei Stunden später war es fast so weit.
„Komm Ginny, ein letztes Mal", animierte die Heilerin sie. „Es ist fast geschafft, nur noch einmal!"
„Gin, ich weiß es tut weh, aber nur noch ein einziges Mal und dann ist es vorbei. Du schaffst das, ich glaube an dich", sagte Harry leise neben ihrem Kopf und drückte ihre Hand, die seine in den letzten Stunden kaum verlassen hatte.
Ohne etwas zu sagen atmete Ginny einmal tief durch und setzte ihre letzte Kraft nochmal in die nächste Wehe. Ihr qualvoller Aufschrei vermischte sich mit einem weiteren Schrei, der von ihrem Baby kam. Endlich war er da. Ginny ließ sich kraftlos zurück in die Kissen fallen und schloss die Augen, hatte jedoch ein Lächeln auf den Lippen. Sie spürte Harrys Lippen auf ihrer Stirn und öffnete wieder ihre Augen. Sie sah, wie ihr Sohn in ein Handtuch gewickelt wurde und Harry die Nabelschnur durchschnitt, ehe ihr auch schon das kleine Wesen auf die Brust gelegt wurde. Und wieder kamen ihr Tränen, wie in den letzten beiden Stunden des Öfteren. Doch dieses Mal waren es keine Tränen aus Schmerz, sondern aus Freude.
„Er ist wunderschön!", sagte sie mit erstickter Stimme. „Und er sieht genauso aus wie du" Sie schaute ihren Mann an und sah, dass er auch nur Augen für ihren Sohn hatte. Er hatte wie auch James schwarzes Haar, wie das von Harry, doch im Gegensatz zu James, hatte der Kleine die wunderschönen grünen Augen von seinem Vater und seiner verstorbenen Großmutter.
„Ich bin so stolz auf dich Gin!", sagte Harry schließlich und küsste sie. So verharrten sie noch ein paar Minuten, bis der Schwarzhaarige, wie auch schon bei James, seinen Sohn wickelte und anzog und sich die Heilerin währenddessen um Ginny kümmerte. Als er wiederkam setzte er sich auf die Bettkante und lächelte seine Frau an.
„Kannst du der Familie Bescheid geben?", fragte diese, nachdem sie ihren Sohn gestillt hatte und Harry nickte.
„Aber Gin, versprich mir eines und hör auf die Heilerin. Schlaf erstmal ein bisschen, bis der ganze Besuch kommt. Du bist bestimmt kaputt und du hast die Heilerin gehört. Du hast viel Blut verloren und solltest dich erstmal ausruhen. Ich kann der Familie schon mal Bescheid geben und dann, wenn du fitter bist, können sie zu dir kommen", redete Harry auf sie ein.
Ginny seufzte. „Von mir aus, aber weck mich bitte nach spätestens einer Stunde, ich möchte unserer Familie endlich den Kleinen vorstellen"
„Mache ich!", versprach er, legte seinen schlafenden Sohn in das kleine Bettchen neben Ginnys Bett und wartete, bis sie ebenfalls eingeschlafen war. Er schickte Hermine einen Patronus. Als er nach einer viertel Stunde schließlich das Zimmer verließ, warteten vor der Tür bereits Molly, Arthur, Ginnys Brüder (außer Charlie) und Hermine, die James und Rose dabei hatte. Er grinste alle stolz an, als auch schon James auf ihn zugelaufen kam und ich von seinem Dad auf den Arm nehmen ließ. Harry ging auf die anderen zu und wurde von allen Seiten beglückwünscht. Er schlug vor in die Cafeteria zu gehen, da noch niemand von den Anwesenden gefrühstückt hatte, genauso wenig, wie er.
„Wie geht es Ginny?", fragte Molly schließlich, als sie alle zusammen an einem Tisch saßen und aßen.
„Ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Sie ist ziemlich erschöpft und obwohl diese Geburt kürzer war, war sie für Ginny viel anstrengender und schmerzhafter. Ich habe sie dazu überredet erstmal etwas zu schlafen und sich ein bisschen zu erholen", antwortete Harry seufzend.
„Arme Ginny, sie hat was die Geburten anging wohl ziemlich Pech, dass es immer so lange dauert", sagte George und trank ein Schluck von seinem Kürbissaft.
