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o2. Expeditionsplan

Die drei Männer besuchten zusammen ein Restaurant in der Nähe des Flughafens in der kleinen Bergortschaft.

Louis, der der sehr ortskundig war, hatte keinerlei Schwierigkeiten, es zu finden - auch, wenn es etwas versteckt am äußeren Rand des Dorfes lag.

Harry und Niall genossen die Wärme, die in dem angenehm ruhigen Ambiente herrschte.

Die Wände bestanden aus Holz, genau wie die Bänke, die von selbst gestickten Kissen geziert wurden und in der MItte brannte ein Kamin.

Genau das Richtige, nach einer so langen Anreise.

Bilder von großen Bergen des Himalayas hingen an den Wänden.

Harry erkannte den Mount Everest mit dessen Nachbarbergen Lhotse und Nuptse, den K2, den Nanga Parbat, den Gasherbrum I und vor allem einen: die Annapurna.

Den Berg, auf dem Niall's Vater bei einem Lawinenabgang den Tod gefunden hatte.

Auch Niall war das Bild an der Wand aufgefallen.

Die Umrisse des Berges hatten sich damals in sein zehnjähriges Gedächtnis gebrannt und verfolgten ihn bis heute.

Er hätte ihn aus einem Massiv von tausenden Bergen wiedererkannt.

Die Menschen hier im Himalaya hatten großen Respekt vor den Bergen und hielten vor jeder Besteigung ein Ritual ab, um die Berggötter milde zu stimmen und einen problemlosen Auf- und Abstieg zu erbeten.

Nicht allzu weit hergeholt, dachte Niall bei sich, wenn man so nah dran war an dem, was regelmäßig Menschenleben kostete.

Auch Niall's Vater hatte großen Respekt vor den Bergen gehabt, vor allem vor den ganz Großen.

Doch im Endeffekt hatte er nicht genug Respekt vor ihnen gehabt, um die Besteigung der Annapurna nicht anzutreten - einem Berg, der bekannt war für sein großes und vor allem unkalkulierbares Lawinenrisiko war.

Sie war einer der gefährlichsten Berge der Welt, und sein Vater hatte ihm furchtlos ins Auge geblickt und den Kampf verloren.


Als die Männer sich an einem kleinen Tisch aus massivem, dunklem Holz niederließen, spürte Niall, wie seine Muskeln sich merklich entspannten.

„Hattet ihr eine gute Anreise?", wollte Louis schließlich wissen, während er die kalten Hände aneinander rieb.

Niall seufzte und zuckte die Schultern. „Eigentlich schon", antwortete er wahrheitsgemäß. „Aber sie war viel zu lange."

Ein leises Lachen drängte sich aus Louis' Brust.

Er kannte die Strecke von London nach Lukla und die vielen verschiedenen Flugmöglichkeiten, von denen es jedoch keine gab, bei der sich Umstiege vermeiden ließen.

Schließlich gab es nicht viele Leute, die sich hier her, in die absolute und unendliche Kälte wagten.

Verständlicherweise.

„Habt ihr Familie?", wollte Louis unvermittelt wissen, um seine Teilnehmer etwas besser kennenzulernen.

Während Niall den Kopf schüttelte, nickte Harry. „Ja, meine Frau Sarah und hoffentlich bald eine gesunde Tochter."

Liam lächelte und nahm einen Schluck von seinem Pfefferminztee. „Ihr habt einen Kinderwunsch?"

„Nein, sie ist schwanger", erklärte Harry und spürte, wie die Blicke seiner Gesprächspartner sich verdunkelten. „Im siebten Monat."

Louis zog irritiert die Augenbrauen nach oben. „Und da traust du dich noch, eine wochenlange Tour auf den Everest zu planen?", wollte er mit einer Spur Humor im Ton wissen. „Na, du hast vielleicht Nerven."

Harry zuckte die Schultern und seufzte. „Die Schwangerschaft war nicht geplant, und die Tour schon..."

Louis pfiff durch die Zähne. „Da hat wohl jemand ordentlich Biss."

„Frag nicht", kommentierte Niall, der die Augen verdrehte. „Du willst gar nicht wissen, wie unermüdlich dieser Mann Berge besteigt, als wäre es bloß ein Spaziergang."

Louis lehnte sich in seinem Stuhl zurück und grinste. „Beste Voraussetzungen für eine Tour auf den Everest", erklärte er und grinste die beiden Freunde an. „Aber soweit ich weiß, habt ihr noch keinen anderen Achttausender bestiegen. Ist das richtig?"

