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#8

[A/N: Herzchen. Kurze Zwischenfrage: Gibt es Interesse an einem Everyday Sammelband? Alle 6 Teile in einem gedruckten Buch zusammengefasst. Wäre das was für euch?]

Manchmal vergeht die Zeit viel zu schnell und man fragt sich, wohin sie rennt und ob die Zeit selbst nicht irgendwo einen dringenden Termin hat. Immer wenn ich Zeit mit meiner Tante Elisa verbringe, kommt es mir so vor oder wenn wir Großmutter Skye im Altersheim besuchen. Manchmal rast die Zeit davon, bevor ich auch nur die Gelegenheit habe, es zu realisieren.

An anderen Tagen zieht sich jede Stunde des Tages. Da fülle ich ihn mit Aktivitäten und Terminen, doch die Zwischenzeit, die Räume dazwischen, wollen nicht vergehen. Die Schulzeit fühlte sich so an. Die Wartezimmer von Ärzten erwecken ähnliche Gefühle und auch der Wartebereich meiner Therapeutin hat diesen ganz besonderen Effekt auf mich.

Ich weiß nicht, welche Tage ich mehr verabscheue.

Auch heute ist so ein zähflüssiger Tag. Ich versuche nach dem Treffen mit Angelique Diana zu erreichen, doch sie bleibt weiterhin verschollen. Leider auch nichts allzu ungewöhnliches für sie.

Weil ich mir nicht sicher bin, was ich mit meinem restlichen Tag anfangen soll, beschließe ich daheim vorbeizuschauen, um die Lage einschätzen zu können. Wir haben uns zwar darauf geeinigt, noch eine Nacht bei Papa zu bleiben – zumal Theresa ebenfalls noch eine Nacht in der Stadt bleibt – aber ich will mir die Katastrophe live ansehen. Bei Tageslicht.

Zu meiner Überraschung steht allerdings schon die Haustür offen und auch die Wohnungstür ist weit aufgerissen. Sam steht mit dickem Wintermantel in unserem Wohnzimmer und versucht augenscheinlich zu retten, was geht. Zumindest von unseren Küchenutensilien, die nah am Brandherd standen.

Viel beschädigt ist wie gesagt nicht, der materielle Wert dürfte die zehntausend nicht übersteigen, doch es ist dennoch erschreckend ... Wie leicht etwas so kleines wie eine Pfanne etwas so großes wie diese Wohnung hätte auslöschen können. So ähnlich wie ein kleiner Brand es mit dem Café unter uns getan hat. Mit dem originellen MoonHour, das meiner Großmutter Kassandra Senior gehörte.

Nach einem kleinen Brand in der Küche – unerheblich, genau wie unserer – hat Papa das Café nie wieder eröffnet und uns auch nicht erklärt wieso nicht.

»Habe ich schon gesagt, wie leid es mir tut?«, fragt Sam geknickt und er lässt untypisch für ihn die Schultern hängen.

»Was genau?«, ich lege meine Tasche ab und nähere mich ihm. Er sortiert gerade unseren Tee-, und Kaffeeschrank. Kein Wunder, dass er geknickt ist. Diana und er teilen sich die Liebe für Tee, seine Sammlung ist beeindruckend. Gewesen. Jetzt ist nicht mehr viel übrig, waren doch alle Dosen und Behälter im Schrank über dem Herd. Und der ist komplett hinüber.

»Dass du mir deine Tochter verheimlicht hast, dass du vor hast, sie in dein Leben aktiv zu integrieren und mich nicht fragst? Dass deine Mutter vorbeigekommen ist? Dass sie mal wieder über dein Leben bestimmt hat und du nichts dagegen tust?«

Er grinst mich breit an, was schon eher zu ihm passt. Er ist der Sonnenschein unserer Beziehung, während ich an den meisten Tagen die Gewitterwolke spiele. »Eigentlich tut mir nur das Feuer leid.«

Nicht einmal das nehme ich ihm übel. Weil ich Sam nichts übel nehmen kann. Diana nennt das schwach, ich nenne das Liebe. Egal in welcher Art.

Sam ist eben da. Immer.

