Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Das Ende

»… ist wohl ein zu hoch angesetzter Titel, wenn man bedenkt, dass das hier kein Ende ist. Viel mehr ist es ein Anfang.«

»Du tippst noch immer, das ist unfassbar!« Diana drückt von hinten meine Schultern und beugt sich weiter zu mir herunter. Ihre blonden Haare fallen ihr seit gestern nicht mehr ins Gesicht, weil sie mit mir beim Friseur war. Was nicht nur uns beide überrascht hat, sondern wohl auch alle Menschen in unserer Umgebung.
Statt ihrer Mähne trägt sie die Haare jetzt kinnlang, was ihr viel besser steht. Und aus meinen dunkelbraunen Haaren wurde ein besserer Stufenschnitt gezaubert, mit lila Haarspitzen, um mich an eine andere junge Frau mit dieser Frisur zu erinnern.

Denn wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn ich nicht jetzt jeden Tag so lebe, als wäre es mein letzter, wann sollte ich es sonst tun?

Wenn Jonas und Ella mir eines beigebracht haben, dann dies. Ich vermisse sie, manchmal, nicht sehr oft. Es sind eher Hoffnungen, dass es ihnen gut geht und sie ihren Weg gefunden haben, so wie ich meinen fand. Oder eher darauf geschmissen wurde.

Vor allem aber vermisse ich die Rätsel, die sie mir aufgaben. Wie den Inhalt des Gitarrenkoffers, was die beliebteste Anekdote ist, wenn ich von meiner Reise erzähle.
Oftmals wird mir nicht geglaubt, weil ... ein Gitarrenkoffer voller Fotos? Das soll das große Geheimnis sein? Doch vielleicht wurde es erst so mysteriös, weil Jonas so tat. So tun als ob. Das ist das Schlüsselelement.

»Warten sie denn schon oder wieso drängst du so?«, frage ich meine beste Freundin, drücke ein letztes Mal auf »Speichern«, ehe ich mich von meinem riesigen neuen Stuhl erhebe. Ein Geburtstagsgeschenk von Mama.

»Man wird nur einmal Zwanzig«, stand auf der Karte, weil sie selbst nicht vorbeikommen kann. Was nicht schlimm ist, denn trotz unserer Therapien und unseren Annäherungsversuchen stehen wir uns weiterhin nicht so nah, wie wir vielleicht sollten.

Andererseits: Wer schreibt uns schon vor, wie wir sein sollen?

»Es sind ja nur schon alle da … Kein Stress …«, stöhnt Diana und grinsend ergreift sie meine Hand, um mich hinunter zu führen.

Tatsächlich stehen schon alle parat im Wohnzimmer unseres Hauses. Alle, das umfasst meine Familie. Papa, meine vielen Tanten und Onkel, mein Neffe, meine Großmutter Skye. Dazu noch zwei Freunde von Diana und mir und Sam.

Sam, der eigentlich Samuel heißt und den ich in der Klinik kennengelernt habe und zu so etwas wie meinem besten Freund mutiert ist. Freundschaft auf den ersten Blick eben. So etwas soll es geben. Wir sind der Beweis.

Ich bekomme ein Ständchen, eine Krone auf den Kopf gesetzt und werde zu dem riesigen Kuchen gebracht, der für drei Fußballmannschaften reichen würde. Papa übertreibt weiterhin sehr gerne, habe ich das Gefühl. Verdenken kann ich es ihm nicht, er musste viel durchmachen, meinetwegen.

Es kann nicht leicht sein, eines Morgens feststellen zu müssen, dass die Tochter abgehauen ist. Nur um 18 Tage später zu erfahren, dass sie vorhatte, sich das Leben zu nehmen und jetzt in einer psychiatrischen Klinik sitzt. Für mich war das auch nicht leicht und es ist auch jetzt noch schwer.

Es gibt gute Tage und schlechte, das weiß ich. Das zu akzeptieren hat allerdings lange gedauert. Auch zu lernen, dass ich nicht immer »funktionieren« muss und meine Freunde, meine engsten Herzensmenschen von den miesen Tagen ruhig wissen dürfen. Es war eine 180°-Wendung meines bisherigen Lebens. All die Therapiesitzungen, die Medikamente, die Rückfälle. Einfach wird es wohl nie, doch ich kämpfe und an jedem Tag, an dem ich das schaffe, ist das etwas Gutes.
Immerhin studiere ich seit einem Monat Literaturgeschichte und steige kommendes Semester in Germanistik ein.

So sicher war ich mir bisher noch nicht, in welche Richtung es wirklich gehen soll. Ich will mich ausprobieren, schauen, was für mich das Richtige ist. Autorin will ich noch immer nicht unbedingt werden, doch das bedeutet ja nicht, dass ich nicht als Beruf schreiben kann. Es gibt endlose Möglichkeiten und ich bin gerade dabei, einen nach der anderen auszutesten.

Mit einer Sache hatte ich jedoch Recht: Alles hat ein Ende.
Oder auch nicht.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro