Escape Room
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Man könnte mich durchaus als engstirnig abstempeln – schließlich lasse ich mich regelmäßig dazu überreden, an den absurdesten Aktionen teilzunehmen. So auch am vergangenen Wochenende! Da hatte mein Arbeitskollege mal wieder eine „geniale" Idee: Er buchte für uns einen Escape-Room für den Samstagabend. Oh, wie aufregend! Anstatt gemütlich auf der Couch zu sitzen und Netflix zu schauen, durfte ich also mit meinem Kollegen versuchen, aus einem Raum voller Rätsel und merkwürdiger Utensilien zu entkommen. Was könnte da schon schiefgehen?
Aber ich will mich erstmal vorstellen. Mein Name ist Stefan und ich arbeite im Büro einer großen Firma. Eigentlich dachte ich, dass ich mit meiner forschen Art meine Ruhe haben würde. Doch ein Kollege -Ben- sah das scheinbar etwas anders.
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Alleine deswegen hätte ich vorsichtig sein sollen, besonders weil gerade dieser Kollege nicht still sitzen kann. Manchmal wünschte ich, er würde Medikamente gegen sein hyperaktives Verhalten nehmen. Denn sein Kaffee- und Energy-Drink-Konsum machte ihn – sagen wir – dezent anstrengend. Er rollte permanent mit seinem Schreibtischstuhl zu mir rüber und fragte mich Dinge, meist irgendetwas Belangloses, wie:
"Wie ist denn das Wetter heute?"
Augenrollend und sichtlich genervt, sah ich ihn an, doch ihn schein das nur zu amüsieren.
"Ben, dort hinten ist ein Fenster, guck doch raus!"
Doch es sollte nicht lange halten, bis er erneut angerollt kam:
"Ich habe einen neuen Energy-Drink, willst du einen Schluck?"
"Alter, das merkt man. Erst dein dreifacher 'Latte-Macchiato-Einlauf' noch vor der Arbeit, und dann pfeifst du dir noch dieses Energy-Gedöns rein. Dann ist es auch kein Wunder, dass du hier wie ein Duracell-Hase auf LSD-Trip durch die Gegend läufst ... äh, rollst!"
Gab ich ihm zu verstehen. Sichtlich belustigt rollte er von dannen.
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Das ging jeden Tag so, irgendwie schien er meine Art zu mögen. Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich ihm lieber Baldrianwurzel oder Opium zuführen oder in seinen Kaffee mischen sollte.
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So auch diesen einen Tag, ich war noch nie in einem "Escape-Room". Dieser schien eine TV-Serie zum Vorbild zu haben. Denn die Website verriet, dass letzte Woche ein anderes Thema dran war. Doch scheinbar haben sie sich die Lizenz gewisser Filme und Bücher nicht eingekauft. So wurde aus dem Harry Potter Event, ein Harry Otter. Werden Harry, Hörmine und Don, einen Weg aus der Kammer des Fürchtens finden? - Stand im Untertitel. Es wirkt fast schon lustig, wie die Namen entfremdet wurden, um einer Klage zu entgehen. Ich frage mich, wie uns Dumbledoor, den Weg zu Gleis 7 5/8 weisen würde.
Egal. Diese Woche war Supernatural dran, dass auch entfremdet wurde. Supernatürlich - Übernatürlich, quasi auf deutsch. Ich musste es tatsächlich zweimal lesen. Doch der Untertitel stellte alles richtig: Werden Sam und Dean Worcester den Weg aus der Hölle finden? Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich mein Grillbesteck zur Worcester Sauce mitbringen sollte.
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Dann kam dieser besagte Samstag und wir saßen noch im Büro - Monatsabschluss. Ich hörte bereits den Stuhl auf mich zu rollen.
"Ich hab eine Idee!"
Trillerte es mir quietschfidel entgegen.
"Was wäre, wenn wir vorher ins 'Rattenloch' gehen?"
Das 'Rattenloch' hatte nichts mit diesen vierbeinigen Getier zu tun. Auch wenn man meinen könnte, dort tatsächlich Ratten zu finden, zumindest zu später Stunde. Denn dort wird allerlei Hochprozentiges ausgeschenkt, dass manche Menschen zu eben solches Getier mutieren lässt. Er wollte mich also in eine Bar schleppen.
"Ach komm schon, nur ein Feierabendbier, danach können wir direkt in den Escape-Room!"
