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17. Du bist verliebt

Nach dem Frühstück am nächsten Tag machte sich die Gruppe wie besprochen auf den Weg zum Kloster in Tengboche.

Harry spürte, wie sein Kopf dröhnte, und er wusste nicht, ob das an der Höhe oder an dem Bier von gestern Abend lag.

Er war durcheinander und konnte sich kaum auf das konzentrieren, was die anderen Männer miteinander sprachen.

Sie hatten bereits die halbe Strecke zurückgelegt, und doch hätte er niemandem sagen können, worüber sie sich unterhalten hatten.

Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er heute Morgen vergessen hatte, Violet anzurufen. Er hatte versprochen, sich bei ihr zu melden.

Sie saß zu Hause, hochschwanger, in Sorge - und er hatte nichts besseres zu tun, als mit dem Bergführer zu knutschen.

Er konnte an nichts andere mehr denken, als an den Kuss mit Louis.

Allein bei dem Gedanken an die Erinnerung spürte er, wie sein ganzer Körper begann, zu kribbeln.

Er spürte es bis in die Fingerspitzen.

Auch Louis hing seinen Gedanken nach.

Er war glücklich und gleichzeitig auch unglaublich verunsichert, weil er nicht wusste, woran er bei Harry war.

Hatte er sich nur zu dem Kuss hinreißen lassen, weil sie so betrunken gewesen waren?

Oder steckten echte Gefühle dahinter?

Es fiel Louis schwer, die Situation einzuschätzen, denn er kannte Harry bisher eigentlich nur in nüchternem Zustand.

Gleichzeitig war ihm schmerzlich bewusst, dass Harry verheiratet war und seine hochschwangere Frau zu Hause auf ihn wartete.

Ein Schuldgefühl machte sich in dem jungen Bergsteiger breit.

Er hatte nicht die Absicht, hier eine Familie zu zerstören.

Eigentlich hatte er gar keine Absichten gehabt.

Es war einfach über ihn gekommen.

Dieses Gefühl, das bereits in ihm wohnte, seitdem er Harry das erste Mal gesehen hatte.

Gab es in dieser Hinsicht überhaupt ein „Richtig" und ein „Falsch"?

Vermutlich schon.

Aber wie wehrte man sich gegen derart starke Emotionen?

Auch Niall und Liam fiel auf, dass ihre Freunde außergewöhnlich still waren, weshalb Liam an diesem Tag die Führung zum Kloster übernahm.

Louis schien das noch nicht einmal zu registrieren.

Er war mit dem Kopf gar nicht bei der Sache.

„Na, habt ihr gestern etwas zu tief ins Glas geschaut?", neckte Niall seinen besten Freund und rammte ihn sanft mit seiner Schulter.

Harry versuchte sich an einem müden Grinsen. „Ihr etwa nicht?"

„Nein", antwortete Niall kopfschüttelnd. „Aber es ist auch kein Geheimnis, dass es nicht sonderlich schwer ist, dich unter den Tisch zu trinken."

Harry verdrehte die Augen. „Halt die Klappe."

Obwohl Harry seinem besten Freund Recht geben musste, hatte er keine Nerven für Witze dieser Art - schon gar nicht, als ihm Louis' verunsicherter Blick auffiel, der förmlich zu schreien schien, dass er sicher war, der Kuss sei nur ein betrunkener Ausrutscher gewesen.

Harry wusste, dass er sich dringend mit ihm unterhalten und die ganze Sache klarstellen musste.

Denn es war kein betrunkener Ausrutscher gewesen.

Aber was war es dann?

Wie sollte er etwas erklären, das er selbst nicht verstand?

Louis bemerkte ebenfalls, dass Harry seltsam zurückhaltend und nachdenklich war. Er sprach kaum ein Wort und schien so sehr in seine Gedankenwelt vertieft zu sein, dass er von seiner Umgebung kaum etwas mitbekam.

Das konnte man ihm nicht verübeln.

Immerhin hatte er am gestrigen Abend seine Frau betrogen - mit ihm.

Die Spannung zwischen den Männern war regelrecht greifbar.

So viele unausgesprochene Gedanken und Gefühle hingen in der Luft.

Louis fragte sich, ob Harry den Kuss bereute - und gleichzeitig war er sich darüber im Klaren, dass er das nur herausfinden konnte, wenn er mit ihm darüber sprach.