Niall nickte. „Ja, das stimmt. Unser höchster Berg war der Denali."

Louis konnte die Überraschung in seiner Stimme kaum verbergen. „Nicht schlecht", gab er zurück. „Kein einfacher Berg."

Niall hatte noch immer ein wahnsinnig mulmiges Gefühl in seiner Magengegend. Aber er hatte sich geschworen, kein Wort darüber zu verlieren - viel zu groß war das Risiko, dass man seinetwegen die Expedition absagen oder ihn zurücklassen würde, weil er mit seiner Angst und der fehlenden Motivation für die anderen Teilnehmer ziemlich einfach eine Gefahr darstellen konnte, zumindest in deren Augen.

Niall sah das Ganze etwas anders.

Harry neigte dazu, leichtsinnige Fehler zu machen, und er hatte sich fest vorgenommen, das zu verhindern. Auf ihn aufzupassen. Ihn zum Abstieg zu zwingen, sollte er sich überschätzen und sein Leben leichtfertig auf's Spiel setzen - was nicht das erste Mal wäre.

Das hatte er nicht nur sich selbst, sondern auch Sarah versprochen.

„Hat deine Frau denn keine Angst um dich?", wollte Liam da plötzlich von Harry wissen, als hätte er Niall's Gedanken gelesen.

„Natürlich hat sie Angst", entgegnete Harry beiläufig und zuckte die Schultern. „Aber das hat sie immer, wenn ich einen Berg besteige."

Liam sah ihn einen Moment lang an und schien ihn zu mustern. „Naja, wir reden hier schließlich vom Mount Everest, nicht von einem kleinen Hügel im englischen Hinterland."

Harry stimmte ihm zu und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Allerdings", entgegnete er. „Aber ich habe ihr versprochen, danach erst einmal eine Pause einzulegen."

Eine Pause, die er niemals einlegen würde, da war Niall sich sicher.

Er kannte seinen besten Freund, und er kannte ihn vermutlich besser, als er sich selbst kannte.

Er würde es keine paar Wochen aushalten, ohne zumindest wandern oder klettern zu gehen.

Schließlich schaltete Louis sich ein. „Du scheinst eine recht hohe Motivation zu haben, das gefällt mir", lächelte er. „Woher kommt sie?"

Harry spürte, wie sein Herz vor Freude einen Sprung machte. „Nialls' Vater hat mir das Bergsteigen beigebracht. Wir sind beide mit der Begeisterung für den Sport aufgewachsen."

Ein wertschätzender Ausdruck lag in Louis' Augen, während Niall seinen Blick wortlos mied, um sich bloß nicht erklären zu müssen.

Irgendetwas war anders an diesen Expeditionsteilnehmern.

Louis hatte schon viele Teilnehmer auf den Gipfel des Everest geführt und viele davon waren ausgesprochen motiviert an die Sache herangegangen.

Harry hingegen schien für diesen Traum zu brennen und Niall schien der kühle Kopf des Duos zu sein.

Eine gute Kombination.

Ein gutes Team.

Freunde von Kindesbeinen an.

Harry hatte sich den Gipfelsieg in den Kopf gesetzt und würde ihn auf gar keinen Fall leichtfertig aufgeben.

Doch auch Niall schien gut vorbereitet zu sein und vor allem eine realistische Sicht auf die Dinge zu haben.

Louis spürte, dass es eine angenehme Zusammenarbeit in dieser Gruppenkonstelation geben würde.

„Wie seid ihr eigentlich auf uns gekommen?", wollte Louis schließlich wissen. „Immerhin gibt es ja noch einige andere Anbieter, die Touren auf den Gipfel anbieten."

Niall lächelte und nippte an seinem Tee. „Wir haben von den Erfolgen und Rekorden gehört, die ihr auf den höchsten Bergen der Welt aufgestellt habt", antwortete wahrheitsgemäß. „Das hat uns beeindruckt."

Dazu hatte er noch nicht einmal gelogen.

Vor allem Louis hatte eine lange Liste an Rekorden.

Beispielsweise hatte er alle Achttausender der Welt - vierzehn an der Zahl - ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen.

Doch er wirkte im ersten Moment etwas bescheiden und winkte ab. „Das ist wirklich keine große Sache", erklärte er. „Für mich ist es das größte Kompliment, wenn ihr mir genug vertraut, um mit mir dort hochzugehen."

Eine Aussage, die Louis in Harry's Augen noch sympathischer machte.

Er war einfach ein so angenehmer Mensch.

Selten hatte er eine ähnliche Unterhaltung mit anderen Menschen geführt.

