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#3

[A/N: Herzchen. Wattpad spinnt. Enorm. Ich hoffe, ihr seht das Kapitel. Das versuche ich nämlich hochzuladen und nicht das Fünfte >.<]

Kann man von den Schultern eines Menschen ablesen, was dieser gleich sagen wird? Denn ich behaupte von mir, dass ich es kann. Vielleicht liegt das an meinem Hobby; daran, dass ich schreibe und in Menschen lesen muss. Vielleicht ist Sam auch einfach nur ein sehr expressiver Kerl, der durch seine Körperhaltung sehr schnell alles durchscheinen lässt.

So oder so ahne ich, worauf er hinaus will, noch bevor er sich zu mir umdreht.

»Leo geht dich nichts an, Kas. Das musst du akzeptieren.«

»Leo? Ich dachte, du hast eine Tochter.«

Sam seufzt und fasst sich an die Stirn. Die Einkäufe, die er im Übrigen viel zu spät besorgt hat, sind erst einmal vergessen. Was gut so ist, denn ich will Antworten. Ich brauche Antworten.

»Leonie ist ihr Name. Ja, sie ist meine Tochter und sie kam auf die Welt, kurz nach unserer Begegnung in der Klinik. Ich habe dir nichts von ihr erzählt, weil sie kein Teil meines Lebens hier mit dir ist.«

»War«, korrigiere ich ihn sofort. Seine Stirn ist in Falten geworfen und das steht ihm nicht. Er ist erst 25, er sollte das blühende Leben sein. Stattdessen schlägt er sich mit einer Essstörung herum, fliegt von einem Gelegenheitsjob zum nächsten und jetzt beschäftigt ihn auch das noch.
Denn das Interessante ist, dass er mich einweihen musste. Weil er das Sorgerecht für die Kleine will und sie ja somit hier mit einziehen würde. Aber mir mehr darüber zu erzählen, geht auch nicht …

Ich verstehe diese Männer nicht. Sie machen aus den kleinsten Dingen ein Geheimnis und die wirklich wichtigen Dinge erzählen sie mal eben nebenbei beim morgendlichen Kaffeekränzchen.

Ehe ich noch etwas hinzufügen und ihn mit weiteren Fragen löchern kann, spielt mein Handy eine bestimmte Melodie, die mich an meinen heutigen Besuch erinnern soll. Es ist immerhin Mittwoch, was bedeutet, dass ich heute Papa besuchen gehe.

Irgendwie traurig, dass ich dafür feste Termine und Erinnerungen brauche, aber mein Leben ist derzeit so stressig, dass ich froh bin, wenn ich mich daran erinnere, etwas zu essen. Hätte ich Sam nicht, wäre ich vermutlich schon vor Tagen verhungert.

Doch die Veröffentlichung steht kurz bevor und meine Agentin stresst noch mehr als sonst, noch dazu stehen all die Lesungen in den Städten an, was mir nicht unbedingt recht kommt. Nicht dass ich nicht gerne reise … Ich mag nur nicht die Vorstellung, mehrere Wochen immer wieder über dasselbe zu reden: Mich. Oder eher Layla, die Hauptfigur meines Romans.

»Grüß Elias«, wirft Sam mir hinterher, als ich meine Jacke schnappe und ohne Verabschiedung zur Tür hinaus bin. Beim Verlassen des Hauses quietsche ich jedoch erschrocken auf und trete einen Schritt in den Flur zurück. Es schüttet. Na herrlich, das brauche ich jetzt.

Kurz überlege ich wieder hoch zu laufen, um mir einen Schirm zu holen, doch wie ich Sam kenne, hat er die Einkäufe noch immer nicht veräumt, sich stattdessen das restliche Popcorn geschnappt und Game of Thrones angestellt, um die neuste Folge ohne mich zu sehen. Wenn ich ihn jetzt dabei erwischen würde, wäre meine Woche endgültig hinüber.

Also renne ich den Weg zur U-Bahnhaltestelle und quetsche mich mit all den anderen Wartenden in die nächste Bahn.

»Du siehst elend aus! Du holst dir noch eine Lungenentzündung!«

Darf ich vorstellen, mein Vater. Elias Moon, Gluckenmutter.

Nein, Spaß. Ich sollte nicht so abfällig von ihm reden, das verdient er nicht. Vor allem weil er nicht immer so ist. Er macht sich nur Sorge, dass die Buchveröffentlichung zu viel für meinen fragilen Verstand ist, was ich ihm kaum verdenken kann.

Mit knapp 18 habe ich versucht, mir das Leben zu nehmen. Nun, zumindest hatte ich es vor. In letzter Sekunde besann ich mich eines besseren und ließ mich selbst in eine psychiatrische Klinik einweisen – wo ich eben auch Sam kennenlernte.

Seither kommen immer wieder Phasen, in denen Papa mich mit mehr Sorgfalt betrachtet. Als könnte ich jeden Moment auseinanderfallen.

»Ich bin kein -«

»Rohes Ei«, beendet er lachend meinen Satz und hängt meinen Mantel über die Heizung seines Büros. »Das weiß ich sehr gut. Aber als Vater darf ich mir trotzdem Sorgen machen, nicht wahr?«

Statt einer Antwort küsse ich ihn auf die Wange. Er riecht anders. Ein neues Shampoo, also. Melissa, seine neue Freundin, scheint ihm gut zu tun. Und endlich hier eingezogen zu sein.

Schwungvoll setze ich mich auf einen der beiden Sessel vor seinem Schreibtisch und betrachte interessiert die verschiedenen Papierstapel. Ordnung war noch nie seins, soviel steht fest. Kann ich ihm ebenfalls nicht verdenken, denn seit kurzem hat er theoretisch zwei Jobs.

Die Moons sind nämlich schon vor mir berühmt gewesen und alles fing mit meiner Großmutter an. Kassandra Moon, die Erste, gründete ein Café und eröffnete nach einigen Jahren noch viele weitere. Eine kleine Kette entstand und als sie starb, erbte Papa das Imperium. Er eröffnete ein Hotel unter ihrem Namen, das er seither führt.

Für die Cafés war bis vor kurzem noch ein enger Familienfreund zuständig, der jedoch unerwarteterweise einen Herzinfarkt hatte und deswegen ausfällt.

Papa bleibt die ganze Arbeit – für das Hotel und für die Cafés. Kann nicht ganz einfach sein, soviel steht fest.

Er holt tief Luft und setzt sich mir gegenüber. Rauchwolken quellen aus seinen Ohren – zumindest würde es mich nicht überraschen, wenn es so wäre.

»Du brauchst Urlaub. Und eine Aushilfe. Am besten zwei!«

»Wer behandelt jetzt wen wie ein rohes Ei?«, kommt die Retourkutsche. Ich unterdrücke ein Grinsen und beiße mir stattdessen auf die Unterlippe. »Außerdem: Hast du nicht zu viel zu tun, um bei mir zu sein?«

Diese wöchentlichen Treffen mit ihm sind mir wichtig. Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen, Bindung bedeutet mir viel. Auch wenn ich den Rest der »Sippschaft« nicht so oft zu Gesicht bekomme, wie ich will, beharre ich auf die Zeit mit meinen Eltern.

Da Mama sich ihren größten Lebenstraum erfüllt hat und für ein Jahr nach England gezogen ist, vermisse ich sie schon. Wie könnte ich da Papa links liegen lassen?

Denn wer wären wir ohne die Familie?

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