Chapter 14 ~See her walk away~
~I thought I had learned from my past, but I didn't.~
Addyson betrat den Club. Sie grüßte Jack mit ihrem freundlichsten Lächeln. "Neue Frisur?"fragte er, überrascht von ihrer dick aufgetragenen guten Laune. Das Lächeln schien auf ihren Lippen festgemeißelt zu sein.
"Addyson."ertönte eine Stimme von hinten. Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach unten, ein Kräuseln lief durch ihre strahlende Maske, die sich rasch wieder legte.
Sie drehte sich um, ihre eleganten Locken wippten auf ihren Schultern. Teri stand in einem schwarzen Abendkleid neben einem der Tische. Die Stühle waren schon aufgestellt worden. Ihre behandschuhte Hand strich geistesverloren über die Oberfläche aus Holz. Ihr elfenbeinfarbenes Gesicht war kühl. "Jack, würdest du bitte die Getränkekisten, die heute morgen angekommen sind, holen?" Sie formulierte es zwar als Frage, allerdings war es eine klare Anweisung. Der Barkeeper merkte sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Aber er wollte sich nicht mit dem furchteinflößenden Blick in hellbraunen Augen anlegen.
Nachdem er verschwunden war, ließ Addyson ihr Lächeln fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Teri kam mit einem Seufzen auf sie zu. Die Vampirin wirkte alt. "Du bist hier. Ich hätte nicht gedacht, dass du weiter arbeiten würdest." Erleichterung sprach aus ihrer Stimme. Teri wusste, dass Addyson der Grund war, wieso es ihr finanziell so gut ging. "Ich lasse die anderen nicht hängen. Molly hat ein Kind zu versorgen. Dinah pflegt ihre Eltern. Wir können alle das Geld brauchen."stellte Addyson kühl klar und ließ dabei deutlich durchklingen, dass sie es nicht für die rothaarige Vampirin tat. Ihre roten Lippen waren zu einer dünnen Linie gepresst,
"Es tut mir so leid."beteuerte Teri schuldbewusst. "Ich weiß."sagte Addyson ohne jegliche Feindsehligkeit in der Stimme. "Aber ich bin einfach noch nicht bereit dir zu verzeihen, dass du mich belogen hast." Sie biss sich auf die Lippe und drehte sich betrübt weg. Teri atmete tief ein, ein unglücklicher Ausdruck zierte ihr Gesicht, als sie Addyson hinterhersah, die hinter die Bühne verschwand.
Wenig später waren fast alle Tänzerinnen versammelt und bereiteten sich für die Show vor. Addyson ließ sie nichts anmerken. Da kam Brianna rein, die ganz aufgedreht war und hielt vor Freude hüpfend und übers ganze Gesicht strahlend ihre Hand hoch. Ein teurer Verlobungsring funkelte an ihrem Ringfinger. Die anderen umringten sie und freuten sich für sie, auch Addyson freute sich aufrichtig für ihre beste Freundin und schloss sie in die Arme.
"Danke. Trenton hat mir erzählt, dass du ihm den Anstoß gegeben hast." Brianna strahlte sie an. "Er hätte es auch so gemacht. Ich habe es nur etwas beschleunigt." "Wir geben am Samstag eine Party auf ihrem Anwesen. Du und Kol seid herzlich eingeladen." Bei der Erwähnung seines Namens fiel ihr Lächeln. "Wir sind nicht mehr zusammen."antwortete sie mit ruhiger, gefasster Stimme. "Oh Addy." Mitleid legte sich auf Briannas Gesicht. "Nein, es ist gut so. Ich habe es beendet. Mir geht es gut. Ich freu mich so für dich."beteuerte Addyson und lächelte sie aufmunternd an. Der klägliche Versuch eines Lächelns.
Addyson trug wenig später ihr schillerndes Kostüm und stand hinter der Bühne und beobachte wie drei der Tänzerinnen zu Swing-Musik über die Bühne stöckelten und mit lasziven Bewegungen den Testosteronspiegel im Zuschauersaal anhoben.