„Darf ich euch den Expeditionsplan bis zum Basislager vorstellen?", wechselte Louis schließlich das Thema.

Harry und Niall nickten.

Niall schloss die Hände um die wärmende Tasse. Er war sich noch immer nicht sicher, ob dieser Trip die richtige Entscheidung gewesen war.

Louis breitete eine kleine Karte auf dem Tisch aus, die den Gipfel und den Fuß des Mount Everest, sowie die umliegenden Dörfer kennzeichnete.

„Wir befinden uns jetzt in Lukla", erklärte er und legte den Finger auf einen der roten Punkte auf der Karte, die alle miteinander verbunden waren und den Weg ins Basislager markierten. „Lukla ist ein kleines Bergdorf mit einem Flughafen auf 2.860 Metern. Von dort aus werden wir morgen nach Phakding aufbrechen, das etwas tiefer auf 2.610 Metern liegt. Für diesen Abschnitt werden wir etwa ein bis zwei Tage brauchen, das hängt ganz davon ab, wie schnell wir vorankommen."

Während Harry förmlich an Louis' Lippen klebte, schien es Niall aus irgendeinem Grund leichter, das Ganze als das zu sehen, was es war: Ein lebensgefährliches Abenteuer.

Harry schien das, besonders in Anwesenheit von Louis, vollkommen auszublenden.

Er war überwältigt von der Art und Weise des Bergführers, zu reden, während seine Erklärungen sich anhörten, als würden sie eine leichte Bergwanderung unternehmen.

„An den Tagen drei und vier werden wir schließlich von Phakding nach Namche Bazaar auf 3.340 Metern aufsteigen. Der Weg führt dort durch Dörfer und Wälder, bis wir unser Ziel erreichen. Dort werden wir ein bis zwei Tage zur Akklimatisierung nutzen, damit wir uns gut an die Höhe gewöhnen können", erklärte Louis. „Wir wollen schließlich nicht, dass irgendjemand von uns höhenkrank wird."

Niall schluckte und wollte sich eigentlich nicht anmerken lassen, dass das auch seine größte Angst war.

Denn im Endeffekt konnte man noch so gut vorbereitet sein - eine Höhenkrankheit und die damit verbundenen Risiken waren immer wahnsinnig gefährlich und machten selbst vor den erfahrensten Bergsteigern nicht Halt.

„Warst du schon einmal höhenkrank?", wollte er deswegen von Louis wissen.

Dieser nahm einen Schluck aus seiner Teetasse und nickte. „Ja", antwortete er schulterzuckend. „In dieser Situation muss man den sofortigen Abstieg antreten. Alles andere wäre lebensgefährlich."

Niall nickte und war froh, dass der Leiter ihrer Expedition so vernünftig war.

Er kannte also die Anzeichen von Höhenkrankheit und scheute deshalb nicht, den sofortigen Abstieg in einem solchen Fall anzuordnen.

Harry bedachte seinen besten Freund mit einem mitleidigen Blick.

Er war nur seinetwegen hier und wäre viel lieber zu Hause in seinem warmen Bett geblieben.

Wäre es nach Niall gegangen, wären sie bei ihren Standard-Bergen in den Alpen, und hin und wieder einmal bei einem Sechstausender geblieben.

Aber ein Achttausender?

Eigentlich unvorstellbar für ihn.

Und genau das tat Harry einfach nur unvorstellbar leid.

Weil er ihn eigentlich nicht in diese Situation hatte bringen wollen.

Ganz im Gegenteil.

Aber Niall hatte sich nicht davon abbringen lassen, ihn zu begleiten.

Sie hatten bisher alles zusammen gemacht und jeden Berg als Duo bestiegen.

Und aus irgendeinem Grund hatte Niall den unwiderstehlichen Instinkt, auf seinen besten Freund aufzupassen, der für seinen Geschmack etwas zu euphorisch an die ganze Sache heranging.

Es fühlte sich an wie eine leise Vorahnung.

„Die Route setzt sich fort in Richtung Tengboche", riss Louis die beiden Männer aus ihren Gedanken und bewegte seinen Finger auf eine weitere rote Markierung. „Wir befinden uns dann auf 3.860 Metern Höhe. Wenn ihr wollt, können wir dort das Kloster besichtigen. Vor allem die Landschaft ist allerdings wirklich spektakulär. Ich bin schon gespannt, was ihr dazu sagen werdet, denn sie ist wirklich einmalig."

Harry spürte, wie sich ein vorfreudiges Kribbeln in seiner Magengegend breit machte.

Das klang alles so wahnsinnig aufregend und doch wunderschön.