»Ich will nicht ins MoonInn zurück.«

Das überrascht mich noch mehr. Ich meine, wer schläft nicht gerne in einem Hotel? Zimmerservice, keine Putzverpflichtungen und ein Frühstücksbuffet an jedem Morgen. Hotels sind etwas Tolles und ich habe es geliebt, neben einem aufzuwachsen.

»Hier können wir aber auch nicht bleiben, es ist viel zu kalt«, erwidere ich und Sams Grinsen wird noch breiter. Was ist denn jetzt schon wieder so unterhaltsam?

»Wir«, wiederholt Sam und mir geht auf, was er meint.
Hups.

»Na denkst du wirklich, dass ich freiwillig noch eine Nacht in der Nähe deiner Mutter bleibe?«, versuche ich mich zu retten, obwohl es dafür keinen Anlass gibt. Nur ... Wenn man ein Geheimnis vor jemanden hat, fühlt man sich ständig ertappt. Man fängt an, alles zu hinterfragen und befürchtet immer, dass das Gegenüber alles falsch aufnimmt. So habe ich schon seit jeher Angst, dass Sam von meinen Gefühlen erfahren könnte.

Denn hey, wie gesagt. Mein Leben ist kein Kitschroman. Ich bin keine Prinzessin. Sam ist kein Prinz.

Zudem er sich niemals für mich entscheiden würde, wenn es noch so viele bessere als mich gibt.


Er bittet mich schnell zum Supermarkt zu gehen, um einige Sachen zu besorgen, was ich mit Freude erledige. Einkaufen im Supermarkt beruhigt mich. Die Gänge, die Ordnung, die Ruhe dort. Selbst wenn kreischende Kinder durch die Reihen rennen, alles aus den Regalen werfen und Rentner mit 2-Cent-Münzen bezahlen ...

Es verschafft mir Ruhe, dort zu sein, weswegen ich manchmal extra lange dort verweile. Die Verkäufer müssen mich für vollkommen bescheuert halten, aber wie erwähnt – ich liebe Supermärkte.

Kaum zurück an meinem Haus – dem letzten in der Straße - erwartet mich ein hastig geschriebener Zettel.

»Komm ins Café«, hat Sam dort nieder gekritzelt und mit zwei vollgepackten Türen schließe ich die Vordertüren des MoonHours auf. Ja, auch dazu besitze ich den Schlüssel. Immerhin gehört es mir. Technisch gesehen. Praktisch eigentlich auch. Ach, man weiß schon, was ich meine.

Nur dass ich die Taschen beinahe fallen lasse.

»Das ist ...«

»Schön?«, vollendet Sam meinen Satz.

»Unerwartet«, sage ich.

Er muss vom Dachboden Lichterketten geholt haben und hat sie im vorderen Bereich des Cafés verteilt. Tische beiseite geräumt, Platz geschaffen, Kissen und Decken dort platziert. Keine Ahnung, woher er das Zeug dafür genommen hat, aber es sieht bezaubernd aus.

»Auf Kerzen habe ich verzichtet«, scherzt er und nimmt mir die Einkäufe ab. »Dafür hab ich die Sicherungen für hier unten wieder eingedreht und wir können Game of Thrones weiterschauen.«

»Du bist manchmal fast zu gut, um wahr zu sein.«

Was mein Ernst ist. Verdammt, er hat sich Mühe gegeben. Für mich. Für uns.

»Ich hab etwas wieder gut zu machen«, ist jedoch seine ernüchternde Erklärung. »Zudem lenkt dich das vielleicht von Leo ab.«

Ich muss grinsen. »Nicht im Geringsten. Aber du hast heute Abend Ruhe, das verspreche ich.«

Sein Lächeln erreicht beinahe seine Ohren, als er mir auch aus der Jacke hilft und wir zusammen durch die Snacks und Lebensmittel wühlen, die ich besorgt habe. Auch wenn wir auf dem Boden liegen und das nicht unbedingt gemütlich klingt, kann ich mir gerade keinen besseren Ort vorstellen, um der Zeit ihren Lauf zu lassen.