Eigentlich hätte es mir eine Lehre sein sollen, dass das keine so gute Idee sein würde. Doch bevor ich es ablehnen konnte, lud er mich ein.
"Geht auch auf mich! Ich freu mich schon!"
Ich konnte nicht antworten, so schnell wie er zurück an seinen Schreibtisch rollte. Cleverer Schachzug, dachte ich nur. Vielleicht hatte er sich auch in die Serie "reingesehen" und ist bereits im Trickster-Modus. Ich würde es erfahren, denn in zwei Stunden ist es 14:00, dann haben wir Feierabend.
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Ich zuckte zusammen, als mir ein ohrenbetäubender Handyklingelton entgegen schallte. Ben hatte tatsächlich den Handywecker gestellt, doch als ich in die Ecke meines Monitors sah, stand dort 13:55. Doch scheinbar wird dieses Mysterium im nächsten Moment aufgeklärt, ich hörte seinen Stuhl auf mich zu rollen.
"Schnell, schnell, Arbeit speichern und abschließen. Um 14:00 verlassen wir den Laden hier!"
Äußerst genervt, sah ich ihn an. Ich bereute jetzt schon, dass er mich dazu überred..., nein überrollt hat. Doch die Tickets waren bezahlt, Sodom und Gomorra, jetzt mussten wir da durch. Doch die zuvor beschriebene Kneipe musste ich auch noch überstehen.
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Der Nachteil in der Innenstadt war, dass man überall schnell hin kam, sogar zu Fuß. Keine Möglichkeit, den ewig quasselnden und total überdrehten Kollegen auch nur fünf Minuten loszuwerden. Während ich geradeaus, auf dem direkten Weg zur Kneipe unterwegs war, hüpfte Ben um mich herum. Fast kam es mir vor, als wären wir bei einer Aufführung vom Schwanensee und er wäre der Hauptdarsteller, der singend und tanzend um mich herum sprang. Während ich wie ein ewig grimmiger Heisenberg, einfach immer weiter geradeaus lief. Von den Konversationen ganz zu schweigen:
"Was willst du denn gleich trinken? Auch was essen? Sie haben auch Cocktails! Du musst mal einen probieren, die sollen da richtig gut sein!"
"Aha!"
War meine vielsagende Antwort, doch es wäre egal, was ich verlauten lasse. Die 7 Energy-Drinks zeigen bei ihm Wirkung, dass es mir vorkam, als würde ich neben Axel Foley laufen. Doch mein Kaffee-Konsum schien dagegen eher die gegenteilige Wirkung zu haben. Schließlich war es egal, was ich sage, es kam nicht wirklich bei ihm an. Er redete immer weiter, dass es mir manchmal vorkam, dass sich seine Stimme förmlich überschlägt.
Ich atmete tief durch, als wir die Kneipe erreichten. Doch das 'Rattenloch' machte seinem Namen alle Ehre. Es war dunkel, von außen konnte man kaum ein Licht brennen sehen. Doch der Laden schien sogar um 14:43 gut gefüllt zu sein. Bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel.
Heute ist Samstag!!!
Und das hier war eine Sports-Bar, das heißt, sie übertragen hier Fussball. Ich schüttelte den Kopf und fragte mich, welche Prüfungen Chuck, oder wie der "Gott" in Supernatural hieß, für mich noch bereit halten würde. Ja, ich hatte mich über diese Serie informiert, Engel, Teufel, Dämonen und mittendrin zwei Brüder, die ihren Vater suchen. Sollen sie ihn doch anrufen und wenn das nicht funktioniert, müssen sie ihm einen GPS Tracker unterschieben. Also diese Dinger, mit denen man seinen Hund orten kann. Doch soweit hatte scheinbar keiner gedacht.
Doch auch ich konnte nicht lange darüber nachdenken und wurde an meiner Jacke direkt in die Kneipe gezogen. Kaum drinnen angekommen, wurden wir in Rauch gehüllt und Ben bahnte sich einen Weg an die Bar. Leider waren dort noch Plätze frei, obwohl es hier brechend voll ist. Mir blieb nichts erspart.
Kaum saßen wir, da ordert Ben direkt zwei U-Boote, alleine der Name hätte mir eine Warnung sein sollen. Dass es nicht - wie ich zuerst vermutete - Bier mit Cola war, wurde mir ziemlich schnell klar. Nein, vor uns wurden zwei Gläser Bier gestellt und zwei leere Shotgläser. Als der Barkeeper sich dann umdrehte und die "Jäger-Helden" in die Gläser füllte, schwante mir bereits fürchterliches. Als er die Gläser dann in den Biergläsern versenkte, erschloss sich mir der Begriff U-Boot.
