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13. Eine Packung Valium

Die Sonne ging langsam über den Bergen auf und die Stadt erwachte zum Leben.

Harry war es irgendwie schwerer gefallen als sonst, aus dem Bett zu kommen.

Eigentlich war er kein Mensch, der morgens lang im Bett liegen blieb.

An diesem Morgen allerdings fühlte er sich noch immer müde, als die Gruppe zusammen beim Frühstück saß.

Sie tranken tibetischen Buttertee und aßen Tsumpa, das aus geröstetem Gerstenmehl bestand.

Während des Frühstücks besprachen sie ihre Pläne für den Tag, denn sie wollten das Everest View Hotel besuchen und dort übernachten.

„Ihr werdet den Ausblick lieben", versicherte Liam und konnte es selbst kaum erwarten, die Wanderung hinter sich zu bringen.

Harry und Louis saßen einander gegenüber.

Ihre Blicke trafen sich immer wieder und sie spürten beide eine wachsende, aber noch nicht ausgesprochene Verbindung.

Harry konnte seine Empfindungen nicht einordnen und fühlte sich zunehmend durcheinander.

Niall schnipste mit den Fingern vor dem Gesicht seines Freundes. „Hast du mir überhaupt zugehört?"

Harry zuckte zusammen und sah Niall entschuldigend an. „Nein, tut mir leid..."

„Ich habe dich gefragt, warum du so ein langes Gesicht ziehst", wiederholte dieser schließlich und trank seinen Tee aus.

Harry zuckte die Schultern. „Ich bin müde."

Ein aufmunterndes Lächeln legte sich auf Liam's Lippen. „Das wird sicher gleich besser, wenn wir losgehen."

Harry nickte und leerte seine Tasse ebenfalls. „Seid ihr soweit?"

Die restlichen drei Männer nickten, und so schnürten sie ihre Stiefel und traten die bevorstehende Wanderung an.

Liam hatte Recht gehabt.

Die frische Bergluft belebte Harry tatsächlich, während es leicht bergauf in die gleiche Richtung ging, in der das Museum gelegen hatte.

Sie verließen Namche Bazaar und folgten dem gut markierten Pfad.

Der Weg führte sie durch malerische Landschaften, vorbei an kleinen Dörfern, Rhododendronwäldern und steilen Hängen.

Unterwegs erzählten sie sich Geschichten und tauschten Erlebnisse aus, unterhielten sich über die technischen Aspekte des Aufstiegs und lachten miteinander.

Louis stellte beruhigt fest, dass die Dynamik in der kleinen Gruppe außerordentlich gut war.

Schließlich blickte er zu Harry, der etwas blass im Gesicht war. „Hast du dich schon an die Höhe gewöhnt?", hakte er nach.

„Ja, es geht besser", antwortete Harry. „Ich glaube, der Buttertee hat tatsächlich geholfen. Anfangs war ich skeptisch, aber jetzt..."

Louis konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen. „Ja, der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig", gab er zu. „Aber er ist Teil der Kultur."

Auf halber Strecke hielten sie schließlich an einem kleinen Dorf an, wo sie eine kurze Pause einlegten.

Harry leerte eine der kleinen Wasserflaschen in einem Zug.

Niall sah seinen Freund verblüfft an. „Na, wenn das mal keine Rekordgeschwindigkeit war."

Sein Freund atmete ein paar Mal tief durch. „Ist dir auch so warm?"

„Es geht", antwortete Niall und legte ihm fürsorglich eine Hand auf die Schulter. „Du solltest dich hinsetzen."

Harry verdrehte entnervt die Augen. „Schon klar", gab er zurück, „Wie gut, dass ich meinen persönlichen Doktor dabeihabe."

„Ja, nicht wahr?", zwinkerte Niall und reichte ihm eine weitere Wasserflasche, als er sich auf einen Stein am Wegrand setzte und den Wind genoss, der sanft sein Gesicht streichelte.

„Gut", kommentierte Niall. „Und jetzt trink."

Harry griff nach der Wasserflasche und sah Niall provokativ fragend an. „Willst du mir vielleicht noch Babybrei füttern und mir die Flasche aufmachen, oder glaubst du, das schaffe ich ausnahmsweise alleine?"

„Nein Danke, das ist bald deine Aufgabe", gab er zur Antwort und nahm sich ebenfalls eine Wasserflasche. „Und jetzt sei nicht so zickig."

Ein kleiner Anflug von schlechtem Gewissen machte sich dann doch in Harry breit.

Er hatte ja Recht.

Seine schlechte Laune war kaum zu übersehen.

Wenn er doch nur besser geschlafen hätte.

Aber irgendwie war er letzte Nacht ruhelos gewesen.

Ein alter Sherpa, der in der Nähe saß, wurde auf die Gruppe aufmerksam. „Braucht ihr Hilfe?"

Louis drehte sich zu ihm um und winkte dankend ab. „Wir machen nur eine kleine Pause."

„Wo wollt ihr denn hin?"