Sie lehnte gegen die Wand, während ihr Blick versonnen wirkte. Die Blondine erinnerte sich wie sie das erste Mal eine Show hier gesehen hatte. Teri hatte sie gerade nach Selma geholt. Sie war mit ihrem Lederkoffer und einer Tasche, die ihr ganzes Leben beinhalteten, in den vollen Club gekommen. Niemand hatte sie beachtet, alle hatten die Tänzerinnen angestarrt. Genauso wie sie. Sie war fasziniert gewesen, hatte gierig alles in sich aufgesogen und wollte nichts anderes als daran teilhaben. Im Scheinwerferlicht stehen, diese verboten kurze Kostüme tragen, so viel Make Up auflegen, dass ihre Wimpern so schwer waren, dass sie sie nicht heben konnte, und tanzen.
Addyson sog tief die Luft ein, bevor sie mit einem breiten Lächeln auf die Bühne trat. Zwar mochten ihre Augen noch nicht glänzen, wie zuvor, aber sie schob all den Schmerz weg und besann sich auf das Wichtige.
Die Zuschauer sahen anzügliche Show, die sie lachen ließ, wenn Addyson verführerisch ruchig zu ihnen sah und über ihre dunkelroten Lippen laute, perfekte Töne kamen.
Sie legte alles in ihren Auftritt, bis sie nur noch die Band hörte und sich fühlte, als wäre das Metrum ihr Herzschlag.
Kol stand im hinteren Teil des Raums und nippte an seinem Whiskey. Sein Blick war überschattet, er lag auf Addyson, deren Performance geradezu schrie, dass sie ihn nicht brauchte. Er hatte es verdient, dass wusste er. Aber er konnte nicht drumrum, dass es sein Blut zum Kochen brachte. Genauso wie am Vormittag, als er sie mit diesem vornehm gekleideten, gut aussehenden Mann gesehen hatte. Es hatte all seine Überwindung gekostet nicht ihn, sondern nur die Haushälterin umzubringen. Er wusste, dass sie wusste, das er für die Morde verantwortlich war. Aber er konnte sich nicht zurückhalten, dass hatte sie getan. Sie war der Grund, warum er gut sein wollte und jetzt war sie weg. Wegen ihm.
"Was tust du hier?" Sie klang nicht so feindsehlig, wie er es erwartet hatte, eher erschöpft. Bei einem Blick auf sie, wusste er auch wieso.
Teri sah Addyson mit einem gequälten Blick an. "Sieht aus, als wäre ich nicht der Einzige, auf den sie nicht gut zu Sprechen ist."sagte er ohne jegliches Triumphgefühl.
"Ich hätte nicht gedacht, dass ich dir das mal sagen würde. Denn nur fürs Protokoll, ich kann dich immer noch nicht leiden." "Das stört mich recht wenig."erwiderte er nüchtern. "Aber ich verstehe warum du es ihr nicht gesagt hast. Andererseits bin ich wütend auf dich, dass du es ihr nicht gesagt hast. Sonst wären wir nicht in dieser Situation."sagte Teri fest ohne ihn anzusehen. Sie gestand es sich nicht gerne ein, aber sie waren beide in fast derselben Situation. Sie hatte beide das gleiche Geheimnis vor Addyson verborgen und auf sie beide war die Blondine nun berechtigter weise wütend.
"Da bist du nicht die Einzige."murmelte Kol verbittert in seinen Drink. "Aber sie wird mir verzeihen, dir wahrscheinlich nicht."fügte Teri spitz hinzu und ließ Kol stehen.
Er verzog das Gesicht und trank die letzten Schlucke seines Whiskeys in einem Zug.
Als Addyson nach der Show hinter der Bühne hervorkam, erblickte sie zu ihrem Missfallen Kol. Er saß an seinem üblichen Platz und trank seinen Drink. Wenn sie jetzt Richtung Ausgang ging, würde sie unweigerlich an ihm vorbeikommen und sie wollte nicht mit ihm reden. Sie wollte ihn nicht hier haben.
