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■ 22

Wieder vergeht eine Woche. Und ich sehe sie jeden Tag. Vielleicht war sie früher schon auf meiner Schule und ich habe sie nur nie wahrgenommen. Immerhin gehört sie zu den Mädchen, die ich sonst meide. Die, die es auch in jedem Klischeefilm gibt. Mädchen, die sich an die beliebteren Menschen ranhängen und ihre Krallen in sie einfahren, damit das Beliebtsein auch auf sie abfährt.

Ich hätte nur nie gedacht, dass Jo so ein Mädchen ist. Sie wirkte immer so ruhig und geerdet auf mich. Doch die Version von ihr, die jetzt auf meiner Schule ist, ist alles andere als das. Ein Jahrgang unter mir ist sie. So viel zum Thema »ich gehe nicht mehr zur Schule«. Verdammte Lügnerin. Und ich Idiot hatte für einen kleinen Moment geglaubt, dass wir ... scheiße, ich hatte echt gedacht, dass wir Freunde werden könnten.

Als ich am Abend erschöpft nach Hause komme, wartet Mum auf mich. Die vergangenen zwei Monate habe ich sie nur spärlich gesehen und sie im Esszimmer sitzen zu sehen, löst ein warmes Gefühl in mir aus. Wenigstens hier wird sich nie etwas verändern.

Auch wenn ich nicht mit ihr blutsverwandt bin, ist sie meine Mutter. Ich musste mir schon so viel anhören, weil ich zwei Mütter und keinen Vater habe, aber das kümmert mich nicht. Ich weiß wenigstens, dass ich gewünscht war. Dass Ma und Mum mich unbedingt haben wollten und dass Ma sich deswegen künstlich befruchten ließ. Ich bin kein Unfall oder Missgeschick, wie manche anderen Kinder. Und genau das hat mich durch die vergangenen Jahre gebracht. Dieses Wissen, dass meine Eltern mich wollten.

»Elias.« Sie sieht auf und lächelt. Ihre blonden Haare kräuseln sich, was am Regenwetter liegen muss. An ihr sind die Jahre nie spurlos vorüber gegangen und oft scherzt sie, dass sie wohl mal für meine Oma gehalten wird, wenn das so weitergeht.

»Wo sind alle anderen?« Ich setze mich zu ihr an den Tisch und schenke mir aus der großen Thermoskanne einen Kaffee ein. Kurz sieht sie aus, als wolle sie das missbilligen, schüttelt dann nur den Kopf.

»Kassy ist mit Fia beim Frauenarzt.« Wir beide schütteln uns unisono. »Luca ist in seinem Zimmer und liest Comics. Und wir beide sitzen hier.«

Es ist lange her, dass es so ruhig im Haus ist. Fast vermisse ich die Aufregungen der Ferien, auch wenn ich weiß, dass das nicht für immer so bleibt. Spätestens in ein paar Wochen werden hier wieder Kinder herumrennen, die auf der Durchreise bei uns Halt machen. Das ist mein Leben.

»Bedrückt dich was, Kirschchen?«

Wie lange ist es bitte her, dass sie mich so genannt hat? Jahrzehnte? Schon als kleiner Junge fand ich den Spitznamen doof und hab ihr das auch gesagt. Ma hat damals gelacht, weil Mum beleidigt war. Doch sie benutzte den Namen nie wieder.

»Nein, alles okay. Ich gehe hoch.« Irgendwann wird das vermutlich sogar stimmen.


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