„Zum Everest View Hotel", antwortete Liam und verstaute seine Wasserfalsche in seinem Rucksack. „Und danach weiter Richtung Basislager."

Sichtlich überrascht blickte der ältere Mann die Gruppe an und strich sich eine Strähne des dunklen Haares aus dem Gesicht. „Ihr wollt im Winter zum Gipfel?"

Liam nickte. „Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter auch passen wird."

Der Fremde pfiff durch die Zähne. „Ganz schön mutig."

Wenn nicht lebensmüde, dachte Niall bei sich.

Wieder einmal fragte er sich, weshalb er sich auf diese Waghalsige Angelegenheit überhaupt eingelassen hatte.

Aber dann warf er wieder einen Blick zu Harry, wie er die Höhe leicht spürte und es selbst noch nicht einmal bemerkte.

Vermutlich war es gar keine schlechte Idee gewesen, ihn nicht allein auf den höchsten Berg der Welt klettern zu lassen.

Der Sherpa erzählte der Gruppe von der spirituellen Bedeutung, die die Berge für sie hatten und von der Wichtigkeit des Respektes gegenüber der Natur.

Fasziniert lauschten sie seinen Erzählungen.

„Die Berge sind für uns heilig", schloss er sie schließlich ab, „Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur und wir respektieren sie zutiefst."

Louis lächelte. „Das ist eine schöne Vorstellung", sagte er, „Es gibt so viel, was wir davon lernen können."

Der Bergführer fand es immer wieder faszinierend, sich mit den Einheimischen im Himalaya zu unterhalten.

Ihre Kultur war so ganz anders als ihre eigene. Und doch gab es trotz aller Unterschiede immer eine gemeinsame Ebene, auf der man sich gegenseitig verstehen konnte.

Während sie ihren Weg schließlich fortsetzten, schlugen Niall und Liam ein etwas schnelleres Tempo an, um früher beim Hotel zu sein.

Louis passte sich an Harry's Geschwindigkeit an, der heute keinen ganz so guten Tag zu haben schien.

Er fragte sich, ob das etwas mit ihm oder ihrem gestrigen Gespräch zu tun hatte.

So nutzte er die Gelegenheit, sich mit ihm zu unterhalten.

„Ist alles in Ordnung?", erkundigte er sich.

Harry sah ihn verwundert an. „Natürlich, wieso fragst du?"

„Du wirkst etwas ... verstimmt", merkte Louis schließlich an und versuchte, sich auf die Wanderung zu konzentrieren, anstatt mit seinen Gedanken ständig woanders zu sein.

Harry seufzte. „Ich habe einfach schlecht geschlafen."

„Geht es dir nicht gut?"

„Doch", antwortete Harry. „Ich war einfach etwas unruhig. Vielleicht hätte ich mich gestern Abend einfach nicht so aufregen sollen."

Louis sah seinen Expeditionsteilnehmer mit einem warmen Blick in den Augen an. „Du solltest dich auf einer Everest-Tour generell nicht zu sehr aufregen."

Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Hast du irgendetwas, was dagegen hilft?", wollte er von ihm wissen. „Eine Packung Valium oder so?"

Nun kicherte auch Louis laut los. „Ich weiß nicht, ob Valium in diesen Höhen so eine gute Idee ist", antwortete er, „Eine ganze Packung halte ich für grob fahrlässig."

„Schade", scherzte Harry, „Dann muss ich wohl doch irgendwie selbst lernen, mich nicht so in die Dinge hineinzusteigern."

„Das wäre von Vorteil", stimmte Louis ihm zu. „Aber das sind Dinge, die ich auch erst mit der Zeit gelernt habe."

Harry's Gesichtsausdruck wurde wieder ernster. „Wie?"

Louis dachte einen Moment lang nach und zuckte schließlich die Schultern. „Versuch einfach, dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren", riet er. „Du kannst nicht mehr ändern, was in der Vergangenheit passiert ist. Das Einzige, was du beeinflussen kannst, ist die Gegenwart - konzentriere dich auf den Boden unter deinen Füßen und auf die Reaktion deines Körpers, wenn du in größere Höhen aufsteigst. Lass ihm die Zeit, die er braucht. Hab immer dein Ziel vor Augen, aber sei dir bewusst darüber, dass du es nur Schritt für Schritt erreichen kannst - mit den Schritten, die du jetzt machst."

Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden Männern.

Harry wunderte sich über die vielen Dinge, die Louis zu wissen schien und die Tatsache, dass er zu jeder Zeit zu wissen schien, was man gerade hören musste.

Eine Art tiefer Ruhe stellte sich in ihm ein, während er Louis dabei beobachtete, wie er ein Bein vor das andere setzte.

Irgendetwas an ihm schien ihm die Zuversicht zu geben, dass am Ende alles gut werden würde.

Kurz vor dem Everest View Hotel kamen sie an dem Aussichtspunkt vorbei, den sie vor wenigen Tagen frühmorgens besucht hatten.

Von dort aus hatten sie einen weitreichenden, spektakulären Blick auf die Gebirgskette, die vor ihnen lag.

