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Nur lag ich um elf nicht im Bett. Ich weiß nicht, was ich mir da eigentlich ausgedacht hatte, jedenfalls stand ich plötzlich draußen, allein vor dem Gerichtshof Old Baleys. Ich war gelaufen, die Zeit war einfach davongeschweift und komischerweise der Weg war überhaupt nicht anstrengend gewesen. Ich kam mir schon echt seltsam vor, ausbüxen war doch was für Kleinkinder. Aber es fühlte sich richtig an, irgendwie so, als ob dieser Schritt mein ganzes Leben verändern würde.

Bevor die Tur hinter mir zuschlag, hatte ich mich noch umgezogen, raus aus die hässliche Cordhose in die bequeme aber hübsche wide leg Jeans.

Ein leises Wispern riss mich aus meinen komischen Schicksalsvorstellungen. Rechts hinter mir stand ein verdammt gruseliger Mann. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt, soweit man das im spärlichen Laternenlicht erkennen konnte, und sein Atem stank nach Verfaultem. Ich schrie. Der Mann packte meinem Arm, ich kreischte einfach noch mal, als ob das was bringen würde. Dann verpasste ich ihm eine Ohrfeige. Er schreckte zurück, hatte wohl damit nicht gerechnet. Ich auch nicht, weshalb ich wahrscheinlich noch länger bewundert stehen geblieben wäre, wenn man mir in dem Moment nicht ein „Renn!" ins Ohr geflüstert hätte. So rannte ich also in die nächstbeste Richtung.

Doch ich kam nicht sehr weit. Eine warme Hand griff nach meiner und zog mich in einen dunklen - was war das? Mein Adrenalin wich komplett aus meinem Körper, als sei diese Hand das zweite Tor zum Himmel, so vertraut und sicher fühlte ich mich. Müde ließ ich mich mitziehen. Ich war viel zu erschöpft vom Rennen.

Wir, ich und die Hand, die eigentlich einem Jungen gehörte, gingen geduckt einen Gang hinunter. Das spärliche, von unten kommende Licht verbreitete eine gemütliche Atmosphäre und die rauen Wände erinnerten an einen alten Weinkeller.

„Willkommen im Deep Vine." Der Junge hatte eine wahnsinnig tiefe Stimme, stellte ich bewundernd fest. Und wahnsinnig schöne Augen. Deshalb guckte ich ihn wohl wahrscheinlich gerade ein bisschen zu lang an.

„Es ist wohl normal, dass man mich so anguckt. Ich bin obdachlos. Nur damit du's weißt. Und das Mädchen, was dir gerade geholfen hat, Ruby, auch. Eigentlich alle hier im Deep Vine. Ach so, und ich heiße Jesse."

Bevor ich etwas schlaues erwidern konnte, meinte sich mein Mund selbstständig zu machen und brabbelte drauf los. „ Du hast schöne Augen, deshalb guck ich dich so an."

Kurz nachdem ich realisierte, was ich da gesagt hatte, setzte ich noch ein kleinlautes „Sorry, ich wollte dich nicht anmachen" dran. Er lachte, wobei seine Augen noch schöner aussahen.

Plötzlich kam ein Mädchen mit wunderschönen verstrubbelten roten Haaren die Treppe heruntergestürmt. Genauso stürmisch wie eben hinuntergeflitzt gab sie Jesse einen Kuss. Dann verschwand sie hinter der großen Holztür, vor der wir ohne Grund schon die ganze Zeit standen.

Da kam ich mir noch dämlicher als gerade vor. Er hatte auch noch eine Freundin! Das war echt peinlich. Röte stieg mir ins Gesicht, und schnell guckte ich weg. Dummerweise war Jesse viel zu schlau, durchschaute mich und lachte.

„Das ist meine Schwester."

Erleichtert kicherte ich mit. Jesse legte seine Hand an den Türgriff, doch musste ich ihn noch etwas fragen.

„Gibt es viele von euch obdachlosen Kindern?" Es war mir etwas unangenehm und Jesse auch, man sah es ihm an. Er nahm seine Hand von der Türklinke.

„Viele? Nein. Aber es gibt uns." Er schluckte.

Um vom Thema abzulenken fragte er:„Wie heißt du eigentlich? Ich meine, mehr als dass du gerade fast von nem gruseligen Mann gekidnappt wurdest, weiß ich nicht mehr über dich..."

„Nevica. Und danke, der gruselige Mann erinnert mich daran, mich bei Ruby zu bedanken - wie sieht die eigentlich aus und wie find ich sie?"

„Hier", sagte er und öffnete schwungvoll die Tür „es ist das Mädchen, von dem du gerade noch dachtest, dass sie meine Freundin ist." Lächelnd mit einem kleinen Kopfnicken richtung Eingang, bat er mich einzutreten. 

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