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#21

[A/N: Hallo Herzchen ❤ Die liebe milenabluemchen hat ein wunderbares Interview mit Skye und Kassy (den Seniors ;)) geführt. Es hat viel Spaß gemacht und wer das lesen möchte, findet es auf ihrem Profil in der Story 'Talk to me'. ❤]

Ich hätte mit vielen gerechnet, mit einem romantischen 5-Sterne-Restaurant, mit einem bayrischen Kellergewölbe, einer äthiopischen Bar, mit allem, ehrlich. Nur nicht mit einem Travestieclub.

»Diesen Laden hast du ganz zufällig gefunden?«, frage ich, nicht ohne Hintergedanken. Ein wenig mehr Ehrlichkeit von ihm wäre nicht verkehrt, finde ich. Das wäre er mir zumindest schuldig.

»Ist ja nicht unbedingt auf der Hauptstraße liegend.«

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er diese Lüge nicht mehr aufrecht erhalten kann, irgendwann wird er einbrechen und es mir sagen, ganz sicher.

»Ich fand den Namen sehr passend«, erwidert Jonas lediglich und setzt sich an die Bar, an der sich noch niemand tummelt. Ohnehin ist es überraschend leer, auch wenn es mitten in der Woche und noch keine zwanzig Uhr ist. Ein bisschen mehr hätte ich ja doch von dieser Stadt erwartet.

»Was kann ich den beiden Minderjährigen denn andrehen?«, fragt uns die Kellnerin, ein nicht gerade älter aussehendes Mädchen mit lila Haarspitzen. Wenn ich nur mutiger gewesen wäre, früher. Ausgefallene Haarstyles auszuprobieren habe ich mich noch nie getraut.

»Ein Bier und eine Apfelschorle«, bestellt Jonas und zieht aus seiner Jackentasche sein Portemonnaie, in dem er seinen Ausweis verstaut hat. Ist nicht das erste Mal, dass er das machen musste. Wer hätte gedacht, dass die Kontrollen doch so verschärft sind?

Während sie unsere Bestellung holt, beuge ich mich näher zu Jonas. Nicht weil die Musik zu laut ist, denn im ganzen Club ist es unerwartet leise. Abgesehen von zwei, drei der Künstler – deren Outfits wirklich umwerfend sind, um das mal nebenbei zu erwähnen – scheinen kaum Gäste anwesend zu sein.

»Kann ich mir mal kurz dein Handy borgen?«

Jonas scheint nicht mit dieser Frage gerechnet zu haben, reicht mir aber kommentarlos sein Smartphone. Mutig. Was ich damit alles anstellen könnte ... Oder da geht einfach nur wieder das schriftstellerische Gehirn mit mir durch. Es gibt sicher Menschen, die jetzt Jonas gesamte Vergangenheit aus diesem kleinen Ding herausholen könnten, mit keinen drei Sekunden Zeit dafür. Allerdings weiß ich, dass er jede seiner Apps mit einem Passwort geschützt hat, sogar die Bildergalerie. Und ich bin nun einmal kein Technikgenie, ich komme mit meinem netbook zurecht, kann ein Handy im alltäglichen Gebrauch bedienen und das reicht mir.

Zahlen hingegen konnte ich mir schon immer unheimlich gut und schnell merken, was mir leider auch nicht im Matheunterricht geholfen hat. Es hilft mir jetzt jedoch, als ich ohne nachzudenken Dianas Nummer tippen kann, um sie anzurufen.

Ich telefoniere jeden Morgen mit Papa, wie verkehrt kann es da sein, meine beste Freundin anzurufen? Sie habe ich am meisten angelogen, am meisten betrogen. Sie wird sauer auf mich sein und mich anschreien, weil ich nicht einmal mein Handy mitgenommen habe und sie somit im Stich lasse. Was ich verdiene.

Vielleicht kann ich dafür sorgen, dass sie mich nicht hasst, denn das will ich ihr ja dann doch nicht antun. Auf Tote sauer zu sein, ist blöd.

Erst beim fünften Klingeln geht sie dran, was mich nicht weiter überrascht. Diana hat, wie fast alle, die ich kenne, ihr Telefon auf stumm. Wenn es den ganzen Tag klingeln und vibrieren würde, würden wir wohl alle durchdrehen. Mehr als sowieso schon.

»Hallo?«

»Hi, Diana, ich bins. Kassandra.«

»Kas!« Keine Wut, keine Aufregung in ihrer Stimme. Ich habe ja nicht erwartet, dass sie mir direkt eine Szene macht, so ist sie ja dann doch nicht. Aber mit ein wenig mehr Kampf habe ich gerechnet, immerhin habe ich versprochen, mich zu melden und das bisher versäumt. Außerdem wird sie mittlerweile wissen, dass alle von meinem Abenteuer wissen.

Während ich immer weiter in eine noch dunklere Ecke der Bar verkrieche, höre ich Diana mit jemanden im Hintergrund sprechen. Mit seltsam quietschig verstellter Stimme, was kaum zu der großen Blondine passt, die früher mit Handball spielen angefangen hat, als überhaupt laufen zu lernen. Sie quietscht nicht.