Jetzt allerdings, als es ernst wurde, kamen auch in ihm erste Nervositätsschübe.

Obwohl Höhen von gut viertausend Metern für ihn und auch Niall kein Problem darstellten, so war es doch ein relativ langer Weg ins Basislager.

Und von dem aus begann erst der richtige Aufstieg.

Louis lächelte. „Anschließend wandern wir weiter nach Dingboche auf 4.410 Metern. Der Weg führt durch das Hochtal, wo die Höhe stärker spürbar wird. Es kann also gut sein, dass ihr Kopfschmerzen oder ähnliche Symptome empfindet. Sollte das der Fall sein, meldet das bitte sofort an Liam oder mich."

Liam nickte und richtete schließlich ein paar beruhigende Worte an die Gruppe. „Das sind reine Vorsichtsmaßnahmen", sagte er also. „Außerdem gibt es dort auch einige Teehäuser, in denen wir ein, zwei Tage bleiben können, um uns ausreichend an die Höhe zu gewöhnen. Das darf wirklich nicht unterschätzt werden."

Louis nickte zustimmend. „Und dann werden wir weiter nach Lobuche auf 4.949 Metern steigen, vorbei an spektakulären Aussichten."

Niall sah den Bergführer fragend an und wusste zunächst nicht, wie er seine Frage formulieren sollte. „Gesetzt dem Fall, einer in der Gruppe zeige Symptome einer Höhenkrankheit oder sonstigen Komplikationen", fragte er, „steigt also die ganze Gruppe mit ab? Habe ich das richtig verstanden?"

Louis nickte. „Das ist der einzig sichere Weg. Scheut euch also nicht, ehrlich über euren Gesundheitszustand zu berichten. Das ist das allerwichtigste, wenn man in solchen Höhen unterwegs ist."

Harry spürte, wie Louis' ehrliche Art, zu reden, ihn fesselte.

Nicht auf die herkömmliche Art, sondern auf eine besondere Art und Weise, die er noch nicht richtig erklären konnte.

„Dann erreichen wir die letzte Station vor dem Base Camp", führte Louis fort und bewegte den Finger auf der Karte ein Stück weiter. „Schließlich setzen wir den Weg fort nach Goran Shop auf 5.164 Metern, dem letzten Dorf vor dem Basislager - und schließlich zum Everest Base Campa uf 5.364 Metern."

Harry pfiff durch die Zähne. „Klingt ganz schön anstrengend."

Ein amüsiertes Lachen drängte sich aus Liam's Brust. „Was hast du denn erwartet?", wollte er belustigt wissen. „Einen Spaziergang?"

Harry schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht", sagte er. „Aber für uns ist es das erste Mal, dass wir einen so hohen Berg besteigen."

Louis nickte zustimmend. „Der Aufwand ist enorm", erklärte er. „Wir werden auch etwa drei bis vier Wochen im Basecamp verbringen, um uns dort ordentlich an die Höhe zu gewöhnen. Wir werden immer wieder einige Höhenmeter auf- und absteigen, das ist gängige Praxis, um den Körper langsam mit der geringeren Sauerstoffzufuhr vertraut zu machen."

Niall spürte, wie sich mit jedem gesprochenen Wort sein Hals weiter zuzuschnüren schien.

Louis warf schließlich einen ernsten Blick in die Runde. „Wir sind ab jetzt ein Team", sagte er. „Wir müssen einander blind vertrauen können."

Damit hatte er wohl Recht.

Da sie sich im Vorhinein bereits durch Telefonate kennengelernt hatten, bestand zumindest ein gewisser Grad der Bekanntschaft.

Aber ein Vertrauensverhältnis?

Das würde hoffentlich während der langen Vorbereitung auf den Gipfelsturm kommen.

Zustimmend nickten schließlich alle Mitglieder der Expedition und versprachen sich, aufeinander zu achten.

„Sollte ein Mitglied verletzt sein oder sich in einem schlechten Zustand befinden, wird wie bereits gesagt der sofortige Abstieg in die Wege geleitet", wiederholte Louis. „Das gleiche gilt für sich plötzlich verändernde Wetterbedindungen oder sonstige Notfälle."

Auch dazu gaben alle ihre Zustimmung.

Schließlich legten alle vier Männer in ihre Hände aufeinander und sahen sich gegenseitig in die Augen.

Sie waren sich sicher, dass sie dieses Abenteuer gemeinsam meisten würden.
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Und zu einem guten Einstieg bekommt ihr auch noch das zweite Kapitel!♥️

All the love,
Helena xx

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