Diese Aussicht ließ sie für einen Moment lang schweigend dastehen.

Harry konnte kaum glauben, dass er den weiten Weg auf sich nehmen würde, um den ganzen Berg, so wie er hier vor ihm lag, zu besteigen.

Bis zum Basislager war es nicht mehr allzu weit.

„Das ist ... unglaublich", flüsterte er schließlich und beobachtete die Mittagssonne, die das Gebirge in gleißendes Licht tauchte.

Louis nickte. „Es ist, als könnte man die ganze Welt von hier oben sehen."

Harry, überwältigt von der Schönheit dieses Anblickes, spürte den Impuls, nach Louis' Hand zu greifen.

Er verstand ihn nicht, und doch folgte er ihm im ersten Moment jedoch - und zog seine Hand im letzten Moment zurück an seinen Körper.

Deshalb streiften ihre Hände sich lediglich; die Berührung war sanft, doch sie löste starke Gefühle in beiden Männern aus.

Harry spürte das erste Mal, dass da etwas wie Zuneigung Louis gegenüber in seinem Inneren war.

Zum ersten Mal fragte er sich, ob es sein konnte, dass er etwas ähnliches wie ... romantische Gefühle dem Expeditionsleiter gegenüber hegte.

Dann allerdings schüttelte er den Kopf und versuchte, sich diese lächerlichen Gedanken aus dem Kopf zu schlagen.

Er war noch nie in einen Mann verliebt gewesen.

Außerdem war er verheiratet und erwartete in wenigen Monaten ein Kind mit seiner Frau.

Vermutlich war er einfach nur durcheinander und versuchte, sich an irgendetwas zu klammern, was ihm etwas Halt geben konnte.

Hier, mitten im Himalaya, tausende Kilometer entfernt von seiner gewohnten Umgebung.

Andererseits ... Hatte ihm das noch nie etwas ausgemacht.

Louis konnte es ebenfalls spüren.

Diese Anziehung zwischen ihnen, die nicht abzustreiten war.

Ein kleiner Funken, der zwischen ihnen entstanden war.

Doch er wusste, dass er sich mit diesen Gedanken nicht weiter würde beschäftigen können. Harry war verheiratet. Er erwartete sein erstes Kind und hegte vermutlich nicht im Geringsten irgendwelche ähnlichen Empfindungen für ihn.

Er musste sie einfach herunterschlucken und hoffen, dass das Gehirngespinst von alleine wieder verschwinden würde.

Mehr konnte er nicht tun.

Als sie das Everest View Hotel schließlich erreichten, waren Niall und Liam bereits dort, um einen schönen Platz auf der Terrasse mit Blick auf die Berge zu reservieren.

Harry konnte kaum fassen, was von dort aus zu sehen war. Er konnte seinen Blick kaum lösen.

„Ich kann gar nicht glauben, dass wir endlich hier sind", sagte er zu Niall, während er sich niederließ.

Sein bester Freund lächelte ihn stolz an. „Es ist wirklich wunderschön", musste er ihm zustimmen. „Sieh dir nur die schneebedeckten Gipfel an. Wie stolz sie in die Höhe ragen..."

Harry's Herz begann plötzlich, schneller zu schlagen.

Hier fühlte er sich wohl.

Die Berge übten eine ganz besondere Faszination auf ihn aus und er konnte sich deren Wirkung einfach nicht entziehen.

Es war, als hätte er noch nie etwas anderes getan.

Bevor die Männer eincheckten genossen sie also einen Moment lang die Ruhe, tranken eine Tasse Tee und genossen die Aussicht.

„Ihr habt etwas verpasst", sagte Liam schließlich irgendwann. „Der Ausblick ist von hier noch besser."

Louis lachte. „Wir haben es genossen, uns Zeit zu lassen."

Harry ging der Moment am Aussichtspunkt nicht mehr aus dem Kopf.

Ständig fragte er sich, ob zwischen Louis und ihm vielleicht eine tiefere Bindung war, denn er hatte diese Gefühle zum ersten Mal.

Er kannte sie nicht.

Nicht in dieser Intensität.

Und schon gar nicht einem Mann gegenüber.

Nicht, dass er das schlimm gefunden hätte - wäre er nicht verheiratet gewesen, mit einer Frau, die sein Kind erwartete.

Beim Abendessen sprachen Niall und Liam über die Eindrücke des Tages, während Harry und Louis etwas schweigsamer waren. Ihre Gedanken kreisten noch immer um den Moment, den sie am Aussichtspunkt geteilt hatten.

„Was für ein Tag", sagte Liam begeistert. „Diese wunderschöne Wanderung und dann dieser Ausblick - es ist wirklich unvergesslich."

Niall nickte zustimmend. „Und wir haben noch so viel vor uns."
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Hallo meine Lieben und einen wunderschönen Sonntagabend.🤍
Ich bin wieder zurück in Wien und bin unendlich froh darüber😅
Was denkt ihr, wie es weitergehen wird?

All the love,
Helena xx

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