Louis, der sonst so souverän war, fühlte sich plötzlich überhaupt nicht mehr selbstsicher.

Stattdessen war er nervös und spürte sein Herz aufgeregt in seiner Brust pochen.

Als sie schließlich am Kloster ankamen, konnte Harry sich kaum auf das konzentrieren, was Liam ihnen erzählte.

Sie betraten das imposante Gebäude und wurden von den Mönchen freundlich empfangen.

Der Hauptsaal des Klosters war beeindruckend, mit seinen hohen Decken und Wänden.

Sie waren mit Bunden Wandmalereien geschmückt, die Szenen aus dem Leben Buddhas darstellten.

„Willkommen im Kloster von Tengboche", sagte ein älterer Mönch mit einem warmen Lächeln auf den Lippen. „Wir freuen uns, euch zu einer traditionellen Puja-Zeremonie zu empfangen, die den Bergsteigern Glück und Schutz bringen soll."

Die Männer ließen sich auf den bereits vorbereiteten Matten nieder und wurden von den Mönchen angewiesen, zu entspannen und sich auf die Zeremonie einzulassen.

Der Duft von Räucherstäbchen erfüllte den Raum und schuf eine beruhigende Atmosphäre.

„Schließt eure Augen und fokussiert euch auf euren Atem", wies der Mönch die Gruppe an. „Lasst alle Sorgen los und öffnet euer Herz für den Segen."

Wenn das nur so einfach wäre..., dachte Harry bei sich.

Die Zeremonie begann mit dem Rezitieren eines Mantras.

Die tiefen, rhythmischen Klänge der Gebete erfüllten den Raum.

Die Mönche schwenkten Weihrauchgefäße und verteilten heiliges Wasser, das symbolisch für Reinigung und Segnung stand.

Mit Ehrfurcht beobachtete die Gruppe, wie die Mönche kompliziert aussehende Handgesten ausführten, die sich Mudras nannten und heilige Symbole in die Luft zeichneten.

Ein Mönch hielt eine Schale mit Reis und Butterlampen, die er segnete und vor den Männern platzierte.

„Diese Opfergaben sind ein Symbol für Frieden und Wohlstand", erklärte er. „Möge eure Reise sicher und gesegnet sein."

Schließlich segnete er jeden der Männer einzeln.

Ein anderer Mönch trat vor und legte Harry die Hände auf den Kopf.

Er zuckte zusammen, im ersten Moment erschrocken, hatte er damit doch gar nicht gerechnet.

Es war seine erste Zeremonie dieser Art. Eigentlich hatte er gar keine Ahnung gehabt, was auf ihn zukommen würde.

Der Mönch begann, ein persönliches Gebet zu sprechen und band ihm eine kleine, rote Schutzschnur um das Handgelenk, die als Glücksbringer dienen sollte.

Die gleiche Prozedur wiederholte er auch bei Niall, Louis und Liam.

„Möge dieser Talisman euch auf eurer Reise schützen und euch Kraft geben", sagte er, als er sich wieder vor die Teilnehmer stellte.

Zum Abschluss der Zeremonie knieten alle Teilnehmer zusammen und sprachen ein gemeinsames Gebet.

Die Atmosphäre war feierlich und die Gruppe fühlte eine tiefe Verbindung zueinander.

Louis hatte das Gefühl, dass seine rasenden Gedanken sich für einen kleinen Moment beruhigten. Trotz allem konnte er seinen Blick nicht von Harry nehmen, dessen Gesicht er im Halbdunkel des Klosterraumes kaum ausmachen konnte.

Lediglich Niall saß zwischen ihnen. Der junge Arzt schien vertieft in die Zeremonie zu sein, während Harry's Blick unruhig hin und her wanderte.

„Mögen die Götter euch auf eurem Weg begleiten und beschützen", intonierte der leitende Mönch und riss Louis somit aus seinen Gedanken. „Geht in Frieden."

Auf dem Rückweg trottete Harry ein kleines Stück hinter der Gruppe her und schien tief in seine Gedanken versunken zu sein.

Während Louis und Liam vorausgingen, nutzte Niall die Gelegenheit zu einem Gespräch mit seinem Freund.

„Das war wirklich etwas Besonderes", sagte er in Bezug auf die Zeremonie im Kloster.

