(6) Draco
"Du hast uns ohnehin schon alle enttäuscht, Draco.", hörte ich die raue Stimme Voldemorts dicht an meinem linken Ohr.
Ich schluckte die Tränen herunter, die sich heiß in mir anbahnten.
"Um mein Vertrauen zu bekommen..." Bedrohliche Pause. "Musst du es dir gewinnen."
Was meinte er?
Ich bekam Panik.
"U-und wie?", stotterte ich ängstlich.
Voldemort deutete mit seinem Finger auf Granger.
Sie lag nicht weit entfernt von uns.
Auf dem Boden.
Ihre Augen flehten mich stumm an.
Ich schluckte erneut dem Kloß in meiner Kehle herunter.
"Folterer sie.", flüsterte Voldemort.
Was?
Foltern?
Ich soll sie foltern?!
"Foltere sie bis sie tot ist!"
Er drehte sich zu Granger um, die nun stark zitterte.
"Mögen wir die einen angenehmen Abschied geben."
Dann blickte er mich wieder undurchdringlich an.
"Los."
Panik stob in mir auf.
Doch dann dachte ich an meine Eltern.
Vielleicht würde ich sie nun endlich Mal stolz machen.
Entschlossen ging ich einen Schritt nach vorne.
"Malfoy", hauchte die Granger schwach. "Bitte"
Sie flehte mich durch ihre braunen Augen an.
Doch ich ignorierte es.
Langsam hob ich meinen Zauberstab.
"Crucio!", schrie ich und folterte Granger entschlossen.
Sie schrie herzzreißend und krümmte sich am Boden.
Bestimmt 5 Minuten folterte ich meine Mitschülerin unerbittlich.
Plötzlich schien sie alle Kraft zu verlassen.
Sie sackte in sich zusammen und ich merkte, dass sie sich nicht mehr bewegte oder gar atmete.
Sie war tot.
Schweißgebadet schoss ich in meinem Bett hoch.
Nur ein Traum. Nur ein verdammter Traum!, Sprach ich mir selbst zu, doch ich glaubte es mir selbst nicht.
Ich hatte sie getötet.
Ohne zu zögern.
Ich hatte Granger gefoltert, nur um meine Eltern stolz zu machen!
Ich merkte, wie mir eine heiße Träne die Wange runter lief.
Schnell stand ich auf und stellte mich unter die Dusche.
Das heiße Wasser vermischte sich mit meinen Tränen und ich sackte in mich zusammen.
Nun lag ich auf dem Boden, während mir das Wasser über den Körper prasselte.
Entschlossen drehte ich das Wasser auf eiskalt und stöhnte erschrocken auf, als es auf einmal kalt um mich herum wurde.
Nun ging es mir ein wenig besser.
Das Wasser hatte mich nun wieder zur Vernunft gebracht.
Doch...was war meine Vernunft?
Etwa jemanden zu töten?
Schnell verwischte ich diesen Gedanken wieder und trat aus der Dusche.
Dann wickelte ich mich in mein grünes Slytherin Handtuch und beobachtete mich im Spiegel.
Unter meinen Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet und allgemein sah ich eher blass aus.
Ich sah auf die Uhr.
Schon 10:30 Uhr!
Wie lange hatte ich denn bitte trotz des Traumes geschlafen!
Plötzlich hörte ich ein rumpeln aus dem Wohnzimmer.
Was war das?!
Schnell band ich mir das Handtuch um die Hüfte und lief nach unten.
Was mich dort erwartete, ließ mir für einen Moment das Herz stehen.
Dort stand Granger.
Vor dem Kamin.
Ebenfalls sichtlich verwirrt.
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