Bis jetzt.

»Gut dass du dich ja dann doch mal meldest.«

»Ja, was das angeht -« Weiter komme ich gar nicht.

»Ich habe einen Kater.«

»Einen Kater?«,wiederhole ich zweifelnd. Noch etwas, das ich nicht mit Diana in Einklang bringen kann. Klar, wenn es um die Frage Hund oder Katze ging, war sie schon immer Team Katze. Gleichzeitig aber auch überzeugte Nicht-Haustier-Haberin. Sie war froh, kein Fellknäuel zuhaben, um das sie sich kümmern musste. Nicht solange sie für die Schule büffeln musste.

»Ich habe ihn Moon getauft, wie dich. Und er hat so eine Halbmond-Silhouette unter der Nase. Sieht knuffig aus. Was du selbst feststellen könntest, wenn du nicht dein Handy hier gelassen hättest, was mir riesigen Ärger eingebracht hat, übrigens.«

»Waren meine Eltern sehr sauer deswegen?« Nur knapp kann ich dem Drang widerstehen, auf meinen Nägeln zu kauen. Sähe bestimmt vollkommen bescheuert aus, wenn ich mich noch weiter in die Ecke verkrieche und dabei augenscheinlich an meinem Daumen nuckle.

Geistig sehe ich Diana auf ihrem Bett liegen, das Handy an ihr Ohr gedrückt und in der anderen Hand die Fernbedienung zu ihrer Anlage in der Hand, um ein passendes Lied zu finden. Damit bringe ich meine beste Freundin in Verbindung, mit Tee und guter Musik.

»Ach, damit kann ich umgehen. Nur deine Party zu planen, ist schwer, wenn du nicht wirklich da bist, um mit zu reden.«

Die Party.

Kaum etwas ist soweit aus meinen Gedanken gerutscht wie die große Geburtstagsparty, die Diana seit Jahren plant. Fast noch mehr als ihre eigene, die nur drei Monate später stattfindet.

Sie hat akribisch Jahr für Jahr neue Ideen für Mottos gesammelt, seit Monaten Leute auf eine mögliche Einladungsliste gesetzt und kürzlich angefangen, Partyräume anzuschauen.

Der riesige Stein in meinem Magen, der auch jeden Morgen mit Papa aktiv zu werden scheint, macht es mir unmöglich zu atmen. Blöder Vergleich, der Magen ist ja gar nichts fürs Atmen zuständig. Trotzdem scheint das Problem dort zu liegen, ganz tief in meinen Eingeweiden. Vielleicht zieht es hoch. Vielleicht bilde ich mir es auch nur ein und es sind die Schuldgefühle, die mir so ein schlechtes Gefühl geben.

Vermutlich ist es letzteres.

Ich lasse sie allein. Ich lasse sie einfach allein und sie ahnt nichts, darf nichts ahnen, soll nichts ahnen. Sie klingt zu glücklich, zu entspannt. Sie wird damit zurecht kommen, verdammt, sie braucht mich nicht einmal. Sie war immer schon die Stärkere von uns beiden. Diana hatte den Mumm, ich die Fantasie. Sie war voller Tatendrang und ich voller Ideen. Ich tat nie etwas ohne sie, weswegen ich mit ein wenig Trauer ihrerseits gerechnet hätte, die schon bei unserer Verabschiedung ausgeblieben war. Ich hatte einfach angenommen, dass sie es mir übelnimmt, dass ich ohne sie los bin.

Nichts. Nichts dergleichen.

Stattdessen ein Haustier, um mich zu ersetzen. Das ging schneller als erwartet.

Ohne darüber nachzudenken, beende ich das Gespräch und marschiere eilig zu Jonas zurück, um ihm sein Handy zu geben. Sein Bierglas ist halbleer, als ich es mir packe und versuche in einem Zug zu leeren, wie all die coolen Kids das immer machen. Nur dass ich dabei vergesse, dass ich keins dieser coolen Kids bin und das hier kein Teeniefilm ist. Ich bin Alkohol, besonders Bier, überhaupt nicht gewohnt und nach dem ersten Schluck in meiner Kehle, kommt scheinbar ein Tropfen in die falsche Röhre und ich muss husten. Unnötig zu erwähnen, dass ich dabei eine gute Portion des Bieres auf den Tresen spucke und rot anlaufe.

Sehr coole Aktion, Kassandra, wirklich.

Jonas versucht sehr angestrengt, nicht zu lachen, was die Bedienung sich nicht verkneift. Sie reicht mir jedoch einige Servietten und Jonas bestellt umgehend nach.

»Du darfst auch dein eigenes haben, hättest nur was sagen müssen«, erklärt er feixend und macht Platz, als ich mich neben ihn setze.

»Habt ihr auch etwas Härteres?«, frage ich an die Kellnerin gewandt, die zuerst fragend zu Jonas sieht.

Sehe ich aus, als bräuchte ich einen Babysitter?

Okay, die Frage habe ich mir vermutlich mit meiner vorangegangenen Aktion selbst beantwortet.

»Ich hab was ganz besonderes für dich.«

Macht dieser Satz nur mir solche Angst?

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