Harry nickte. „Allerdings", pflichtete er ihm bei. „Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber das hat es definitiv übertroffen."

Ein Lächeln fand sich auf Niall's Lippen. „Du hast dich ziemlich erschrocken, als der Mönch die die Hände auf den Kopf gelegt hat."

Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Dir entgeht aber auch wirklich gar nichts."

Es war schon immer so gewesen.

Niall hatte ein sehr ausgeprägtes Gespür für die Menschen um sich herum, besonders für diejenige, die ihm nahestanden.

Vielleicht war das einer der Gründe, weshalb er unbedingt Medizin hatte studieren wollen. Schon als Kind war das sein großer Traum gewesen, und entgegen der Erwartungen vieler Menschen in seinem Umfeld hatte er das Studium durchgezogen und mit Bravour gemeistert.

Harry hatte immer an ihn geglaubt. Weil er ihn kannte.

Niall musste ihn nur ansehen, um zu wissen, ob etwas mit ihm nicht stimmte.

Als hätte er seine Gedanken gelesen, legte er seinen Kopf schief und sah Harry in die müden, aber noch immer smaragdgrün glänzenden Augen. „Was ist los?"

Ein Seufzen drängte sich aus seiner Brust. „Ich bin müde", log Harry und versuchte, dem Thema aus dem Weg zu gehen.

Wie zu erwarten, ließ Niall allerdings nicht locker. „Hast du dich mit Louis gestritten?"

Nun war Harry doch überrascht.

Er hob seinen Blick und sah seinen Freund fragend an. „Wie kommst du denn darauf?"

„Seht euch beide doch mal an. Das ist nicht zu übersehen", erwiderte er. „Ihr wart pausenlos zusammen unterwegs und seit heute Morgen sprecht ihr kein Wort mehr miteinander."

Harry wusste nicht, was er ihm sagen sollte.

Natürlich hatte er Recht. Mit allem, was er sagte.

Aber was hätte er ihm erzählen sollen?
Dass er ihren Bergführer geküsst hatte, kurz bevor sie dabei waren, den höchsten Berg der Welt zu besteigen, während Niall panische Angst vor jeglicher Art der Ablenkung hatte?

Er wollte seinen Freund nicht verunsichern, und vor allem wollte er sich nicht eingestehen, was gestern Abend zwischen Louis und ihm vorgefallen war.

Er war verheiratet, erwartete in wenigen Monaten sein erstes Kind - und er hatte nichts besseres zu tun, als auf einer Bergtour, die Violet ohnehin massiv missfallen war, einen Mann zu küssen.

Das schlechte Gewissen schien ihn innerlich förmlich zu zerreißen - und er hatte keine Ahnung, zu welcher Seite er sich mehr hingezogen fühlte.

Auch Liam sah Louis an, dass ihn etwas beschäftigte - im Gegensatz zu Niall konnte er sich langsam allerdings ausmalen, was es war.

„Worüber denkst du nach?", wollte er also von dem Gruppenleiter wissen.

Louis zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll..."

Liam presste die Lippen zusammen und sah seinen Freund und Kollegen mitfühlend an. „Es ist wegen Harry, nicht wahr?"

Louis hob den Blick, als hätte Liam ihm eine Ohrfeige gegeben. „Was?"

„Komm schon", erwiderte Liam, „Ich habe zwei gesunde Augen im Kopf. Ich kenne dich - und ich habe dich noch nie mit jemandem so erlebt."

„Wie erlebt?"

Liam suchte angestrengt nach den richtigen Worten. „So ... vertraut. Normalerweise wahrst du eine deutliche Distanz zu den Klienten. Dieses Mal ist es anders."

Louis atmete tief ein und wieder aus. „Ich weiß", gestand er also. „Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt tun soll."

Nachdenklich heftete Liam seinen Blick auf den Boden. In einer solchen Situation war guter Rat teuer.

„Habt ihr miteinander darüber geredet?"

„Nein."

„Aber?"

Louis überlegte einen Moment lang, ob er ihm die Wahrheit sagen sollte. Andererseits musste er sich darüber im Klaren sein, dass er die Gruppe so sicher wie möglich auf diesen verdammten Berg führen musste - und dafür war absolute Transparenz eine wichtige Voraussetzung.