Das wird kein gutes Ende nehmen!
Spätestens, als Ben sein erstes Unterwasser-Boot aus hatte, wurde mir noch etwas bewusst. Vielleicht hätten wir vorher etwas essen sollen.
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Vier, nicht ganz so gelbe Submarines und drei Solo-Kräuterlinge später verließen wir die Kneipe. Wir konnten wir von Glück sprechen, dass der ortsansässige Verein nicht in Führung gegangen war. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn nach jedem Tor eine Runde ausgegeben worden wäre. Doch auch so stieg meine Panik, als wir nach einem kleinen Marsch den Escape Room erreichten.
Fast pünktlich um 16:27 (Statt 16:00), öffneten wir die Tür. Nicht mehr ganz gerade stehend, sagte Ben zu der Frau an der Anmeldung:
"Wiir können anfangen. Jetzt sind wir daaa!"
Sichtlich begeistert und mit der Hand übers Gesicht fahrend, freute sich die Dame, dass es jetzt doch losgehen könne.
"Folgen sie mir bitte!"
Gab sie uns reichlich angesäuert zu verstehen. Ben salutierte und folgte ihr, so gerade er nur laufen konnte. Kopfschüttelnd führte sie uns in einen Raum, mit einem Pentagramm an der Decke. In der einen Ecke stand eine Kommode, auf der mehrere Beutel, Tinkturen und scheinbar Knochen zu liegen schienen. Keine Fenster, nur Fackeln mit Glühbirnen, die flackerndes Kerzenlicht simulieren sollten, was nicht wirklich funktionierte. Doch es war jedoch abzusehen, echtes Feuer wäre aus Gründen der Sicherheit höchstwahrscheinlich nicht möglich gewesen. In unserem Zustand durchaus verständlich.
Der ganze Raum war in schwarz gehalten, doch auch das täuscht nicht über die billigen Imitate hinweg, als hätten sie alles billig bei Temu erstanden. Es gab hier nur die eine Metalltür, durch die wir rein kamen.
"Es geht gleich los!"
Ließ uns die Dame zukommen. Doch vorher erklärte sie uns die Regeln in diesem Escape Room.
Nachdem sie uns danach von oben bis unten beäugte, erklärte sie uns erneut die Regeln des Escape Rooms - jedoch langsam und mit einfachen Worten -bevor sie durch die Tür verschwand.
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Unsere Aufgabe war es, aus einem Verlies auszubrechen, das mit allerlei teuflischen Siegeln geschützt war. Diese Siegel sollen scheinbar weiße Runen oder sowas auf der Tür sein, die ein gewisser Cloudy - Der Fürst der Hölle - hinterlassen hatte. Uns war nicht erlaubt, die Türen und Fenster anzufassen, was sich als nicht sonderlich schwer erweisen sollte, da es hier keine Fenster gab, diese waren lediglich in die Tapete eingearbeitet diese. Wir müssten den Schlüssel zum Brechen des Siegels finden. Ich war mir nicht sicher, ob es reichen würde, es mit der Sauce der Worcester-Brüder zu bespritzen. Doch konnte ich hier keine Fläschchen finden, somit stellte es sich doch etwas schwieriger dar.
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Unsere Spielleiterin betrat, mit neuen Haaren, erneut den Raum, anscheinend will sie mit dem Rollenspiel-Teil anfangen. Meistens starteten diese Veranstaltungen so, damit man besser ins Szenario einzutauchen kann und in Stimmung zu kommen. Sie machte das auch recht routiniert für normale Besucher, doch rechnete sie nicht mit uns zwei sturzbetrunkenen Racheengeln!
Sie verstellte Ihre Stimme und zupfte ihre rote Perücke zurecht, als sie mit hoher Stimme sprach:
"Da seid ihr also Cloudy in die Falle getappt?"
Ben fixierte sie und trat an sie heran, stellte sich neben sie und flüstert, na ja, eigentlich schrie er mehr in ihr Ohr:
"Dann sag deiner Cloud, dass das nicht lange so sein wird!"
Sie blieb wie angewurzelt stehen, aber war noch immer in der Rolle. Ich deutete Ben an, dass er lieber einen Schritt zurückgehen sollte, was er auch tat, aber sie machte weiter unbeirrt weiter:
"Ach, ist das so? Dann pass mal lieber auf, das dein Abo nicht ausläuft und Datenverlust droht!"
