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#18

Es macht Spaß, Zeit mit Jonas zuverbringen. Es macht Spaß, mit ihm eine fremde Stadt zu erkunden. Es macht Spaß, unser Gepäck im Hotel zurückzulassen und nur mit Leichtgepäck los zu gehen. Allein hätte ich mich das nicht getraut. Ich bin gerne für alle Fälle vorbereitet, schon immer. Doch mit Jonas fühlt sich alles leichter an, sicherer. Es gibt mir ein anderes Gefühl, nicht alleine unterwegs zu sein.

»Trinkst du eigentlich gerne Kaffee?«, fragt er am späten Nachmittag und bezahlt gerade unsere Bestellung. Wir haben beschlossen, abwechselnd zu zahlen. Er ist kein Gentleman und ich will ihn nicht verwöhnen. So kommt jeder mal dran.

Schmunzelnd nehme ich meinen Becher entgegen und deute auf eine Sitznische nahe der Fenster. Es ist kein großes Café. Mit vielleicht zwanzig Sitzplätzen, wenn überhaupt. Doch es ist schnucklig, gemütlich. Ein Ort zum Wohlfühlen und Verbleiben. Und obwohl es eine Kette ist, erwartet man es nicht von diesem Ort. Es hat einen Hauch von Heimat.

»Kann man so sagen, ja. Und du?«

Er nippt an seinem Kaffee, wendet den Kopf zum Fenster und starrt eine Weile hinaus. Schon jetzt bin ich mit seinen Gepflogenheiten so vertraut wie mit denen von Diana. Er ist mir nicht mehr fremd und ich weiß nicht, was ich wirklich davon halten soll.

So froh ich bin, nicht alleine zu sein, so anstrengend wird es, ihn loszuwerden, sobald es Zeit dafür ist. Und dass ich ihn loswerden muss, wissen wir beide.

»Ich habe viel davon getrunken, als ich für die Prüfungen gelernt habe. Bis ich merkte, wie sinnlos das alles ist.«

»Das alles?«

Eine Handbewegung ins Nichts. Das wars. Keine weitere Erklärung, kein blöder Kommentar. Nur das. Er ist nach wie vor der König der Mysterien.

Eine Weile sitzen wir schweigend dort, genießen unseren Kaffee, beobachten die Umgebung und sind in unseren eigenen Gedanken versunken.

Es ist leicht, Menschen zu finden, mit denen du reden kannst. Es ist schwer Menschen zu finden, mit denen du schweigen kannst.

Ein kleines bisschen Reue zeigt sich in mir, als ich auf den Pappbecher sehe. Wir hätten auch Tassen nehmen können, doch ich bat Jonas absichtlich Becher zu bestellen. Sentimentalität passt wohl sehr gut zu mir.

»Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, dein Leben gehört nicht dir?«, bricht er das Schweigen erneut. »Als würden alle anderen bestimmen, was du tust, was du zu unterlassen hast, wohin du gehen musst, wie deine Zukunft aussieht?«

»Hat nicht jeder Teenie dieses Gefühl?«

Es war nur als Scherz gedacht, doch scheint ihm wehzutun. Er zuckt leicht zusammen, was ich eine abnormale Reaktion darauf finde. Es sei denn, das ist der Grund, wieso er abgehauen ist. Was, im Nachhinein betrachtet, die wahrscheinlichste Antwort ist. Und ich Depp streue noch Salz in die Wunde. Ausgerechnet ich. Hervorragend hinbekommen.

»Ich meine«, beginne ich, in dem Versuch meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Doch Jonas unterbricht mich umgehend. »Ist schon okay, Sandy.« Ein Kopfschütteln. »Ich weiß, was du ausdrücken wolltest. Ich komme eben aus einer Familie, die es als wichtig erachtet, was andere von uns denken. Wie andere uns sehen. Das ist wichtiger als alles andere, wichtiger als die Wahrheit. Hast du eine Ahnung, wie viel Druck das auf dich ausüben kann, besonders als Ältester?«

»Da ich keine Geschwister habe, muss ich das verneinen. Meine Eltern ...« Ich stocke. Ja, was sind meine Eltern? Verständnisvoll? Auf jeden Fall. Und doch verstehe ich, wovon er spricht. »Meine Familie ist nicht so. Sie erwarten zwar auch viel, aber sie geben mir immer das Gefühl, dass es okay ist, wenn ich es nicht erreiche. Es entsteht kein Druck von ihrer Seite aus.«

»Muss herrlich sein«, sagt er und ich höre den Zynismus und die schlechte Laune, als würde er ein Schildhochhalten, auf dem er erklärt, dass ihm meine Antwort nicht gefällt.

»Schlimmer ist der Druck, den man sich selbst macht«, murmle ich, wohl wissend, dass es für weitere Ausführungen schon zu spät ist.

Es gibt immer einen Punkt, an dem es zuviel ist. An dem man seinem Gegenüber gar nicht mehr zuhören will. Oder kann.


»Druck ist immer schlimm. Außer es geht um Druckerpressen«, scherzt er und beendet damit das Thema, ehe ich noch mehr sagen kann.

Vielleicht besser so.

Wir trinken beide aus, nur dass Jonas seinen Becher wegwirft und ich aus meiner Tasche schnell ein Taschentuch fische, den Becher auswische und in meine Tasche stopfe. Beschriften werde ich ihn später im Hotel, in Ruhe.

Für einen kleinen Moment schaue ich auf den Halbmond und die Uhrzeiger daneben. Eine Uhr und ein Mond, ein sehr beschreibendes Logo für diese Café-Kette.

Das MoonHour macht seinem Namen eben alle Ehre, egal in welcher Stadt.

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