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Fangen wir mit den grundlegendsten Dingen an, damit ihr meine Geschichte verstehen könnt. Es ist nämlich nicht so leicht, in fremde Köpfe einzutauchen und nachzuvollziehen, was die Person bewogen hat, genau so zu denken. Um euch das zu erleichtern, möchte ich mich vorstellen.
Mein Name ist Elias Moon. Ich werde in sechs Monaten 18 und ich lebe mit meinen Eltern in einer Villa.
Ich bin ziemlich cool, was? Nur dass meine Eltern zwei Frauen sind - Was cool ist. Hört auf, mich zu hassen. So war das nicht gemeint - die mich mit Liebe erdrücken. Wobei Tante Pennie (eigentlich Penelope, aber sie sagt, ich soll sie nicht so nennen) immer versucht, mehr Freiheiten für mich rauszuholen. Sie kam leider erst vor sieben Jahren in unsere Leben und wieso sie überhaupt mit Ma zerstritten war, weiß ich nicht.
Jedenfalls ist auch die Villa keine Villa. Sie gleicht nur einer. Und klar ist es cool, in einem so großen Haus zu leben, aber es lässt einen auch immer zum Außenseiter werden. Das reiche Kid eben.
Ma gehört zudem ein Café, eigentlich sogar schon drei in zwei verschiedenen Städten. Sie will wohl weiter expandieren und wirklich reich werden. Dann könnte sie mir endlich den Führerschein bezahlen, den ich haben will.
Meine andere Mutter, Mum - seht ihr jetzt, worauf ich vorhin hinauswollte? Es fällt meiner Umgebung schwer, damit zurecht zu kommen. Und mir fiel es als Kind schwer, zwei unterschiedlich klingende Namen zu finden - arbeitet beim Jugendamt. Ihre genaue Position kenne ich nicht, aber sie ist oft als Sachverständige vor Gericht tätig.
Zu unserer skurrilen Familie gehören auch noch Luca und Fia.
Ziemlicher Frauenhaushalt, nicht wahr? Damit habe ich tagtäglich zu tun. Weswegen ich es mir vor langer Zeit angewöhnt habe, rauszufahren und frische Luft zu schnuppern. Einfach abschalten. Den Kopf frei kriegen.
Ich schaffe das täglich, solange Sommerferien sind. Und ich fürchte mich vor dem, was danach passiert. Es ist jetzt mein Abi-Jahr. Es geht in sechs Wochen nicht mehr, mindestens dreimal die Woche eine nächtliche Tour zu unternehmen wie die letzten Monate.
Bisher war ich stets alleine. Nur ich und die Natur und die Sterne. In einiger Entfernung hört man die Autobahn, den Trubel der Stadt. Aber nur leise. Nach hier draußen verirrt sich niemand. Und dann ist da eines Nachts plötzlich sie.
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