"Der ist teilweise sicher schon eingetreten!"
Musste ich nur lachen, doch sie sah noch ernster aus als zuvor und macht unbeirrt weiter:
"Ihr werdet die Siegel nicht brechen können und hier auf ewig festsitzen!"
Dann drehte sie sich um und schloss die Tür hinter sich.
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Doch mit dem Schließen der Tür gab sie den Blick auf eine Marshall-Box frei. Das wird eine Art Bluetooth Lautsprecher sein, denn einen kurzen Moment später hören wir sie knarzen.
"Sam, Dean. Seid ihr da? Castiel hier!"
Es war klar, dass wir Hilfe bekommen würden, auch wenn wir sicher alleine dazu in der Lage gewesen wären, irgendwie. Schließlich ging Ben schnellen Schrittes zur Box und starrte sie an,
"Cas, äh.. Castiel, bist du es wirklich? Alte Socke, hat der Himmel wieder Ausgang?"
Ich kannte nicht die ganze Serie, aber ich weiß, dass den beiden ein Engel namens Castiel half. Dieser sollte uns jetzt scheinbar durch diesen Raum leiten, den Engeln widerspricht man bekanntlich nicht!
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Nachdem Ben die ganze Zeit den Bluetooth-Lautsprecher streichelte, als er keinen Ton mehr von sich gab, begann ich, Hinweise zu sammeln. Ich konnte kleine Beutel, mit irgendwelchen Kräutern, kleine Behältnisse mit schätzungsweise Tränken (vielleicht auch Worcester-Sauce - zumal meines Erachtens niemand weiß wie man Worcester richtig ausspricht) und Knochen, ich glaube von Hühnern finden. In der anderen Ecke des Zimmers fand ich noch ein Messer, natürlich aus Plastik, dessen Klinge beim Schwingen hin und her waberte. Ben hingegen streichelte noch immer den Lautsprecher und redete mit Cas.
"Wir sind hier ja sicher, lass auch mal die Sau raus. Du musst unbedingt die U-Boote im Rattenloch probieren!"
Doch komischer weise blieb der Lautsprecher stumm. Währenddessen baute ich die Kommode auseinander und konnte eine tote Fliege entdecken. Hinter den Brettern der Kommode schien die Wand sich zu verändern, es wirkte leicht verschwommen. Ich musste mich hinsetzen, der Raum glich beinahe dem Keller der Addams Family. Alles schwarz, Bretter und Schrauben überall verteilt, in der Mitte meine Fundsachen und eine komische Wand.
Als diese Wand sich zu drehen aufhörte, sah ich lose Steine.
"Minecraft!"
Rief Ben mir entgegen. Doch ich musste das korrigieren:
"Wenn dann Tetris!"
"Cas sagte irgendwas von Pink Efeu!"
Sagte Ben, während er den Lautsprecher, den er wie ein Baby in seinen Armen hin und her wiegte, hielt. Leder konnte man Cas dadurch nur umso leiser verstehen, da er ihn ja auch noch zudecken musste, er sollte ja nicht frieren. Trotzdem fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
"Pink - Who knew!"
Ben's einschläfernden Blick nach zu urteilen, konnte er mir nicht folgen.
"Who knew? Also, wer weiß?"
Ich schaue ihn mit großen Augen an:
"Cas hat es dir doch gesagt!"
Da knarzte die Box erneut, ein leises und kratziges "Pink Floyd!", war zu hören. Sofort wurde es mir klar:
"Pink Floyd, klar! Wish you were here!"
Ben lächelte und streichelt sein Lautsprecher-Baby umso mehr.
"Ohhh, Ces wir wünschten auch, das du hier wärst!"
Ein erneutes knarzen kündigte den nächsten Tipp bereits an:
"Another brick in the wall, ihr abgefüllten Worcester Brüder!"
Wir sahen uns an, das macht durchaus Sinn.
"Vielleicht ist die Wand ja nicht so stabil?"
Er legte das Baby vorsichtig zur Seite, sodass er beide Hände frei hatte und sogleich gegen die hintere Wand hämmerte. Doch dieses zeigte keine Wirkung, auch nicht, als er Teile der Kommode zu Hilfe nahm.
