Nun lag er wie Mase auf dem Boden. Seine Augen waren feucht und er schwitzte, als wäre er krank. Er hielt sich an dem Magen und formte sich zu einer Kugel. Ich schrie und stürzte mich nach dem schock zu ihm. "E-es tu-tut mit s-so leid!" weinte ich heftig. Mich überkam die Angst, die scheiß kalte Angst, die man bekam, wenn jemand den man mochte schmerzen litt. Oder die Angst, die man bekam, wenn jemand vor einem Starb. Ich dachte an Mase, seine letzten worte und an Josh, der vor mir lag und nun die Schmerzen spürte, die sein Bruder vor kurzem auch gespürt hatte. "Hey Neila.... nicht... weinen. Das macht's... auch nicht besser." sprach er zwischen schwerem ein und aus atmen. Er hatte schwierigkeiten, beim Bewusstsein zu bleiben. Aber auch bei ihm sah man nicht, ob sich der Wolf zum Alpha entwickelte. "Bitte halt durch! Ich will dich nicht auch verlieren. Es reicht schon nicht zu wissen, ob Mase es überlebt.!" schrie ich ihn an. Er grinst nur leicht, hob seine Hand und zog meinen Kopf runter. Dann spürte ich einen Kuss auf die Wange und mir flossen nur noch mehr Tränen aus den Augen, die ich bisher nicht mal richtig bemerkt hatte. Doch er schloss - erschöpft von diesem körperlichen Kampf - einfach seine Augen und seine Muskeln wurden schlaff. Nun hatte auch er sein Bewusstsein verloren und ich kämpfe gegen meinen Körper, dieser auch einfach schlaff werden wollte.
Die anderen, die irgendwann auch mal kamen, trugen seinen schlaffen Körper in sein Zimmer, während Pia bei mir blieb. Sie kam zufällig bei unserem ersten Kampf vorbei und da sie Einzelgängerin war, blieb sie bei uns. Sie fand es besser, in ein Rudel zu kommen, aber warum sie eine Einzelgägerin war, wussten wir nicht. "Hi Neila. Willst du nicht rein?" fragte sie vorsichtig. Ich zuckte nur mit den Schultern. Mir war es egal, denn die beiden Brüder kämpften gerade mit sich selbst um am Leben zu bleiben. Pia redete weiter auf mich ein, was ich aber nicht mitbekam. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte hier und jetzt Sterben. Was hällt mich denn noch? Josh und Mase kämpften drinnen für sich und ich konnte nur zusehen. Das war einfach zu viel für mich.

"NEILA! HÖRST DU MICH?" schrie dumpf eine bekannte stimme. Langsam öffnete ich die Augen und sah, dass ich auf der Wiese lag. Pia hing über mir und Tränen liefen ihren Wangen hinunter. "VERDAMMT! JAG MIR NIE MEHR SO EINEN SCHRECKEN EIN! DU KANNST JETZT NICHT EINFACH SO GEHEN! DIE JUNGS BRAUCHEN DICH!!!" schrie sie mich weiter an. Ich konnte mich aber immernoch nicht bewegen und sprechen war auch nicht drin. Ich sah sie einfach nur mit traurigen und entschuldigenden Blick an. Ich versuchte ihr so einen es-tut-mir-leid-Blick aufzusetzen und schloss meine Augen wieder. Ich wollte wieder in diese Schwarze leere, doch das durfte ich nicht. Stattdessen bekam ich noch alles mit. "Kyle! Sie.... sie ist schon wieder.... ich kann... nicht mehr. Trag sie bitte in ihr... in ihr Zimmer." schlurzte Pia. Es tat mir unglaublich leid, doch so viel wie heute passiert ist um mich herum, hätte jeder irgendwann die stärke verloren. Kyle trug mich und bevor ich endlich bewusstlos wurde murmelte ich noch "es tut mir leid."