„Du hast Recht. Bei Fleur ging es immer ziemlich schnell und bei Audrey, Alicia und Angelina waren es auch nie mehr als sieben Stunden", erwiderte Ron. „Und Mine hat das absolute Glückslos mit zwei Stunden gezogen.
„Wie lange hat es diesmal gedauert?", wollte Fred wissen und schaute Harry fragend an.
„James konnte der Kleine nicht überbieten, aber trotzdem waren es 19 Stunden", antwortete sein Schwager. „Aber die Hauptsache ist, dass es beiden gut geht und Ginnys Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Sie wollte eine natürliche Geburt ohne Schmerzmittel"
„Sie ist echt ein kleiner Sturkopf", sagte Hermine und schüttelte lächelnd den Kopf. Nach einer Stunde machten sie sich auf den Weg zu Ginnys Zimmer und während alle noch draußen warteten, trat Harry in ihr Zimmer und weckte seine Frau, wie von ihr vorhin gewünscht, sanft auf. Als sie ihre Augen öffnete strahlte sie ihn an, wirkte jedoch immer noch ziemlich erschöpft.
„Die Familie ist schon draußen. Soll ich wie geplant erst James holen?", fragte der Schwarzhaarige und gab ihr einen Kuss, woraufhin Ginny nickte. Also ging Harry wieder aus dem Zimmer und kam kurze Zeit später mit James auf dem Arm zurück. Ginny hatte derweil ihren zweiten Sohn auf dem Arm. Harry setzte James auf dem Bett ab und dieser schaute ganz gespannt auf seinen kleinen Bruder.
„Buda", sagte er und zeigte auf das Baby im Arm seiner Mum.
„Ja, das ist dein Bruder. Und er hat dich ganz doll lieb, genau wie Mummy und Daddy", sagte Ginny lächelnd und gab ihrem Sohn einen Kuss.
„Ich hab' Buda lieb", sagte James und bei diesen Worten tauschten Harry und Ginny lächelnd Blicke aus. Sie hätten mit vielen Reaktionen gerechnet und sich sogar auf den Fall vorbereitet, dass James weinen würde, aber damit hatten sie nicht gerechnet und waren ziemlich gerührt. Nach einiger Zeit bat Ginny ihren Mann, den Rest der Familie rein zu holen. Mittlerweile war auch Fleur dazu gestoßen, die ihre Kinder zu ihren Eltern, die mittlerweile in England lebten, gebracht hatte. Alle betraten schließlich das Zimmer und beglückwünschten auch Ginny, während sich Harry zu ihr auf die Bettkante setzte.
„Ich frage mich echt, wie man so kaputt und gleichzeitig so wundervoll aussehen kann Schwesterchen", kommentierte George, als er seine Schwester sah.
„Ja, Augenringe und trotzdem wunderschön", ergänzte Fred, woraufhin ihre Schwester die beiden angrinste. Der Neugeborene wurde derweil von Person zu Person weitergereicht.
„Ich habe schon von Fleur gehört, dass ihr euch dieses Mal ganz schön schwer mit der Namenssuche getan habt, also bin ich mal gespannt, wofür ihr euch entschieden habt", sagte Bill und schaute Ginny und Harry fragend an.
„Und kommt uns nicht wieder mit Harry Junior!", warf Percy ein, woraufhin alle lachten.
„Und was ist, wenn es tatsächlich der Name ist, Perce?", fragte Ginny unschuldig. „Aber Spaß beiseite, er heißt auch diese Mal nicht so. Und ich konnte Harry von dem Namen endlich überzeugen, den ich schön fand und mittlerweile liebt er ihn genauso sehr, wie ich. Und der Zweitname war Harrys Idee und konnte mich damit schließlich auch überzeugen"
„Jetzt sagt schon", bettelte Hermine und Ginny lachte leise.
„Unser Sohn heißt Albus Arthur Potter", verkündete sie schließlich. Die frischgebackenen Eltern beobachteten genaustens die Reaktion ihrer Familie.
„Der Name ist wundervoll!", schwärmte Molly und umarmte Harry und auch Ginny nochmal und alle stimmten zu. Doch am gespanntesten waren beide auf die Reaktion von Ginnys Vater. Sie erkannten Tränen in seinen Augen und er lächelte seine Tochter und seinen Schwiegersohn breit an. Bei diesem Anblick bekam auch Ginny feuchte Augen.