Ich hingegen nahm das Messer und machte mich an der drehenden Wand zu schaffen. Jedoch war ich mir nicht sicher, ob sich die Wand auf und ab bewegte oder das Messer. Nach ein paar Minuten, gab ich die Hoffnung auf, setzte mich und lehnte mit dem Rücken an die Wand. Doch mit den Ellbogen stieß ich gegen einen der Mauersteine, der sich sofort löste und ich ihn rausziehen konnte. Ein Zettel flog mit hinaus, den ich sorgfältig zur Seite legte.
Doch mein Erfolgserlebnis blieb nicht unbemerkt, sofort kam Ben zu mir:
"Aha, siehst du, die Wand, da können wir durch."
Er griff sofort nach einigen der Brettern und hämmerte gegen die anderen Steine. Es schien ein Altbau gewesen zu sein, da sich nach und nach die Steine lösten. Sogar Cas meldete sich und fragte, was wir hier für Krach machen. Ben sagte nur, dass er sich keine Sorgen machen müsse, wir haben es gleich, sein Tipp war Gold wert.
"Ihr müsst den Zett..."
Doch Cas kam nicht zum Ausreden, Ben fiel ihm ins Wort:
"...ja, ja, wir haben es gleich!"
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Kurze Zeit später gab die Wand nach und wir hatten einen Durchgang, ich war durchaus beeindruckt, wie gut sie das jedes Mal wieder zumauern, dass es so schnell so gut hält, bis zum nächsten Escape Room Kunden. Doch dazu hatten wir keine Zeit, wir mussten raus hier und uns vorbereiten. Sicherlich wurde unser Ausbrechen inzwischen bemerkt und einen Moment später meldete sich die Frau mit der hohen Stimme wieder.
"He, nicht da rein krabbeln!"
"Schnauze!"
Rief Ben der Stimme nur entgegen:
"Ihr werdet uns nicht aufhalten können, jetzt jagen wir euch!"
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Wir legten uns hin und krabbelten durch den Geheimgang. Doch auf der anderen Seite erwartete uns ein völlig anderes Bild. Helles Neonlicht leuchtete uns entgegen, auf diversen Regalen und Podesten standen verschiedenste Fläschchen, mit unterschiedlichsten Tinkturen.
"Das müssen Rowena's, oder wie sie hier heißt, Rowentas Hexentränke sein."
Er deutete auf eine rötliche Flasche:
"Das macht uns immun gegen Dämonen, das kenne ich aus der siebten Staffel."
Ich sah auf die verschnörkelten Flachen.
"Bist du sicher?"
Er nickte nur und dann öffneten wir die Flaschen und tranken sie aus.
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Von da an erinnere ich mich an nichts mehr. Ich gehe aber davon aus, dass wir den Escape Room erfolgreich abgeschlossen haben, immerhin sind wir entkommen und das sollten wir schließlich.
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Die Überwachungskameras, der Parfümerie sagten hingegen etwas anderes. In Full-HD war darauf zu erkennen, wie Ben und ich durch die Wand, in die Parfümerie brachen und diverse Flaschen der feinsten Düfte tranken. Das erklärte auch, warum mein Atem nach "Meeresbrise" roch und nach Kräuterlimonade schmeckte. Danach führte unser Weg in das benachbarte Bekleidungsgeschäft, in dem uns der Alkohol verschuldete Schlaf ereilte.
Grinsend zeigte uns der Polizist die besagte Stelle auf dem Überwachungsvideo. Auf dem zu sehen war, wie ich mit einer Schaufensterpuppe im voll beleuchteten Schaufenster diskutierte und zum Tanzen ausführen wollte. Als sie dieses verneint, begab ich mich zu den Jeanshosen, zu denen ich mich auf das Podest legte und einschlief.
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Ben hingegen lief weiter zum angrenzenden Lebensmittelmarkt, in dem er schrie: "Ich brauche Salz, Dämonen sind hinter mir her!" Als er dieses gefunden hat, streute er einen Salzkreis um sich herum und legt sich in Embryo-Stellung schlafen. Doch er hat die ganze Zeit die Bluetooth-Box im Arm und streichelte diese und sagte: "Cas, du bist nicht allein, ich werde auf deine Nachricht warten", bis er einschlief.
Nachdem wir den Polizisten überzeugen konnten, dass wir keine durchgedrehten Hooligans oder wahnsinnige Dämonenjäger sind, fragte ich ihn, ob wir dann nicht gehen könnten. Dieses verneinte er, sagte aber er würde uns über Nacht in einen anderen Escape Room bringen, der jedoch eine härtere Nuss sein würde.
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