Also drehte die Blondine sich auf dem Absatz um und marschierte Richtung Seitenausgang. Die Seitengasse war menschenleer. Von der Hauptstraße, an der der Eingang zum Club war, hörte man heitere Gespräche von den Menschen, die nach dem Ende der Show bwieder nach Hause gingen. Männer, die zu ihren Frauen zurückkehrten, nachdem sie ihre Fantasien für einen Abend mit echten Bildern gestillt hatten und sich von machohaften Aufreißern in die zahmen Ehemännern und Vätern zurück verfwandelten. Mit der Zeit hatte Addyson sich an ihre lüsternen Kommentare und die unehrbaren Angebote gewöhnt, trotzdem war sie für Jack und die Jungs in der Band dankbar, die allzu aufdringliche Gäste von den Tänzerinnen fernhielten. Nur Kol würde keiner von ihr fernhalten können.
Also stieg sie wie ein Feigling die Stufen der Hintertreppe hinunter. Als sie den Fuß der Treppe erreichte, sich in Sicherheit wähnend, erschien eine Gestalt wie aus dem Nichts. Vor Schreck schrie sie auf und ließ ihre Tasche fallen. Das dumpfe Poltern, das ihren Aufprall auf dem Boden angezeigt hätte, blieb aus.
"Kol!"zischte Addyson wütend. Ihr Herz raste, doch ihr Schreck wich dem Ärger. Ihre blauen Augen funkelten den großen Mann böse an, der ihr ihre Tasche mit einem entschuldigendem, verschmitzten Grinsen hinhielt. Man hätte es ihm fast abkaufen können, doch das durchtriebene Funkeln in seinen dunklen Augen verriet ihn. "Verfolgst du mich?"wollte sie wissen, nachdem sie ihm ihre Tasche entrissen hatte.
"Du würdest sonst nicht mit mir reden."meinte er niedergeschlagen, das Funkeln war aus seinen Augen entschwunden. "Verdammt rfichtig, würdest du mich jetzt bitte gehen lassen. Ich bin müde und würde gerne nach Hause."sagte sie mit Nachdruck und wollte sich an ihm vorbeischieben, doch er streckte seinen Arm aus und hielt sie fest. Ihr schlanker Körper war gegen seinen Körper gepresst, ihr Gesicht unmittelbar an seinem. Der Duft ihrer Parfüms erfüllte seine Nase.
Addyson riss ihre Augen auf, doch nicht aus Angst. Es tat beinahe weh, so erleichtert war er, dass sie keine Angst vor ihm hatte. "Lass mich los!"verlangte sie mit dünner Stimme und machte sich heftig aus seiner halben Umarmung frei. Als würde seine Berührung sie verbrennen.
"Es gibt nichts zu bereden, du hast mich angelogen."verkündete sie steif, richtete ihren dünnen Mantel und presste die Tasche fest gegen ihre Seite. "Lass es mich erklären."flehte er mit sanfter Stimme. Ein Ton, den niemand je von Kol Mikaelson erwarten würde.
"Was?"fauchte sie, Tränen stachen in ihren Augen,"Dass du mich von unserer ersten Begegnung an angelogen hast. Ich weiß, dass du es vor zwei Monaten warst und dass du es jetzt wieder bist."sagte sie mit leiser, zischender Stimme. Als würde es weniger schmerzen, wenn sie es nicht allzu laut aussprach.
"Du hättest dich nie mit mir eingelassen." "Richtig!"blaffte sie ihn an. "Und hättest du meinen Namen gewusst, erst recht nicht." Kol sah mitleidserregend aus, aber sie war zu wütend, um auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie erbärmlich er aussah. Wie traurig und verloren der Ausdruck in seinen braunen Augen war und wie hart der Zug um seinen Mund war.
"Du denkst also so wenig von mir."sie lachte bitter auf. Er hätte sich selbst ohrfeigen können. In seinem Kopf hatte das noch ganz plausibel geklungen, aber war vollkommen anders über seine Lippen gekommen. "Nach allem was ich dir anvertraut habe, kennst du mich immer noch nicht." Ihre Augen waren wieder trocken und sie sah ihn kalt an. "Ich bin fertig. Denke, die Alten hatten doch recht. Sich in einen Vampir zu verlieben, ist keine gute Idee." Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen und ging die Straße entlang.
Er schluckte schwer und drehte sich mit einem gebrochenen Ausdruck nach ihr um, nur um zu sehen, wie sie im Schein der Laternen verschwand.
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