„Ich würde dich ja jetzt umarmen, aber ich vertraue meinen Beinen noch nicht so ganz, also komm bitte her Dad!", sagte sie lächelnd und wischte sich die Tränen von den Wangen, als auch schon ihr Vater auf sie zukam und sie fest umarmte. Jeder im Raum betrachtete gerührt die beiden und keiner traute sich etwas zu sagen.
„Harry hat sich den Zweitnamen gewünscht?", fragte Arthur seine Tochter leise, so dass nur sie es hören konnte, als sie sich immer noch umarmten. Ginny nickte. Langsam löste sich ihr Vater von ihr und wandte sich an Harry. Ohne etwas zu sagen schloss er auch ihn in seine Arme und auch der Schwarzhaarige war gerührt von dieser väterlichen Umarmung. Nach und nach kam wieder mehr Leben in den Raum und es verabschiedeten sich schon George, Fred, Percy, Molly und Arthur.
„Bill, Fleur, bevor ihr geht, wollten wir euch noch etwas fragen", sagte Harry.
„Wollt ihr die Paten von Albus werden?", fragte Ginny dann.
„Natürlich wollen wir das!", sagte Fleur und umarmte ihre Schwägerin und danach Harry. Auch Bill freute sich sehr darüber.
„Warum fragt ihr ausgerechnet uns?", fragte dieser lächelnd, als er seinen Patensohn auf dem Arm hielt.
„Weil ich schon immer zu dir aufgeschaut habe und ich mir geschworen habe, dass wenn ich irgendwann mal ein Kind habe, du der Pate wirst. Und glücklicherweise ist deine Frau mittlerweile eine sehr enge Freundin von mir", erklärte Ginny. „Das ist der Grund!"
„Und, weil ich keine Geschwister habe", fügte Harry hinzu, was allen ein Lachen entlockte. Irgendwann verabschiedeten sich auch noch Bill und Fleur und auch noch Hermine, Ron und Rose, die ihnen anboten James erstmal noch mit zu sich zu nehmen und ihn dann am Abend nach Hause bringen würden, da der kleine Junge schon nach kurzer Zeit ziemlich gelangweilt schien und noch der Besuch von Remus und Sirius anstand. Harry und Ginny nahmen das Angebot an und es dauerte auch nicht lange, da betraten auch schon Sara, Sirius und Amelia und Remus, Tonks und Teddy das Zimmer, um das neue Familienmitglied kennenzulernen.
Am Abend, als der ganze Besuch weg war, packte Harry Ginnys Sachen zusammen, da sie schon an diesem Tag das St Mungos verlassen wollte. Harry konnte einerseits verstehen, dass sie am liebsten zu Hause bei ihm und James war und er wollte sie auch nicht in der ersten Nacht mit Albus allein lassen, also stimmte er ihr nach kurzer Zeit zu, jedoch mit der Abmachung, dass Ginny in den nächsten Tagen größtenteils im Bett oder auf dem Sofa bleibt, was ihr auch von der Heilerin empfohlen wurde. Als Harry mit dem Packen fertig war half er Ginny ihre Klamotten zu wechseln und so verließen die beiden kurze Zeit später mit Albus das Krankenhaus. Zuhause angekommen schickte Harry seine Frau auch schon direkt ins Bett und Ron brachte James vorbei. Zusammen mit dem kleinen Jungen ging er in Ginnys und sein Schlafzimmer, wo Ginny im Schneidersitz auf dem Bett saß und Albus vor sich liegen hatte. Sie verbrachten noch einige Zeit zu viert und kuschelten mit James, ehe dieser selbst ins Bett musste.
„Sag gute Nacht zu Mummy und Albus", sagte Harry liebevoll zu seinem Ältesten.
„Nacht Mummy, Nacht Al!, sagte James und gab seiner Mum einen Kuss und drückte Albus vorsichtig auch noch ein Küsschen auf die Stirn, was er in den letzten Minuten ziemlich oft getan hatte.
Ja, die Namensänderung von Albus' Zweitnamen musste sein ;-) Den Namen Albus finde ich zwar auch nicht so berauschend, aber ich mag den Spitznamen "Al", weswegen ich wenigsten den ersten Namen übernommen habe. Severus als Zweitnamen finde ich persönlich aber schrecklich (es kann sich natürlich jeder dazu eine eigene Meinung machen, aber ich mag den Namen für Harrys Kind nicht).
Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen.
- Laura
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