»Sam«, murmle ich einige Stunden später und drücke mit meinem Finger leicht gegen seine Schulter. Er ist wach, ich merke die Angespanntheit seiner Muskeln. Sam hat die Angewohnheit, stets angespannt zu sein. Der dürre Kerl mit der nie ganz verschwundenen Essstörung lässt erst im Schlaf los und entspannt sich. Diesen Wechsel kenne ich ziemlich gut.

»Kassy.«

»Wer ist die Mutter deiner Tochter? Wer ist diese Rebecca? Für dich?«

Er schweigt einige Sekunden. Minuten. Ewigkeiten.

Bin ich zu weit gegangen? Allerdings breche ich mein Versprechen nicht, es ist schon nach Mitternacht, der Abend also vorbei.

»Sie war ein Niemand.«

»Mit einem Niemand zeugt man kein Kind.«

Er zuckt mit den Schultern und pausiert die Folge. Andere wären jetzt genervt, nicht so Sam. »Sie war die beste Freundin meiner Schwester. Ich habe nur mit ihr geschlafen, weil sie so in mich verknallt war und ich die Aufmerksamkeit gebraucht habe. Ich habe das Gefühl gebraucht, gewollt zu werden.«

Ob er weiß, dass seine Finger angefangen haben, Kreise auf meinem Rücken zu ziehen? Und ob ihm bewusst ist, was für eine Gänsehaut mir das verursacht?

»Als sie sagte, dass sie schwanger ist, wusste ich, dass ich das nicht kann. Meine Mutter wollte mich beschützen und bezahlte sie, damit sie verschwand. Fand ich damals schwer in Ordnung. Fand ich jahrelang in Ordnung.«

»Was hat sich geändert?«

Aus Erfahrung weiß ich, dass sich immer etwas ändert. Auch bei Sam muss etwas stattgefunden habe, das ihn dazu bewegte, mit einem Mal das Sorgerecht für seine Tochter haben zu wollen. Immerhin ist das – gelinde gesagt – eine Schnapsidee.

»Du.«

Perplex öffne ich den Mund und weiß doch nicht, was ich dazu jetzt sagen soll. Habe ich das denn gerade richtig verstanden? Und wenn ich es akustisch verstanden habe, dann sinngemäß vielleicht nicht? Denn was Sam impliziert, ist –

»Du hast mich geändert. Du hast ...« Sam schüttelt den Kopf und rutscht hoch, sodass ich nicht mehr Kopf an Kopf neben ihm liege. Was schade ist. Aber weiter im Kontext. Konzentrier dich, Kassy. Bleib bei der Sache.
»Deine Familie hat mir gezeigt, dass es auch anders geht. Die Geschichte deines Vaters, die deiner Großmütter. Deine. Wie sehr ihr alle gekämpft habt, um eine Familie zu bleiben. Das hat mich inspiriert. Schon vor Jahren. Damals nahm ich Kontakt zu Rebecca auf und somit auch zu Leonie. Da war sie drei. Seither haben wir Kontakt.«

Was nicht erklärt, wieso er mir nicht von ihr erzählt hat. Ganz im Gegenteil. Wenn ich, meine Familie, der Grund war, wieso er sich in erster Linie überhaupt für die Vaterschaft entschieden hat, hätte er mir nicht viel eher davon berichten müssen?

»Auch wenn es für dich vielleicht keinen Wert hat«, sage ich beim Hochrutschen und schaue ihn wieder direkt an. »Ich glaube, dass du ein großartiger Vater sein kannst und ich hoffe, dass du die Möglichkeit dazu bekommst, es weiterhin zu beweisen.«

Sam nickt, schweigt jedoch. Vielleicht bin ich ihm damit jetzt zu nahe getreten, er scheint ja doch mehr Grenzen zu haben, als mir bisher bewusst war. Vielleicht ist er auch einfach nur müde.

Ich bin schon fast eingeknickt, da sagt er doch noch etwas.
»Kas, deine Meinung ist mir wichtiger als alle anderen.«

[A/N2: Hach, Herzchen. Ich liebe Sassy (Sam & Kassy 💁🏻) weswegen ich vermutlich ein bisschen zu zuckersüß werde. Oder auch nicht. Was sagt ihr? 😄]

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