Auf dem Weg dorthin saß sie mit geschlossenen Augen neben mir. Ihr Atem ging gleichmäßig, doch ihre Hände lagen verkrampft in ihrem Schoß.
Und als wir durch das kleine Stück Wald gingen, lief sie vor mir. Ihre Haare wehten im Wind und die Hände hatte sie in ihren Jackentaschen vergraben.

Wir setzten uns an die gleiche Stelle, wie das letzte Mal und ich wartete darauf, dass sie anfing zu sprechen.
<<Wer war das?>>, platzte es aus mir raus, als ich es nicht mehr aushielt.
Sie seufzte.
<<Der Ex-Freund meiner Schwester.>>
Ich blinzelte überrascht. <<Du hast eine Schwester?>>
Sie lächelte traurig. <<Hatte.>>
<<Oh.>>

<<Sie hieß Liana. 2 Jahre älter als ich.>>
Ich schwieg und Sereia richtete ihren Blick in die Ferne.
<<Und vor einem Jahr->> Sie schluckte schwer und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ich legte meine Hand neben sie.
<<Vor einem Jahr hatte sie einen Autounfall.>>
Sie ergriff meine Hand und ich verschränkte sie miteinander.
<<Keenan ist gefahren. Betrunken. Er war vollkommen dicht.>> Sanft fuhr ich mit meinem Daumen über ihren Handrücken.

<<Und jeden verdammten Tag frage ich mich, warum sie ihn hat fahren lassen. Warum sie nicht gefahren ist.>>
Tränen lösten sich aus ihrem Augenwinkel und ich rutschte näher an sie heran.

<<Warum musste sie sterben, während er nicht mal starke Verletzungen hatte. Warum musste sie gehen? Warum, warum, warum? Warum sie und nicht er? Warum ein so wunderbarer Mensch und nicht ein schlimmer Mensch?>>
'Weil das Leben unfair ist', flüsterte eine Stimme in meinem Kopf
Ich zog sie in meine Arme und sie lehnte sich an mich und weinte.

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