(16) Draco
Erst recht spät am Abend machte ich mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
Es fühlte sich ungemein befremdlich an, wie ich hinter ein paar quatschenden Mädchen den rotgestalteten Raum betrat.
Ohne ein Wort quetschte ich mich an allen Gaffern vorbei zu meinem Zimmer, in welches ich durch eine steile Wendeltreppe gelangte.
Im Slytherin Gemeinschaftsraum war dies genauso.
Als ich den Raum betreten hatte waren urplötzlich alle Gespräche verstummt und ich wurde von allen Seiten blöd angestarrt, jedoch sagte niemand was.
Mir war nun zum zweiten Mal an diesem Tag zum heulen zu mute, doch ich riss mich mit letzter Kraft zusammen und fauchte: "Was glotzt ihr so?! Habt ihr keine anderen Probleme!"
Daraufhin baute sich ein Gryffindor in meinem Alter vor mir auf und knurrte bedrohlich leise: "Haben wir schon, aber du bist unser Größtes"
Das hatte gesessen.
Ich merkte, wie mir Tränen in die Augen stiegen und wandte mich schnell ab.
Schon brach lautes Gelächter in dem überfüllten Raum aus und dem Idioten wurde lobend für seinen Konter auf den Rücken geklopft.
Dieser widerum grinste nur abfällig und ich beeilte mich nach oben zu kommen.
Etwas unhandlich stieß ich die Zimmertür auf und knallte sie hinter mir zu.
Dann ließ ich mich seufzend aufs Bett fallen und merkte, wie mir erneut heiße Tränen über die Wangen liefen.
Na schön.
Ich verwandelte mich bei lebendigen Leibe in eine verdammte Heulsuse.
Wie reizend.
Plötzlich wurde mit einem lauten Knall die Tür aufgerissen und jemand rief: "Harry, ich muss dir- "
Als das Mädchen erkannte in welchem Zimmer es da gelandet war, verstummte sie augenblicklich.
Ich erkannte durch einen Tränenschleier, dass es sich um das Schlam- Granger handelte.
Dass ich sie immer noch hasste änderte nichts daran, dass ich mir vorgenommen hatte das Wort Schlammblut nicht mehr zu benutzen.
Schnell wischte ich mir die vielen Tränen aus dem Gesicht und drehte geschockt den Kopf weg.
Sie durfte nicht sehen, dass ich weinte.
Niemand durfte das.
"Was willst du!", versuchte ich genervt zu klingen, doch meine Stimme brach mitten im Satz und ich schluchzte unbeabsichtigt auf.
Verdammt!
"Ich- "
"Verschwinde!", brüllte ich und bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Granger zusammenzuckte.
Doch sie bewegte sich nicht.
"Tut mir leid, ich...ich dachte das ist Harrys Zimmer", versuchte sie sich auch noch zu erklären.
Das hatte mir gerade noch gefehlt.
"Ehm...alles gut?"
"Hau ab", fluchte ich nur, ohne auf ihre Frage einzugehen.
Sie lief davon und schloss die Tür endlich wieder.
Ich richtete meinen Zauberstab auf sie und verschloss sie nun richtig.
Nicht, das sowas nochmal passierte.
Dann stand ich auf und stellte mich unter die Dusche.
Ich stellte sie auf eiskalt.
Eine Abkühlung konnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro