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Kapitel 3

Malia

Es hat nicht lange gedauert, mich in der WG mit Joris einzuleben. Er war ein guter Mitbewohner, der alle meine Regeln und Grenzen achtete und akzeptierte, fast schon penibel genau. Wir hatten im Laufe einer Woche eine Routine entwickelt, die trotz unserer unterschiedlichen Leben funktionierte.

Während meines nachts stattfand, arbeitete Joris tagsüber und verschwand nach unserem gemeinsamen Abendessen und Gesprächen in seinem Zimmer, aus dem er erst morgens wieder herauskam, obwohl ich immer wieder Geräusche daraus hervordringen hörte, die nicht darauf hindeuteten, dass er schlief.

Ich war furchtbar neugierig darauf, was er dort trieb, doch genau wie er meine Privatsphäre achtete, achtete ich seine, obwohl er gesagt hatte, ich könne jederzeit zu ihm kommen.
Stattdessen lenkte ich mich mit Programmieren oder Lesen ab und vertrieb mir damit meine Zeit. Doch heute würde Flora zu mir kommen, die ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte, seit ich aus unserer WG ausgezogen war.

Als hätte sie gespürt, dass ich an sie dachte, klingelte es an der Tür. Ich erhob mich von der Couch, stürmte zur Tür und riss sie auf.

»Endlich! Ich habe schon-«

Stille. Vor der Tür stand nicht Flora, sondern Jake. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und er beugte sich zu mir herunter.

»Malia. Nett, dich wiederzusehen, aber so viel Überschwang wäre gar nicht nötig gewesen«, flüsterte er in mein Ohr, während ein Schauer über meinen Rücken lief.

Denn Jake strahlte in diesem Moment etwas Gefährliches, wenn nicht sogar Grausames aus, und ich glaubte, leise Stimmen zu hören, die vor Qualen schrien.
Doch Joris unterbrach den Moment, bevor ich genauer darauf eingehen konnte.

»Jake«, hörte ich seine Stimme energisch durch den Flur peitschen. So eine Autorität hatte ich noch nie gehört, und sein bester Freund zuckte sofort von mir zurück.

»Du weißt, ich musste das tun, Mann«, grinste er amüsiert und ging an mir vorbei zu Joris. »Und jetzt komm. Du weißt, wir haben zu tun.

Joris schaute mir einen Moment in die Augen, wie, um sich zu vergewissern, dass es mir gut ging, dann folgte er Jake in sein Zimmer und ließ mich verwirrt im Flur alleine.
Wieso hatte er mir nicht erzählt, dass sein Freund heute vorbeikommen würde? Wobei ich ihm auch nicht gesagt hatte, dass Flora heute Abend herkommen würde, also waren wir wohl quitt.

»Malia«, hörte ich in diesem Moment auch schon ihre Stimme und unwillkürlich schaute ich auf.

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich meine beste Freundin fest umarmte. Es war ungewöhnlich, dass wir uns so lange nicht sahen, vor allem, weil wir die letzten drei Jahre gemeinsam in einer WG gewohnt hatten.

»Schön dich zu sehen«, murmelte ich in ihre Schulter und sie lächelte ebenfalls.

»Und er hat wirklich eine Kiste mit Periodenartikeln in dein Badezimmer gestellt«, fragte Flora aufgeregt und stützte ihr Gesicht in ihre Hände, um mich besser ansehen zu können. Ich blickte zu ihr auf, und schmunzelte, als ich das aufgeregte Leuchten in ihren Augen bemerkte.

»Ja, habe ich doch gesagt. Und trotzdem – ich reagiere auf ihn, Flora. Stark. Dabei hat er bisher nichts getan, was auch nur im Ansatz schlecht war.«

Flora sah mich an und nickte nachdenklich.
»Du weißt - das könnte alles nur Fassade sein. Menschen tragen ihr wahres Ich nicht unbedingt nach außen Malia. Du bist das beste Beispiel.«
Ihr Augen wurden dunkler, besorgt musterte sie mich.

»Wie geht es dir damit, dass es wieder angefangen hat?«

Ich schluckte und musste den Blick abwenden, weil ich die Sorge in ihrem Blick nicht ertragen konnte. Flora war die Einzige in meinem neuen Leben, die wusste, wie es mir wirklich ging. Und das nur, weil sie dabei gewesen war, als meine Welt vor drei Jahren auseinandergebrochen war.

»Du weißt selbst, wie es mir geht«, brachte ich erstickt hervor. Nicht gut. Natürlich ging es mir nicht gut. Es würde mir nie wieder gut gehen, dessen war ich mir schon lange bewusst.
Die Bürde, die ich tragen musste, war viel zu schwer für mich, und obwohl ich mich ihr scheinbar entzogen hatte, verfolgte sie mich natürlich weiterhin.

Meine beste Freundin rutschte vom Bett neben mich auf den Boden und schlang ihre Arme um mich.

»Malia, bleib bei mir. Es war nicht deine Schuld, und das weißt du ganz genau.«

Tränen füllten meine Augen und erstickt schluchzte ich auf. Ich hasste es. Hasste, dass ich nicht an meine Schwester denken konnte, ohne dass Schuldgefühle mich überschwemmten. Hasste es, dass Flora wusste, wie es in mir aussah, und dass ich bei ihr nicht einfach so tun konnte, als ob es mir gut ging. Hasste es, dass mich alles an Josy erinnerte und ich immer noch nicht in den blauen Himmel schauen konnte, ohne zusammenzubrechen, weil er mich an ihre toten, leeren Augen erinnerte.

Doch Flora war in diesem Moment hier, bei mir, und fing mich auf, als ich zu Weinen begann. Den Schmerz übernehmen ließ, der seit drei Jahren in mir schlummerte, und jetzt wegen Joris an die Oberfläche brach.

Sie murmelte beruhigende Worte, die kaum gegen das Rauschen in meinen Ohren ankamen, und doch half alleine ihre Anwesenheit. Sie wusste, wie es mir ging. An dem Tag war schließlich nicht nur meine Schwester, sondern auch ihre Freundin gestorben.

Sie ging anders mit dem Verlust um als ich, verschloss ihre Gefühle nicht, sondern hatte eine Therapie begonnen und sich sogar schon erneut verliebt. Und ich gönnte ihr das Glück von ganzem Herzen, und doch war ich neidisch.

Denn anders als bei mir tat ihr Josys Verlust nur seelisch weh. Mich erinnerte auch noch mein Körper daran, der, seit dem ersten Filmeabend mit Joris einen intensiven Schmerz abstrahlte, wenn ich ihm zu nahekam.

Dass meine Verdrängungsmethoden nicht mehr funktionierten, lag ganz alleine an ihm. Er hatte schließlich etwas so Böses getan, dass mein Blut in Wallung brachte, obwohl ich die letzten zwei Jahre gelernt hatte, es ruhig zu halten. Immer.

Das, was Joris getan hatte, musste schlimmer sein, als Mord. Mein Wille war stark genug geworden, um meine Kräfte größtenteils zu verschließen – nur die schlimmsten Menschen konnten diese Mauer noch durchdringen.
Doch ich hatte der ganzen Jagd schon vor zwei Jahren den Rücken gekehrt und war nicht bereit, jetzt dazu zurückzukehren. Egal, wie sehr das Schicksal anscheinend Joris Tod wollte.

Die eigentliche Frage war jetzt, ob ich es aushalten würde, mit ihm zusammenzuleben.

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