Abgesehen von der Tatsache, dass Liam sein Freund war und er ihm vertraute. Nur war es dieses Mal beinahe so, als wollten die Worte einfach nicht aus ihm herauskommen.

Liam gab seinem Freund Zeit und versuchte nicht, ihn zu irgendwelchen Aussagen zu drängen. Erfahrungsgemäß führte das nur dazu, dass Louis dicht machte und überhaupt nichts mehr zu der Sache sagen wollte.

Als er schließlich seine Sprache wiederfand, schnellte Liam's Blick nach oben.

„Wir haben uns geküsst."

Nun fehlten Liam die Worte.

Das hatte er nicht erwartet.

Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt.

Er zog die Augenbrauen zusammen und hielt Louis an der Schulter zurück, der mit allen Mitteln versuchte, seinem Blick auszuweichen.

Als die beiden Männer schließlich zum Stehen kamen, sah Liam sich prüfend nach hinten um, um sicherzugehen, dass Harry und Niall außer Hörweite waren. „Willst du mich auf den Arm nehmen?"

„Nein", antwortete Louis gereizt und trat einen Schritt zurück. „Wir haben gestern einfach zu viel getrunken. Das ist alles."

Liam seufzte verzweifelt auf. „Louis", appellierte er an seinen Kollegen, „Du weißt doch, dass das nicht geht. Wir müssen uns alle vier zu einhundert Prozent auf den Auf- und Abstieg konzentrieren können. Wie soll das bitte funktionieren, wenn du etwas mit einem verheirateten Mann anfängst, dessen Frau hochschwanger ist? Keiner von euch beiden wird auch nur einen klaren Gedanken fassen können - schon gar nicht, wenn wir in noch größeren Höhen unterwegs sind."

Obwohl Louis es ungern zugab, musste er Liam Recht geben.

Auch, wenn es sich in diesem Moment nicht unbedingt danach anhörte, wollte er ihn nur vor möglichen Gefahren schützen. Ihn und die restlichen Teilnehmer der Expedition.

In all den Jahren war es Louis immer gelungen, absolute Konzentration an den Tag zu legen. Noch nie hatte ihn etwas dermaßen abgelenkt und aus dem Konzept gebracht.

Jetzt allerdings schien er überhaupt nicht mehr bei der Sache zu sein, und das war gefährlich.

Das wusste er selbst.

„Ich habe dich nicht mehr so gesehen, seit..."

Liam unterbrach sich selbst.

Doch Louis musste den Rest des Satzes nicht hören, um zu wissen, was meinte.

„Schon klar", antwortete er und verdrehte die Augen. „Seit Nick, ich weiß. Aber für seinen Tod war doch kein kleiner Moment der Unachtsamkeit verantwortlich. Die Lawine wäre auch bei größter Vorsicht abgegangen, ganz egal, was er getan hätte."

„Das meine ich doch gar nicht", entgegnete Liam. „Ich will dir damit nur sagen, dass du auf dich aufpassen sollst. Du bist verliebt, und das wäre unter anderen Umständen etwas wirklich Schönes - aber das ist der falsche Ort und die falsche Zeit. In ein paar Tagen werden wir das Basislager erreichen und dann den Mount Everest besteigen. Du brauchst deine ganze Kraft für diese Expedition, ganz egal, wie oft du schon da oben warst. Außerdem ist Harry verheiratet und seine Frau ist schwanger, verdammt; das kann nicht gut ausgehen, Louis, und das weißt du."

Liam konnte Louis verstehen. Irgendwie.

Was er nicht verstehen konnte, war Harry - war wirklich der Alkohol Schuld an diesem Kuss gewesen?

Oder waren von seiner Seite ebenfalls Gefühle da, die er nicht mehr länger hatte zurückhalten können?

In beiden Fällen wäre die Situation alles andere als rosig - ganz abgesehen davon, dass Liam sich nicht vorstellen konnte, dass der Alkohol zu einem Kuss geführt hätte, wenn nicht vorher bereits Emotionen vorhanden gewesen waren.

„Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, Liam", antwortete Louis irgendwann. „Ich weiß, wie das aussieht. Aber ich habe keine Ahnung, was ich jetzt tun soll."
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Hallo meine Lieben🤍
Na, war euer Wochenende schön?:)
Bin gespannt, was ihr zu dem Kapitel sagt.🥰

All the love,
Helena xx

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